Nach unserer ersten, etwas windigeren Nacht vor Anker hatten wir doch noch etwas Schlafmangel. Aber wir durften dann ja in die Marina Rubicon umziehen und einen Liegeplatz unser nennen. Da können wir das dann nachholen…
Wir hatten uns nicht viel vorgenommen für Lanzarote, da wir diese Insel aus einem früheren Hotel- und Segelurlaub schon ordentlich abgeklappert hatten. Vielmehr stand auf dem Programm:
Bootsentsalzung (nach 6 Tagen auf See konnten wir schon das Meersalz abkratzen und zum Kochen verwenden)
Ersatzteile besorgen für das Boot
Friseurtermin für Sabinchen (wildes Chaos auf dem Kopf – letzter Termin im Mai)
mal nix tun??
So waren dann die 4 Tage auf Lanzarote auch recht schnell rum. Nach dem Verlegen in die Marina (uns wurde erst um 11:30 Uhr eine Zusage erteilt) wurde dem Salz zu Leibe gerückt und das Boot gewässert und gereinigt. Schwupp, erster Tag vorbei ☹
An Tag 2 sind wir dann eben losgezogen, den Friseur aufzusuchen und die Besorgungen zu erledigen. Hier waren wir auch erfolgreich und ich muß sagen, ich hatte noch nie so einen schönen Ausblick, während mir die Haare gewaschen wurden. Direkter Blick auf Fuerteventura rüber.
Der Skipper ist dann auch noch mal in den Mast gekrabbelt und hat diesen gecheckt, ob noch alles in Ordnung ist. Die Drähte, die Verschraubungen, Splinte etc. Sichtprüfung i.O.
Zwischendurch hat man natürlich den ein oder anderen Klönschnack mit dem Nachbarbooten, allen voran den Mitgliedern des Trans Ocean. Da ist Ruckzuck der Tag rum…..
Und an Tag 4 dann endlich mal nix tun – die Marina Rubicon hat auch einen Salzwasser-Swimmingpool. Da will ich mal hin und nur rumliegen.
Und schon sind die Tage auch wieder wie im Fluge vergangen.
Wir hätten nicht gedacht, daß das so schwierig wird, auf den Kanaren einen Liegeplatz zu bekommen. Eigentlich hatten wir ja vor, etwas um die Inseln zu tingeln. Ankerplätze gibt es hier leider kaum, da diese vulkanischen Insel halt meist sehr steil ins Meer abfallen und entsprechend keine flachen Strände oder adäquate Buchten, die genug Schutz bieten, vorhanden sind. Und da sich im Moment alles auf den Kanaren versammelt, was noch über den Atlantik gehen will (und das sind nicht wenige), wird es hier halt recht voll. Viele haben schon vor einem halben Jahr Ihren Liegeplatz gebucht – und dann liegen die dann ernsthaft wochenlang in der selben Marina.
Also ändern wir wieder einmal unsere Pläne und schauen uns gleich mal nach dem nächsten Liegeplatz um. Gran Canaria fällt aus, da startet die ARC, die Atlantic Ralley for Cruisers, auf deutsch ist das eine „geführte“ Atlantiküberquerung, an der viele Boote teilnehmen. Das ist gut durchorganisiert und auch betreut. Und für eben diese ARC ist der gesamte Hafen in Las Palmas auf Gran Canaria reserviert. Alle anderen Schiffe müssen ausweichen. Folglich ist Gran Canaria voll, völler….
Fuerteventura fällt ebenfalls aus, da es dort quasi nix für Segler gibt. Außerdem kennen wir diese Insel auch schon von früheren Urlauben. (Gran Canaria übrigens auch – drum tut es nicht weh, dort nicht hinzukommen).
Also richten wir unser Augenmerk auf Teneriffa. Dies war dann auch wieder mal nachmittag-füllend. Ich habe wirklich alle Marinas angerufen und nach einem Platz gefragt. Von jedem bekam ich zu hören, daß sie nix mehr haben, daß sie zu klein für unser Boot sind usw. Wirklich erst bei der letzten Marina hatte ich anscheinend Glück. Das Problem: der gute Hafenmeister spricht nur Spanisch und Französisch und no Englisch. Uff – ich kann ja spanisch, aber einen Bootsliegeplatz auf spanisch abklären?? Anscheinend funktionierte es aber, er hat mir zumindest ein Datum bestätigt: Domingo, 15. Also Sonntag, der 15. Mal schauen, ob dem so ist, wenn wir dort aufschlagen. Ich habe zumindest gleich mal für 6 Tage nachgefragt, denn diese Insel wollen wir uns definitiv noch anschauen.
So sind wir dann am Freitag morgen losgefahren Richtung Teneriffa. Wir sind wieder über Nacht gefahren, damit wir schön im Tageslicht dort ankommen und eine Nacht vor Anker gehen werden (wir hoffen, daß die eingezeichneten Ankerplätze in den Karten auch machbar sind), um am Sonntag dann gemütlich zu unserem Hafen zu fahren.
Nun liegen wir hier vor Anker auf Teneriffa in einer der wenigen „Buchten“. Als wir ankamen, war hier wieder mal alles rappelvoll von einheimischen Booten, die Ihren Badeausflug in diese Bucht machen. Doch jetzt am Abend sind wir wieder alleine – halt, nein – da kommt noch ein Segelboot rein. Wir bekommen noch Nachbarn.
was wollen wir sagen? Einfach toll! Wir haben wieder einmal eine kostenlose Stadtführung gebucht, bei der man hinterher das bezahlt, was es einem Wert war. Wir hatten mit Julia, einer Deutschen, die seit 3 Jahren in Lissabon lebt, einen wirklich guten „Guru“ (so heißen diese Führer auf der entsprechenden App). Sie führte uns 3 Stunden lang durch die Ecken Lissabons, die sie auch wirklich gerne mag. Ich glaube, an diese Ecken wären wir so niemals hingelaufen. Es ist auch wirklich alles sehr weitläufig in Lissabon und man kann ganz schön Kilometer machen.
Nach dieser Führung haben wir es geschafft, uns mit Sabine und Peter zu treffen, die auch an diesem Tag nach Lissabon gefahren sind. Wir haben gemeinsam einen wirklich tollen und lustigen Tag verbracht; sind gemeinsam noch mit der berühmten alten Tram, der Linie 28 gefahren, über den Fluß zum Christo Rei, der großen Jesusstatue marschiert und zum Abschluß noch gemütlich zum Essen eingekehrt. Hier hat JOY-Sabine einfach eine junge Dame angesprochen und gefragt, wo man denn hier gut und traditionell (nicht Touri) essen könne. Super. Das Mädel hat uns wirklich gut beraten (in Zusammenarbeit mit Ihrer Oma) und das Essen war super lecker und günstig. Leider trennen sich ab hier unsere Wege wieder, da die beiden in das Mittelmeer abbiegen werden. Die Trauer hierrüber war auf beiden Seiten glaube ich sehr groß, hatten wir doch wirklich „gleiche Seelen“ gefunden.
Letztendlich war es ein langer Tag, bis wir gegen Mitternacht wieder auf unserem Schiffchen waren.
