Monat: Oktober 2023

mal Pause – Teneriffa

wie wir schon im vorigen Beitrag erwähnt haben, war unsere erste Nacht auf Teneriffa vor Anker in einer Bucht im Nordosten Teneriffas. Wir hatten etwas Schwell (ständige Bewegung des Bootes), aber alles in allem waren wir gut gelegen und haben eine ruhige Nacht verbracht.

am nächsten Morgen ging es dann weiter in den Nordwesten der Insel. Wir hatten ja im Hafen von Garachico telefonisch (und mit Mailbestätigung danach) einen Platz für 6 Nächte reserviert. Laut Wettervorhersage sind wir davon ausgegangen, daß wir die gesamte Strecke unter Motor fahren werden müssen….

Aber die Kanaren wären nicht die Kanaren, wenn hier eine Windvorhersage passen würde. Wir hatten auf dieser Strecke wirklich alles abwechseln – von Wind von Hinten über absolute Flaute bis Wind von Vorne – wir sind aber wirklich nur in eine Richtung gefahren und haben keine Kreise gedreht!!! Man nimmt es wie es kommt und ändert halt dann auf so einer eigentlich recht kurzen Strecke (40 sm) ständig was an den Segeln. Rauf, runter, raus, rein, kleiner, größer, von Steuerbord nach Backbord und umgedreht.

Vor der Hafeneinfahrt von Garachico hatte ich etwas Respekt. Dies ist wirklich ein sehr kleiner Hafen, der fast nur von einheimischen Dauerliegern benutzt wird mit einer noch kleineren Einfahrt, gemeint ist hier eine sehr schmale Spur. Aber da kaum Welle vorhanden war, ging alles gut.

Aber es kam, wie es kommen mußte. Von meiner Reservierung wußte der wachhabende Sicherheitsdienstmitarbeiter gar nix und wollte uns erklären, daß der Hafen voll ist und ich ihn hätte anfunken sollen. Tja, wir wußten, daß am Sonntag kein Hafenmeister da ist, also haben wir erst gar nicht gefunkt. Wer sollte da auch ran gehen. Wir wußten nicht, daß der Sicherheitsdienst das mit abarbeitet. Nachdem wir ihm dann klar gemacht hatten, daß wir telefonisch reserviert hatten und auch eine Mail hinterhergeschickt hätten, rief er dann seinen Hafenmeister an. Vor allem die Bemerkung, daß wir für 6 Nächte reserviert haben, hat dann wohl gezogen…Ergo: wir durften von der bösen Kaimauer verlegen in eine Minibox, die eher für Schiffe bis 10 Meter gedacht ist, als für unsere Dicke. Aber wir liegen.

Am nächsten Morgen war dann der Hafenmeister da und wir haben die Registrierung durchgeführt und aus den 6 Tagen gleich mal 10 Tage gemacht. Wir haben das Glück, daß wir in einer Box liegen, deren Dauermieter momentan nicht da ist. So, jetzt liegen wir mal und organisieren uns jetzt ein Auto, damit wir mobil sind und etwas von der Insel sehen können, ohne immer Bus zu fahren.

Garachico gilt als eine „der schönsten Orte“ Spaniens. Ja, es ist wirklich nett und unser Hafen ist so was von ruhig. Wir sind auch so ziemlich die einzigen, die hier als Besucher liegen.

Hier einmal ein paar Impressionen aus unserem Hafen und unserem Örtchen

Wir haben jetzt auch schon einige Touren über die Insel unternommen. Zuerst sind wir mit unserem Auto quer durch den Teide-Nationalpark gefahren. Auf der entsprechenden Zufahrtsstraße sind wir durch das Waldgebiet gekommen, welches heuer im Frühjahr einen verheerenden Waldbrand hatte. Viele Bäume sind hier schwarz verkohlt – aber sie sind robust und werden sich wieder erholen. Lediglich das Unterholz ist leider komplett vernichtet und braucht seine Zeit, bis es wieder nachgewachsen ist.

Der Teide Nationalpark ist einfach toll. Ich mag einfach karge Flächen, auf denen nur die Hartgesottenen wachsen. Kein Wunder, daß hier die Mondfahrzeuge ausprobiert werden und schon etliche Filme in dieser Kulisse gedreht wurden. Wir hatten das Glück, daß wir hier an einem Tag hochgefahren sind, an dem absolut bestes Wetter war. Kein in Wolken verhüllter Berg – alles klare Sicht.

auch dem Loro Parque haben wir natürlich einen Besuch abgestattet. Ich bin ja immer etwas zwiegespalten, was Zoo’s betrifft. Auf der einen Seite sind sie gut, um Arten zu erhalten und den Menschen die Möglichkeit zu geben, diese einmal in Natura zu sehen, auf der anderen Seite ist das halt leider oft nicht sehr artgerecht, wie die Tiere gehalten werden, vor allem was die Größe der Gehege angeht.

Beim Loro Parque bin ich definitiv positiv gestimmt. Diese züchten vor allem viele gefährdete Papageien, Sittiche und Kakadus und haben es schon geschafft, zwölf Arten vom Aussterben zu schützen. Die Stiftung engagiert sich weltweit an vielen Projekten, um Tierschutz aktiv zu fördern und zu betreiben. Wir haben hier einen sehr informativen Tag verbracht und uns alle angebotenen Shows angesehen, bei denen es vor allem darum geht, etwas Wissen an die Besucher zu vermitteln und den Tierschutz voranzutreiben.

