Monat: Juni 2021 (Seite 1 von 2)

Tag 23 – 25 Hafentage Gibraltar

Es ist ja so nicht korrekt… Wir sind nicht im Hafen in Gibraltar, sondern in der Marina Alcaidesa in La Línea de la Concepción, auf spanischer Seite. Aber es schreibt sich doch einfacher „Gibraltar“.

Die Marina hier ist sehr angenehm und auch noch günstig.

Da wir feststellen mussten, daß unsere alten Batterien leider nicht mehr bis Deutschland durchhalten werden und noch dazu das Wetterfenster die nächsten Tage für uns total ungünstig ist, haben wir beschlossen, hier noch einige Tage auszuharren, die Batterien zu erneuern und unsere eigenen Akkus auch etwas aufzuladen.

Nachdem wir am Sonntag dann alle mal schön lange ausgeschlafen haben, haben sich die Männer mit unseren Nachbarn unterhalten und entsprechende Informationen gesammelt, wo wir hier was herbekommen. Die eine Info war der Supermarkt „Carrefour“ hier in der Stadt für Autobatterien bzw. den Maritimshop „Sheppards“ in Gibraltar.

Also sind wir am Sonntag mal nach Gibraltar gelaufen und haben uns dort umgesehen. Ein Ort voll Luxus und Tourismus für die Briten.

Um nach Gibraltar zu kommen, muß man erst die spanische, dann die britische Grenzkontrolle hinter sich bringen, um dann quer über das Flugfeld des Gibraltar Flughafens zu laufen. Diese Querung ist mittels Ampelanlage geschalten, die „grün“ zeigt, wenn kein Flugzeug startet oder landet.

Hier ein paar Impressionen aus Gibraltar

Am Montag dann sind wir erst mal mit dem Taxi zum „Carrefour“ gefahren, um festzustellen, daß die dortigen Batterien von den Abmessungen her nicht in unsere „Löcher“ reinpassen, sondern zu groß sind.

Also doch wieder nach Gibraltar, jetzt zu Sheppards. Auch die dort vor Ort lagernden Batterien sind ein paar Zentimeter zu groß, aber der freundliche Brite möchte ja ein Geschäft machen und telefoniert mit seinem Händler. Dieser hat tatsächlich noch die nötigen 5 Batterien zusammengekratzt, die von den Abmessungen her auch bei uns reinpassen. Aber liefern nach EU-Ausland kann er nicht. Aber des Problems Lösung:

Da wir eh noch in Gibraltar Diesel tanken wollen, er ist hier steuerfrei und kostet nur halb so viel wie in Spanien, sollen wir bei Giboil tanken. Mit dieser Tankstelle haben die Jungs von Sheppards den Deal, daß sie ihre Ware dorthin bringen und wir sie dort mitnehmen können. Wir dürfen nämlich auch nicht beim Tanken das Boot bzw. die Tankstelle verlassen, da dies kein offizieller Grenzübergang ist.

Somit haben wir dann vereinbart, daß wir am Nachmittag zum Tanken und Ware abholen kommen.

Skipper Jochen und Johannes sind dann nochmals losmarschiert, um eine Werkstatt zu suchen, die uns noch passende Anschlußkabel bauen. Da die vorhandenen Kabel zu kurz sind weil dummerweise die einzigen verfügbaren Batterien die Polung falsch herum hatten und zum anderen auch noch sehr „nicht vertrauenswürdig“ sind.

Am heutigen Dienstag war dann Jochen den ganzen Tag damit beschäftigt, die alten Batterien aus- und die neuen Batterien einzubauen. Dafür verbrachte er wieder sehr viel Zeit auf den Knien im Motorraum, da die Batteriebank hinter dem Motor angebracht ist.

Ja, und was haben wir beiden anderen getan? Johannes hat immer wieder den Handlanger gespielt. Ich war wieder öfter in der Pantry und habe mich um die Verpflegung gekümmert.

Morgen soll es dann endlich weitergehen. Raus aus dem Mittelmeer, rein in den Atlantik. Spanien hinter uns lassen und die Küste Portugals hoch. Jetzt haben wir hier extra etwas Zeit abgesessen und die bisher vorhergesagten günstigen Winde sind…..zack, weg. Nun müssen wir schauen, daß wir uns morgen erst mal aus der Bucht ums Eck raus kämpfen.

