Monat: Mai 2024

Von Bahia Ilha Grande nach Itajai

Nachdem wir ja jetzt wieder ordentlich Material eingelagert haben, wollten wir schnellstens aus Angra dos Reis weg, auch wenn wir hier wieder viele nette Leute kennengelernt haben. Doch der Liegeplatz mitten in der Bucht war nicht so malerisch. Zu einem haben wir wirklich jede Welle abbekommen von den Booten, die hier vorbeifahren (hatten wir erwähnt, daß die Brasilianer nur mit voll Speed an einem vorbeifahren ohne jegliche Rücksicht?); zum anderem ist hier in dieser Bucht ganz viel Dreck auf dem Wasser (wobei Wagner, ein einheimischer Segler uns erklärte, daß das Algen wären wegen der Hitze). Nicht sehr einladend auf alle Fälle.

so sieht Einkaufen bei Yachties aus

Unser nächstes Ziel war dann eine kleine Insel, die uns ein Seglerfreund empfohlen hatte. Nicht weit von Angra weg, nur quasi „um’s Eck“, die Ilha Itanhanga. Das war jetzt aber auch nicht so tolle, daß wir hier länger verweilen wollten und wir haben hier nur eine Nacht verbracht. Ebenso unser nächster Ankerplatz, wieder Festland. So langsam wollen wir uns Richtung Paraty vorhangeln. Zu diesem Ort sagt jeder, daß man da hinmüsse. Eine der ältesten Städte Brasiliens mit einem historischen Zentrum im Kolonialstil. Diese Stadt liegt an der westlichsten Ecke des Bahia.

Auf dem Weg dorthin haben wir dann noch einen weiteren Zwischenstop an der Ilha do Cedro gemacht. Auch wieder ein netter Ankerplatz mit guten Schnorchelmöglichkeiten. Von hier aus ging es dann in die Bucht von Paraty, wobei wir an einem ruhigen Strand gegenüber der quirligen Stadt und weitab von den Marinas geankert haben. In dieser Bucht waren wir so was von ruhig gelegen und konnten aber mit dem Dinghi auch die Stadt aufsuchen, was wir natürlich zusammen mit der Crew der Salto auch gemacht haben.

ab und zu haben wir auch Besuch an Bord

Und Paraty ist wirklich ein schönes Örtchen, natürlich wieder sehr touristisch. Die historische Altstadt ist in tadellosem Zustand, in den alten Gebäuden sind überall kleine Läden mit Souvenirs aller Art, Bars, natürlich Eisdielen etc. untergebracht.

Zum Sonnenuntergang konnten wir in unserer Bucht einen kleinen Hügel hinaufsteigen, auf dem die Reste eines Forts zu finden waren. Hier hatte man einen tollen Blick über die Bucht und konnte den Sonnenuntergang genießen.

Nach ein paar Tagen haben wir uns dann aufgemacht, um die letzten beiden Ankerplätze in der Bahia Ilha Grande aufzusuchen. Der vorletzte Stop war im einzigen Fjord Brasiliens, dem Saco de Mamangua, nicht zu vergleichen mit den norwegischen Fjorden, die steil und kahl sind. Hier haben wir dann auch eine Erhebung bestiegen, die auch „Zuckerhut“ heißt, da er Ähnlichkeit mit dem großen hat. Ein toller Rundumblick über den Fjord und die Bucht. Der Anstieg war zwar sehr anstrengend, hat sich aber wirklich gelohnt. Steil nach oben auf engen Waldwegen, über Steine und Wurzelwerk.

Und dann haben wir die Bahia verlassen, irgendwann müssen wir ja mal im Süden ankommen. Das Wetter soll sich ja zu unseren Ungunsten wenden und wenn wir jetzt nicht langsam hier wegkommen, dann müssen wir hier noch eine weitere Woche verbringen, was uns hintenraus wieder fehlen wird.

Also sind wir weitergezogen in eine Bucht kurz vor dem Ausgang der großen Bahia, um am nächsten Tag gleich wieder raus auf den Atlantik zu fahren. Jochen ist am Morgen nochmals zu einem Wasserfall gelaufen, bevor wir uns startklar gemacht haben. Für diesen Dienstag war gemeldet, daß wir etwas Welle haben und einen Wind von 3 – 4 bft, was ja ein schöner Segelwind ist. So haben wir uns ausgemalt, daß wir das Etappenziel, eine Insel vor Ubatuba in ca. 40 sm am Abend erreichen würden, wenn wir bis Mittag starten. Ja, so war der Plan.