Ja – es war eine Delphinshow und eine Orcashow dabei. Aber nicht so, wie man es von Seaworld oder solch großen Tierparks kennt. Es war sehr gemäßigt, max. 20 Minuten mit vielen Videoeinspielern. So z.B. konnte man erfahren, daß die im Loro vorhanden Orcas bis auf eine Dame alle in Gefangenschaft geboren wurden. Die einzig „freie“ Orcadame wurde als Kalb alleine auf See aufgefunden, halb verhungert und kurz vor dem Verenden. Es wurde dann festgestellt, daß sie taub ist und daher ihre Familie und andere Wale gar nicht hören kann und entsprechend keinen Anschluss finden kann. Und nur durch die Unterbringung im Loro und Einbindung in das bestehende Rudel konnte ihr Überleben gesichert werden.

Im Loro kann man auch die Medizin- und Laborabteilung sehen. Hier wird hinter großen Fenster gearbeitet, so daß man von außen zusehen kann.

Die Anlagen sind super schön naturnah gestaltet – auf alle Fälle besuchen, wer mal nach Teneriffa kommt. Die Preise für die Verpflegung im Park selbst fanden wir sehr human, sind wir es doch gewohnt, daß da bei uns zu Hause ordentlich hingelangt wird – dafür ist hier der Eintritt mit 42 € pro Nase schon hoch.

Geplant war ja, daß wir hier nur bis Dienstag im Hafen bleiben. Jedoch war für den gestrigen Sonntag extrem hohe Welle angekündigt. Diese sollte bis zu 6 Meter Höhe auf die Nordseite Teneriffas auftreffen. Es wurde im Örtchen auch alles darauf eingestellt. Das Naturschwimmbecken wurde abgesperrt, die Gastronomen direkt an der Mole haben ihre Bestuhlung sicher verräumt. Unsere Hafeneinfahrt ist bei so einer Welle nicht zu passieren. Hier wird empfohlen: nicht mehr als 1,5 Meter Welle und selbst das sehe ich sehr kritisch (bin halt ein Angsthase). Ergo können wir da am Dienstag auf keinen Fall raus. Frühestens am Mittwoch oder Donnerstag – also heute am Montag nochmals zum Hafenmeister. Unter Mithilfe von Andrea (wir haben zwischenzeitlich ein deutsches Nachbarboot 🙂 bekommen), die sehr gut spanisch spricht, wurde zugesagt, ja zwei, drei Tage gehen noch. Wir sollten aber Dienstag oder Mittwoch nochmals nachfragen. Nun schauen wir mal, was wir so rausschinden können.

Wir haben ja letzte Woche auch unser Großsegel nochmals zum Segelmacher gefahren, da wir immer noch ein paar kleine Reklamationen haben. Morgen können wir das Segel wieder abholen. Und dann sehen wir weiter…

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Lanzarote

Nach unserer ersten, etwas windigeren Nacht vor Anker hatten wir doch noch etwas Schlafmangel. Aber wir durften dann ja in die Marina Rubicon umziehen und einen Liegeplatz unser nennen. Da können wir das dann nachholen…

Wir hatten uns nicht viel vorgenommen für Lanzarote, da wir diese Insel aus einem früheren Hotel- und Segelurlaub schon ordentlich abgeklappert hatten. Vielmehr stand auf dem Programm:

  • Bootsentsalzung (nach 6 Tagen auf See konnten wir schon das Meersalz abkratzen und zum Kochen verwenden)
  • Ersatzteile besorgen für das Boot
  • Friseurtermin für Sabinchen (wildes Chaos auf dem Kopf – letzter Termin im Mai)
  • mal nix tun??

So waren dann die 4 Tage auf Lanzarote auch recht schnell rum. Nach dem Verlegen in die Marina (uns wurde erst um 11:30 Uhr eine Zusage erteilt) wurde dem Salz zu Leibe gerückt und das Boot gewässert und gereinigt. Schwupp, erster Tag vorbei ☹

An Tag 2 sind wir dann eben losgezogen, den Friseur aufzusuchen und die Besorgungen zu erledigen. Hier waren wir auch erfolgreich und ich muß sagen, ich hatte noch nie so einen schönen Ausblick, während mir die Haare gewaschen wurden. Direkter Blick auf Fuerteventura rüber.

Der Skipper ist dann auch noch mal in den Mast gekrabbelt und hat diesen gecheckt, ob noch alles in Ordnung ist. Die Drähte, die Verschraubungen, Splinte etc. Sichtprüfung i.O.

Zwischendurch hat man natürlich den ein oder anderen Klönschnack mit dem Nachbarbooten, allen voran den Mitgliedern des Trans Ocean. Da ist Ruckzuck der Tag rum…..

Und an Tag 4 dann endlich mal nix tun – die Marina Rubicon hat auch einen Salzwasser-Swimmingpool. Da will ich mal hin und nur rumliegen.

Und schon sind die Tage auch wieder wie im Fluge vergangen.

Wir hätten nicht gedacht, daß das so schwierig wird, auf den Kanaren einen Liegeplatz zu bekommen. Eigentlich hatten wir ja vor, etwas um die Inseln zu tingeln. Ankerplätze gibt es hier leider kaum, da diese vulkanischen Insel halt meist sehr steil ins Meer abfallen und entsprechend keine flachen Strände oder adäquate Buchten, die genug Schutz bieten, vorhanden sind. Und da sich im Moment alles auf den Kanaren versammelt, was noch über den Atlantik gehen will (und das sind nicht wenige), wird es hier halt recht voll. Viele haben schon vor einem halben Jahr Ihren Liegeplatz gebucht – und dann liegen die dann ernsthaft wochenlang in der selben Marina.