Mehr können wir gar nicht sagen und lassen einfach Bilder sprechen
zunächst mal die Gebäude und Monumente
dann kommen wir mal zu den tollen Fliesen und Fliesenbildern
nun zu den Kirchen
das rechte Bild ist eine Kirche, die bereits zwei Erdbeben und zwei Brände erlebt hat. Beim letzten Brand wurde dann nur der Dachstuhl neu aufgesetzt und alle Säulen und Wände wurden belassen, mitsamt den Spuren. Es gibt hier auch keinen tollen Schmuck. Das daher, weil man davon ausgeht, daß diese Kirche verflucht ist und eh wieder vernichtet wird. Das rentiert sich dann nicht ….. Ich finde gerade diese Kirche schön
weitere Impressionen
und dann unsere Bahnfahrt und der Spaziergang zum Christo Rei über die Stahlbrücke auf die andere Flußseite (des Tejo)
Danke Sabine und Peter, daß wir Euch kennenlernen durften und so einen schönen Tag zusammen hatten. Hoffentlich sehen wir uns mal wieder – nächster Meetingpoint Südsee!!
ihr habt lange nix gehört….wir waren echt beschäftigt mit dem Vorwärtskommen!
In Muros mussten wir uns leider von Kai verabschieden, da er Probleme mit dem Motor hat und diese erst einmal beheben muß. Geplant war, daß er uns am nächsten Tag nachfährt. Schon bei der Abfahrt meinte Jochen „ich glaube, das war das letzte Mal, daß wir Kai gesehen haben“. Die Befürchtung sollte sich bewahrheiten, da es Probleme bei der Reparatur gegeben hat.
Unser nächster Anlaufpunkt war die Illa de Ons, dies ist eine Insel nördlich von Vigo, die, wie die anderen Inseln hier zu einem Naturschutzgebiet gehört. Um hier ankern zu dürfen, muß man vorher eine Navigationsgenehmigung beantragen und wenn man diese dann hat, mit dieser dann wiederum eine Ankererlaubnis. Das ging aber alles problemlos. Die Navigationsgenehmigung gibt es via E-Mail mit Einreichung einiger Dokumente. Dann erhält man eine Mail zurück mit einem PIN-Code, mit dem man dann online die Ankererlaubnis innerhalb von 5 Minuten hat. Deutschland – merk Dir das, es geht digital auch einfach!!!
Auf dem Weg zur Insel habe ich es dann geschafft, eine Langleine der Fischer aufzusammeln. Die großen Bojen habe ich noch gesehen und auch die kleinen, die sich links von uns befanden. Die Fischer haben auch auf ihrem kleinen Boot angedeutet, daß da etwas ist. Daß die diese Leinen jetzt aber im Kreis verlegen, war mir auch neu und die rechts von uns habe ich in den Wellen einfach nicht gesehen. So bin ich quasi mitten durch ihren „Ring“ gefahren und habe die Langleine aufgesammelt. Gerade als Jochen sich die Flossen angezogen hatte und uns Wasser wollte, kamen die Fischer angefahren und haben kurzerhand links und rechts von uns die Langleine durchgeschnitten und eingesammelt. Ich denke, die knoten die beiden Enden einfach wieder zusammen und dann hat sich das Ganze. Sie waren auch noch recht freundlich….Sie meinten nur „Ihr müsst schauen!“ Haha, nen Tennisball in einer Meterwelle erkennen; und das auch noch, wenn sich der Sonnenschein auf dem Wasser spiegelt – ja, klar, ganz einfach.
Das ankern (das erste Mal mit unserem neuen Anker) ging dann auch problemlos und wir lagen vor dem nördlichen Strand der Insel ganz alleine für uns. Einzig der Schwell in der Nacht war etwas unangenehm.
Am nächsten Tag sind wir dann an den Strand geschnorchelt und haben eine Wanderung über die Insel gemacht. Unser Dinghi wollten wir wegen dem einen Tag nicht zu Wasser lassen, da war uns der Aufwand zu groß. Also, Flossen an und rüber.
Die Insel ist recht nett, ziemlich karg auf der windzugewandten Seite, aber so mag ich es. Anscheinend war aber irgendeine Fiesta, denn in dem kleinen Örtchen war enorm was los; es sind anscheinend sehr viele vom Festland herüber gekommen und haben hier üppig Fisch gespeist (und Bier getrunken). Da waren wir ganz froh, daß wir am nördlichen Strand geankert haben und nicht an dem Strand direkt vor dem Fähranleger.
An diesem Abend waren wir dann drei Boote an „unserem“ Strand. Also auch noch sehr übersichtlich.
Von dieser Insel haben wir uns dann auch verabschiedet und sind weiter Richtung Süden. Leider gibt es ab hier dann nicht mehr so viele Möglichkeiten zum ankern oder Häfen, die man anlaufen kann. Da muß man dann schon etwas schauen., wo man bleibt und entsprechend auch mal Nachts durchfahren.
Wir haben uns einen kleinen Fischereihafen ausgesucht „La Guardia“. Hier kann man im Hafenbecken ankern, aber eigentlich nur 1 – 2 Boote, je nach Größe, dann ist es voll.
Als wir dort ankamen, sahen wir bereits, daß dort schon ein Schiff liegt, das größer ist als unseres. Boah, ob das geht? Wir sind dann reingefahren und haben den Anker gesetzt – ja, ist schon etwas eng jetzt. Sven, der Skipper des anderen Bootes, der Apple Pie, meinte dann, wir sollten doch seitlich bei ihm anlegen, das hätte er hier schon so gehabt und das ginge gut. Also, wieder Anker auf und seitlich fest gemacht. Das gefiel uns dann aber gar nicht, da sich unsere beiden Schiffe in den Wellen, die in den Hafen kamen, so aufgeschaukelt hatten, daß das ein wildes Geschlage war und prompt ist auch eine Leine gerissen, die uns an Sven’s Boot gehalten hatte. Ne, ne, da ankern wir doch lieber wieder.
Also, wieder selber den Anker runter. Dafür sind wir aber dann gemeinsam am Abend mit Sven’s Dinghi zum Essen gefahren, wobei Jochen beim Einsteigen fast ins Wasser gefallen wäre, aufgrund des Wellenschlagens am Schlauchboot…..Alles sehr spannend hier!!
Beim zurückkommen stellten wir dann fest, daß unsere beiden Boote ja jetzt komplett anders im Hafenbecken liegen – folglich muß der Wind gedreht haben. Gerade beim Zubettgehen hören wir dann ein Knirschen. Mist! Der Anker ist gerutscht und wir liegen plötzlich noch weiter an der Kaimauer. Aber der Anker sitzt jetzt wohl fest und hält. Aber so ganz trauen wir dem Frieden nicht und Jochen beschließt, daß er die heutige Nacht im Cockpit verbringt, um schnell reagieren zu können.
Ich kann dann natürlich auch nicht ruhig schlafen. Bei jedem Geräusch denkst Du, treibt es uns wieder ab? Liegen wir noch richtig? Und so schaue ich vorsichtig aus meinem Minifensterchen raus und checke für mich den Standort. Frühmorgens gegen 5 Uhr kommt dann Jochen „Wir verlegen noch mal, das wird mir zu eng“. Als ich rauskomme, sehe ich, daß Sven mit seinem Boot schon voll in der Hafeneinfahrt liegt und rufe ihn an. Er scheint aber überhaupt nicht beunruhigt zu sein „Nee, ich liege hier die ganze Zeit schon so und bewege mich nicht“. OK, wenn er meint. Wir ankern nochmals um und stellen dann fest, daß wir jetzt sicherer liegen und legen uns nochmals schlafen.
Wir sind dann zeitig aufgestanden und losgefahren. Da haben wir dann im Hellen festgestellt, daß der Hafen ja zwischen zwei Bergen im Einschnitt liegt – Aha, daher weht der Wind. Da entsteht ein Düseneffekt und wir hatten in dem Hafenbecken einen deutlich stärkeren Wind als draußen auf See. Somit erklärt sich einiges.
Leixoes heißt unser nächster Zielhafen. Hierhin hatten wir noch zwei Pakete aus Deutschland bestellt, auch wenn wir mehrfach lesen, daß dies kein schöner Hafen wäre. Egal, die nehmen unsere Pakete auch im Vorfeld an, obwohl wir selbst noch gar nicht da sind. Und wir sind ja nur für eine Übernachtung da.