Was wir leider nicht angeschaut haben, war die Strömung. Eigentlich geht hier an der Küste der Brasilstrom Richtung Süden mit bis zu 2 Knoten. Nicht so heute! Sind wir beim rausfahren aus der Bucht noch mit 5 – 7 Knoten Fahrt gefahren (da haben wir uns schon gefreut: wir sind ja schneller da als geplant), traf uns an der Ecke der unübliche Gegenstrom mit voller Wucht. Wir hatten bis zu 3 Knoten aus Süden und haben uns wirklich gequält, vorwärts zu kommen. Wir wussten, daß wir würden eventuell kreuzen müssen. Aber daß wir dann kreuzen und der Strom uns so versetzt, daß wir überhaupt nicht vorwärts kommen, hat uns ganz schön zu schaffen gemacht.  Wir haben dann wirklich überlegt, nachdem wir 3 Stunden vor derselben Stelle von einer Länge von 3 Seemeilen gekämpft haben, umzudrehen und wieder rein zu fahren. Nein, wir versuchen jetzt irgendwie bis an das Kap da vorne zu kommen, vielleicht wird es da dann besser. Wir haben dann den Motor zu Hilfe genommen, um dieses Ziel zu schaffen. Und dann wurde es auch wirklich etwas besser. Wir waren zwar langsam aufgrund des Gegenstroms, konnten aber den Kurs soweit halten und es ging vorwärts. Da wir wußten, jetzt kommen wir aber in die Nacht und nicht nur in den Spätabend, haben wir dann schon überlegt, ob wir gleich bis Sao Sebastio durchfahren, weil das ja auch nur noch ca. 25 sm mehr sind. Kommt auf den Wind und die Welle an, wie das heute Nacht so läuft.

Ja, leider fiel dann der Wind irgendwann zusammen und wir hatten kaum noch Fahrt. Dazu die stehende Welle und somit fing das Geschlage der Segel wieder an. Jetzt langts, Schnauze voll – das tuen wir uns nicht die ganze Nacht an. Also, Segel runter und Motor an. Und der Entschluss: wir motoren jetzt so bis zur Ilha Anchieta (vor Ubatuba), schlafen da und morgen früh geht’s gleich weiter. Jochen hat sich dann gegen 21.30 Uhr mal schlafen gelegt mit dem Auftrag, ich soll ihn halt wecken, wenn ich mal schlummern möchte. Da ich fit war und bei dem Gewackel eh nicht schlafen kann, hab ich denn Skipper dann geweckt, als wir noch 1,5 sm zur Ankerbucht hatten. Um 2 Uhr in der Früh fiel dann der Anker und wir sind beide ins Bett gekrabbelt.

Jochen hat dann mal nachgeschaut, was denn so an Strom gemeldet war, denn den haben wir ja komplett außen vor gelassen – geht ja immer gen Süden hier. Es war wirklich Strömung aus Süd nach Nord gemeldet, jedoch mit 1 Knoten, nicht mit 3 Knoten. Wieder was gelernt!

Für den Mittwoch war die Wettermeldung eigentlich eher gemütlich. Wir rechnen ja immer schon mal 5 Knoten auf den gemeldeten Wind obendrauf – ist ja super, passt. Da kommen wir gut vorwärts und können die Segel voll rausholen. Gut, nass werden wir halt werden, weil es regnen soll.

Kaum sind wir aus der Ankerbucht raus und hangeln uns durch die Inseln, pfeift es auch schon los. Plötzlich sind das 2 Windstärken mehr als vorhergesagt. Da passt halt einfach nix mit diesen Vorhersagen – egal, wie viele verschiedene Du anschaust. OK, warten wir mal ab, ob das hier vielleicht nur am Düseneffekt zwischen den Inseln liegt. Stimmt, etwas weiter draußen flaut der Wind etwas ab und die Vorhersage passt. Aber nur für ca. 15 Minuten. Dann nimmt er wieder zu. Dann halt wieder das Großsegel ins 1. Reff nehmen, damit etwas Druck raus ist. Das Gute daran – so kommen wir gut vorwärts und erreichen unser Ziel Ilhabela vor Sao Sebastio (auch Ilha Sao Sebastio genannt).

Als wir dann dort in die Landabdeckung kommen (Juhu, Welle ist weg), bricht halt auch der Wind ab. Also Segel einpacken, Motor anschmeißen. Wir müssen auf die Westseite der Insel, die ist gleichzeitig der „Kanal“ zum Festland. Und da ist er wieder, der Gegenstrom mit über 2 Knoten in dieser Düse. Somit brauchen wir für die letzten 6 Seemeilen auch wieder 2 Stunden!!! Die Zeit, die wir vorher gut gemacht haben, war somit wieder verbraucht. Jetzt ist uns wieder klar geworden, daß das Segeln nicht daraus besteht, beständig in eine bequeme Richtung zu fahren und den Wind immer schön von hinten zu bekommen. Wir kommen so langsam in die Gegend, wo wir beim Segeln wieder etwas zu tun haben.

Aber, Ziel erreicht. Wir sind in Sao Sebastio und können hier jetzt das schlechte Wetter abwarten, um die nächsten Tage unser nächstes großes Ziel, Itajai anzuvisieren. Hierfür benötigen wir ein Wetterfenster von 3 Tagen, die wir dorthin brauchen werden.

