Der heutige Tag war eigentlich einer der entspannten Sorte, Wind um die 4 Bft aus nördlicher Richtung. In unserem Fall heißt das, wir kreuzen in langen Schlägen weit vor der Küste Portugals und später Spaniens Richtung Biskaya hoch. Eigentlich.

Nachdem Andreas von seiner Wache in der Nacht befreit war und auch soweit schlafen konnte, war er dann am Morgen fit. Den ganzen Tag an Deck, übernahm er auch fast die ganze Zeit das Ruder. Soweit alles gut.

Nur Sabine machte mir heute erhebliche Sorgen. Während sie am Morgen noch ihre Wache gefahren ist, war danach sprichwörtlich der Ofen aus, nichts blieb mehr im Magen. Nicht einmal ein Schluck Wasser, der keine 2 Minuten später wieder in der Schüssel landete. So geschwächt und völlig dehydriert kauerte sie den ganzen Tag in der horizontalen vor sich hin. Erst am späten Nachmittag blieben die ersten spärlichen Trink- und dann auch Essensversuche da wo sie auch hin sollten. Klar war da schon, das sie für die Nachtwache ausfällt. Hier hat sich dann Johannes bereit erklärt, zwei Schichten zu übernehmen.

Aus dem Grund habe ich mich auch entschieden, den letzten Kreuzschlag vor Beginn der Wacheinteilung wieder Richtung Westen zu machen, raus auf die offene See. Laut Vorhersage war hier der Wind schwächer und eine entspannte Nachtfahrt möglich. Während in Küstennähe der Wind wieder bis 6 Bft ansteigen sollte, was wieder eine ruppige Nachtfahrt bedeutet hätte.

So sitze ich völlig entspannt um 4:45 Uhr hier im Cockpit um diese Zeilen zu schreiben, lasse mal dafür unseren Autopiloten steuern, genieße noch den „Millionen von Sternen“ Nachthimmel und warte bis meine Wachablösung erscheint.

Übrigens waren dann heute auch die ersten Delphine dieses Streckenabschnitts gesichtet worden, erst eine Schule ca. 200m weg vom Boot, später nochmals einzelne direkt am Schiff. Beides aber leider nur sehr kurz.