Auf dem Weg hierher ging es dann schon wieder los mit dem Slalomgefahre um die Fischernetze herum. Vor der Hafeneinfahrt richten wir unser Boot zum Anlegen her und ich stelle fest: „Jochen, wir ziehen da was hinter uns her!“
Also im Hafen festgemacht, angemeldet und erst mal geschaut, was da los ist. Wir haben einen kleinen Schwimmkörper auf den Steg gezogen, an dem noch ordentlich Grundleine mit einschließlich Stein als Gewicht dran hing. Das andere Ende muß aber am Ruder noch irgendwo hängen. Also habe diesmal ich die Flossen angezogen und bin ins Wasser. Haben wir es doch tatsächlich geschafft, eine komplette Boje mit Stange und Fahne einzusammeln, die sich vor unserer Ruderanlage am Skeg eingehängt hat. Boje einmal unten drunter herziehen und auf den Steg gelegt. Fertig. Nix kaputt, nix in der Schraube – nur der Fischer hat halt eine Boje weniger.
Auch hier sind wir nur für die Nacht im Hafen geblieben und am nächsten Mittag dann weiter gezogen. Wir wußten, daß wir für unser nächstes Ziel über Nacht fahren müssen und haben daher auf den passenden Wind gewartet, der gegen Mittag eintreffen sollte. So würden wir dann auch bei Tageslicht in Nazaré eintreffen.
So war es auch. Unterwegs hatten wir wieder einmal eine Delphinschule am Boot. Das ist gut, wo Delfine sind, sind keine Orkas!!
Nazaré ist weltbekannt – dies ist das Mekka der Wellenreiter. Dies ist der Unterwassertopographie geschuldet. Direkt vor Nazaré ist ein tiefer Graben. Dieser bewirkt, daß die anrollende Atlantikdünung aus dem Westen sich durch den Canyon quasi teilt. Das aufströmende Wasser aus diesem Canyon kreuzt sich dann mit der normalen Dünung und lässt diese gigantischen Wellen entstehen. Die Hafeneinfahrt war für mich auch wieder spannend. Man soll lt. Internetrecherche genau über diesem Graben auf die Hafeneinfahrt zufahren und würde die bei jedem Wetter gut ansteuern können. Aha! Schmale Einfahrt – links und rechts knallen die Brecher auf die Mole – ich weiß nicht! Aber es geht wirklich gut. Man rollt ja mit der Dünung rein. Spannend wird es dann eher beim rausfahren.
Früh am Morgen haben wir im Südhafen festgemacht und haben uns erst mal auf’s Ohr gelegt. Leider ist es vom Südhafen zur eigentlichen Marina ein Fußweg von 1,5 km um das Hafenbecken herum, so daß ich dann beim Anmelden (ja, zu Fuß einmal außenrum) nachgefragt habe, ob es denn im Nordhafen noch ein freies Plätzchen für uns gibt. Der nette Hafenmeister sicherte mir zu, Bescheid zu geben, wenn wir verlegen könnten und fuhr mich dann mit seinem Golfcaddy wieder zurück zum Boot. Und wirklich – keine Stunde später klopft es am Boot, daß wir verlegen können. Super. Das haben wir dann auch gleich gemacht und beim Festmachen am neuen Platz hat uns auch die Crew vom Boot nebenan geholfen. So haben wir dann Sabine und Peter von der JOY kennengelernt. Aus diesem „kurzen Schwatz“ beim Anlegen sind dann gleich 2 Stunden geworden!!!
Am Abend haben wir uns dann wieder mit Sven von der Apple Pie verabredet, der auch in Nazaré lag. So schnell lernt man Leute aus der Heimat kennen und trifft sich dann immer wieder.
Neuer Tag, neues Ziel: wir laufen heute morgen noch zum Leuchtturm hoch und schauen uns den Surferstrand mal an. Sehr beeindruckend!!! Nazaré ist insgesamt auch wirklich ein nettes Örtchen, wo man es durchaus einige Tage aushalten kann.
Beim Zurückkommen sind Sabine und Peter leider schon ausgelaufen gewesen – Schade. Aber wir haben ja das gleiche Ziel heute: Peniche. So sind wir dann am Nachmittag auch losgefahren und haben am Abend im Hafenbecken unseren Anker geworfen, um am nächsten Morgen gleich früh wieder weiterzufahren. Leider haben wir die JOY-Crew hier nicht mehr getroffen, da diese in der vollen Marina gelegen waren. Aber die Apple Pie hat auch wieder ihren Anker neben uns gesetzt, so daß wir uns am Abend zumindest noch einmal aus der Entfernung zuprosten konnten.
Unser letztes Ziel am Festland lautet Lissabon. Einen Liegeplatz haben wir in der Marina Oeiras bekommen, ca. 16 km vor Lissabon. Hier in der Ecke sind die Liegeplätze meist vergeben und es nur auf mehrfaches Nachfragen einer zu bekommen ist. Wir hatten Glück! Hier in Oeiras wollten wir 3 Nächte bleiben, um uns auf unsere Überfahrt auf die Kanarischen Inseln vorzubereiten.
Am späten Freitagnachmittag haben wir hier festgemacht. Am darauffolgenden Samstag ist der Skipper den ganzen Tag unter Deck verschwunden und hat seine ganzen To-Do-Projekte abgeschlossen, die sich so nach und nach wieder angesammelt haben. Es ist halt immer was zu reparieren, zu prüfen und … Ich habe mal „in Wäsche“ gemacht und mich wieder mal über die ach so schlechten Waschmaschinen in den Marinas aufgeregt. Ja, wie soll die Wäsche auch richtig sauber werden, wenn die Maschine nur eine halbe Stunde läuft???? Aber egal, es ist alles mal durchs Pulver gezogen.
Und wir waren wieder mal festgehangen!!! 3 Liegeplätze weiter liegt die Seestern mit Anke und Thomas, die wir schon auf der BOOT in Düsseldorf beim Losseglertreffen kennengelernt hatten. Auch da haben wir uns natürlich festgeschnattert. In der Zwischenzeit ist auch die Joy mit Sabine und Peter im Nachbarhafen eingelaufen, in unserem haben sie keinen Platz mehr bekommen.
An diesem Samstag war hier in Oeiras dann auch noch eine Flugshow. Bereits am Mittag haben die tollkühnen Flieger hier geprobt und ab 15 Uhr ging dann die Veranstaltung los. Da es auch eine Nightshow gab, sind wir dann gemeinsam mit Anke und Thomas zum Strand, wo auch eine enstprechende „Musikbeschallung“ und Verpflegung stattfand. OK, in Deutschland wären bei so einer Veranstaltung über 3 km lang ein Essenstand neben dem anderen gewesen. Bei dem Versuch bei einem lecken Imbiss, den Thomas am Tag zuvor besucht hatte, was zu bekommen, scheiterte daran das er völlig ausverkauft war. Hier gab es glaube ich insgesamt 5 Buden sowie den McDonalds. Also entsprechend Schlange stehen, wenn man etwas wollte. Wir haben uns für den Hotdog-Stand entschieden, hier war die Schlange am kürzesten und wir standen lediglich 30 Minuten an, um etwas zu Essen und zu Trinken zu bekommen. In diesem Zuge haben wir uns an der Bahnstation auch gleich Tickets für den Sonntag besorgt, da wir da zeitig nach Lissabon wollen und nicht früh am morgen planlos vor dem portugiesischem Kartenautomat Zeit verschwenden wollten.
Über Lissabon berichten wir dann separat im nächsten Beitrag…
Ja was habe ich meine Südländer vermisst!!! Endlich wieder Spanisch hören und reden und lecker TAPAS genießen.