Zum Abschluß werden wir uns es heute abend nochmals gut gehen lassen und lecker kochen. ( es gab dann Semmelknödel mit Pilzragout und als Nachtisch leckere frische Kirschen)

Tag 21 – 22 bis Gibraltar

Nachdem wir schon bis auf die Höhe Almeria gekommen sind, konnten wir bis nachts um 3 Uhr noch segeln. Ab dann war leider kein Wind mehr vorhanden und wir mussten fast 30 Stunden durchmotoren, bis wir heute morgen gegen 7.30 Uhr endlich in der Marina Alcaidesa, auf spanischem Hoheitsgebiet direkt an der Grenze zu Gibraltar in der Warte-Dock festgemacht haben. Hier mussten wir dann warten, bis um 8 Uhr das Büro geöffnet hat, um uns einen Liegeplatz zuzuweisen.

Auf der Überfahrt ist nichts weiter spannendes passiert. Wir hatten immer wieder Delfine am Boot.

Die Einfahrt nach Gibraltar war sehr spannend. Hatten wir uns doch eine kleine, verschlafenen Bucht vorgestellt…..DIe Realität war dann ganz anders. Wir sind auf eine total leuchtende, weit strahlende Bucht zugefahren, wo im Dunkeln nicht erkennbar war, was ist die Beleuchtung eines Frachters und was ist die Stadt.

Jochen hatte zur Einlaufzeit Schicht und hat mich dann geweckt, denn 4 Augen sehen doch mehr als 2 im Halbdunkel.

Was uns auch sehr erstaunt hat, daß in dieser vollen Bucht, in der viele große Frachter vor Anker liegen und ein- und ausgelaufen sind, noch immer Delfine dazwischen herumschwimmen.

Nach dem Anlegen haben wir uns erst noch einmal hingelegt und etwas Schlaf nachgeholt.

Dann war wieder mal Jochens Bastelstunde angesagt. Die Winsch für die Reffleinen hatte ihren Geist aufgegeben und wurde wieder fachmännisch zerlegt. Da kein passender Bolzen in unserem Sammelsurium vorhanden war und die Werkstätten hier am Samstag natürlich geschlossen sind, hat der Skipper dann am Steg seinen Akku-Winkelschleifer gezückt und eine passende Schraube ummodelliert. Nun sollte die gute Winsch mal wieder soweit funktionieren (leider Foto machen vergessen).

Johannes hat derweil versucht, dem Fehler der zweiten Lichtmaschine auf den Grund zu gehen. Die gute Erkenntnis: der Regler ist nicht durchgebrannt. Ansonsten: nichts weiter gefunden und die Lichtmaschine nicht weiter zerlegt, in der Hoffnung „mal auseinandergebaut, gereinigt, vielleicht gehts jetzt wieder“.

Wir haben dann noch etwas Wäsche gewaschen und sind erfolgreich in die Stadt marschiert, um einige Dinge zu besorgen. Dabei haben wir dann ein Steakhaus gefunden und beschlossen, daß wir uns heute abend mal ein Steak gönnen werden.

Das haben wir dann auch getan und feststellen müssen: „die Tapas vorher hätte es nicht gebraucht“. Fleisch satt – das langt jetzt wieder für eine Woche.

Tag 18 – 20 Mallorca – Spanien/Höhe Almeria

1. Tag Dienstag

Heute war etwas früher aufstehen angesagt, um dann noch zum Tanken zu fahren. So konnten wir dann um 9 Uhr aus dem Hafen von El Arenal fahren.

Dann ging es per Motor Richtung Formentera, als nach einer guten Stunde komische Geräusche aus dem Bereich der Schraube gekommen sind. Kurzer Stop und der Skipper geht mal unter Wasser, um nach dem Rechten zu sehen. Die Erleichterung, alles in Ordnung da unten. Beim Weiterfahren war das Geräusch dann auch weg, wer weiss, was da wieder los war. Bis wir unsere Genua setzten konnten, waren dann auch schon 3 Stunden Motorfahrt hinter uns. So ging es dann auch den Rest des Tages ohne besondere Vorkommnisse weiter.

mentale Vorbereitung auf die Nachtfahrt

Gegen 21 Uhr schlief dann der Wind ein, das heißt: Segel runter und Eisengenua an.

und immer wieder schön, wenn die Sonne versinkt

Ursprünglich war ja ein kurzer Stop auf Ibiza geplant, der wurde aber verworfen. 1. wären wir mitten in der Nacht angekommen und 2. hat sich ein gutes Wetterfenster geöffnet, das genutzt werden wollte.