Die Wartezeit haben wir uns dann damit vertrieben, um das historische Zentrum von Ilhabela (Vila) zu besuchen. Nicht wirklich groß, aber sehr nett und gepflegt, außerdem sind alle Möglichkeiten gegeben, um das Geld unter die Leute zu bringen. So haben wir dann unsere Vorräte an Obst und Gemüse aufgefüllt und waren auch in einer der vielen Restaurants zum Essen. Da auch das Pfingstwochenende vor der Tür stand, machten wir uns mal schlau, ob es hier Feierlichkeiten gibt. Die Erkundungen diesbezüglich konnten positiv abgeschlossen werden. So sind wir dann, zusammen mit der Saltocrew, die zwischenzeitlich auch eingetroffen war, am Samstag losgezogen und haben einen sehr schönen Abend mit Livemusik und bunten Treiben verbracht. Am Sonntag fand dann noch ein Umzug statt. Die Vorführung, die dazu stattgefunden hat, war dann für uns nicht so berauschend – zumal wir den Hintergrund der Darbietung nicht kannten und wir auch die Texte nicht verstanden hatten, die Einheimischen waren auf jeden Fall begeistert.

Am Montag waren wir dann nochmal beim Impfzentrum, das wir bei einem Spaziergang entdeckt hatten um. Wir sind auf der verzweifelten Suche, um unsere zweite Dengueimpfung zu erhalten, aber auch hier bekamen wir leider eine Absage. Der Impfstoff wird aktuell wohl nur an Kindern geben, da der Vorrat knapp ist, wir werden weiter suchen, vielleicht haben wir in einer größeren Stadt ja Glück.

Die Abfahrt war dann für Dienstag angesagt. Nach langem hin- und herüberlegen mit der Saltocrew, welches die bessere Abfahrtszeit sei (wegen Strömung, Wind, Welle…) sind diese dann am Montag abend gestartet und wir haben uns auf Dienstag vormittag festgelegt. Wir hatten das Glück mit unserem Abfahrtstermin, daß wir noch eine ruhige Nacht vor Anker hatten und wirklich am nächsten morgen die Strömung im Kanal sehr moderat war. Leider stand noch eine Welle von ca. 2 Metern und dazu kein Wind, so daß wir bis zum Abend unter Maschine gefahren sind und die Genua nur zur Unterstüztung rausgenommen haben. (Da ist das Gewackel auf der Welle nicht ganz so schlimm, wenn ein Stützsegel draußen ist). Hatten wir bisher ja immer noch mal 5 Knoten auf die Vorhersage draufpacken dürfen (was bei dieser Tour schön gewesen wäre, weil nur Schwachwind angesagt war), so war es diesmal nicht so. Also haben wir uns durch den Tag und die Nacht im Langsammodus mit nur leichtem Wind gequält. Jochen hat dann überlegt, ob wir nicht unser Leichtwindsegel auspacken. Dies wollte ich aber dann nicht, weil ich partout nicht in die Nacht damit fahren wollte – wie oft hatten wir in der Nacht plötzlich auftretende, nicht gemeldete starke Winde, noch dazu in meiner Schicht. Ich wollte diesmal kein Risiko eingehen, mitten in der Nacht wieder Segel zu wechseln. Vor allem, da wir ja jetzt in die Gegend kommen, wo die Fronten aus Süden ranrauschen und ganz gemein sind.

Am morgen dann konnten wir die Salto über Funk erreichen, wir hatten zu Ihnen aufgeschlossen. Sie hatten durch die wesentlich frühere Abfahrt keinen Boden gut gemacht, sondern eher gegen Welle und Strömung kämpfen müssen.

Nachdem an diesem Morgen der Wind aber immer noch genauso stetig hauchte, haben wir dann doch unser großes, buntes Tuch ausgepackt und gleiten nun dahin bei wenig Wind, mittlerweile wenig Welle und wenig Geschaukel. Bis nach Itajay ist geplant bis Donnerstag noch im hellen anzukommen, wir hoffen ja noch. Bis Freitagmittag müssen wir ankommen, dann kommt ein Sturmtief aus dem Süden angerauscht, das viel Wind auf die Nase bringt, was wir tunlichst vermeiden wollen. So sind wir dann noch mit unserem Leichtwindsegel in die Nacht gefahren, die Vorhersagen waren auch entsprechend mit wenig Wind mit moderaten Böen. So gegen 22 Uhr dann ein kurzes ratsch und unser Segel war im Wasser gelegen. Eine erste Befürchtung, daß das Fall gerissen ist, hat sich leider nicht bestätigt. Bei genauerem Hinsehen, was durch den Vollmond auch möglich war, stehlte sich heraus, daß noch ein Teil vom Segel oben hing. Da ist wohl das Tuch gerissen, so ein Mist/ …Kotz. Vermutlich entstanden aus einer Kombination Windböe, Welle und Segel ausbreiten nachdem es zusammengefallen war, der Wind war eigentlich nicht zu stark. So haben wir das Tuch aus dem Atlantik gefischt, verstaut und unsere Genua rausgeholt, mit der wir dann durch die restliche Nacht gefahren sind.

Abpropo fischen. Unser Angelerfolg auf der Überfahrt beschränkte sich auf einen kleinen Fisch der sich kurz vor dem Schiff wieder losreißen konnte und zwei Möwen, die unseren Köder so appetitlich fanden, daß sie daran kosten wollten. Diese konnten dann aber von jenem erfolgreich befreit werden und sind, wohl mit einem kleinen Schreck, wieder über das Wasser gegleitet. Wir können nur sagen, das Gefieder dieser Vögel ist total schön fluffig weich.