In A Coruña haben wir wie geplant schön ausgeschlafen und sind dann mal losgezogen, um diverse Dinge zu besorgen. Wir sind jetzt Besitzer einer Angel (für die Bordversorgung mit frischen Lebensmitteln) und haben auch unsere Vorräte aufgestockt. Der Supermarkt in der Nähe hat den schönen Service, daß er das Gekaufte bis ans Boot liefert, das musste ausgenutzt werden. So wurden auch die Getränkevorräte großzügig aufgefüllt. Es war ja Sturm angesagt, also war klar, daß wir hier wenigstens 3 Nächte verbringen werden.
Gegen Abend sind wir dann mit Kai in die Stadt marschiert, um festzustellen: aaah, in Spanien! Da ist das ja wieder mit der Siesta, Öffnungszeiten der Restaurants ab 20 Uhr. Wir sind dann zufällig über eine Tapas-Bar gestolpert, die wohl durchgehend bewirtet. Beim Brüten über der Speisenauswahl habe ich mal freundlich die Damen am Nebentisch gefragt, was sie denn da so essen. Deren Tapas sahen echt lecker aus.
Nachdem wir die Portionsgrößen abgecheckt hatten, haben wir beschlossen, wir bestellen mal alle Tapas-Varianten durch. So sind wir auf 10 verschiedene Leckereien gekommen und haben damit auch die beiden Männer so richtig satt bekommen. (und das für kleines Geld)
Als ich der Kellnerin mitteilte, wir werden mal alle nehmen, sah sie mich nur groß an. (Auf der Karte waren auch Raciones, also große Portionen – die wollten wir natürlich nicht) Sie hat dann schön alles notiert und nach 10 Minuten war unser Tisch reichlich gedeckt.
Den folgenden Tag haben wir genutzt, unseren Bewegungsdrang zu befriedigen und sind losmarschiert. Es war zwar windig, aber nicht kalt. Ziel war zunächst der Torre de Hércules, der älteste noch aktive Leuchtturm der Welt. Erbaut von den Römern um 110 nach Christus. Dieser kann für einen Obulus von 3,00 € von innen besichtigt und bestiegen werden und das sollte man auch machen. Innen sind die alten Fundamente zum Teil freigelegt, da im 18ten Jahrhundert außenrum neue Mauern zur Verstärkung hochgezogen wurden. Zu allen Umbauarbeiten sind entsprechende Informationstafeln vorhanden. Oben auf der Plattform hat es dann auch im Wind ordentlich geblasen.
der Bewacher?
die alten Mauern
Rundblick von oben
Deckengewölbe im Inneren
Den Rückweg haben wir dann am Küstenpfad entlang weiter noch zum Stadtstrand unternommen und sind quer durch die Stadt wieder zu unserem Hafen.
Am Abend wollten wir dann nochmals schön zum Fischessen gehen. Ein Desaster!! Hatten wir uns doch ein Restaurant ausgesucht, in dem viele Einheimische waren. Wir haben halt leider total das Falsche bestellt. Die beiden Essen der Männer waren nur Häppchen und mein Fisch war leider geschmacklich nix. Die beiden Männer haben auch nur kurz probiert und festgestellt, daß sie den so auch nicht mögen – Fisch Galizischer Art. Was tun? Wir kennen doch da eine Tapas-Bar, wo wir Euch noch satt kriegen…..Gesagt, getan. Dort nochmals eingekehrt und schwupps war Ruhe.
Tags darauf ist Kai früh losgesegelt und wir sind zurück geblieben. Wir wollten noch auf ein Paket warten, aber das wurde noch gar nicht weggeschickt, was Jochen am Vormittag in Erfahrung gebracht hat. Also haben wir beschlossen, auch gleich loszusegeln (nachdem wir die Lieferadresse noch ändern konnten in einen der nächsten Häfen), da sich der nächste Sturm in 2 Tagen ankündigt und wir bis dahin um die Nordwestspitze Spaniens sein wollen. Der Wind, den der Sturm mit sich bringt, ist nicht günstig, um nach Süden voranzukommen und wir möchten nicht noch eine ganze Woche in A Coruña festhängen. Da jetzt aber nur wenig Wind genau gegenan ist, fahren wir lieber mit Motorunterstützung, als hier zu sitzen. Daher haben wir auch beschlossen, gleich die Nacht durchzufahren und morgen früh dann im Zielhafen Muros einzulaufen, da für den morgigen Tag mit mehr Gegenwind zu rechnen ist, was sich dann wieder zieeeeeht.
Cabo Finisterre – das westliche Ende der „Alten Welt“. Freundlicherweise von Kai zur Verfügung gestellt, da es bei uns stockdunkle Nacht war und nur das Leuchtturmfeuer zu sehen war.
Unterwegs hatten wir dann nochmals Kontakt zu Kai aufgenommen, ihm unsere Pläne mitgeteilt und daß wir uns halt dann in Muros treffen. Unterwegs dann, am Spätnachmittag teilt Kai mit, daß er Motorenprobleme hat und nur unter Segeln fahren kann. Es soll aber eine Flaute kommen. Da wir aufgrund seiner „Langsamkeit“ ziemlich aufgeholt haben und er festhing, telefoniert die Männer dann miteinander und Kai hat schon mal Leinen zum Abschleppen vorbereitet, wenn wir dann bei ihm aufschlagen würden , um ihm evtl. zu helfen. Jochen gab dann noch Tipps wegen des Motors und Kai konnte dann doch wieder selbständig weiter in seine Übernachtungsbucht fahren. Wir sind dann weiter und morgens um 5 Uhr haben wir in Muros vor der Hafeneinfahrt den Anker geworfen und uns erst mal schlafen gelegt.
Gegen 14 Uhr haben wir dann in die Marina verlegt und uns einen schönen Platz am Steg gesucht, an dem wir festgemacht haben. Kai schlug dann auch wirklich knapp 2 Stunden später auf und diesmal konnten wir ihm beim Festmachen helfen.
Es ging für uns dann noch etwas in die kleine Stadt; dieses Örtchen hat was. Eine sehr alte, denkmalgeschützte Stadt mit einer uralten Kirche, engen Gässchen, klobigen Steinhäusern, vielen kleinen Läden, Bars usw. Wirklich schön.
Und an diesem Abend haben wir endlich unseren leckeren Fisch bekommen, den wir uns gewünscht haben. Im ersten Restaurant, das uns der Hafenmeister empfohlen hat, gab es leider nichts zu essen, der Koch war krank. Aber die Aufsteller mit den Gerichten standen schön vor den Tischen. So kann man Kundschaft locken. Daher auf gut Glück weitergezogen und etwas gefunden! Wird da jemand neidisch???
und heute sitzen wir hier, hören dem pfeifenden Wind zu und kümmern uns mal um organisatorisches wie der Webseite und um uns – nix machen, nur chillen.
Nachdem wir nun schon einige Zeit hier in Zeebrugge festsitzen und uns ja irgendwie beschäftigen müssen, haben wir ein bisschen am Boot gearbeitet und auch ein bisschen Sightseeing gemacht.
Zeebrugge ist jetzt nicht wirklich der Burner, was die Möglichkeiten betrifft. Eigentlich ja nur der „Seehafen“ von Brügge, gibt es hier den Hafen, die Marine hat ihre Schiffchen hier, es gibt ein Kreuzfahrtterminal und sonst…..nix. Ja, einen schönen breiten Sandstrand mit Dünen gibt es, an denen Familien ihre Kinder laufen lassen können und einige Restaurants. Bisher haben wir hier am Strand die besten Pommes gefunden, die wir bisher durchprobiert haben. Aber es waren noch nirgends „die Pommes“, die wir uns von Belgien erhofft haben.