Laut Johannes gab es heute Nacht auch Delfine, er hat sie mehrfach deutlich ausblasen hören. Aber gesehen hat er sie auch nicht, SCHADE.

2.Tag Mittwoch

Nachdem wir die Nacht dann motort sind, ist zum Wachwechsel um 3 Uhr der Wind wieder zurück gekommen. Alle Segel hoch, Motor aus. So konnte dann unser Mädchen mal zeigen was in ihr steckt, bei wenig Welle und Am-Wind-Kurs (Wind leicht schräg von Vorne).

auch das Versinken des Mondes macht sich gut gegen 6 Uhr früh

Bis Mittag hat sich aber schon wieder eine 2m Welle aufgebaut, der Wind zugenommen und gedreht auf  Raumschots (Wind leicht Schräg von Hinten). So fahren wir jetzt nur noch mit gereffter Genua dahin, und was für ein Gerolle bei dieser s….. Welle.

Kleines Highlight war dann am Mittag noch die Sichtung einer großen Schildkröte die keine 5m an unserem Boot vorbei getrieben ist. Zum Glück haben wir sie nicht über den Haufen gefahren.

Am Abend lässt diese fürchterliche Welle auch nach, leider auch der Wind. Nachdem leckeren Abendessen (heute gab´s Gemüseeintopf) machen sich Sabine und Johannes pünktlich zum Sonnenuntergang fertig für die Koje, um fit für die Nachtwache zu sein.

Plötzlich „DELFINE“. Sabine springt noch mal hoch um zu schauen. Leider konnten wir sie nicht gut ablichten. So geht es jetzt in die Nacht mit der Hoffnung das der Wind noch so weit hält, dass wir nicht wieder Motoren müssen.

In der Nacht war dann mal für drei Stunden der Motor an, wir hatten schon schlechtere Bilanzen.

Am morgen, auf nüchternen Magen, das Highlight. Delfine satt. Schnell noch Sabine geweckt, die von der Nachtwache noch in der Koje lag. Uns begleitete eine Delfinschule von Rundkopfdelfinen für ca 45 min. Man ist gar nicht mehr aus dem „da sind sie wieder und da und dort“ heraus gekommen.

Ansonsten war es bis jetzt ein perfekter Segeltag, Raumschots, wenig Welle, 4- 5 Bft Windstärke und somit 6- 7 Kn fahrt.

Leider musste ich gerade das Schreiben unterbrechen, DELFINE. Diesmal der „gemeine“ Delfin. Auch wieder eine ganze Schule und wieder ca. 25 min am Boot. TRAUMHAFT

Lange genug haben wir darauf gewartet, so haben wir die eleganten Schwimmer bisher noch nie erleben dürfen.

Das war unser heutiges Highlight, glücklich gehen wir in die Nachtwache und schauen mal, was der morgige Tag so bringt….

Tag 17 – Hafentag El Arenal

Heute ist wieder mal ein Arbeits- und (Chill)-Tag im Hafen. Wir liegen im Club Nautico El Arenal, den Ballermann in Sichtweite.

Blick auf den Ballermann

Was haben wir heute getan?

Zunächst waren die beiden Männer Jochen und Johannes beim Shopping von Schoten; diese wurden dann auch erfolgreich ausgetauscht. Gleichzeitig haben wir Christian verabschiedet, der uns heute verlassen hat.

Austausch alt gegen neu / Diese Genuaschot hat den Törn nicht überlebt

Jochen ist dann nochmals im Motorraum verschwunden und hat die Bordtoilette inspiziert und viele kleine, andere Sachen.

Da wir noch zum Einkaufen mussten, haben wir die Gelegenheit genutzt, an den Ballermann zu gehen, damit Johannes sagen kann, er war auch mal da.

Und dann waren wir auch noch erfolgreich shoppen und Johannes hat uns was Feines gekocht.

Die Coca-Cola gab es übrigens kostenlos (eine ganze Palette aus dem Müllcontainer gefischt), hatte wohl eine Chartercrew keine Verwendung mehr.

Tag 11 – 16 Malta – Mallorca

Dienstag

Wir sind losgesegelt aus unserer Ankerbucht mit wenig Wind, aber es war Dünung gegen Wind gestanden und damit eine sehr unangenehme Welle.

und Tschüss – Bucht auf Gozo

Dann haben wir diverse Segelstellungen ausprobiert und sind schlussendlich nur mit Groß und Bullenstander gefahren, dies hat am meisten Fahrt ergeben und dabei am wenigsten Ärger bereitet (Genua ist immer wieder eingefallen und hat sich mit einem großen „Rums“ aufgeblasen).