Am nächsten Morgen haben wir dann unser Großsegel noch dazu genommen, um unsere letzte Trumpfkarte zu ziehen, was die Geschwindigkeit angeht, da der Wind etwas gedreht hatte. Leider hat der Wind später wieder nachgelassen und auch wieder zurückgedreht, so daß er direkt von hinten gekommen ist. Bei dem Tempo würden wir erst am Freitag in der Früh ankommen. Eine Entscheidung musste her, entweder unter Segel mit entsprechender später Ankunft und dem Risiko in den gemeldeten Starkwind zu kommen, oder Maschine anschmeißen. Die Entscheidung fiel auf Maschine an. Anfangs hatten wir noch das Großsegel zur Unterstützung stehen gelassen, später nachdem der Wind fast gänzlich weg war, haben auch noch dieses geborgen. So sind wir dann gegen 21 Uhr in Itajai angekommen, zu spät für die Hafeneinfahrt, die recht schwierig sein soll und wir diese nur bei Tageslicht in Angriff nehmen wollten. Der angedachte Ankerplatz vor der Hafeneinfahrt war dann aber so wellig, daß wir noch in die nächste Bucht weiter gefahren sind, wo unser Anker dann gefallen ist. So hieß es dann am nächsten Morgen, Anker auf. Die Hafeneinfahrt war dann entsprechend unruhig. Dazu muss man erklären, daß die Einfahrt eigentlich ein Fluß ist, in den man hineinfährt, die Einfahrt aber so eng gehalten ist, daß bei auftretendem Sturm alles dahinter geschützt ist. So stehen 3 Knoten Strom vom Fluß gegen die Welle aus dem Atlantik. Die Wellen die dabei entstehen, sind sehr konfus und unangenehm, ein entsprechendes Versetzen des Bootes inclusive. Dazu kommt dann noch die Großschifffahrt, auf die geachtet werden muss, am besten so abpassen das sich keiner der „Großen“ in der Einfahrt befindet, während man selbst darin ist. So sind wir dann langsam aber stetig zu unserem Hafen gelangt, von Strom und Welle hier keine Spur mehr, alles sehr ruhig und sicher. Noch kurz zuvor die Marina angefunkt, um uns anzukündigen und einen Platz zugewiesen zu bekommen, aber was heißt hier kurz. Wir sind dann im kleinen Hafenbecken Kreise gefahren und haben immer wieder angefunkt (bestimmt 10mal), bis dann endlich die Info gekommen ist, daß jemand vorbeikommt und uns beim Festmachen unterstützt. Dies wurde dann auch von den Mitarbeitern sehr professionell durchgeführt. So liegen wir wie in einem Ententeich ruhig und sicher am Steg. Einzig das dreckige Flusswasser, in dem wir jetzt liegen, mit viel Treibgut aus dem letzten Starkregen, trübt den sehr guten Eindruck.

Unser Fazit aus der Überfahrt, anfangs blöde Wellen, viel motort, wenig Wind, kein Angelerfolg und ein kaputtes Segel. Noch Fragen?

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Ilha Grande

Unser nächstes Ziel heißt Ilha Grande. Dies ist eine große Insel direkt vor der Küste, ca. 100 km südlich von Rio. Dies soll „die“ Seglerecke Brasiliens sein mit vielen schönen Ankerbuchten und den Topp-Stränden. OK, der Wind soll hier nicht immer so sein, wie wir Segler es uns wünschen – aber man kann ja nicht alles haben. Wir wollen hier ja nicht rumsegeln, sondern eher „rumankern“.

Für die eigentliche Strecke von 65 sm haben wir schon mal vorsichtig mit 70 sm gerechnet und sind so bei einer Fahrtzeit von ca. 14 Stunden herausgekommen, wir rechnen immer mit 5 Knoten Fahrt, was auch normalerweise problemlos zu schaffen ist. Wenn wenig Wind ist, halt ein bisschen mehr. Oh je – falsch gerechnet. Leider ist hier die Ecke ja sehr berüchtigt mit Winden. Wir kommen ja jetzt aus der  Passatzone raus und müssen jetzt häufiger mit Fronten aus dem Süden kommend rechnen, was Wind und Welle bringen kann…oder eben auch nicht.