Also ändern wir wieder einmal unsere Pläne und schauen uns gleich mal nach dem nächsten Liegeplatz um. Gran Canaria fällt aus, da startet die ARC, die Atlantic Ralley for Cruisers, auf deutsch ist das eine „geführte“ Atlantiküberquerung, an der viele Boote teilnehmen. Das ist gut durchorganisiert und auch betreut. Und für eben diese ARC ist der gesamte Hafen in Las Palmas auf Gran Canaria reserviert. Alle anderen Schiffe müssen ausweichen. Folglich ist Gran Canaria voll, völler….

Fuerteventura fällt ebenfalls aus, da es dort quasi nix für Segler gibt. Außerdem kennen wir diese Insel auch schon von früheren Urlauben. (Gran Canaria übrigens auch – drum tut es nicht weh, dort nicht hinzukommen).

Also richten wir unser Augenmerk auf Teneriffa. Dies war dann auch wieder mal nachmittag-füllend. Ich habe wirklich alle Marinas angerufen und nach einem Platz gefragt. Von jedem bekam ich zu hören, daß sie nix mehr haben, daß sie zu klein für unser Boot sind usw. Wirklich erst bei der letzten Marina hatte ich anscheinend Glück. Das Problem: der gute Hafenmeister spricht nur Spanisch und Französisch und no Englisch. Uff – ich kann ja spanisch, aber einen Bootsliegeplatz auf spanisch abklären?? Anscheinend funktionierte es aber, er hat mir zumindest ein Datum bestätigt: Domingo, 15. Also Sonntag, der 15. Mal schauen, ob dem so ist, wenn wir dort aufschlagen. Ich habe zumindest gleich mal für 6 Tage nachgefragt, denn diese Insel wollen wir uns definitiv noch anschauen.

So sind wir dann am Freitag morgen losgefahren Richtung Teneriffa. Wir sind wieder über Nacht gefahren, damit wir schön im Tageslicht dort ankommen und eine Nacht vor Anker gehen werden (wir hoffen, daß die eingezeichneten Ankerplätze in den Karten auch machbar sind), um am Sonntag dann gemütlich zu unserem Hafen zu fahren.

Nun liegen wir hier vor Anker auf Teneriffa in einer der wenigen „Buchten“. Als wir ankamen, war hier wieder mal alles rappelvoll von einheimischen Booten, die Ihren Badeausflug in diese Bucht machen. Doch jetzt am Abend sind wir wieder alleine – halt, nein – da kommt noch ein Segelboot rein. Wir bekommen noch Nachbarn.

Und morgen früh geht’s dann weiter….

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Nur Blau

Auf geht´s zu unserer bis dahin längsten Blauwasserdistanz von 600 sm bis zu den Kanaren; wir planen mal mit einer Zeit von 5 – 6 Tagen. Zuvor wurden noch letzte Kontrollen am Schiff durchgeführt, alles soweit vorbereitet und nochmal letzte Wetterdaten eingeholt. Sabine hat in der Zwischenzeit unseren Block gefüttert, damit Ihr auch wieder mal auf dem Laufenden seid und so hat es dann gegen 11 Uhr Ortszeit geheißen: Leinen los. Bei einem schönen Wind zum Segeln sind wir dann erstmal unter Maschine gestartet, die Fischer hatten extra für uns wieder einmal eine Slalomstrecke abgesteckt, die es zu bewältigen galt. Als dann das Bojenfeld der Fischernetze sich langsam lichtete, ist auch der Wind wieder so schwach gewesen, daß ein segeln nicht mehr möglich war. So sind wir dann die ersten drei Stunden motort, bis der Wind wieder einsetzte und wir die Segel setzen konnten. Dieser hat dann auch auf die vorhergesagten 5 Bft zugelegt, in Böen 6 Bft. Noch unter Motor sind querab von uns ein paar kleine Rückenflossen aufgetaucht, die wir nicht zuordnen konnten, also Ruder rum und das ganze näher betrachten. Von der Silhouette, die Unterwasser zu erkennen war, müsste es sich um ein paar Haie gehandelt haben, die wohl ein kleines Sonnenbad an der Wasseroberfläche genommen haben.

Ansonsten war dann auch nichts mehr Besonderes gewesen. Die Welle war dann zwischenzeitlich etwas unangenehm, da sie in recht kurzen Abständen gekommen ist, was sich zur Nacht hin aber gebessert hat. Wir denken, daß es auch wieder mit der Unterwasserstruktur zu tun hat, da hier der Meeresboden wieder sehr steil ansteigt. Wir müssen immer noch den Umgang mit unserer Windsteueranlage lernen und verstehen. So waren wir eine lange Zeit damit beschäftigt, den richtigen Segeltrimm zu finden, damit diese auch ordnungsgemäß funktioniert. Vom späten Nachmittag an haben wir dann die Schifffahrtsroute gequert: von allen, die vom Mittelmeer Richtung Norden unterwegs sind bzw. umgekehrt. Das war dann auch einige Stunden später ohne besondere Vorkommnisse abgeschlossen. So ging es dann in die Nacht hinein, die letzten Großschiffe waren am Horizont zu erkennen und der Mond geht glutrot auf.