Gozo verschwindet am Horziont

Die erste Nachtfahrt steht an: 1. Schicht Sabine + Christian, 2. Schicht Jochen, 3. Schicht Sabine + Christian

Immer noch keine Delfine !!!

Mittwoch

Bei Sabine kommt wieder die Übelkeit und Unwohlsein

Heute haben wir den Blister hochgezogen, da wir hier ideale Bedingungen hatten. Hierbei wurde auch gleich das Bergen von diesem Segel trainiert, da wir das Segel auch eventuell in die Nacht hinein fahren wollen, und dies mit einem gewissen Risiko verbunden ist wenn es in der Nacht dann runter muss.  Nachdem dies auch so angehalten hat, sind wir auch so in die Nacht hineingesegelt. Die Welle steht recht hoch, so daß wir ganz schon hin- und hergeschaukelt werden. Ein ewiges Rollen.

unser Blister – echt schön

In der Schicht von Sabine + Christian frischt der Wind so extrem auf, daß wir den Blister im Dunkeln bergen müssen (wie trainiert  war es dann auch eine schnelle Sache)  und diesen erst mal auf dem Vordeck verzurrt.

Noch als kleine Anmerkung: Wer denkt das es nur im englischen Kanal viel Schiffsverkehr hat der sollte sich mal die Straße von Malta und Sizilien anschauen, der Wahnsinn. Hier kommt natürlich alles durch, was durch´s Mittelmeer will und aus dem Suezkanal kommt.

Donnerstag

Was soll ich sagen: Wínd und Welle von hinten, ein wildes Rollen und Geschaukele, wenn sich wieder eine große Welle unter unserem Boot durchschiebt.

Ab heute ist die Schichteinteilung wie folgt: 21 – 24 Uhr Jochen, Hundeschicht 24 – 3 Uhr Sabine, 3 – 6 Uhr Christian, dann noch mal Jochen, bis alle aus den Kojen krabbeln

Die Route ging auch dann erst einmal an Sardinien vorbei mit dem Hintergedanken, hier noch einmal Internet zu bekommen, um aktuelle Wetterdaten zu empfangen. Die ganze Nacht durch ist dieser wilde Ritt, was sehr anstrengend ist. Wir sind endlich bei Sardinien angekommen und haben eine 7er Windstärke mit 8er Böen und das genau da, wo es etwas enger und kniffliger wird. Bei meinem Schichtende fahren so wilde Böen in die Genua, daß die Schot aus der Winsch fährt. Also schnell Schot festhalten und klemmen und den Skipper aus dem Bett jagen, damit wir das wieder richten. Jochen fährt dann mit Christian zusammen dessen Schicht, da wir zwischen einem Leuchtfeuer und der Küste durchmüssen. Das Leuchtfeuer ist nicht mehr vorhanden. Wie soll man sich denn da orientieren?!?!?!?

Wie kann man sich Windstärke 7- 8 Bft vorstellen? Man fährt so ein Segelboot mit einem Segel, das nur noch die Größe von einem Badehandtuch hat und kommt immer noch sehr schnell voran

Freitag

Immer noch diese Welle. Christian hat Spaß am draufrumreiten. Gegen Abend wird das ganze ruhiger. Auch die Welle legt sich soweit. Nun haben wir das Problem: Wind da, Segel hoch, Wind weg, Segel runter, Wind da…..

Jochen hat dann seine Schicht begonnen mit gesetzter Genua. Ich wache gegen 22Uhr auf, weil ich höre, daß die Genua rumpelt und schlägt. Also aus den Feder gehüpft und gucken, ob der Skipper verloren gegangen ist. Er war dann schon am kurbeln und hatte alles im Griff. Er hat eine aufziehende Wetterfront in der Nacht nicht gesehen und plötzlich waren Windreher mit Starkwind.

Thema Wetterfront beim Segeln: Der Wind schläft ein bis hin zu kein Wind mehr vorhanden. Binnen fünf Sekunden dann (in dem Fall) Windstärke 7 Bft. Das ganze gepaart mit Winddrehern von 180°. Der ganze Spuk dauert dann so 2-3 Minuten. So schnell wie er gekommen ist geht der Wind auch wieder bis zum Stillstand. Das ganze wieder holte sich in der Nacht binnen 30 Minuten ganze 5 mal.

