Heute war dann Start um sechs Uhr, es sollte nochmals eine lange Tagesetappe werden. Raus noch mit dem letzten ablaufenden Wasser, sprich: der Strom schiebt uns noch ein wenig an. So können wir dann draußen auf See die vollen sechs Stunden mitlaufenden Strom Richtung Norden mitnehmen. Es entwickelte sich dann auch zu einem perfekten Segeltag, die Welle nicht allzu viel und Wind mit 4 – 5 Bft schön von der Seite (Halbwind). So konnte unsere alte Lady nochmal zeigen, was in ihr steckt. Wir haben dann auch die 45 sm vom Ablegen bis zu Elbmündung in unter 6,5 Stunden zurück gelegt. Nicht schlecht, wie ich finde.

Im Elbfahrwasser ging es dann auch noch unter Segel weiter. Dachten wir noch, daß das segeln bis zum ersten richtigen Kurswechsel möglich wäre, drehte der Wind sogar mal zu unseren Gunsten und blieb uns bis Cuxhafen gewogen. Ab hier war dann Maschinenfahrt angesagt, aber hauptsächlich, weil der Wind dann nachgelassen hatte und uns der Gegenstrom von der Elbe so langsam zeigte, was er so drauf hat. Cuxhafen war ja eventuell eine Option, um in den Hafen zu gehen. Da wir aber heute so gut voran gekommen sind, hieß unser Tagesziel Brunsbüttel, also weiter geht´s.

Fahrwassertonne auf der Elbe
der macht gut Welle

So ca. eine Stunde vor Brunsbüttel (hier ist auch gleichzeitig die Schleuse zur Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal, kurz NOK), haben wir dann auch schon am Funk mitgehört, was da an der Schleuse so los ist. Die letzte Stunde dahin wurde aber auch ganz schön zääähhhhh, wir hatten mittlerweile über 3 kn Gegenstrom. Eine halbe Stunde vor geplanter Ankunft sahen wir schon einen Frachter und ein paar Segelboote in Warteposition zur Schleuseneinfahrt, der Frachter setzt sich in Fahrt zum Einfahren. Dazu muss man erklären, daß die Großschifffahrt zuerst in die Schleuse einfährt und wenn diese dann fest liegt, die Sportschifffahrt folgt. Wir, das wird wohl nix mehr, daß wir das rechtzeitig schaffen. Also ran an die Funke und mal höflichst beim Schleusenwärter angefragt ob er uns denn noch mit reinnimmt. Er, „ja klar, ihr seit aber ganz schön langsam, macht mal hinne“ (wie gesagt wir hatten über 3kn Gegenstrom „kotz“). Also haben wir unserer betagte Maschine mal die Sporen gegeben, um nochmals ein bisschen mehr zu zulegen. Wir rein in die Schleuse, mit uns kam von Hamburg aus zeitgleich noch ein anderer Segler, und schon gingen die Tore zu. Glück muss man haben. Es kann hier nämlich durchaus vorkommen das man über 2 Stunden auf die Schleusung warten muss, uns auch schon selbst passiert. Einen guten Tag beim Schleusenwärter erwischt, die machen auch mal die Schleuse vor der Nase zu. Dankeschön.

Dann noch hinter der Schleuse ums Eck und in dem Hafen festmachen, Anleger trinken, Essen kochen und verspeisen, duschen und GUTE NACHT.

Es hat dann noch mal kurz getröpfelt, entsprechend hatten wir noch einen Regenbogen

Hafen Brunsbüttel, direkt an der Schleuse