Der zweite Tag ist eigentlich schnell erzählt, nur Blau, kein einziges Schiff den ganzen Tag zu sehen. Nur auf unseren Plotter können wir über das AIS- Signal Schiffe im Umfeld erkennen. Heute hatten wir zum ersten Mal unseren Spinakerbaum aufgebaut, um unsere Genua „auszubaumen“. Das Ganze soll dafür sorgen, daß bei dem raumen Wind (direkt von hinten), den wir fahren, die Genua besser im Wind steht und nicht immer in sich zusammenfällt. Hilft zwar, verhindert es aber nicht ganz. Das schlagen der Segel bestimmt den Takt der Tage. Der Aufbau vom Spibaum hatten wir schon einmal im Hafen von Lissabon geprobt und somit waren keine Überraschungen zu erwarten, allen Leinen waren auch soweit vorbereitet. Dazu hatten wir das Boot „beigedreht“, ein Segelmanöver bei dem das Boot gestoppt wird und kontrolliert vor sich hintreibt. Der Vorteil ist hier, es ist Ruhe im Schiff und die Arbeiten können ohne großartiges Gewackel und Schräglage erledigt werden. Während wir also unsere Arbeiten so erledigen, kommt uns eine Delphinschule besuchen und schaut, was wir da so treiben, wärend sie um unser Boot kreisen. Schön anzusehen, aber gerade nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Als wir dann unsere Fahrt fortsetzten, verschwanden diese dann auch sogleich. Auch wenn den ganzen Tag der Himmel immer etwas eingetrübt war, entpuppte sich die Nacht als sternenklar. Ich konnte zum zweiten Mal auf der Reise diesen Anblick genießen bis gegen Mitternacht der Mond aufgegangen ist.

Der Spibaum

Tag 3: Die größte Aufregung war, nachdem ich Tag zwei zu Papier gebracht hatte, so gegen 2 Uhr in der Früh. Wir waren zu diesem Zeitpunkt 2 Segler mit einem Abstand von ca. 2 sm unterwegs, als sich ein Tanker näherte und augenscheinlich zwischen uns durch wollte. Der andere Segler hat dann das Schiff angefunkt, eine Reaktion stellte sich aber erst nach dem 4ten oder 5ten anfunken ein. Er fragte, ob er uns den sehen würde. Während der Abstand zum uns vorausfahrenden Segelboot ja save war, wurde es bei uns schon ganz schön eng. Er antwortete dem andern Segler,  daß er ihn auf seiner Steuerbordseite passiert und wir ja hinter seinem Heck vorbei könnten. Wieso erzählt er einem anderen Schiff, was wir tun sollen? Zum Glück haben wir ja mitgehört… Auch hat das andere Schiff nicht versucht, uns anzufunken und uns das mitzuteilen…. Man muss dazu erklären, daß eigentlich jedes unter Motor laufende Schiff (außer fischende Fischer) einem Segler auszuweichen hat, das funktioniert auch meistens richtig gut, aber halt nicht immer. So haben wir dann kurz vorher noch unseren Kurs ändern müssen, um eine Kollision zu verhindern, der Tanker ist dann so ca. 150 Meter vor uns durch. Dem Tanker hätte es bestimmt nichts ausgemacht, schon im Vorfeld seinen Kurs um nur 1 Grad zu ändern und alles wäre in Ordnung gewesen; oder hat die Brücke gerade den Schlaf der Gerechten gemacht?! Auf jeden Fall zeigt sich hier wieder, daß man immer auf der Hut sein muss, kann ja sein, daß so ein Schiffchen das Gesetzt des Stärkeren anwendet. Habe noch kurz überlegt, ihn anzufunken um mich zu bedanken, hatte es dann aber sein lassen. Platz auf dem Ozean ist eigentlich genug da, um solchen Situationen aus dem Weg zu gehen.  Dann hatten wir noch einen Frachter um die Mittagzeit der dann in „sicherer“ Entfernung von 500 m vor uns durch ist, das war´s dann auch für den Rest des Tages.

mehr gibt es sonst nicht zu sehen…

Tag4: In der letzten Nacht hat der Wind dann auch nochmal zugelegt, so daß wir gut vorwärts gekommen sind, was sich am frühen Morgen dann änderte. Erst hat dieser gedreht, so daß wir unsere ausgebaumte Genua zurück gebaut haben, und dann auch merklich nachgelassen, bis zur Mittagszeit schließlich unser Motor wieder für den Antrieb herhalten musste, da der Wind komplett eingeschlafen war. Highlight war dann ein Delphinschule die uns besuchen kam. Dachte ich mit noch, brauchst keine Kamera mit zu nehmen, hast ja schon genug Bilder von den eleganten Schwimmern, als ich auf´s Vordeck lief. Dies stellte sich als Fehler raus. Ein paar einzelne Delphine haben dann wiederholt Luftsprünge gemacht, indem sie über 2 m hoch aus dem Wasser gesprungen sind, was für ein Schauspiel. Bis Sabine die Kamera geholt hatte, war das Spuk auch schon wieder vorbei. Das nächste Highlight ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten, Sabine hat einen Hefezopf im Omnia gebacken, mmmh lecker.

Tag 5: In der Nacht konnten wir nochmal ein paar Stunden segeln, ansonsten ist die ganze Zeit der Motor gelaufen. Später hat sich erst ein Frachter am Horizont blicken lassen. Und schließlich der größte Aufreger, unsere Angel hat sich zu Wort gemeldet: „ich bin auch noch da“. Die Angelleine ist kurz ausgerauscht, schnell aus dem Cockpit zur Angel und die Bremse der Trommel schließen. Dann die Leine einholen, und, nichts. Vermutlich hat sich ein Stück Treibgut, das ich noch kurz vorher gesehen hatte, an der Leine gezogen. Dann gibt es halt wieder keinen frischen Fisch. So ein Seglerleben ist schon schwer, oder?! Laut Wetterbericht soll auch heute Nacht nochmal für ein paar Stunden segelbarer Wind kommen, schauen wir mal. Wäre zumindest schön, daß wieder Ruhe an Bord einkehrt, wenn auch nur für die wenigen Stunden.

