jetzt haben wir schon April, der Monat, in dem wir schon auf dem Wasser sein wollten. Aber die Arbeiten ziehen sich zäh dahin und die Motivation ist schon ziemlich am Ende – vor allem, wenn man immer an die feuchte Kälte denkt und weiß: in der Halle ist das auch nicht viel besser.
Trotzdem: unser Termin steht soweit. Anfang Mai wird unsere Dicke wieder auf den Transporter geladen und an die Ostsee hochgefahren. Dort werden dann noch einige wichtige Arbeiten durchgeführt: wir bekommen ein neues stehendes Gut, die neuen Segel werden angeliefert und eine Kuchenbude angefertigt, unser Motor wieder eingebaut…
Wir waren aber in den letzten Wochen auch nicht untätig:
Der Skipper hat zwischenzeitlich die letzte rote Farbschicht an der Bugspitze angebracht, damit sind die Ausbesserungen am Rumpf erledigt. Auch das Antifouling wurde inzwischen neu aufgebracht. Hier hat uns wieder einmal Johannes besucht und einen Tag mit unterstützt und ist dafür aus München angereist. Und siehe da, zwei Mann, zwei Farbrollen – ein Tag zwei Anstriche – fertig!!!
stehendes Arbeiten
liegendes Arbeiten
die Bugspitze wird langsam
Antifouling fertig
Bug fertig
Die neue Schraube wurde grundiert und bekam ihr Antifouling und wurde auf die Welle montiert.
Die Elektroarbeiten sind bis auf ein paar kleinere Sachen abgeschlossen.
in den letzten Tagen hat unser Freund Martin, genannt Matscho unter anderem den Wassermacher elektrisch angeschlossen; die einzelnen Komponenten wie Filter, Membran und die Wasserschläuche hatten wir schon verlegt. Der Skipper hat die Batterien nun an ihren Stammplatz im Motorraum verbracht und auch diese angeklemmt.
Bedieneinheit des Wassermachers
die Membran dazu
die drei Filter dazu
die neuen Batterien sind an ihrem Platz
Wolfgang zeichnet derweil fleißig unseren Elektroplan mit den vielen einzelnen Komponenten; damit wir irgendwann stolz sagen können: wir haben einen Plan.
Dirk kümmert sich um kleinere Ausbesserungsarbeiten an den Holzeinbauten.
Was irgendwie alle gleich haben: ein jeder schimpft immer, wie unbequem und unpraktisch dieses reingekrabbel in die Schränke und hinter die Wände ist, und wie man sich da verbiegen muß und auf den Knien rumrutschen…..Hallo!!!!! Das ist ein Boot und kein Haus – das haben wir schon die ganze Zeit so! Wir haben es doch bald geschafft.
DANKE, DANKE, DANKE nochmals an dieser Stelle an alle, die uns helfend, beratend oder sonst irgendwie unterstütz haben und auch noch tun. Ohne euch wären wir noch lange nicht so weit. Auch ein Dank an die Fa. Duran-Wagner für die unkomplizierte Art und Unterstützung, wenn mal wieder Metallarbeiten vom Skipper zu erledigen waren.
Wir haben nach und nach unsere neuen georderten Teile erhalten:
der neue Anker hängt jetzt auch endlich an seinem Platz. Unser Dinghi (das Beiboot, das uns beim Ankern trockenen Fußes an Land bringt) wurde samt neuem Motor geliefert. Für das Dinghi hab ich dann einen „Schlafanzug“ genäht, der als UV-Schutz dient und das PVC vor vergilben und zerbröseln schützen soll.
Probehängen in Arbeit…
…und fertig
nackig
Zuschnitt-Anprobe
fertig
inzwischen hatten wir auch einmal 2 Tage ausreichend Temperatur über 15 Grad, um den Decksbelag auszubessern und zu verkleben. Somit wären die „Außenarbeiten“ abgeschlossen.
wir haben den Diesel wieder gefiltert und in den Backbordtank eingefüllt, das Aufräumen/ Einräumen beginnt nun….
Aber fleißig waren wir trotzdem. Zwischenzeitlich konnten wir auch endlich mal -nach zwei Jahren Pause – wieder auf die „BOOT“ in Düsseldorf und dort unser Erspartes loswerden. Es gab einen neuen 35kg-Anker, der Wassermacher wurde bestellt, ein neuer „FRED“ (Dinghi) nebst 9,9 PS-Motor wurde geordert und auch eine Gefrierbox wird unser sein.