Zusammen sind wir dann seine Schicht fertig gefahren, wo es wieder so permanent wechselnd war: Wind komplett weg, Wetterfront da. Zu Beginn meiner Schicht ist es wieder sehr ruhig, ich bin dafür, daß wir die Nacht jetzt ganz mit Motor durchfahren, so daß endlich einmal jeder zur Ruhe kommt und schlafen kann. Was ein Glück!! Keine Stunde später, pfeift es los und es kommt schlagartig Wind mit Böen bis 25 Knoten. So schnell hätte ich gar nicht reagieren können, da es stockdunkel und eine trübe dunkelgraue Suppe war und keine Wolken zu erkennen waren.

Gemeldet waren diese Wetter übrigens auch nicht. Sonst wären wir ja vorbereitet gewesen.

Samstag / Sonntag

Heute morgen aufgewacht, und…? Fischteich mit Null Wind

Im Moment ist es sehr dampfig warm und wir haben unseren Sonnenschutz gebastelt. Unsere Gerda (der Autopilot) fährt so vor sich hin unter Motor. Zwischenrein mal wieder ein Versuch zu segeln, aber das ist jetzt noch nix. Heute soll aber angeblich noch mal Wind kommen. (Schauen wir mal)

unser selbst gebastelter Sonnenschutz

Endlich mal ein Tag mit ruhigerer See, wo man mal was machen kann und nicht so unter Deck rumgeschaukelt wird. Also etwas Bude putzen, Hefezopf backen (und natürlich gleich noch warm vertilgen) und rumgammeln.

Nachdem wir den ganzen Tag so vor uns hingeschwitzt haben, merken wir gegen Abend, daß da sich was zusammenbraut. Laut Wettervorhersage waren ja für den Tag kaum Wind, aber starke Böen vorhergesagt. Nachdem wir zu Abend gegessen haben, bei dem schon etwas Aufräumdruck gemacht wird (bist Du fertig?!?!?!), packen wir alles zusammen und die ersten Regentropfen fallen.

Nachdem um 0 Uhr die starken Winde kommen sollen, tauschen wir die Schichten, so daß der Skipper die Hundeschicht übernimmt und Christian und ich die Schicht davor und danach zusammen fahren. Wir entscheiden uns, nicht unter Segel zu fahren, da die Winde ständig drehend sind mit sehr starken Böen einhergehen.

Und dann ging es auch prompt los. Auf dem Radar waren die Regenzellen schön zu sehen. Ein auch für uns spannendes Naturschauspiel. Wir sitzen sicher in unserem „Aluminium-Käfig“ und beobachten außen rum die diversen Gewitterzellen mit Blitzen, Donner und Wind. Die Welle ist zunächst noch schön ruhig, baut sich aber allmählich auf. Schlussendlich hatten wir in dieser Nacht Böen bis zu Windstärke 9 mit ordentlichen Winddrehern.

Naturschauspiel auf See

Unsere Gerda (Autopilot) macht schön ihre Arbeit und steuert unser Boot gemächlich durch die Wellen. In unserer Morgenschicht, als wir endlich Mallorca in Sichtweite haben, schafft aber auch sie die Kreuzsee und die wechselnden Wind- und Wellenbewegungen nicht mehr und Christian stellt sich ans Ruder, damit unser Kurs wieder in die richtige Richtung geht.

Bis wir endlich in El Arenal in der Marina liegen, ist es schon fast 14 Uhr. Bis dahin hatten wir nicht mehr geschlafen und noch weniger gegessen, aber sehr viel erlebt. Wir haben uns bemüht, Christian auf seinem Teilstück alles zu bieten, was geht.

Und zu Guter Letzt ist dann auch noch Johannes eingetroffen, der uns bis über die Biskaya begleiten wird.

Tag 10 Bucht-Tag Gozo

von unserem Liegeplatz in Malta sind wir eine Bucht weitergefahren, um in dem kleinen Örtchen noch ein paar Kleinigkeiten für die Überfahrt einzukaufen. Das war leider nicht so ergiebig, wie gehofft…. Naja, verhungern werden wir nicht.

Danach sind wir weiter nach Gozo gefahren, wo wir in einer Bucht liegen, die nur an einer Seite im Fels geöffnet ist. Ein paar Meter weiter waren wir vor vielen Jahren noch zum Tauchen am Azur Window, das 2017 ja eingestürzt ist.