Tag 6: So, der Wind ist gekommen. Zuerst war es ein richtig schönes segeln in der Nacht, keine nennenswerte Welle, da es ja jetzt fast zwei Tage Windstill war und ein Wind von 4 Bft, traumhaft. Dieser Zustand hat dann auch so ca. 2 Stunden angehalten. Danach hat er sich bis auf 6 Bft gesteigert und ist auch so geblieben, nicht nur Böen sondern permanent. Da wir schon gerefft (mit verkleinerter Segelfläche) unterwegs waren eigentlich kein Problem, Großschot noch etwas fieren um etwas Druck aus dem Großsegel zu nehmen und gut ist es eigentlich. Nur hat unser Großsegel die dumme Eigenschaft das es zu vibrieren am Vorliek (die Vorderkante am Segel) zum Mast hin anfängt, was sehr nervenaufreibend ist. Also mitten in der Nacht noch das Großsegel bergen, damit hier Ruhe ist. Wieso eigentlich immer in der Nacht?! So sind wir dann wieder sehr zügig durch die Nacht gerauscht. Unser Plan bei Tageseinbruch einen Ankerplatz im Norden von Lanzarote anzulaufen mussten wir ändern, wir wären im Dunkeln angekommen bei Windstärke 6 Bft. in der Nacht ankern in einer unbekannten Bucht bei dieser Windstärke, ohne etwas zu sehen?! Nein danke. So beschlossen wir gleich weiter bis in den Süden der Insel zu segeln bis zur Marina Rubicon in Playa Blanca, wo wir sowieso hin wollten. Kurs anpassen und gut. Quasi gleich nach der Nordspitze der Insel, am „no Retourn Point“, kommt was kommen musste. Der Wind ist von Windstärke 6 Bft. (ca. 25 kn) auf 6 kn innerhalb von 20 min zurückgegangen. Kein segeln mehr möglich, und in der Zwischenzeit hat sich auch eine fiese Welle gebildet. Also Maschine an und weiter. Auf Höhe von Arrecife, ungefähr in der Mitte der Insel, ist dann soviel Wind aufgekommen, daß, wenn auch langsam, ein Segeln wieder möglich war, wir haben ja noch Zeit. War ja so gegen 10 Uhr und wir wollten bis am Nachmittag am Hafen sein. Kurz vor der Südecke der Insel, der Hafen schon fast im Blick, ist der Wind dann wieder innerhalb von wenigen Minuten auf 6 Bft angestiegen. Für diese wechselnden Winde sind die Kanaren aber auch bekannt, kein Anfänger-Revier. In Rauschefahrt ging es dann bis kurz vor dem Hafen, Segel bergen und klar bei Anker. Die Nachfrage in der Marina zuvor auf einen freien Liegeplatz wurde uns mit „nein“ beantwortet. So gehen wir dann mit ca. 10 anderen Booten vor der Hafeneinfahrt vor Anker. Bei diesen Windstärken konnte sich auch gleich mal unser Ankergeschirr beweisen, daß es gut hält.

Sogleich noch Kontakt zu einem Nachbarboot aufgenommen, das auch in unserem Segelverein dem „Trans Ocean“ ist, und zum Anlegegetränk verabredet. Schiff aufklaren und PROST auf das Geschaffte. Über die Chatgruppe noch für den Abend verabredet, um sich mit den anderen Crew´s von den TO- Vereinsbooten zu treffen, die hier alle in der Marina sind und schon ein Treffen organisiert hatten. So war der Abend auch schon verplant und war dann sehr nett.

Beim Tippen dieser Zeilen nachts um halb zwölf dann ein kurzer Knall. Was war das? Fragender Blick von Sabine. Wir sichern unsere Ankerkette noch zusätzlich durch eine sogenannte Ankerkralle. Diese wird in der Kette eingehakt und mittels einer Leine auf den Klampen gesichert. So wird die Zugkraft des Ankers von der Ankerwinsch genommen, um diese nicht unnötig zu belasten. Tja, der Zug war wohl so stark, daß die Leine gerissen ist und die Ankerkralle sich auf den Meeresgrund verabschiedet hat… Schnell noch provisorisch eine neue Kralle „basteln“ und morgen dann mal zum Tauchen gehen. PS: ich nehm’s mal vorweg….Der Tauchgang war erfolgreich

In dieser Nacht hatten wir dann Windstärken von 30 Knoten+ – unser Anker hält uns bombenfest. Nur das Schlafen – das geht nicht so gut, wenn das Schiff sich so stark bewegt. Letztendlich sind wir beide in der Nacht aus unserer recht hoch liegenden Koje umgezogen auf tieferliegende Punkte…. schon besser

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Lissabon

was wollen wir sagen? Einfach toll! Wir haben wieder einmal eine kostenlose Stadtführung gebucht, bei der man hinterher das bezahlt, was es einem Wert war. Wir hatten mit Julia, einer Deutschen, die seit 3 Jahren in Lissabon lebt, einen wirklich guten „Guru“ (so heißen diese Führer auf der entsprechenden App). Sie führte uns 3 Stunden lang durch die Ecken Lissabons, die sie auch wirklich gerne mag. Ich glaube, an diese Ecken wären wir so niemals hingelaufen. Es ist auch wirklich alles sehr weitläufig in Lissabon und man kann ganz schön Kilometer machen.