Auch haben wir am Stand von Transocean e.V. wieder einige Lossegler 2023 kennenlernen dürfen und uns rege ausgetauscht.
Tja und vor Ort in Underfrangn?
Der Skipper hat alle Winschen komplett abgebaut, zerlegt, gereinigt, gefettet und wieder fachmännisch zusammengesetzt und natürlich wieder montiert.
der Skipper montiert am liegenden Mast
abmontiert mit altem Dreck
in Puzzleteile zerlegt und gereinigt
montiert und neu gefettet
fast fertig
fertig montiert, hier eine der neuen Winschen
Dann wurde das Problem-„Eck“ Bug angegangen. Hier waren etliche Farbabplatzungen und Oxidationsstellen vorhanden, da hier immer der Anker mitsamt der Kette drüberrumpelt. Es wurde alles abgeschliffen, gereinigt, grundiert und gespachtelt. Jetzt wartet diese Ecke nur noch auf ordentliche Verarbeitungstemperaturen von mindestens 10 Grad Celsius, damit sie wieder schön strahlt. Dann fühlt sich unser neuer Anker dann auch richtig wohl an seinem Platz wenn es fertig ist. Gestartet haben wir diese Arbeiten übrigens an Silvester und Neujahr, weil es da so schön warm war.
so sieht es vorher aus….so abgeschliffen…
Das „Nachher-Bild“ kommt dann noch, wenn’s mal länger Ü10 ist.
Ich habe jetzt endlich (!) alle Sitzpolster fertig bezogen. Es hatten noch die beiden Polster aus der Bugkabine gefehlt, die hatte ich ganz vergessen. Aber auch diese beiden sind jetzt schick.
Ebenso haben wir für unsere Heckkabine neue Matratzen angeschafft. Hierfür haben wir zwei Standard Hartschaummatratzen gekauft, die noch bearbeitet worden sind. Zunächst erst mal den Bezug abnehmen, dies ist ein umlaufender Reissverschluss und den Polsterschutz abziehen. Dann die Matratzen selbst mithilfe eines elektrischen Messers im Boot in die richtige Form schneiden. Es wäre ja viel zu einfach, bei uns zwei gerade Matratzen rein zu legen. An so ziemlich jeder Ecke ist eine Rundung oder eine Schräge, und auch die Form des Schiffsrumpfes muss angepasst werden.
oben alt, unten neu – die Form solls werdender Skipper fummelt rum und passt an
Dann der spannende Teil: der Bezug muß angepasst werden. Mit viel Geduld, etlichem Über- und Abziehen, Reissverschluss raustrennen, abstecken, nähen, wieder Überziehen, Reissverschluss einnähen usw. habe ich aber auch das hingekriegt. Schon ziemlich viel Überzugstoff übrig zum abschneiden.
Noch eine große Aktion: der Ausbau unseres Ruders. Es wurde immer schwergängier, das Ruder zu bewegen. Also hat der Skipper beschlossen, „mal schauen, ob wir das nicht ausgebaut kriegen um dem Ganzen auf den Grund zu gehen“. Hierzu wurde auch wieder die Telefonhotline nach Kiel zu den Freunden von der Segelschule „Sailaway“ geschaltet. „Gemeinsam schaffen wir das!!“
Hier haben wir an einem Balken im Hallendach einen „Kranzug“ installiert, mit dem wir das schwere Ruder sichern konnten. In harter Handarbeit mit dem Hammer und allen erdenklichen Utensilien wie einem großen Wagenheber, Holzklötzen und anderem hat der Skipper es wirklich geschafft, daß das Ruder ausgebaut ist.
Und, warum war das jetzt so schwergängig??? Es war halt alles in den Verbindungen schon etwas festgegammelt und nicht mehr gut geschmiert.
Wenn das Ruder schon raus ist, dann wird das auch ordentlich neu aufgebaut, da es schon einzelne Abplatzungen gegeben hat!! Also alle Antifouling- und Farbschichten schön abschleifen. Dann das Ruder nach Hause in die warme Werkstatt bringen und dort dann wieder grundieren, spachteln, nochmals 4 Grundierungen und das Antifouling drauf. Ist doch ein Klacks – dauert halt nur wieder etwas.