Hier einige Zeebrugge Impressionen
fest in Seebrügge
Pflichtprogramm
unser aktueller Liegeplatz mit den typischen Gebäudeblocks
Als Alternative sind wir dann mal in die gegengesetzte Richtung losmarschiert, Richtung Osten nach Knokke-Heist. Hier kommt man über eine Klappbrücke, die die Einfahrt in die Schleuse darstellt. Und prompt bei unserem Dahingelatsche macht die auf und bremst uns aus. Aber so haben wir dieses Spektakel auch einmal gesehen. Der Verkehr wird übrigens während dieser Zeit (das dauert nämlich etwas länger) umgeleitet über die andere Brücke, die die Schleusenausfahrt markiert. Man fährt quasi einmal um den Block. Das macht auch die Straßenbahn so. Da gibt es die normale Route und die Umleitungsroute an Gleisen.
Auch Knokke ist nicht wirklich schöner als Seebrügge. Ein breiter Sandstrand mit vielen Restaurants, dahinter große Wohnblocks. Also schön ist schon anders. Was wir gemerkt haben: die Wohnblocks haben einen Zweck!!! Die bremsen den Wind. In der Stadt merkt man den Wind nämlich gar nicht.
Von oben nach unten: offene Klappbrücke, wo es für uns noch alles hin geht?, Schiff kann durch, on the Beach, hier haben die Einheimischen ihre Strandutensilien drin, schon wieder Abend, die Hafenanlage
Nachdem wir unsere Einspritzpumpe ja jetzt endlich in der Werkstatt zum Prüfen haben und diese „Anfang nächster Woche“ zurückerhalten, haben wir ja noch einige freie Tage gewonnen. Also fahren wir halt doch mal nach Brügge und geben uns das volle Touriprogramm, wobei wir ja eigentlich große Städte meiden.
Vorweg mal das wirklich positive an Belgien: der öffentliche Nahverkehr stellt überhaupt kein Problem dar. Man kann direkt in der Tram mit Karte mit Paydirekt bezahlen. Der ÖNV kostet 2,50 € für 1 Stunde Fahrzeit. Egal wieviele Strecken mit Tram oder Bus oder wohin. Nach dieser Stunde darf man bis zur nächsten Haltestation mitfahren und muß dann entweder nochmals lösen oder halt raus. Oder halt dann Tagestickets für 7,50 € oder Mehrtagestickets. Aber echt faire Preise und einfach im Handling. Tickets kann man am Automaten oder eben auch in Läden, wie hier dem SPAR-Markt erwerben. Alles ganz easy. Warum muß das in Deutschland so kompliziert sein und jeder sein Süppchen kochen?
Also sind wir gestern mit dem Tagesticket nach Brügge gefahren. Puh!!! Ja, Brügge ist echt ein schönes Städtchen, in dem man viel anschauen kann. Wir haben uns für eine kostenlose Stadtführung in Englisch entschieden. Einfach anmelden, zum Treffpunkt kommen und nach der Führung das bezahlen, was es einem Wert ist. In Deutsch gibt es dieses Angebot leider nicht. Aber so langsam bin ich im Englischen wieder eingegroovt….was zwei Wochen Belgien so ausmachen!
Stephanie, unsere Führerin hat dann auch schön losgelegt. Manche Sachen gingen doch schon ganz schön schnell in ihrem amerikanisch-Englisch und hat allerlei Wissenswerte über die einzelnen Gebäude und die historischen Hintergründe erzählt. (Gut, das was sie halt auswendig gelernt hat – in die Tiefe hat man da sicherlich keine Fragen stellen brauchen)
Ich erzähle Euch jetzt nicht, was wir da alles zu hören bekamen. Die ganzen Jahreszahlen von 1450 und Co. und den jeweiligen Akteuren. Fakt ist: Brügge ist ziemlich alt und war schon immer ziemlich bedeutend und umkämpft. Witzig ist nur, daß man denkt „Boah, das Teil schaut aber alt aus“ – nee, da ist das jüngste Bauwerk hier. z.B. die kleinste Brücke von Brügge, auf der jeder ein Foto machen muß, weil das „so toll“ ist. Das ist die neueste Brücke.
Die Führung dauerte insgesamt 1,5 Stunden und ging über ca. 5 km. War ausreichend und echt gut. Wir sind dann hinterher noch selbständig etwas umhergeschlichen auf der Suche nach „den Pommes“ und sind dem ganzen Trubel in der Stadt dann aus dem Weg gegangen. Diese Menschenmassen sind echt der Wahnsinn. Wir sind dann mal dem „Wasserring“ der Stadt entlang durch die grüne Lunge bis zum Smedenport, einem Stadttor. Wundervolle große, alte Bäume mit riesigen Spannweiten derÄste. Klasse, ich liebe Bäume!
Belfortturm
Einkaufsstraße
Simon Stevin Platz
eines der vielen Hotels
Das älteste Krankenhaus Europas (nicht mehr in Betrieb;-)
der alte Zugang zum Krankenhaus
Half Moon Brauerei (älteste)
immer wieder Wasserkanäle
altes Schleusenhaus
Rundfahrten mit dem Boot
Kunst gibt es auch genug
Park am Kloster
Häuserzeile
schöner Baum
Und dann hat es uns auch schon gelangt an Stadt…ich will hier wieder raus auf unser Schiffchen. Noch schnell auf dem Rückweg einen Baumarkt aufgesucht „Stock America Vermeersch“, bei dem wir angeblich alles kriegen sollten, was wir noch brauchen. Enttäuschung pur – mit America Stock ist hier gar nix. Für uns stellte sich das Ganze eher als Ramschladen dar, in dem man alles kriegt, aber nicht wirklich das, was man sucht und schon nix, aber auch gar nix „America“. Hatten wir doch gehofft, hier Werkzeug in Zollgröße für unseren Perkins-Motor zu kriegen. Satz mit X? War wohl nix. Was lieben wir unsere gut sortierten, deutschen Baumärkte. Sind halt doch sehr verwöhnt in good, old Germany.
Was gibts abschließend noch zu Belgien, insbesondere Brügge zu sagen? Das Leben hier ist wohl ziemlich teuer. (dies hat auch Stephanie bestätigt) Auch hier sind wir Deutschen, zumindest wir Franken sehr verwöhnt. Einmal zum Italiener gehen und Pizza essen kannst Du bei uns für 2 Personen für 20 – 30 €. Hier zahlt man das Doppelte. Für eine einfache Pizza Margherita, also nix drauf, bist Du schon bei 15 €. Und die Getränke erst!!! Für eine Cola bis Du mit 4 € dabei, wohlgemerkt bei 0,2 Liter, nicht bei nem halben Liter.
So, jetzt ist Freitag abend und wir hoffen, daß wir am Montag, spätestens am Dienstag unser Pümpchen wieder haben, daß diese das Problem war und daß dann nach dem Einbau alles wieder reibungslos läuft und wir hier wegkommen, um endlich den Ärmelkanal zu durchqueren.
Bis dahin wünsche ich allen zu Hause alles Liebe – drückt uns mal die Daumen
unsere letzte Mitteilung habt Ihr ja aus Flensburg erhalten. Zwischenzeitlich hatten wir von Flensburg nach Kiel Schilksee (unserem „Heimathafen“) verlegt. Dies war eine ganztägige Segeltour, gestartet bei strahlendem Sonnenschein und Wärme, übergegangen von angenehmen Wind zu Flaute und zu ordentlich Wind und Regenzellen. Zwischenzeitlich dachten wir, daß wir diese Tour nicht an einem Tag schaffen werden, weil wir einfach nur noch mit 2 Knoten Fahrt unterwegs waren und mit dem Motor wollten wir nicht das ganze Stück zurücklegen.