Gozo’s Steilküste

Hier erst mal zum abkühlen wieder in die Flossen und die kleinen Höhlen erkundet, die direkt hinter unserem Boot im Fels sind.

Wer denkt, wir machen hier Tri-Tra-Trulala-Urlaub, der denkt falsch. Wir warten hier nur auf das passende Wetterfenster, das sich wohl morgen öffnet. Dann geht es los Richtung Malle, wo wir dann in ca. 5 – 6 Tagen aufschlagen werden.

Tag 9 – Malta Buchttag

Gut ausgeschlafen gehen wir unseren „Relaxtag“ an.

Erst mal frühstücken und dann rein in die Flossen und ab in’s Wasser.

waren wir heute morgen noch ganze 6 Boote in der Bucht, kommen so nach und nach die ganzen Sonntagsausflügler. Jetzt geht es hier zu wie im Schwimmbad…

So ein Tag mit Nichtstun ist auch ganz schön anstrengend, zum Glück kam dann noch der Eismann vorbei…

Nach 19 Uhr haben wir die Bucht endlich für uns allein

Tag 8 – Valleta, Malta – Hafentag

Jetzt liegen wir in der Marina di Valletta und dürfen das Boot nicht verlassen. Unser Steg wurde quasi zur „Quarantänezone“ erklärt. Wir haben keinen Strom erhalten, die Sanitäranlagen dürfen wir auch nicht benutzen – aber wir liegen mal.

Wir haben alle erst mal ausgeschlafen und gemütlich gefrühstückt – wir können ja eh nix machen. Clemens und Bianca warten sehnsüchtig auf Ihr Testergebnis, um das Boot verlassen zu können.

Zuerst kürzen wir heute mal das Genuafall etwas, da das auch ganz schön was abbekommen hat im obersten Stück. Nicht, daß uns das auch noch reißt.

Lappen erst mal runter
Fall kürzen
fertig

Der Segelmacher kommt natürlich nicht, also ruf ich mal bei Fred, dem Vorbesitzer an, der ja lange in Malta mit dem Boot war und frage ihn nach Kontakten. Er teilt uns dann einen Bootsshop mit, der ganz gut wäre. Nach googeln finden wir ihn auch, er ist quer gegenüber von uns. Außenrum zu laufen, sind wir bei 2 Kilometern, mit dem Dinghi sind es 10 Minuten. Telefonisch klären wir ab, ob er unser benötigtes Material hat.

Also Dinghi ins Wasser und Clemens und Christian fahren los. (Clemens verlässt halt das Boot nicht) Christian geht in den Laden und per WhatsApp klärt er mit Jochen, welches Material er mitbringt. Nebenbei erfahren wir, daß unterwegs der Sprit ausging.

Wir sind ja nicht blöd – hier fahren so viele Motorboote vorbei, da halten wir doch einfach einen an, der Bianca mit Spritkanister zu unseren Jungs bringt. Gesagt, getan. Bianca fährt mit einem tollen, sportlichen Motorboot mit Schicki-Micki-Besatzung nebst Windhund bei Clemens vor. 

Jetzt haben wir zwei tolle, nagelneue Leinen an Bord, die auch gleich eingezogen werden wollen. Nachdem der Skipper oben schon mal alles soweit vorbereitet hat, kommt heute jeder noch einmal in den Genuss, auf unseren Mast hinaufzusteigen. Zuerst geht Christian hoch, der von oben das neue Fall mit einführt, das nach unten durchgezogen wird.

Jochen hat dann noch an der Toilette etwas geschraubt, da die gerne zur Undichtigkeit neigt. Das sollte jetzt auch mal endgültig behoben sein.

Clemens und Bianca bekamen dann endlich ihr „Go“ und haben uns schließlich am Nachmittag verlassen, nachdem sie für uns noch ein paar Botengänge erledigt haben – wir dürfen ja nicht.

Wir sind dann auch losgefahren, um die Marina zu verlassen und sind in eine Bucht gefahren, in der wir heute und morgen bleiben werden. Einfach mal nix machen.