By the way werden auch noch sämtliche Schläuche im Motorraum erneuert; da der Motor ja immer noch in Kiel im Urlaub ist, kommen wir ja „schön“ überall ran.
Dann auch noch die Abwasserschläuche in der Pantry und alles, was so mit der neuen Bilgepumpe zusammenhängt. Denn da bekommen wir jetzt auch eine neue, die in der Bilge unter der Treppe installiert wird. (PS: natürlich auch wieder die nötigen Stromkabel durch irgendwelche Löcher gezwängt 🤨). Falls jemand nicht weiß, was eine Bilge bzw. eine Bilgepumpe ist – siehe Begriffserklärungen.
unter der SpüleDieselleitung von Tank 1 zu Tank 2im Motorraum
ja, wir sind jetzt umgezogen. Nein, noch nicht auf’s Boot und auch nicht in eine andere Wohnung. Nein, unsere Internetseite ist jetzt umgezogen und in einem neuen Look. Wir wollten das Ganze etwas moderner gestalten und aufpeppen – und da ist das Bearbeiten doch etwas aufwändiger, als einfach alles komplett neu aufzubauen. Wie beim Hausbau halt. Etwas altes zu restaurieren ist immer aufwendiger als etwas gleich neu so zu bauen, wie man es will.
Wir hoffen, Euch gefällt der neue Aufbau auch so gut wie uns.
Die Elektrik schreitet voran, ja sind eigentlich schon im Groben erledigt. Die Arbeiten für den Anschluss der Batterien an die 12V-Stromversorgung sind fertig. Hier wird nun nicht mehr mit diesem „dünnen Tüttelkram“ rumgemacht, inzwischen sind wir bei dickeren Kabeln angelangt.
Unsere Schalttafel ist fertiggestellt und strahlt in modernem Chaos:
aller Anfang ist schwer..
los geht’s
mittendrin
fertich!!
schaut doch schon ordentlich aus
zur Erinnerung: so wars vorher
Auch haben wir begonnen, die Optik unserer „Dicken“ etwas zu verbessern. Wenigstens etwas, das jeder sofort sieht und bemerkt wird, daß sich da was geändert hat.
Der Antifoulinganstrich (schwarze – unter der Wasserlinie) wurde von mir ja bereits gereinigt. Der rote „Ralleystreifen oberhalb unseres Wasserpasses erhielt von mir einen neuen Anstrich. Ich bin damit sehr zufrieden, der Profihandwerker unter uns findet es nicht ganz so toll. Meine Meinung – ein 40 Jahre altes Boot muß nicht aussehen, wie frisch vom Band lackiert und man darf ruhig sehen, daß das selbst gemacht ist.
Der Rest wurde gereinigt und poliert. So ist nun wenigstens der Gilb weg und man kann sehen, daß es sich um ein weißes Boot handelt und nicht um ein weiß/gelb-schattiertes.
vorher
Ralley in Arbeit
polieren in Arbeit
tata – fertig
Ach, und unsere neue Schraube ist auch eingetroffen. Ein Wunderwerk der Technik. Hatten wir bisher eine Schraube mit starren Flügeln, sind wir jetzt stolze Besitzer einer Schraube mit drehbaren Flügeln. Diese richten sich selbständig entsprechender der Fahrtrichtung aus, so daß wir auch bei Rückwärtsfahrt eine richtig angeströmte Schraube haben, was bei starren Flügeln halt nicht so der Fall ist. Die Zickenprobleme beim Rückwärtsfahren sollen lt. Hersteller damit aufgehoben oder wenigstens wesentlich besser zu händeln sein. Und sie ist noch so schöööön glänzend. Gleich mal mit Werbung drauf 😘
Jochen hat sich an die Halterung für unseren Plotter am Steuerstand rangemacht und hier für Drehgelenk konstruiert und drehen lassen. Dieses wird auf unserem Haltebügel befestigt. Ebenso hat er sämtliche Edelstahlarbeiten in Angriff genommen. Die Halterungen für Radarschüssel, Windrad und Solaranlage gesägt, geschweißt, gebohrt, usw.