Aber nachdem dann wieder Regen und Wind da waren, dachten wir, das schaffen wir heute noch. Und so war es auch. Also waren wir jetzt in Schilksee und haben es dort auch reichlich geniesen können, daß wir endlich eine Kuchenbude haben. So konnten wir trocken und windgeschützt im Cockpit sitzen.
Wir haben dann von Schilksee aus eine kleine Fahrt nach Laboe über die Förde unternommen, um dort Björn zu treffen, der uns den Ofen einbauen wird. Er hat sich die örtlichen Gegebenheiten angesehen und mitgeteilt, was er gedenkt wie zu machen. Das hörte sich für uns doch echt positiv an. Dafür sollten wir dann in der Woche drauf am Montag bei ihm vor Ort sein.
Und nun sind wir am Freitag nachmittag von Kiel gestartet, um zu Björn nach Hamburg zu segeln. Wir wollten am Freitag auf alle Fälle noch bis Rendsburg fahren und hatten das auch ganz gut im Zeitplan. Wir haben damit gerechnet, vor der Schleuse cirka eine Stunde warten zu müssen, um eingeschleust zu werden. Im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) dürfen Sportboote nur bis 21.30 Uhr (+ 1 Stunde MESZ) fahren, danach muß man irgendwo liegen. Unser Plan war so gegen 20 Uhr in Rendsburg zu sein, das hätte alles wunderbar geklappt. Leider wurde aus der einen Stunde Wartezeit ganze 2,5 Stunden, die wir vor der Schleuseneinfahrt kreiseln mussten.
Hier ist es so, daß zuerst die Großschiffahrt eingeschleust wird und dann die bestehenden Lücken mit Sportbooten aufgefüllt werden. Ganz große Kähne – keine Lücken…. Und wenn Du dann über Funk hörst, daß da noch einer kommt „ich brauche noch 30 Minuten“ – „ja, kein Problem. Wir warten auf Dich“. Bis der dann drin ist und festgemacht ist, vergeht ja auch noch Zeit.
So langsam bekamen wir dann Bammel, daß wir unser Ziel nicht mehr rechtzeitig erreichen. Endlich um 18.30 Uhr konnten wir einschleusen und haben es tatsächlich noch bis Rendsburg geschafft. Dort waren wir dann gegen 22 Uhr und wurden bereits von Kai, einem anderem Langfahrtsegler erwartet; der zufällig an den selben Tagen wie wir den NOK befährt.
Von oben nach unten: In der Schleuse Kiel, ein Dicker auf der Überholspur, kleiner Kreuzfahrer kommt entgegen, Abendstimmung kurz vor Rendsburg.
Am nächsten Tag haben wir uns dann aufgemacht, um bis nach Brunsbüttel zu fahren. Dies ist der westliche Ausgang des NOK. Dort haben wir dann in dem kleinen Hafen festgemacht. Pünktlich zum Anlegen setzte natürlich der Regen ein, so daß wir alle total nass waren. Dieser Hafen ist unglaublich. Dort trifft sich alles, was am Abend entweder noch direkt von der Elbe aus in den NOK einfährt, um an nächsten Tag den NOK komplett zu fahren bzw. die, die am nächsten Morgen früh in die Elbe ausfahren wollen. Ein kleiner Hafen mit vielen, vielen Booten, die in mehreren Reihen nebeneinander liegen. Ein geordnetes Chaos.
Schwebe-Fähre im NOK
Ausfahrt aus der Schleuse
im Hafen Brunsbüttel – noch nicht voll
Kai und wir hatten die Boote nebeneinander gelegt, wobei Kai an der Pier angelegt hat, weil wir ja früh um 6 Uhr raus wollten und er erst gegen Mittag, da er in die Gegenrichtung fährt und entsprechend auf die andere Tide warten muß. In der Zwischenzeit hat neben uns auch Boot Nr. 3, mit unserer Zustimmung, angelegt. DieTide der Nordsee erkläre ich Euch unter Begriffserklärung.
Dann sind wir mal gemeinsam zum Essen gegangen. Und oh Schreck, als wir gegen 22 Uhr wiederkamen, lagen neben unseren drei Booten nochmals 2 weitere. Also ein 5er-Päckchen. Und alle hängen sie im Endeffekt „auf Zug“ auf dem innersten Boot, also Kai’s. Nicht schön! Vor allem, wenn Wind ist und die Boote entsprechend arbeiten. Zum Glück war kein Wind und alles lag ruhig.
Natürlich ist es dann so, da wir früh raus wollten, daß alle Boote, die nebendran hängen, erst mal wegfahren müssen. Tja Pech!
Es hat aber alles geklappt und wir konnten früh bei Zeit rausfahren und sind wirklich um 6.30 Uhr auf die Elbe ausgeschleust, so daß wir schön mit dem Tidenstrom nach Hamburg gezogen wurden. Wir konnten alles schön segeln und waren wie gewünscht gegen Mittag vor der Elbphilharmonie.
Ausfahrt aus dem NOK
Elbe-Begegnungen
die Kräne kommen in Sicht
Hamburger Steuern…
…andre Geldanlage
Jetzt mussten wir nur noch 4 Stunden Zeit verbringen, da wir nach Hamburg-Harburg mussten. Hierfür mussten wir durch eine Hubbrücke fahren, die nur 4 mal am Tag für Schiffe öffnet. Unsere Uhrzeit war 17 Uhr. Leider gibt es aber keinen Wartebereich, wo man das Schiffchen mal festmachen kann und seine Zeit absitzen kann. Wir haben dann an einem Fähranleger festgemacht, wo die Fähre nur an Wochentagen für die umliegenden Werke fährt. Dort haben wir zwischenrein noch 2 Männer glücklich gemacht, die Schiffe „stalken“ – also Fotos von den großen Kähnen machen. Die beiden wollten eben mit der Fähre kurz fahren, um ein Foto Ihres Wunsch-Schiffes zu machen, daß dort abgeladen wurde. Aber die Fähre fährt ja Sonntags nicht!
Also haben wir die zwei aufs Boot geschafft und direkt zu dem Schiff gefahren, so daß sie Ihre Fotos machen konnten. Leider wurden wir dann beim zurückbringen bei Anlegen wieder mal nass.
Nach dem Zeit absitzen, sind wir dann durch die Hubbrücke (Kattwykbrücke) gefahren. Das ist für uns Landeier schon spannend. Du rufst da an und meldest Dich für eine Öffnungszeit an. Dann fragt er, welche Durchfahrtshöhe du brauchst. „OK, dann fahr ich die Brücke 24 Meter hoch“ – und es funktioniert.
Die HubbrückePuh, es langt.
Nach dieser Brücke wartete nur noch eine Schleuse, die uns in den Harburger Binnenhafen eingeschleust hat, wo wir jetzt am „Seemannspier“ liegen, an dem die Boote sind, die hier von den Betrieben bearbeitet werden. Auch bei dieser Schleuse muß man vorher anrufen und sich anmelden. Funktioniert aber auch tadellos „melde Dich 5 Minuten vorher nochmal, dann bereite ich die Schleuse vor“. Endlich klappt mal was!!!
Und prompt: zum Anlegen am Pier öffnen sich auch pünktlich die Himmelsschleusen und wir sind wieder mal tropfnass!
Da wären wir also in Hamburg bei typischen „norddeutschem Wetter“ und warten nur noch auf unsere Ofen, dann hätten wir alles abgearbeitet.
Aufgrund der langen Wartezeiten haben wir ja schon ein paar schöne „Ausflüge“, ob zu Fuß oder mit dem Rad, mit oder ohne Besuch gemacht.