Adios Valletta – es wird Nacht in der Bucht…

Tag 4 – 7 von Preveza nach Malta

Tag 4: wir beginnen unsere erste eigene „Langfahrt“ mit einem schönen Wind von ca. 16 Knoten, was uns eine Geschwindigkeit von über 7 Knoten einbringt. Dies ist so ziemlich die Höchstgeschwindigkeit, die unser Boot zu leisten vermag. Leider müssen wir einen „Am-Wind-Kurs“ fahren, was eine sehr unruhige, ruppige Fahrt ist und Bianca gleich mal in die Seekrankheit führt. Für den Anfang hätten wir ihr etwas leichteres gewünscht.

ein letzter Blick auf Griechenland

Wir fahren in dieser Nacht in 2er-Schichten á 4 Stunden. Ich mache mit Clemens die erste Schicht. Gegen Ende stellt sich auch bei mir die übliche Übelkeit ein, die mich bei jedem Törn einmal trifft. Jochen muß seine Schicht komplett alleine fahren, da Bianca ein Totalausfall ist. Ich fühle mich nach dem Schlafen wieder gut und gehe guten Mutes meine 2. Wache mit Clemens an. Der arme Kerl muß jetzt die Schicht auch alleine fahren, da ich nach kurzer Zeit nur noch körperlich mit Eimer im Arm anwesend bin.

trotzdem immer wieder schön – auch mit Übelkeit

Tag 5: Bianca ist jetzt wieder soweit hergestellt, ich liege flach. Der Wind lässt immer mehr nach und dreht, so daß Jochen Guten Mutes unser Leichtwindsegel setzt. Doch nach nur 7 gefahrenen Seemeilen, gerade als ich wieder fit ans Deck gehe, rauscht das Segel ins Wasser – unser Fall ist gerissen. (Das Fall ist die Leine, an der das Segel nach oben gezogen wird). Also alle ran ans Segel-aus-dem-Wasser-bergen und an einem anderen Fall hochziehen, damit das Segel wenigstens wieder trocken wird. Was sind wir froh, daß wir bei dieser Tour Clemens dabei haben, der für alles einsatzfähig und bereit ist: segeln, improvisieren, kochen und betütteln.

so hing er
so fiel er
so liegt er

So, dann werfen wir halt unser Dieselross an. Und wieder geht es in den Nachtschichtbetrieb. Heute machen wir keine 2er-Schichten, sondern Jochen und Sabine machen alleine und Clemens macht zusammen mit Bianca. Das gönnt jedem etwas längere Ruhepausen.

Tag 6: ein sonniger Tag mit strahlend blauem Himmel und viel Blau außenrum. Gegen 10 Uhr kommt dann doch endlich mal etwas Wind. Also Genua wieder raus. Das hält aber leider nicht lange. Wir machen insgesamt bei dieser Tour 39 Stunden nur mit Motor. 

Die erwartete Ankunftszeit in Valletta beträgt etwa 2.30 Uhr in der Nacht. Also machen wir 3 kurze Nachtschichten aus und vereinbaren, daß wir halt dann bei der Ankunft alle wach sind, schön anlegen und dann gemeinsam schlummern können. Hatten wir die letzten 3 Tage ein Highlight, wenn endlich mal ein Schiff gesichtet wurde, so tummeln sich hier die Kähne.

und wir mittendrin

Tag 7: Doch wie immer, kommt alles anders, als wir es geplant haben!

Ich habe lange im Vorfeld recherchiert, welche Einreiseregeln gibt es für welches Land. Und daß Malta ein ganz großes Fragenzeichen ist, war auch klar. Keiner konnte mir genauere Informationen geben, ich habe die Einreisebehörden angefragt, diverse Marinas und, und, und. Klar war, wir müssen uns ca. 2 Stunden vor Ankunft via Funk bei der Port Control anmelden und auf weitere Instruktionen warten.

Das haben wir schön gemacht. Hier sind dann mal unsere Probleme:

  1. Vor der Einreise einen PCR-Test machen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf
  2. 24 Stunden vor der Einreise eine „Health-Declaration“ an den zuständigen Port-Medico mailen

Tja, wie bekommt man auf Hoher See einen PCR-Test und wie mailt man etwas, wenn man kein Netz hat? All diese Dinge hatte ich ja versucht im Vorfeld zu klären – keiner konnte mir das beantworten. Nun kam die klare Ansage, daß ohne eine Freigabe der Health-Declaration keine Genehmigung erteilt werden würde, daß wir in eine Marina einfahren können, wir sollen in eine Bucht weiter westlich fahren, aber ankern dürfen wir auch nicht! Wir müssen also vor der Bucht unsere Kreise ziehen. Also liegen wir quasi vor Malta im freien Wasser und dümpeln hier ab nachts um 2 Uhr rum. Es muß aber immer einer an Deck sein, der Ausschau nach Fischern oder ähnlichem hält, wir treiben ja frei und dürfen niemandem in die Quere kommen; also ist nicht viel mit Schlaf.