Unsere Windsteueranlage ist auch aus den USA eingetroffen. Ein tolles Teil, wenn es denn auch so funktioniert, wie wir uns das vorstellen. Ausschauen tut sie schon mal sehr gut.
Damit wir diese montieren können, muß natürlich noch der Heckspiegel ordentlich hergerichtet werden. Also hat Jochen diesen komplett gereinigt, ausgebessert und einen neuen Anstrich verpasst. Jetzt haben wir wieder einen schönen, weißen Hintern. Für die Windsteueranlage wurden dann die Löcher in den Heckspiegel gebohrt und die Anlage montiert und ausgerichtet.
WIr haben uns auch an die Ausbesserung unseres Antirutsch-Deckbelages herangemacht, das war eigentlich so nicht geplant. Dieser wird nun stellenweise ausgebessern, um unseren Geldbeutel und unser Zeitfenster zu schonen. Daher die defekten Stellen in mühevoller Arbeit abschleifen.
Apropo Zeitfenster, das wird natürlich jetzt wieder auf eine harte Probe gestellt. Dank des langen und warmen Herbstes, wo wir die Arbeiten begannen, kommt jetzt die kühle Jahreszeit. Was sollen wir sagen: wenn man sich das Produktdatenblatt durchliest: Verarbeitungstemperatur von mindestens 10 Grad, upps. Hätten wir uns mal im Vorfeld schlau machen müssen, s…..
Lange haben wir nichts von uns hören lassen. Aber wir können freudig erzählen, daß es doch langsam weiter voran geht.
Wir hatten zwischenzeitlich auch schon mal 2 Wochen Arbeitsurlaub – wobei die erste Woche hauptsächlich dafür drauf ging, daß wir richtiges Material bestellen und geliefert bekommen.
Was haben wir jetzt seit dem letzten Bericht geschafft?
Fangen wir an mit Jochen’s größtem Elend, dem Wassertank.
Wie wir bereits erzählt hatten, waren hier an den alten Schweißnähten Oxidationen entstanden, die Jochen ja mühevoll in Kleinarbeit mit Drahtbürste gesäubert hat. Nach langem Recherchieren und sogar Nachfragen bei den Hilfe-Redakteuren der Fachzeitschrift „PALSTEK“ konnte uns keiner sagen, wie und was in unserem Fall das richtige ist. Letztendlich erfahren wir von einem SIKA-Vertreter, daß die gesamte Fläche angeschliffen, dann sofort mit einem Reiniger abgewaschen und final grundiert werden muß. Da dies alles „just-in-Time“ erfolgen muß, damit nicht das Alu gleich wieder eine Oxidschicht bildet, konnte hier nur Tankloch für Tankloch gemacht werden. Ein Loch schleifen, absaugen, reinigen, grundieren, trocknen lassen – nächstes Loch.
Also hat sich alles etwas gezogen.
Nach der Grundierung konnte dann der Endlack aufgetragen werden, natürlich nachdem die Grundierung wieder erst komplett angeschliffen ist. Hier konnten wir uns sogar für eine Farbe entscheiden. Jochen hat sich hier für ein Blau entschieden (Blau macht glücklich), da sieht man auch wenn Dreck reinkommt. Hoffen wir mal das jetzt alles gut ist, die Zeit wird es zeigen.
zur Erinnerung: vorher
grundiert
lackiert
Auch die Dichtung zwischen Deckel und Tank mussten natürlich erneuert werden. Hierzu wurde aus Gummimatten je nach Deckelgröße mühsam mit der Schere ein Rahmen ausgeschnitten und die Schraubenlöcher mit einem Locheisen ausgestanzt. Hier hat uns Johannes unterstützt, der uns wieder einmal besucht hat, um zu sehen, wie weit unser Schiffchen ist und auch mal mit Hand anlegen wollte. Die Werkstatt hierzu war wieder mal unser Wohnzimmer.
zwei Männer beim Basteln
Jetzt müssen wir abschließend „nur“ noch die Deckel wieder alle anschrauben, nachdem wir unsere Löcher haben trocknen und abdampfen lassen. Endlich eine Baustelle, die dann langsam Richtung Ende geht.