Sollte also mal jemand nach Schleswig-Holstein in Urlaub fahren, könnt Ihr Euch hier ein paar Eindrücke holen und eventuell den ein oder anderen Ort mal aufsuchen.
Wanderung entlang der Schlei bei Riseby
Naturschutzgebiet Geltinger Birk
Wanderung zusammen mit unseren Besuchern Rudi, Christine und Emma bei brütender Hitze
zum Wasserschloss nach Glücksburg
Blaulichttag Flensburg
hier haben sich alle „Blaulicht-Fahrer“ vorgestellt wie Rotes Kreuz, DLRG, Polizei, Feuerwehr, Seenotretter. Auch die dänischen Kollegen waren vor Ort. Es gab diverse Vorführen wie die SAR-Rettung eines im Wasser Treibenden durch einen Hubschrauber sowie die Hundestaffel des Zoll
Naturschutzgebiet Halbinsel Holnis
Die Halbinsel Holnis bei Glücksburg ragt in die Flensburger Förde und beheimatet eine große Anzahl an Vögeln, die hier Rasten und Brüten. Es gibt ein Kliff, Salzwiesen und Strand und wird vom NABU betreut….und ist wirklich wunderschön. Die Runde am Küstenstreifen entlang geht aber nur bei Niedrigwasser trockenen Fußes. Der Wasserstand ist aber nicht wirklich von den Gezeiten abhängig, sondern mehr von Windrichtung und dessen Stärke.
Wir müssen ja mal dringendst berichten, daß unser Motor nun läuft und alle, wirklich alle Schwierigkeiten damit behoben sein sollten. Die nächsten Fahrten werden es zeigen.
Am vergangenen Mittwochmorgen klopfte es bei strömenden Regen an und ein neuer Monteur stand da und berichtete, daß er unseren Motor fertigstellen solle. Was sollen wir sagen? Ein kompetenter Mann, der mit Ruhe und Sachverstand die Restarbeiten erledigt hat, bis auf die Temperaturanzeige. Zu unserem Glück, hatte „Brötchen“ wohl schon Urlaub – sonst wäre wahrscheinlich er wieder da gewesen.
Jochen hat dann noch das Zündschloss erneuert, das ja zwischenzeitlich bei der letzten Fahrt auch das Zeitliche gesegnet hatte und hat hier im „Traktor“-Bereich ein baugleiches Zündschloss gefunden, das auch kostengünstig nicht aus dem Yachtbereich stammte. Tschaka!
Auch die fehlende Temperaturanzeige hat der Skipper wieder hingekriegt. Ein ganz dickes Lob!
Jetzt fehlen uns nur noch ein paar Drehzahlen, dafür spielt er jetzt dann etwas mit unserer neuen Schraube, die ja verstellbar ist und dadurch Einfluss auf die Drehzahl nimmt. Wir werden berichten, wie das ausgeht.
Da wir ja jetzt „voll“ motorisiert sind und dem Schätzchen wieder etwas mehr vertrauen, werden wir morgen nach Flensburg verlegen, um unserem Segelmacher entgegenzukommen. Der hat die neue Sprayhood fertig und nimmt dann kommende Woche das Maß für die Kuchenbude. Hoffen wir mal, daß unsere Segel inzwischen auch aus Kanada eingetroffen sind.
Und – noch eine gute Nachricht: wir haben endlich jemanden gefunden, der uns unseren gewünschten Dieselofen einbauen kann und auch wird. Somit können dann auch die kälteren Regionen angesteuert werden. Für diesen Einbau müssen wir allerdings nach Hamburg; und der Gute hat erst Anfang August dafür Zeit. Aber, immer positiv denken. Wir sind einfach nur froh, daß sich jemand endlich diesen Thema’s annimmt.
So – das waren die EIL-News von der JOSA mit dem letzten Abend in Kappeln. Wir sagen Adieu nach 8 Wochen in der Marina von Ancker Yachting.
Jetzt sind schon wieder einige Tage vergangen und wir hängen noch immer hier in Kappeln am Steg.
Zum Glück – muß man jetzt schon fast sagen – in Kappeln. Dies ist eine schöne, kleine Stadt, in der man gut einkaufen und essen kann und auch die Gegend erkunden kann. Dies wäre in Kiel leider nicht so nett. Das macht uns das Warten doch etwas erträglicher…
Doch der Reihe nach, was ist inzwischen passiert? Naja, nicht so viel.
Wie angekündigt, ist am vergangenen Dienstag auch wieder das „Brötchen“ vom Motorenwerk angerückt und hat versucht, den Kabelstrang aus der Wand zu ziehen. „Ganz lautes Gelächter!!!“
Uns war gleich klar, daß das so nicht funktioniert. Der Kabelstrang geht vom Motor weg durch eine Wand, verläuft dahinter cirka einen halben Meter nach oben, kommt an der Decke im Bad raus und geht weiter unter der Verkleidung bis zum Schaltpaneel. Und der besagte halbe Meter in der Wand ist schön mit PU-Schaum eingeschäumt. Man sieht nix, man bewegt nix.
Also kam nach telefonischer Rückfrage bei seinem Meister die Ansage „schneide mal die beiden Enden ab, bringe die mit, damit wir ein Muster für den Elektriker haben“. Gesagt, getan. Man hats ja immer eilig. Für das „andere Problem“ überlegen wir uns eine Lösung. Da kamen so tolle Dinge wie: da machen wir ein Revisionsloch in die Wand; Bitte?!?!?! Ein Loch mitten in der Wand im Duschbereich?!?!?!
Nun ja. Nach Rückfrage diese Woche, wie es denn nun ausschaut mit unserem Kabelstrang, gab es die Info, daß der Elektriker drüber ist, ihm aber Teile fehlen und versucht wird, dies im Laufe der „nächsten Woche“ hinzukriegen. Schauen wir mal… So sind aus den „vielleicht klappt es ja noch diese Woche“ (3 Tage), dann über 2 Wochen.
Und jetzt mal positive Nachrichten:
Der erste Abschiedsbesuch war gekommen um uns nochmal zu sehen, bzw, das fertige Schiff😊. Es war Johannes der „unsere Dicke“ ja mittlerweile in allen Zuständen kennt; von Ursprungszustand nach Kauf, diverse Umbauphasen und nun fertig und bezogen.
Wir haben eine erste Testfahrt unternommen. Der Motor läuft ja, wenn man ihn zum Starten überbrückt. Man sieht halt leider nicht, was mit ihm los ist. Kein Öldruck, keine Temperatur, keine Drehzahl. Aber zum Rausfahren aus der Schlei geht das schon mal, dann setzen wir ja Segel.
Die erste Segelfahrt nach fast 2 Jahren!!! Da kam mir gleich alles sehr wellig und windig vor, vor allem, wenn dabei nicht alles Rund läuft und noch einige Dinge erst mal richtig einstellt werden müssen. Im Nachhinein gesehen, war das eigentlich nix dolles, ganz normal – aber es fühlte sich im ersten Moment wie Sturm für mich an.
Inzwischen war auch unser Segelmacher da, der genauso einen guten Lauf hat wie wir. Unser fertiges Segel, das direkt von der Fabrik hergestellt wurde, liegt leider in Kanada und unser Segelmacher hat die Segel für den kanadischen Kunden erhalten. Dies ist ihm beim Auspacken und nachmessen des Segels aufgefallen, „da passt doch was nicht!“. Nun wartet er auf unser Segel, das hoffentlich nicht mit dem Schiff, sondern mit dem Flugzeug rüberkommt. Dafür hat er aber schon mal die Maße für unsere neue Sprayhood genommen und fertigt dieses. Wenn das dann fertig ist, wir die „Kuchenbude“ ausgemessen. Hier geht es also auch voran.