Wir sind frühmorgens um ca. 9 Uhr aus unserer Marina herausgefahren, da gegen 10 Uhr der Wind vor der Bucht kommen sollte. Da wollten wir pünktlich draußen sein. Wir waren da, nur der Wind nicht. Es ging also schon mal mit Flaute los. So haben wir bis zu den vor Rio vorgelagerten Insel motort, was schon gedauert hat und haben uns dort vor Anker gelegt und wollten auf den Wind warten. Aber auch da war es nicht schön liegen, da halt schon etwas Welle gestanden war. Also wieder Anker auf, das geht schon. So haben wir uns weiter gequält, aber irgendwann unser Vorsegel wieder eingerollt, da es nur geschlagen hat. Also treiben wir ohne Segel in unsere Richtung, denn zum Glück hatten wir Strom mit, der uns mit 1 Knoten vorangetrieben hat. Irgendwann gegen 9 Uhr abends kam dann etwas Wind auf und wir konnten unser Vorsegel setzen. Ich hatte mich zwischenzeitlich noch etwas hingelegt, konnte aber wegen der Welle und dem Gerolle des Schiffes nicht wirklich schlafen. Ich kam dann gegen 10 Uhr aus der Koje und der Wind wurde mehr. Wir beratschlagten dann und kamen überein, das Großsegel wird nicht gesetzt. Es sollte ja noch ein Wetterchen kommen. Und so war es auch. Zum ersten Mal seit langem wurde wieder einmal eine lange Hose und Jacke (Plus unser „Ölzeug“) angezogen. Ich wurde dann auch mal richtig naß. Wie immer: mitten in der Nacht gegen 4 Uhr kam dann die Kaltfront durch mit entsprechenden Wind. Gut, daß wir das Groß nicht gesetzt haben, das wäre jetzt wieder ein hartes Stück Arbeit gewesen, dieses zu reffen.

Nach einer Stunde war der Spuk wieder vorbei… und der Wind brach wieder fast komplett weg. Nur eine sehr unangenehme Welle stand jetzt. Ein wildes Geschaukel mit Wind direkt von vorne, also sowieso kreuzen angesagt. Bei fast keinem Wind und viel Welle nicht schön. Wir sind dann in wildem Gewackel mit ganzen 2,5 Knoten Fahrt gesegelt, wir hatten ja auch Zwischenzeitlich 1 Knoten Gegenstrom. Irgendwann hatten wir die Schnauze so voll, daß wir das Segel eingerollt haben und den Motor angeworfen haben. Wackelt genauso, geht aber schneller vorwärts, da das Gekreuze wegfällt und wir unser Ziel direkt ansteuern können – und als weiterer Nebeneffekt: wir können so noch etwas Trinkwasser produzieren.

Nach ganzen 30 Stunden sind wir endlich am Nachmittag in Ilha Grande angekommen und konnten unseren Anker werfen. In der großzügigen Bucht „Praia do Pouso“ war genug Platz, um sich ein schönes Plätzchen auszusuchen, wir entschieden uns für die rechte Seite vom Strandabschnitt. Wie sich am nächsten Tag rausgestellt hatte, die richtige Wahl. An der linken Seite legen die ganzen Taxiboote an, die ihre zahlreiche Kundschaft hier absetzt. Von hier aus sind diese dann in einem ca. 30minütigen Fußmarsch zu der Atlantikseite der Insel marschiert, zum Strand der Strände, Lopes Mendes. Dies ist ein 2 km langer Strand mit ordentlich Atlantikdünung, an dem sich auch Wellensurfer probiert haben. Deswegen haben die ganzen Boote auch bei uns in der ruhigen Bucht angelegt und ihre „Fracht“ abgeladen. So war es trotz der vielen Boote auch tagsüber recht ruhig, außer eben der von den Booten verursachte Lärm und Wellen. Am Nachmittag, wenn die Boote ihren Rückweg wieder angetreten hatten, hatten wir die Bucht auch mit ein paar anderen Seglern wieder für uns. Von hier aus haben wir dann ein paar Wanderungen unternommen.

Die Erste ging auch dann eben zum Strand „Lopes Mendes“, um uns jenen mal anzuschauen. Auf halben Weg war dann noch ein Schild zum „Santo Antonio-Strand“ gestanden, diesen haben wir dann auch auf dem Rückweg besucht. Ein eher kleiner Strand schön zwischen Felsen eingebettet, der uns besser gefallen hat wie der Große, zumal wir hier nur zwei weitere Besucher angetroffen hatten; im Gegensatz zu den mindestens hundert auf dem anderen Strand. Die nächste Wanderung sollte dann zum Leuchtturm gehen, gesagt, getan. War der Weg anfangs noch recht breit, es war eine Alternative zum Strand, ging es nach dem Abzweig nur noch über einen schmalen Pfad durch den Inselwald, der auch teilweise nur erahnt werden konnte. Ich hatte mir dann zwischenzeitlich einen kleinen Stock genommen, um die ganzen Spinnenweben, die über den Weg gespannt waren, zu entfernen, um nicht selbst ein Netz um mir rum mitzuziehen. So ging es dann Meter um Meter durch das Unterholz, hier mal einer der vielen Schmetterlinge, dort mal ein Vogel, während immer mal wieder Affen über uns in den Baumkronen umhergesprungen sind, einfach traumhaft schön. Dann ein kurzer Schreckmoment, als wohl durch meinen „Putzstock“ aufgeschreckt, eine kleine Schlange wie eine Pistolenkugel schnell über den Weg gehuscht ist. Erschrocken sind wir wohl beide. Nach 3 Stunden waren wir dann am Ziel, durch ein kleines Gatter standen wir auf einmal auf einem Hubschrauberlandeplatz, der Leuchtturm wird wie wohl alle hier in Brasilien durch das Militär betrieben. Da am Eingang ein Verbotsschild stand, zögerten wir noch etwas, um uns dem Leuchtturm weiter zu nähern, aber wenn wir schon mal da sind, was wollen sie machen. Mehr wie uns wieder zurückschicken wird ja wohl nicht passieren. So sind wir dann ein paar Stufen den Berghang noch hinunter gegangen, als wir 2 Personen gesichtet haben, denen wir gleich freundlich gegrüßt haben. Sie sind dann auch gleich auf uns zu gekommen und haben uns freundlich begrüßt, geht doch. Sie erklärten uns dann gleich, daß es hier Militärgebiet ist und das Fotografieren nicht erlaubt sei, aber ein Bild vom Leuchtturm dürfen wir machen. Einer der Beiden konnte sogar recht gutes Englisch, so sind war dann auch ins Gespräch gekommen. Nach einer kurzen Kennenlernphase wurden wir dann sogar eingeladen, den Leuchtturm von innen zu besichtigen, was eine Überraschung für uns. So haben wir dann auch wieder die Aussicht exklusiv von Oben genießen dürfen. Im Anschluß durften wir unsere Wasserflaschen noch auffüllen, alles sehr entspannt und freundlich. Denke, die Beiden haben sich auch über etwas Abwechslung gefreut. So haben wir uns bedankt und verabschiedet, um den Rückweg anzutreten, es war ja noch ein ganzes Stück, und bis zur Dunkelheit wollten wir auf jeden Fall zurück sein, was wir auch problemlos geschafft hatten.