Da wir gerade bei den beiden Männern sind: da Jochen mit der Leerrohrverlegung hinter einer Verkleidung nicht so glücklich war, weil die gelegten Lehrrohre doch unsere Motorabluftschlauch ziemlich gequetscht haben, haben die beiden Männer entschieden: das machen wir noch mal neu und vergrößern die Löcher und ziehen die Leerrohre neu. Und schon war unser Arbeitsnachmittag an diesem Tag schon wieder rum – da vergeht die Zeit wie im Fluge und Johannes ist wieder abgereist. Danke nochmals für die Unterstützung.
Weiter ging es auch insgesamt mit unserer Elektrik:
die gesamte 12V-Innenbeleuchtung wurde auf LED-Beleuchtung umgestellt. Auch hier gab es ein paar kleine Schwierigkeiten: die Lichtleisten gibt es nicht genau in der Größe der alten, ausgebauten Leuchten. Also muß auch hier wieder improvisiert werden und aus Kunststoff wurden „Unterlegscheiben“ ausgeschnitten, damit die alten Deckenausschnitte auch wieder abgedeckt sind. Wir haben bei einigen Leuchten auch umschaltbare Farben eingebaut, so daß wir von weiß- auf rot- und sogar blaues Licht umschalten können. Rotes/ blaues Licht ist angenehm, wenn man bei Nacht im Dunkeln Licht benötigt. Da ist rotes/ blaues Licht viel angenehmer für das Auge, da sich dieses nicht von Stockdunkel auf total hell umstellen muß.
es gab auch einen neuen Autopiloten – die „alte“ Gerda mußte, nach langer Überlegung, leider doch weichen.
von oben links: die Mechanik, Messgerät, das den Stand von der Runderanlage weiter gibt, Mitte: das Herzstück des ganzen, die Elektronik, die das Ganze steuert, Rechts: der dazugehörige Kompass, unten links: die Bedieneinheit im Cockpit.
Unsere ganzen Schalter und Kontrollgeräte am Navitsch werden ja auch erneuert, und ähnlich wie bei den Leuchten passen natürlich die ganzen Ausschnitte im Holz nicht mehr. Wo nichts mehr ist, kann man auch nichts befestigen. Also auch hier, schöne Bleche anfertigen und die Löcher schliessen. Wenn Jochen schon in der Metallbearbeitung ist, hat er auch gleich noch unseren „Plotterkasten“ angefertigt. Wir wollen an unserem Steuerstand im Cockpit einen Plotter anbringen, der sich auch schwenken lässt. Hierfür benötigen wir ja eine Halterung, die natürlich vom Metaller korrekt gebaut wird.
ich habe zwischendurch auch mal selbst produktiv was machen dürfen und nicht nur als Handlager parat gestanden: ich habe unser Edelstahlgeländer aufpoliert und alle Flugrostflecken und sonstigen unschönen Ecken damit entfernt. Auch habe ich einmal angefangen, an unserem roten Ralleystreifen den Dreck mit einem Spezialreiniger zu entfernen, daß wir diesen Streifen demnächst neu streichen möchten.
vor dem Polierenund danach
Es gibt für unser Mädchen auch zwei neue Winschen, da die Großschotwinsch und die Reff-Wisch leider schon am Ende ihrer Lebenszeit angekommen waren. Auch hier wieder: alte Löcher und neue Bohrungen passen natürlich nicht zusammen. Also hat der Skipper auch hier entsprechende Adapterplatten angefertigt.
Leider hat uns Ende Dezember kurzfristig die Nachricht erreicht, daß die „BOOT“ nun doch abgesagt wurde, kurz nachdem wir in unserem letzten Beitrag noch darüber geschrieben hatten. Und das trotz 2G-Regelung und vieler anderer Hygienevorkehrungen.
Es durften, zu diesem Zeitpunkt, nur Fachmessen stattfinden – keine Besuchermessen.
Da war der Katzenjammer bei uns natürlich riesengroß. Wollten wir uns doch dort 3 Tage lang aufhalten, informieren und natürlich einkaufen gehen. Nun müssen wir das Ganze mühsam via Internet erledigen. Da kann man halt leider nichts anfassen, drehen, wenden, biegen, bewegen und genau anschauen.
Die Alternative: Urlaub nehmen und quer durch Deutschland alle Fachbetriebe abklappern?!! Aber auch das werden wir irgendwie hinkriegen.
Jetzt fokusieren wir uns halt erst mal auf die Dinge, die wir ohne großen Zukauf erledigen können. Es gibt ja noch genug andere Sachen zu tun!!!