Nach dieser Führung haben wir es geschafft, uns mit Sabine und Peter zu treffen, die auch an diesem Tag nach Lissabon gefahren sind. Wir haben gemeinsam einen wirklich tollen und lustigen Tag verbracht; sind gemeinsam noch mit der berühmten alten Tram, der Linie 28 gefahren, über den Fluß zum Christo Rei, der großen Jesusstatue marschiert und zum Abschluß noch gemütlich zum Essen eingekehrt. Hier hat JOY-Sabine einfach eine junge Dame angesprochen und gefragt, wo man denn hier gut und traditionell (nicht Touri) essen könne. Super. Das Mädel hat uns wirklich gut beraten (in Zusammenarbeit mit Ihrer Oma) und das Essen war super lecker und günstig. Leider trennen sich ab hier unsere Wege wieder, da die beiden in das Mittelmeer abbiegen werden. Die Trauer hierrüber war auf beiden Seiten glaube ich sehr groß, hatten wir doch wirklich „gleiche Seelen“ gefunden.

Letztendlich war es ein langer Tag, bis wir gegen Mitternacht wieder auf unserem Schiffchen waren.

Mehr können wir gar nicht sagen und lassen einfach Bilder sprechen

zunächst mal die Gebäude und Monumente

dann kommen wir mal zu den tollen Fliesen und Fliesenbildern

nun zu den Kirchen

das rechte Bild ist eine Kirche, die bereits zwei Erdbeben und zwei Brände erlebt hat. Beim letzten Brand wurde dann nur der Dachstuhl neu aufgesetzt und alle Säulen und Wände wurden belassen, mitsamt den Spuren. Es gibt hier auch keinen tollen Schmuck. Das daher, weil man davon ausgeht, daß diese Kirche verflucht ist und eh wieder vernichtet wird. Das rentiert sich dann nicht ….. Ich finde gerade diese Kirche schön

weitere Impressionen

und dann unsere Bahnfahrt und der Spaziergang zum Christo Rei über die Stahlbrücke auf die andere Flußseite (des Tejo)

Danke Sabine und Peter, daß wir Euch kennenlernen durften und so einen schönen Tag zusammen hatten. Hoffentlich sehen wir uns mal wieder – nächster Meetingpoint Südsee!!

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immer weiter Richtung Süd

ihr habt lange nix gehört….wir waren echt beschäftigt mit dem Vorwärtskommen!

In Muros mussten wir uns leider von Kai verabschieden, da er Probleme mit dem Motor hat und diese erst einmal beheben muß. Geplant war, daß er uns am nächsten Tag nachfährt. Schon bei der Abfahrt meinte Jochen „ich glaube, das war das letzte Mal, daß wir Kai gesehen haben“. Die Befürchtung sollte sich bewahrheiten, da es Probleme bei der Reparatur gegeben hat.

Unser nächster Anlaufpunkt war die Illa de Ons, dies ist eine Insel nördlich von Vigo, die, wie die anderen Inseln hier zu einem Naturschutzgebiet gehört. Um hier ankern zu dürfen, muß man vorher eine Navigationsgenehmigung beantragen und wenn man diese dann hat, mit dieser dann wiederum eine Ankererlaubnis. Das ging aber alles problemlos. Die Navigationsgenehmigung gibt es via E-Mail mit Einreichung einiger Dokumente. Dann erhält man eine Mail zurück mit einem PIN-Code, mit dem man dann online die Ankererlaubnis innerhalb von 5 Minuten hat. Deutschland – merk Dir das, es geht digital auch einfach!!!

Auf dem Weg zur Insel habe ich es dann geschafft, eine Langleine der Fischer aufzusammeln. Die großen Bojen habe ich noch gesehen und auch die kleinen, die sich links von uns befanden. Die Fischer haben auch auf ihrem kleinen Boot angedeutet, daß da etwas ist. Daß die diese Leinen jetzt aber im Kreis verlegen, war mir auch neu und die rechts von uns habe ich in den Wellen einfach nicht gesehen. So bin ich quasi mitten durch ihren „Ring“ gefahren und habe die Langleine aufgesammelt. Gerade als Jochen sich die Flossen angezogen hatte und uns Wasser wollte, kamen die Fischer angefahren und haben kurzerhand links und rechts von uns die Langleine durchgeschnitten und eingesammelt. Ich denke, die knoten die beiden Enden einfach wieder zusammen und dann hat sich das Ganze. Sie waren auch noch recht freundlich….Sie meinten nur „Ihr müsst schauen!“ Haha, nen Tennisball in einer Meterwelle erkennen; und das auch noch, wenn sich der Sonnenschein auf dem Wasser spiegelt – ja, klar, ganz einfach.

Das ankern (das erste Mal mit unserem neuen Anker) ging dann auch problemlos und wir lagen vor dem nördlichen Strand der Insel ganz alleine für uns. Einzig der Schwell in der Nacht war etwas unangenehm.

Am nächsten Tag sind wir dann an den Strand geschnorchelt und haben eine Wanderung über die Insel gemacht. Unser Dinghi wollten wir wegen dem einen Tag nicht zu Wasser lassen, da war uns der Aufwand zu groß. Also, Flossen an und rüber.

Die Insel ist recht nett, ziemlich karg auf der windzugewandten Seite, aber so mag ich es. Anscheinend war aber irgendeine Fiesta, denn in dem kleinen Örtchen war enorm was los; es sind anscheinend sehr viele vom Festland herüber gekommen und haben hier üppig Fisch gespeist (und Bier getrunken). Da waren wir ganz froh, daß wir am nördlichen Strand geankert haben und nicht an dem Strand direkt vor dem Fähranleger.

An diesem Abend waren wir dann drei Boote an „unserem“ Strand. Also auch noch sehr übersichtlich.

Von dieser Insel haben wir uns dann auch verabschiedet und sind weiter Richtung Süden. Leider gibt es ab hier dann nicht mehr so viele Möglichkeiten zum ankern oder Häfen, die man anlaufen kann. Da muß man dann schon etwas schauen., wo man bleibt und entsprechend auch mal Nachts durchfahren.