An einem Nachmittag, als wir mit dem Dinghi zurück zum Boot gefahren sind, haben wir ein „neues“ Segelboot endeckt, daß ausnahmsweise mal keine brasilianische Flagge fuhr, sondern eine Argentinische. Ach, da klopfen wir doch mal an und sagen Hallo, weil: da könnte sich Sabine ja auf spanisch verständigen, wenn es sein muß. Gesagt, getan. Und spontan wurden wir dann auch auf das Boot zu den drei Männern aus Buenos Aires eingeladen. Sabine bekam einen leckeren Kaffee und wir allerhand Tipps, wo wir unbedingt noch hinmüssten. Die Männer sind auf dem Weg nach Rio, von wo aus einer heimfliegt und dafür die Frauen der beiden anderen wieder zusteigen, um weiter herumzureisen. Am nächsten Tag, das selbe Spiel. Wir sind beim zurückpaddeln und es liegt wieder ein fremdes Boot da. Diesmal sind wir aber nicht anklopfen gefahren, sondern wurden aufgefordert, mal vorbeizukommen, als festgestellt wurde, welches Boot wir ansteuern. Auch hier wieder eine ganze Gruppe von Argentiniern, die gerade hier zu Besuch sind. Super nett und super interessiert an der ganzen Technik, die wir Langfahrtsegler so haben. Auch hier haben wir wieder viele Tipps, wo wir unbedingt noch hinmüssen. Und: Argentinier lernen in der Schule englisch, die meisten sprechen es recht gut. Im Gegensatz zu den Brasilianern, die Fremdsprachen nur auf Privatschulen lernen können. So ist eine Unterhaltung doch gleich viel leichter.

Die letzte Wanderung von der Bucht ging dann in die Nachbarbucht nach Abraao. Da wir hier zweimal über einen Bergkamm mussten, die anstrengendste Tour hier. In Abraao gibt es die einzige Einkaufsmöglichkeit auf der gesamten Insel und so wollten wir dort noch etwas frisches Obst einkaufen. Was wir dann hier vorgefunden hatten, damit haben wir dann auch nicht gerechnet. Eine Tourihochburg, ein Hostel neben dem anderen, ein schmaler überfüllter Strand und die ganze Bucht voll mit Booten der Einheimischen. Der Strand wurde nur an einigen Stellen von kleinen Bojenfeldern abgegrenzt, damit man überhaupt baden konnte, sonst eben Boot an Boot. So haben wir dann noch unseren kleinen Einkauf getätigt, uns ein Eis gegönnt, um uns anschließend wieder auf den Rückweg zu machen. Was für eine Ruhe wir doch in unserer Bucht hatten. Nach den Tagen der Bewegung folgte dann auch mal ein Tag der Erholung, um unser Seglerbeine zu erholen bevor wir uns zum nächsten Ankerplatz verlegt haben.