Und so waren wir in den letzten Wochen zwar fleißig, haben aber leider keine großartigen Fortschritte (für uns) erkennen können. Beim jetzigen Aufzählen, was wir jedoch schon gemacht haben, kann man doch sagen – es geht voran.
Ich habe meine Sitzbezüge für die Außenpolster mit Reißverschluß fertiggestellt und als Highlight überall unseren Bootsnamen eingestickt. Also sitzen könnten wir schon, muß nur noch der Kahn untendrunter fertig werden.
Wir haben die Dieseltanks, zweihundertfünzig Schrauben später, geöffnet und leider Gottes viel Schmodder vorgefunden. Ein Wunder, daß wir keine Probleme bei der Überführung mit einer verstopften Dieselleitung hatten.
Den Diesel haben wir abgepumpt und uns bei Tankreinigungsfirmen informiert. Da ja unsere Tanks gleichzeitig unsere Außenhaut und somit aus Alminium sind, kann hier nicht einfach mit irgendeinem Chemie-Reinigungs-Gemisch rangegangen werden. Ein netter Herr, der wohl die Problematik von Alu-Booten kennt, hat dann mitgeteilt, daß sie auch nur in Handarbeit die Wände reinigen würden. Das könnten wir auch selbst machen. Also wirds selbst gemacht.
Unser Steuerbordtank ist unter Deck unter unserer Schlupfkoje. Der Backbordtank ist an Deck unter der Backskiste. Hier muß man richtig reinsteigen. Somit ist das wohl Sabinchens Job, da ich ja der Winzling der Familie bin und da gut reinpasse.
Ich habe dann mit der Spachtel die Wände „abgekratzt“, das ging sehr gut. Das Material war ähnlich wie Schlamm, etwas fester, so daß man das gut abbekommen hat. Natürlich gab es auch hartnäckige Stellen. Aber mit Diesel und abschließend Reiniger haben wir die Tanks ganz ordentlich sauber bekommen. Wir haben dann noch in allen Tanks die Tankgeber eingebaut, damit wir auch mal angezeigt bekommen wie der Füllstand unserer Behälterchen so ist. Bisher mußten wir das, beim Dieseltank, anhand eines schlecht einsehbaren Füllstandsleitung abschätzen. Für Fäkalie und Trinkwasser gab es bisher noch gar nichts.
die Öffnung von oben
noch mit Diesel
geleert…. und ecklig
Sabinchen im Tank
sauber!
mit Tankgeber
von oben
Jochen hat auch den Wassertank, weitere dreihundertsechsundneunzig Schrauben später (beide Tanks wirklich gezählt ;-)), geöffnet, und auch hier großes DRAMA. Der Wassertank war ja vor ein paar Jahren vom Vorbesitzer schon einmal repariert worden. Leider hat Jochen jetzt an den damals gesetzten Schweißnähten „Wucherungen“ entdeckt. Hier oxidierte das Aluminium.
Also hat Jochen jeden Deckel geöffnet, an den wir herankommen, ohne unsere Holzeinbauten im Boot auszubauen. In die Löcher, an die er deswegen nicht „von oben“ rankam, mußte er sich quasi reinwinden und mit Verrenkungen arbeiten.
Er hat jetzt jede Naht mit Schleifwerkzeug und Drahtbürste per Hand bearbeitet und gereinigt, so gut es ging. Im Nachgang müssen wir diesen Tank noch Sandstrahlen und mit einer Beschichtung versehen, damit uns diese Malheur nicht nochmals passiert.
Unmengen an Schrauben rausgedreht
Jochen verschwindet im Loch
alle Deckel offen
so sieht das Elend aus der Nähe aus
nach der Reinigung
Nachdem diese Drecksarbeit erledigt war, ging es an die nächste – unser Fäkalientank und seine Zu- bzw. Ableitungen.
Mit viel Kraft haben wir diese ausgebaut. Nur wer weiß, wie diese Teile in einem Boot verlegt sind, kann erahnen, welche kräftezehrende und verrenkungsfreudige Arbeit es ist, alles hinter irgendwelchen Einbauten hervorzuzaubern. Hier ruckeln, da wackeln, dort ziehen. Das sind definitiv keine Tätigkeiten, die „man mal schnell zwischenrein“ macht.