Wir haben dann noch mitten in der Nacht, nachdem wir in Landnähe endlich wieder Netz hatten, unsere Declarations weggemailt mit der bitte um „dringende“ Bearbeitung. Mehr konnten wir nicht tun.

Gott sei Dank haben wir mit Bianca jemanden dabei, die lange im Ausland war und entsprechend fließend Englisch spricht und das auch noch mit viel Freundlichkeit und Geduld. Sie hat sich dann am Morgen ans Telefon gesetzt und herum telefoniert. Von der Marina zum Port Medico, wieder mit der Marina. Jeder wollte uns wieder an den anderen vertrösten, ohne Freigabe keine Einlaufen, ohne Einlaufen aber kein PCR-Test, ohne PCR-Test keine Freigabe. Das war wie im Laufrad für die Mäuschen. Bianca war aber beharrlich und endlich ging es doch vorwärts.

Der Medico schickte uns eine „Freigabe“, mit der Auflage, daß wir das Boot nicht verlassen dürfen. Damit konnten wir in die Marina einlaufen uns schließlich heißt es um 11:45 Uhr „Leinen fest“. Die Marina vereinbarte dann mit dem Mediziner, daß diese direkt an das Boot kommen und Bianca und Clemens testen, die ja das Boot für Ihren Rückflug schließlich mal verlassen müssen. Der Preis für diesen Test war, sagen wir mal, ordentlich!!!

das mobile PCR-Testteam

Gleichzeitig konnte jetzt endlich Christian an Bord kommen, der uns bis Mallorca begleiten wird. Er ist der einzige, der sich frei bewegen kann, da er ja mit dem Flugzeug aus Deutschland kam und entsprechend seinen Test und alle Formulare hatte.

Morgen soll dann das Testergebnis vorliegen, dann dürfen auch Clemens und Bianca von Bord und sich noch einen Tag Malta ansehen, bevor sie nach Hause fliegen. Auch warten wir noch auf den Besuch eines Segelmachers, der uns evtl. ein neues Fall einziehen wird. Schauen wir mal, was uns das wieder kosten soll.

mich kann man chartern

Denn günstig gibt es im Steuerparadies Malta nix. Und Nerven kostet es allemal!!

Und noch ein paar Impressionen von unterwegs (Fotos von Clemens und Bianca):

Tag 3 – auf der Suche nach dem heiligen Gral (oder: wo, verdammt noch mal, gibt’s Gas)

Heute sollte es endlich losgehen mit dem Segeln. In Preveza bekamen wir jedoch unsere leeren Gasflaschen nicht aufgefüllt, die wir aber dringend benötigen, da wir sonst irgendwann nichts mehr kochen können. Gestern spät am Abend hatten wir jedoch noch einen Geistesblitz und einen Einheimischen per WhatsApp kontaktiert, den wir von unseren Bootsbesichtigungen im vergangenen Jahr her kannten. Dieser hat auch gleich geantwortet und uns mitgeteilt, daß wir in der Marina Lefkada wohl Gas bekommen könnten.

endlich unter Segeln
Clemens gibt seiner Bianca erste Segellektionen

Also war unser erster Stop schon nach 8 Seemeilen in der schönen Marina Lefkada. Wir hatten zumindest schon mal die Segel oben 

Da lagen wir dann 2 Stunden im Hafen, die Jungs von der Dieseltankstelle waren so freundlich und sind mit unseren leeren Gasflaschen zum Füllen weggefahren. Wir sind dann noch mal kurz in den Supermarkt gehuscht und haben noch etwas Obst und Gemüse gebunkert. Jochen hat die Zeit genutzt, und wieder einmal an der Elektrik rumbasteln müssen.

Dann ging es endlich weiter. Leider jedoch hatten wir den Wind wieder genau von vorne, daher sind wir mit Motor weitergefahren.

Jetzt sind wir im Süden von Lefkada in einer schönen kleinen Bucht namens Afteli angekommen und haben die dortige Strand-Bar zum Abendessen besucht. Wenn wir schon in so einer netten, kleinen Bucht sind, sollten wir auch die dort ansässige Gastronomie unterstützen.

Morgen früh starten wir dann in Richtung Malta und lassen die Küste hinter uns. Wir rechnen damit, in 3 – 4 Tagen dort anzukommen. Die Windaussichten sind leider eher schlecht.

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