Dieser war dann die Lagune Azul, eine sehr kleine Sandbank zwischen zwei ebenso kleinen Inseln. Wassertiefe je nach Tide zwischen 3 und 5 Metern und als Highlight jede Menge Fisch. Das solch ein Platz auch wiederum von vielen der Boote angesteuert wird, muss ich hier wohl nicht erwähnen. So sind wir erst am späten Nachmittag aufgebrochen, um dort anzukommen, wenn die Meisten schon wieder weg sind. Ich bin dann nach Ankunft auch gleich ins Wasser, um mir das Ganze mal anzuschauen, Sabine hatte keine Lust mehr so spät. Was ich hier gesehen hatte war ja schonmal nicht schlecht. Unser Plan hier über Nacht zu bleiben um am nächsten Morgen bei Zeit die Lagune für uns zu haben, ging dann auch voll auf. So sind wir dann bestimmt über eine Stunde geschnorchelt, bis wir durchgefroren waren. So haben wir dann viel Fisch gesehen, Schildkröten, Sepias und die ersten bunten Korallen von Brasilien. Kaum auf dem Schiff zurück sind dann auch schon die ersten Ausflugsboote gekommen, das nennt man Timing. So haben wir dann in die nächste Bucht verlegt, um den ganzen Trubel aus dem Weg zu gehen. Im Laufe des Tages sind dann auch mehrere Boote in unsere Bucht gekommen, am Abend waren wir dann aber wieder alleine und konnten die Ruhe und die Geräusche aus dem Wald genießen, über den immer mal wieder ein paar klein Papageienschwärme geflogen sind.

Tags drauf ging es dann unter Segel zur nächsten Lagune, der Lagune Verde. An der Außenseite der kleinen Insel war auch ein bekannter Tauchplatz, vielversprechend also. Die ebenso kleine Lagune wie die letzte ist bei Ebbe auch trocken gefallen und war bei Flut gerade so überspült. Der Schnorchelausflug an der Außenseite war dann auch sehr schön. Wieder viel Fisch, eine Schildkröte, die sich überhaupt nicht gestört fühlte und so gemütlich vor sich hin gefressen hat und als dortiges Highlight ein kleine Gruppe von Sepias, die fröhlich ihre Form und Farbe geändert haben, je nachdem, über welchem Untergrund sie gerade waren.  Einfach schön anzuschauen, was die Unterwasserwelt zu bieten hat. Da für uns der Ankerplatz nicht ganz so sicher war, entschlossen wir uns in einer der vorherigen Bucht, an der wir vorbeigesegelt sind, einen Platz für die Nacht zu suchen.

Die erste Bucht, die wir uns ausgeguckt hatten, war leider nichts. Der Platz sah nett aus mit vielen Fischerbooten und Häuschen, nur leider war der Ankergrund nicht gut und unser Anker hat nicht gegriffen. Also haben wir nach 3 Versuchen hier abgebrochen und sind noch eine Bucht weiter, in die „Saco de Tapera“. Hier sind wir dann auch 3 Nächte geblieben, weil es hier schön ruhig war und wir auch die Chance mal nutzen wollten, noch einmal schön zum Essen zu gehen. Hier gab es für eine Floating-Bar sehr gute Bewertungen die wir dann auch angesteuert haben. So gab es unsere ersten Austern die wir bestellten, diese wurden auch frisch aus dem Wasser geholt. Es war echt lecker!!!

unsere Flotingbar

In dieser Bucht haben wir auch wieder „unsere argentinischen Nachbarn“ aus der 1. Ankerbucht kurz getroffen, als diese am Morgen abgefahren sind. Vielleicht trifft man sich in Buenos Aires noch mal. Hier haben wir auch endlich einmal unser SUP aufgeblasen und getestet. Mit Wandern war es hier leider nix. Wir wollten einen ausgeschilderten Weg gehen, der war jedoch so zugewuchert, daß wir beide nicht „durch die Hecke“ wollten. Eine Machete haben wir nämlich noch nicht. Also haben wir mal nichts gemacht, gesupt, ein bisschen am Boot rumgeputzt. Und Kuchen… Sabine hat mal wieder einen Kuchen gebacken (hab ich mir gewünscht). Mal ein bisschen Heimatgefühle bekommen.

Von hier aus sollte es dann so langsam Richtung Angra dos Reis gehen, es war die Zeit gekommen, um unsere Visa zu „verlängern“ und die Vorräte mal wieder aufzufüllen. So sind wir dann, an einem kleinen Schnorchelspot vorbei, zum Praia Dentista auf der Ilha da Gipoia gefahren, wo unser Anker wieder für ein paar Tage die Arbeit übernehmen sollte. Der Strand „Zahnarzt“ war als recht lebhafter Strand beschrieben, das sind aber unserer Meinung nach alle hier. War über das Wochenende wieder viele Motorboote hier, sollte es ja an den Wochentagen etwas ruhiger zugehen, abends war sowieso Ruhe angesagt. So war es dann auch.

Am Dienstag, wir wollten eigentlich eine Bucht weiterziehen, sind dann auch überraschend unsere argentinischen Freunde aufgetaucht, Wiedersehensfreude auf beiden Seiten. Wir wurden dann auch gleich zum Lunch am Mittag eingeladen. Zum Abendumtrunk haben wir uns schließlich auf der JOSA verabredet. Da der Mittwoch der 1. Mai war und wie in Deutschland der „Tag der Arbeit“ gefeiert wird, beschlossen wir auch erst am Donnerstag weiter zu ziehen, da hier wahrscheinlich sowieso alles geschlossen hat. Was aber dann an dem besagten Mittwoch los war, kannten wir bis dahin so noch nicht, es war wirklich voll. Waren am Wochenende ca. 20 Boote in der großzügigen Bucht, waren es jetzt über 50. Aber diese Bucht war schnorcheltechnisch wirklich schön. Wir sind extra früh beizeit wieder zum schnorcheln, noch bevor wieder die Massen da sind. Und wir hatten gute Sicht und gute Sichtungen. Viele Rochen, je einen großen Flötenfisch und Kugelfisch, Knurrhähne uvm.

