Ich habe lange überlegt, diese Zeilen zu schreiben beziehungsweise zu veröffentlichen. Aber auch das gehört, so finde ich, zu einer Reise dazu. Wie auch bei unseren Beträgen zu lesen ist, schreiben wir nicht nur über das Schöne, nein das „Andere“ gehört einfach auch dazu.,

Man liest/ hört viel über Abschiede, gleich ob von zu Hause oder von anderen Blauwasserseglern/ Reisenden. Sie fallen nicht leicht, und da spielt es keine Rolle ob es die Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen, Weggefährten usw. sind.

Sind wir doch schon so oft für längere Zeit verreist – zuletzt die acht Wochen um unsere JOSA von Griechenland nach Kiel zu überführen – oder die vielen Urlaube die bei uns meist über drei Wochen gegangen sind. Es ist doch etwas anderes, wenn man weiß, am Ende kommt man zurück. Wobei, zurück wollen wir ja schon wieder kommen 😉.  Aber trotzdem, die geplante Zeitspanne ist doch eine Andere. Sind doch alle (bis auf ein paar Zipperlein) Gesund die wir so kennen und lieben. Nichtsdesdotrotz haben unsere Eltern ein gesegnetes Alter und das Leben schreibt seine eigenen Regeln und Geschichten, sehen wir alle nochmal wieder? Wie ist es mit den Kollegen? In dieser Zeitspanne kann auf dem heutigen Arbeitsmarkt so einiges passieren…

Mit diesen Gedanken muss man sich auch schon weit am Anfang der Planungen und Vorbereitungen  auseinandersetzen: will ich das? Irgendwann steht auch hier eine Entscheidung und man macht hier einen „Haken“ auf der To-do-Liste.

Dann kommt einer dieser Tage, bei mir war es unsere kleine Abschiedsfeier. Jeder fragt noch das ein oder andere, man sitzt in geselliger Runde zusammen, erzählt macht Witze. Eigentlich eine ganz normale Feier. Doch dann kommen die ersten Verabschiedungen, die eine oder andere ist schon schwergefallen. Die ersten Tränen sind da schon gekullert, auch hinterher wenn ich die Feier nochmals Revue passieren ließ, kam es nochmals durch.

Aber es ist nicht nur der Abschied von Personen, nein es ist auch die Heimat. Die letzte Mountainbiketour auf meinem Hausberg, dem Schwanberg, mit einem guten Freund. Hier das gleich Spiel, das letzte mal die Trails unter den Reifen, die Ausblicke und und und… Komisches Gefühl, auch hier kullern sie wieder. So kommt es immer wieder mal vor in den letzten Wochen.

Dann kommen die letzten Tage. Nochmal den ein oder anderen Abend mit Freunden zu verbringen, Verabschiedungen und Wünsche an allen Ecken und Enden, immer wiedermal kullern sie.

Der „Letzte“ sah bei mir so aus das ich sehr früh los musste. So sitzt du alleine am Frühstückstisch und weißt „du sitzt hier das letzte Mal“, das letzte mal die Haustür zuziehen. Fährst los, sagst zu den Nachbarn nochmal innerlich SERVUS, das letzte mal durch die Straßen, das letzte mal die Umgebung. Ich versuche mich damit abzulenken, schon an das nächste zu denken: was alles noch zu erledigen und zu planen ist; hilft aber auch nur bedingt. Sie kullern immer wieder. Dann kommt bei der Fahrt durch Kitzingen dieser Song von den „Toten Hosen“ der mich dann zu dem Titel inspiriert hat, und wieder…

Ich dachte im Vorfeld nicht, daß mich das so Emotional mitnimmt, ehrlich. Auch wenn ich diese Zeilen schreibe haben die Augen einen erhöhten feuchtegrad.

Abschied nehmen fällt schwer, mal mehr, mal weniger. Dies wird uns auf unserer Reise wohl noch öfters passieren, was man so von anderen hört und liest. Noch sind wir hier in D, es haben sich auch noch einige angemeldet, uns zu besuchen, wieder gibt es Abschiede… Es ist aber auch noch genug Arbeit da, um sich von den Gedanken abzulenken.

Ich begnüge mich mit dem Gedanken, daß es einen Abschied geben muss, um Neues zu entdecken und zu erleben. Deswegen machen wir diese Reise ja schließlich auch. Die Welt ist zu groß und zu schön, um nur vor der Haustür zu bleiben, auch das haben wir schon auf unseren „Kurzurlauben“ gelernt.

…kein Ende in Sicht.

J.

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