Wir haben uns einen kleinen Fischereihafen ausgesucht „La Guardia“. Hier kann man im Hafenbecken ankern, aber eigentlich nur 1 – 2 Boote, je nach Größe, dann ist es voll.

Als wir dort ankamen, sahen wir bereits, daß dort schon ein Schiff liegt, das größer ist als unseres. Boah, ob das geht? Wir sind dann reingefahren und haben den Anker gesetzt – ja, ist schon etwas eng jetzt. Sven, der Skipper des anderen Bootes, der Apple Pie, meinte dann, wir sollten doch seitlich bei ihm anlegen, das hätte er hier schon so gehabt und das ginge gut. Also, wieder Anker auf und seitlich fest gemacht. Das gefiel uns dann aber gar nicht, da sich unsere beiden Schiffe in den Wellen, die in den Hafen kamen, so aufgeschaukelt hatten, daß das ein wildes Geschlage war und prompt ist auch eine Leine gerissen, die uns an Sven’s Boot gehalten hatte. Ne, ne, da ankern wir doch lieber wieder.

Also, wieder selber den Anker runter. Dafür sind wir aber dann gemeinsam am Abend mit Sven’s Dinghi zum Essen gefahren, wobei Jochen beim Einsteigen fast ins Wasser gefallen wäre, aufgrund des Wellenschlagens am Schlauchboot…..Alles sehr spannend hier!!

Beim zurückkommen stellten wir dann fest, daß unsere beiden Boote ja jetzt komplett anders im Hafenbecken liegen – folglich muß der Wind gedreht haben. Gerade beim Zubettgehen hören wir dann ein Knirschen. Mist! Der Anker ist gerutscht und wir liegen plötzlich noch weiter an der Kaimauer. Aber der Anker sitzt jetzt wohl fest und hält. Aber so ganz trauen wir dem Frieden nicht und Jochen beschließt, daß er die heutige Nacht im Cockpit verbringt, um schnell reagieren zu können.

Ich kann dann natürlich auch nicht ruhig schlafen. Bei jedem Geräusch denkst Du, treibt es uns wieder ab? Liegen wir noch richtig? Und so schaue ich vorsichtig aus meinem Minifensterchen raus und checke für mich den Standort. Frühmorgens gegen 5 Uhr kommt dann Jochen  „Wir verlegen noch mal, das wird mir zu eng“. Als ich rauskomme, sehe ich, daß Sven mit seinem Boot schon voll in der Hafeneinfahrt liegt und rufe ihn an. Er scheint aber überhaupt nicht beunruhigt zu sein „Nee, ich liege hier die ganze Zeit schon so und bewege mich nicht“. OK, wenn er meint. Wir ankern nochmals um und stellen dann fest, daß wir jetzt sicherer liegen und legen uns nochmals schlafen.

Wir sind dann zeitig aufgestanden und losgefahren. Da haben wir dann im Hellen festgestellt, daß der Hafen ja zwischen zwei Bergen im Einschnitt liegt – Aha, daher weht der Wind. Da entsteht ein Düseneffekt und wir hatten in dem Hafenbecken einen deutlich stärkeren Wind als draußen auf See. Somit erklärt sich einiges.

Leixoes heißt unser nächster Zielhafen. Hierhin hatten wir noch zwei Pakete aus Deutschland bestellt, auch wenn wir mehrfach lesen, daß dies kein schöner Hafen wäre. Egal, die nehmen unsere Pakete auch im Vorfeld an, obwohl wir selbst noch gar nicht da sind. Und wir sind ja nur für eine Übernachtung da.

Auf dem Weg hierher ging es dann schon wieder los mit dem Slalomgefahre um die Fischernetze herum. Vor der Hafeneinfahrt richten wir unser Boot zum Anlegen her und ich stelle fest: „Jochen, wir ziehen da was hinter uns her!“

Also im Hafen festgemacht, angemeldet und erst mal geschaut, was da los ist. Wir haben einen kleinen Schwimmkörper auf den Steg gezogen, an dem noch ordentlich Grundleine mit einschließlich Stein als Gewicht dran hing. Das andere Ende muß aber am Ruder noch irgendwo hängen. Also habe diesmal ich die Flossen angezogen und bin ins Wasser. Haben wir es doch tatsächlich geschafft, eine komplette Boje mit Stange und Fahne einzusammeln, die sich vor unserer Ruderanlage am Skeg eingehängt hat. Boje einmal unten drunter herziehen und auf den Steg gelegt. Fertig. Nix kaputt, nix in der Schraube – nur der Fischer hat halt eine Boje weniger.

Auch hier sind wir nur für die Nacht im Hafen geblieben und am nächsten Mittag dann weiter gezogen. Wir wußten, daß wir für unser nächstes Ziel über Nacht fahren müssen und haben daher auf den passenden Wind gewartet, der gegen Mittag eintreffen sollte. So würden wir dann auch bei Tageslicht in Nazaré eintreffen.

So war es auch. Unterwegs hatten wir wieder einmal eine Delphinschule am Boot. Das ist gut, wo Delfine sind, sind keine Orkas!!

