Jetzt sind schon wieder einige Tage vergangen und wir hängen noch immer hier in Kappeln am Steg.
Zum Glück – muß man jetzt schon fast sagen – in Kappeln. Dies ist eine schöne, kleine Stadt, in der man gut einkaufen und essen kann und auch die Gegend erkunden kann. Dies wäre in Kiel leider nicht so nett. Das macht uns das Warten doch etwas erträglicher…
Doch der Reihe nach, was ist inzwischen passiert? Naja, nicht so viel.
Wie angekündigt, ist am vergangenen Dienstag auch wieder das „Brötchen“ vom Motorenwerk angerückt und hat versucht, den Kabelstrang aus der Wand zu ziehen. „Ganz lautes Gelächter!!!“
Uns war gleich klar, daß das so nicht funktioniert. Der Kabelstrang geht vom Motor weg durch eine Wand, verläuft dahinter cirka einen halben Meter nach oben, kommt an der Decke im Bad raus und geht weiter unter der Verkleidung bis zum Schaltpaneel. Und der besagte halbe Meter in der Wand ist schön mit PU-Schaum eingeschäumt. Man sieht nix, man bewegt nix.
Also kam nach telefonischer Rückfrage bei seinem Meister die Ansage „schneide mal die beiden Enden ab, bringe die mit, damit wir ein Muster für den Elektriker haben“. Gesagt, getan. Man hats ja immer eilig. Für das „andere Problem“ überlegen wir uns eine Lösung. Da kamen so tolle Dinge wie: da machen wir ein Revisionsloch in die Wand; Bitte?!?!?! Ein Loch mitten in der Wand im Duschbereich?!?!?!
Nun ja. Nach Rückfrage diese Woche, wie es denn nun ausschaut mit unserem Kabelstrang, gab es die Info, daß der Elektriker drüber ist, ihm aber Teile fehlen und versucht wird, dies im Laufe der „nächsten Woche“ hinzukriegen. Schauen wir mal… So sind aus den „vielleicht klappt es ja noch diese Woche“ (3 Tage), dann über 2 Wochen.
Und jetzt mal positive Nachrichten:
Der erste Abschiedsbesuch war gekommen um uns nochmal zu sehen, bzw, das fertige Schiff😊. Es war Johannes der „unsere Dicke“ ja mittlerweile in allen Zuständen kennt; von Ursprungszustand nach Kauf, diverse Umbauphasen und nun fertig und bezogen.
Wir haben eine erste Testfahrt unternommen. Der Motor läuft ja, wenn man ihn zum Starten überbrückt. Man sieht halt leider nicht, was mit ihm los ist. Kein Öldruck, keine Temperatur, keine Drehzahl. Aber zum Rausfahren aus der Schlei geht das schon mal, dann setzen wir ja Segel.
Die erste Segelfahrt nach fast 2 Jahren!!! Da kam mir gleich alles sehr wellig und windig vor, vor allem, wenn dabei nicht alles Rund läuft und noch einige Dinge erst mal richtig einstellt werden müssen. Im Nachhinein gesehen, war das eigentlich nix dolles, ganz normal – aber es fühlte sich im ersten Moment wie Sturm für mich an.
Inzwischen war auch unser Segelmacher da, der genauso einen guten Lauf hat wie wir. Unser fertiges Segel, das direkt von der Fabrik hergestellt wurde, liegt leider in Kanada und unser Segelmacher hat die Segel für den kanadischen Kunden erhalten. Dies ist ihm beim Auspacken und nachmessen des Segels aufgefallen, „da passt doch was nicht!“. Nun wartet er auf unser Segel, das hoffentlich nicht mit dem Schiff, sondern mit dem Flugzeug rüberkommt. Dafür hat er aber schon mal die Maße für unsere neue Sprayhood genommen und fertigt dieses. Wenn das dann fertig ist, wir die „Kuchenbude“ ausgemessen. Hier geht es also auch voran.
Wir hatten auch Besuch von Jochens Familie. Seine Mutter, sein Bruder und Neffe sind für ein paar Tage hier gewesen. Wir haben mit Ihnen auch eine kleine Segeltour unternommen, so daß jeder mal das Gefühl bekommt, was da so zu machen ist. Jochens Mutter hat dann festgestellt, daß das nicht nur rumgammeln ist, sondern ganz schön harte Arbeit sein kann – wenn man den Kurs wechselt und die Segelstellung entsprechend anpassen und diese von der Backbord- auf die Steuerbordseite bringen muß. Da ist schon mal etwas Kraft gefragt. In dem Zuge wurde auch das Erste mal unsere Windsteueranlage in Betrieb genommen, hat etwas gebraucht mit dem Einstellen, aber funktioniert.
Ansonsten haben wir uns etwas die Gegend angesehen und sind einiges abgelaufen. Hier mal einige Impressionen aus Kappeln und Umgebung:
Nach einem gemeinsamen letzten Foto am Boot mit anschließendem Abschlussessen sind die Krüger’s wieder abgereist. Wir sind dann wieder alleine und wurschteln hier weiter.
In der Zwischenzeit hatte sich auch ein „ehemaliger“ Arbeitskollege von Jochen für den Abend angekündigt, da er in der Nähe zum Arbeiten war; er durfte auch mal Höhenluft an unserem Mast schnuppern. Der Besuch hat uns auch riesig gefreut.