Am Donnerstag sind wir schließlich bei Zeit los, um in Angra dos Reis unsere Sachen zu erledigen. Wussten wir von der Salto, daß die Visa Geschichte sich über 2 Tage gezogen hat, vielleicht haben wir ja Glück und es ist an einem Tag zu bewerkstelligen. So haben wir in einer Bucht der Stadt unseren Anker geschmissen, der Weg zu den Behörden und Geschäften ist hier recht kurz. Wir sind zuerst zur Policia Federal um unsere weitere „Duldung“ zu beantragen, eine Verlängerung in diesem Sinne gibt es nicht. Der Warteraum war auch gut schon gut gefüllt. Eine Angestellte fragte dann auch gleich nach unserem Anliegen, ein Angestellter der auch Englisch könne, würde sich gleich um uns kümmern, so die Verständigung. Es dauert auch nicht lange, bis wir aufgerufen wurden. Die Kommunikation verlief dann auch recht ordentlich, mit dem Ergebnis, daß es keine weitere Duldung gibt, wir sollen das Land schnellstmöglich verlassen. Bitten und Erklärungen, daß bei Anfragen in Rio erklärt wurde, daß dies möglich ist, hat alles nichts geholfen. So sind wir dann mit lange Gesichter aus dem Gebäude gegangen. Kurz beratschlagt wie es weiter gehen soll, die Überlegung war schon mit einem Uber zurück nach Rio zu fahren, war dann noch ein Versuch zu starten. So habe ich kurz mit der Salto Crew telefoniert, diese sollten mir bitte ihr Dokument von Ihrer Duldung mal als Foto durchschicken. Neuen Medien sei Dank, geht das ja schnell. Mit diesem Foto sind wir dann nochmals in die Policia gegangen, die nette Dame hat dann auch gleich wieder einen Kollegen organisiert. Nachdem wir dann dieses Foto mit dem Dokument vorgezeigt haben, hat er sich unsere Pässe geschnappt und ist verschwunden. Gutes oder schlechtes Zeichen, wir deuteten mal auf Gut. Nach weiteren 10 Minuten sind wir dann aufgerufen worden, sollten hier und da unterschreiben, und siehe da, wir hielten unsere Duldung in den Händen. Geht doch, wieso nicht gleich so, wir waren auf jeden Fall glücklich, diesen Zettel in der Hand zu halten. Wir befinden uns zwar illegal im Land, haben aber jetzt weitere 60 Tage Zeit, das Land zu verlassen. Ein kleine, verschmerzbare „Strafe“ mussten wir noch bezahlen, aber das wussten wir ja schon vorher. So sind wir dann nach einem kleinen Einkauf für das Nötigste zurück auf unser Boot und haben uns auf die andere Seite der Bucht verlegt. Hier gibt es ein Einkaufszentrum, bei dem man mit dem Boot direkt bis vor die Tür fahren kann, sehr schön wenn die Einkäufe nicht so weit zu tragen sind. Festgemacht haben wir hier dann an einer Boje vor der Marina, zu haben für kleines Geld.

Wir sind dann nochmals losgefahren und wollten versuchen, unsere Boosterimpfung für das Denguefieber zu bekommen. Ja, das war leider nichts. Wir bekamen mehrfach die Aussage, daß momentan nur Kinder geimpft werden, da das Vakzin knapp wäre. Wenn, müssten wir nach Rio, dort könnten wir unsere Zweitimpfung erhalten. Nach Nachfrage in unserer WhatsApp-Gruppe bei den Medizinern erhielten wir dann die beruhigende Antwort, daß man sich nicht auf die 3 Monate für die 2. Impfung versteifen muß. Jeder Booster hilft noch nach, egal wann man den kriegt. Also warten wir noch und schauen weiter im Süden, ob es da dann möglich ist.

Hab das Dingy voll geladen …

Tags drauf sind wir dann mit dem Dinghi eben zum Einkaufen gefahren, mit dem Boot war es uns etwas zu heikel, da wir die Örtlichkeiten nicht abschätzen konnten. So sind wir mit unserem voll beladenen Beiboot zurück zum Schiff und die Vorräte sollten jetzt wieder einige Zeit langen. Anschließend noch mal zu unseren argentinischen Freunden, um endgültig Tschüß zu sagen. Sie liegen in der Marina, vor der wir fest gemacht hatten. Von Ihnen hatten wir auch den Tipp mit dem Einkaufszentrum bekommen. Am Abend haben wir uns noch mit dem Boot, das direkt neben uns liegt, verabredet und schon war wieder ein schöner Tag zu Ende. Erik und Dina sind aus den USA und warten hier auf Ersatzteile für ihren Motor, viel Glück den beiden, daß alles funktioniert wie angedacht, sie stehen jetzt auch schon seit 4 Wochen hier.

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