Wir hatten auch Besuch von Jochens Familie. Seine Mutter, sein Bruder und Neffe sind für ein paar Tage hier gewesen. Wir haben mit Ihnen auch eine kleine Segeltour unternommen, so daß jeder mal das Gefühl bekommt, was da so zu machen ist. Jochens Mutter hat dann festgestellt, daß das nicht nur rumgammeln ist, sondern ganz schön harte Arbeit sein kann – wenn man den Kurs wechselt und die Segelstellung entsprechend anpassen und diese von der Backbord- auf die Steuerbordseite bringen muß. Da ist schon mal etwas Kraft gefragt. In dem Zuge wurde auch das Erste mal unsere Windsteueranlage in Betrieb genommen, hat etwas gebraucht mit dem Einstellen, aber funktioniert.
Ansonsten haben wir uns etwas die Gegend angesehen und sind einiges abgelaufen. Hier mal einige Impressionen aus Kappeln und Umgebung:
Mühle Amanda, Kappeln
Schifferkirche Arnis
Schifferkirche, Arnis
Kirche in Kappeln
Abendstimmung, auf der Schlei, mit Mast und Segel
Nach einem gemeinsamen letzten Foto am Boot mit anschließendem Abschlussessen sind die Krüger’s wieder abgereist. Wir sind dann wieder alleine und wurschteln hier weiter.
In der Zwischenzeit hatte sich auch ein „ehemaliger“ Arbeitskollege von Jochen für den Abend angekündigt, da er in der Nähe zum Arbeiten war; er durfte auch mal Höhenluft an unserem Mast schnuppern. Der Besuch hat uns auch riesig gefreut.
Ja, was sollen wir sagen…unser Boot war wirklich pünktlich bei Ancker Yachting und wurde schon zum kranen vorbereitet, als wir ankamen. Der Mast war schon verräumt.
Das Kranen hat auch wunderbar funktioniert, sind halt Profis hier, die das ständig machen. 16,2 Tonnen hingen da am Kran – hat Jochen gleich mal erfragt; und das ohne Motor und ohne Mast….
Wir haben auch einen Landstellplatz direkt vor der Halle, genau neben einer Toilette und nah an den Dusch- und Waschräumen. Also alles ok. Naja, das 4 Meter hochsteigen an einer steilen Leiter und das über-die-Reling-steigen braucht wieder etwas Überwindung von Kurzbeiner Sabine. Aber nach ein paar Tagen geht auch das Prima.
unser Liegeplatz / Einstieg
Was halt wirklich blöde ist: hier an Land vor der Werkhalle haben wir halt weder einen Landstromanschluß noch kann ich wie gewohnt in der Küche werkeln, da keine Wasser vorhanden und ich auch nichts ablassen kann. Wenn also was zu machen ist, entweder alles in die Waschräume tragen – inklusive Leiter rauf und runter, oder Wasser hochzerren und Schmutzwasser wieder runter….. Ich habe dann nach einmaligen Kochen entschlossen, daß ich nicht mehr koche, solange wir so liegen. – Und das dauert leider. Denn am Montag haben wir erfahren, daß unser Motor erst am 22.05. eingebaut wird. Da wollten wir ja eigentlich wieder nach Hause fahren und dort alles erledigen. Es wird gerade munter durcheinandergewürfelt und wir sind täglich am umdisponieren bzw. Jochen hängt ständig am Telefon. Und wir leben halt noch etwas im Chaos. Solange der Mast nicht steht und alles verbaut ist, was im Boot gelagert ist, ist es ein drübersteigen und rumräumen. Bin ich froh, wenn das alles mal wieder eine Ordnung hat und wir endlich mit System alles einräumen können.
Und darüber hinaus hat sich auch wieder ein Transportschaden ereignet. Beim Verladen ging schon eine Fallenbremse am Mast kaputt. Und beim Abladen hier wurde dann festgestellt, daß die Delle auf der Backbordseite noch tiefer wurde – hat also wieder nichts genutzt, den Kiel dick zu unterfüttern.
Jetzt mal das Positive:
unsere Solarmodule sind installiert und produzieren fleißig Strom und auch unser Windrad ist montiert und dreht sich fleißig, so daß sich der Skipper erfreut zeigt ob seiner Batterieladung. Unsere Mastkörbe sind montiert, die Rettungsinsel hängt an ihrem Platz. Die Winschen habe neue Schlafanzüge bekommen.
Zwischenzeitlich sind wieder ein paar Tage vergangen. Wir sind dann noch am Freitag nach Hause gefahren, da vor Montag eh nix mehr passiert und wir zu Hause auch noch viel zu regeln haben. Außerdem muß der Skipper nochmals in die Werkstatt und den Ansaugstutzen für das Trinkwasser neu bauen – der alte ist löchrig; das haben wir jetzt festgestellt, als wir den Tank desinfiziert und gespült haben und die Pumpe immer Luft gezogen hat. Also wieder gesucht, warum das so ist und die Löcher in den Rohren gefunden.
Darüber hinaus will er noch die ganzen Rollen der Leinen am Mast etwas nachdrehen, da die doch schon etwas ramponiert sind. Das Ganze dann alles schön am Samstag in der Werkstatt erledigt und Sonntagnacht wieder gen Norden „geflogen“.
Heute, am Montag ist jetzt endlich der Motor eingeschwebt. Aber wie immer: es passt halt wieder nicht so richtig. Jochen muß fleißig mithelfen, damit da was vorwärts geht. Die Fußplatten müssen neu gemacht werden. Am Mittwoch soll es dann weitergehen mit dem Motor.
So war es auch, der Monteur war da und hat fleißig montiert oder versucht zu montieren. Leider wurde uns halt das Brötchen geschickt und nicht der Bäcker – er war fleißig am Telefon gehangen und hat Dinge nachgefragt. Er ist dann am Mittwoch abgerückt, war zwar nicht fertig und wusste auch nicht, wann er wieder kommen würde.
Ich war dann am Donnerstagabend so sauer auf diese Firma, daß ich eine böse Mail hingeschrieben habe, um meiner Enttäuschung ob der organisatorischen Pleiten, Pech und Pannen Luft zu machen.
Am Freitag vormittag hatte ich natürlich immer noch keine Info, wie es weitergehen soll. Daher habe ich im 5-Minuten-Takt dort angerufen, bis ich endlich nach gefühlten 20 Bandansagen endlich eine Dame am Telefon hatte, die leider meine Laune abbekommen hat. Es hatte aber anscheinend doch gewirkt, 10 Minuten später rief der Chef zurück, der „ein Meeting unterbrochen“ hat. Ich sollte noch heute eine Info vom zuständigen Projektleiter bekommen wie es weiter geht. Die Mail kam auch wirklich!!! am 30.05. kämen sie wieder und würden den Motor fertig anschließen, so daß wir am 01.06. nach Wasserung einen Probelauf machen könnten. OK – dann warten wir halt wieder bis nach Pfingsten. Aber – wir haben schon mal ne Info. Zum ersten Mal seit Wochen eine Info!!!
Jochen hat in der Zwischenzeit am Donnerstag weiter daran gearbeitet, daß die Lichtmaschine elektrisch angeschlossen wird, am Mast gearbeitet und noch viele andere Dinge auch. Und ist dann am Freitag nachmittag wieder ins Auto gehüpft, um über die Feiertage nach Hause (in ein leeres) zu fahren.
Ich habe unterdessen die gesamte Woche damit verbracht, unser Hab und Gut zu verstauen und die Wohnung blitzeblank zu bekommen, um diese mit einem guten Gewissen zu überlassen.
Wie es weiter geht, darüber berichtet dann Jochen…..