Nazaré ist weltbekannt – dies ist das Mekka der Wellenreiter. Dies ist der Unterwassertopographie geschuldet. Direkt vor Nazaré ist ein tiefer Graben. Dieser bewirkt, daß die anrollende Atlantikdünung aus dem Westen sich durch den Canyon quasi teilt. Das aufströmende Wasser aus diesem Canyon kreuzt sich dann mit der normalen Dünung und lässt diese gigantischen Wellen entstehen. Die Hafeneinfahrt war für mich auch wieder spannend. Man soll lt. Internetrecherche genau über diesem Graben auf die Hafeneinfahrt zufahren und würde die bei jedem Wetter gut ansteuern können. Aha! Schmale Einfahrt – links und rechts knallen die Brecher auf die Mole – ich weiß nicht! Aber es geht wirklich gut. Man rollt ja mit der Dünung rein. Spannend wird es dann eher beim rausfahren.

Früh am Morgen haben wir im Südhafen festgemacht und haben uns erst mal auf’s Ohr gelegt. Leider ist es vom Südhafen zur eigentlichen Marina ein Fußweg von 1,5 km um das Hafenbecken herum, so daß ich dann beim Anmelden (ja, zu Fuß einmal außenrum) nachgefragt habe, ob es denn im Nordhafen noch ein freies Plätzchen für uns gibt. Der nette Hafenmeister sicherte mir zu, Bescheid zu geben, wenn wir verlegen könnten und fuhr mich dann mit seinem Golfcaddy wieder zurück zum Boot. Und wirklich – keine Stunde später klopft es am Boot, daß wir verlegen können. Super. Das haben wir dann auch gleich gemacht und beim Festmachen am neuen Platz hat uns auch die Crew vom Boot nebenan geholfen. So haben wir dann Sabine und Peter von der JOY kennengelernt. Aus diesem „kurzen Schwatz“ beim Anlegen sind dann gleich 2 Stunden geworden!!!

Am Abend haben wir uns dann wieder mit Sven von der Apple Pie verabredet, der auch in Nazaré lag. So schnell lernt man Leute aus der Heimat kennen und trifft sich dann immer wieder.

Neuer Tag, neues Ziel: wir laufen heute morgen noch zum Leuchtturm hoch und schauen uns den Surferstrand mal an. Sehr beeindruckend!!! Nazaré ist insgesamt auch wirklich ein nettes Örtchen, wo man es durchaus einige Tage aushalten kann.

Beim Zurückkommen sind Sabine und Peter leider schon ausgelaufen gewesen – Schade. Aber wir haben ja das gleiche Ziel heute: Peniche. So sind wir dann am Nachmittag auch losgefahren und haben am Abend im Hafenbecken unseren Anker geworfen, um am nächsten Morgen gleich früh wieder weiterzufahren. Leider haben wir die JOY-Crew hier nicht mehr getroffen, da diese in der vollen Marina gelegen waren. Aber die Apple Pie hat auch wieder ihren Anker neben uns gesetzt, so daß wir uns am Abend zumindest noch einmal aus der Entfernung zuprosten konnten.

Unser letztes Ziel am Festland lautet Lissabon. Einen Liegeplatz haben wir in der Marina Oeiras bekommen, ca. 16 km vor Lissabon. Hier in der Ecke sind die Liegeplätze meist vergeben und es nur auf mehrfaches Nachfragen einer zu bekommen ist. Wir hatten Glück! Hier in Oeiras wollten wir 3 Nächte bleiben, um uns auf unsere Überfahrt auf die Kanarischen Inseln vorzubereiten.

Am späten Freitagnachmittag haben wir hier festgemacht. Am darauffolgenden Samstag ist der Skipper den ganzen Tag unter Deck verschwunden und hat seine ganzen To-Do-Projekte abgeschlossen, die sich so nach und nach wieder angesammelt haben. Es ist halt immer was zu reparieren, zu prüfen und … Ich habe mal „in Wäsche“ gemacht und mich wieder mal über die ach so schlechten Waschmaschinen in den Marinas aufgeregt. Ja, wie soll die Wäsche auch richtig sauber werden, wenn die Maschine nur eine halbe Stunde läuft???? Aber egal, es ist alles mal durchs Pulver gezogen.

Und wir waren wieder mal festgehangen!!! 3 Liegeplätze weiter liegt die Seestern mit Anke und Thomas, die wir schon auf der BOOT in Düsseldorf beim Losseglertreffen kennengelernt hatten. Auch da haben wir uns natürlich festgeschnattert. In der Zwischenzeit ist auch die Joy mit Sabine und Peter im Nachbarhafen eingelaufen, in unserem haben sie keinen Platz mehr bekommen.

An diesem Samstag war hier in Oeiras dann auch noch eine Flugshow. Bereits am Mittag haben die tollkühnen Flieger hier geprobt und ab 15 Uhr ging dann die Veranstaltung los. Da es auch eine Nightshow gab, sind wir dann gemeinsam mit Anke und Thomas zum Strand, wo auch eine enstprechende „Musikbeschallung“ und Verpflegung stattfand. OK, in Deutschland wären bei so einer Veranstaltung über 3 km lang ein Essenstand neben dem anderen gewesen. Bei dem Versuch bei einem lecken Imbiss, den Thomas am Tag zuvor besucht hatte, was zu bekommen, scheiterte daran das er völlig ausverkauft war. Hier gab es glaube ich insgesamt 5 Buden sowie den McDonalds. Also entsprechend Schlange stehen, wenn man etwas wollte. Wir haben uns für den Hotdog-Stand entschieden, hier war die Schlange am kürzesten und wir standen lediglich 30 Minuten an, um etwas zu Essen und zu Trinken zu bekommen. In diesem Zuge haben wir uns an der Bahnstation auch gleich Tickets für den Sonntag besorgt, da wir da zeitig nach Lissabon wollen und nicht früh am morgen planlos vor dem portugiesischem Kartenautomat Zeit verschwenden wollten.

Über Lissabon berichten wir dann separat im nächsten Beitrag…

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