Den Fäkalientank, welcher bei uns ein großes Wein- oder Wasserfass ist, habe ich dann mit Bürsten geschrubbt. Den eingegossenen Beton hat Jochen dann erneuert. Dieser dient dazu, daß sich nichts unterhalb des Abflusses ansammelt.
Die „Rohre“, sehr stabile, etwas flexible, geruchsabschließende Kunststoffleitungen hat Jochen dann mit Kraft durch Schlagen auf den Boden entkrümmelt. Auch die ganzen Winkel und Verbindungsstücke würden abmontiert und entsprechend gereinigt.
Das ist jetzt alles nicht so schlimm, wie mancher denken mag. Es handelt sich hier um eine recht trockene, geruchslose Arbeit. Die Hauptbestandteile waren Urinstein.
Nachdem der Tank wieder an seinem angestammten Platz auf einem neuen Brett montiert worden war, konnten wir uns wieder mal der Elektrik widmen.
Zunächst haben wir für die 230-Volt-Versorgung die Lehrrohre gezogen, was auch wieder nerven- und kräfteaufreibend war. In so einem Boot sind die Löcher halt auch etwas kleiner. Und wenn dann noch ein paar Kurven und Ecken dabei sind, um die man rum muß sowie kleine Löcher, durch die man durch muss, kann man schier verzweifeln.
Jetzt müssen in diese Leerrohre aber ja auch noch Kabel rein. Unser erstes Kabel, das wir einziehen, ist unser Landanschlußkabel. Nun ja….nach 3 Stunden Arbeit und viel Schmierseife, haben wir aber gewonnen!!!
Das kann ja heiter werden.
Am vergangenen Wochenende haben wir aber ganz schön viel geschafft!
Wir haben den Wechselrichter dann doch aus dem Motorraum ausziehen lassen und einen neuen Platz zugewiesen. Unsere ehemalige Schlupfkoje wird jetzt unser Elektrozentrum.
Hier sitzt ab sofort der Trenntrafo, der Wechselrichter und der Sicherungskasten. Gut zugänglich und zentral neben der Navigationsecke gelegen.
Hier möchten wir gleich mal unserem „Elektro-Guru“ Armin danken, der sich bereit erklärt hat, mit uns die Elektroverkabelung zu planen und auch praktisch dabei zu helfen, daß aus unseren Plänen Realität wird.
Armin war dann auch vor Ort und hat sich mit Jochen dem Anschluß der 230V-Verkabelung gewidmet. Alle Kabel wurden eingezogen, im Verteilerkasten angeschlossen und am Trenntrafo und Wechselrichter entsprechend ein- und durchgeführt.
Fragt mich nicht, ich habe keine Ahnung, von was die zwei da immer reden. Jochen kann das sicherlich besser erläutern. Ich weiß halt jetzt, wo welche Leitungen laufen und mache das, was der Handlanger so macht: er springt, wenn einer ruft und sagt, was er will: zieh da mal am Kabel – ruckel mal am Leerrohr, es hängt – hol mal eine WAGO-Klemme……
der neue Platz: Wechselrichter / Trenntrafo / Sicherungskastenbequemes Arbeiten ist anders – Tschuldigung Rückenzwei Männer über der Verteilgung – die ist bei uns unter den Bodenbrettern
..und das Ergebnis an diesem Tag: wir haben wieder 230V an Bord.
Nun ist es ja schon eine Weile her, daß Ihr was von uns gehört habt; nicht, daß da nix passiert, langsam und stetig geht es voran. Das Mädchen steht schon einige Zeit in der Halle und beginnt langsam zu frieren. Kennt sie so eine kühle Umgebung doch gar nicht mehr, obwohl die Konstruktion für die nördlicheren Breiten gedacht ist. Na, wenn man sich jahrelang nur im Süden rumtreibt…..
Was haben wir denn nun seit August schon alles gemacht? Ehrlich gesagt: viel war es, optisch gesehen, noch nicht.
Gut, wir haben mal alles vom Boot runtergenommen, was da so rumlag. Wir haben inzwischen viele Löcher in unnerm „Klein-Häuschen“ vollgestopft mit Leinen, Aufbauten, Segel, Gummikuh, Polstern, und, und, und.
Unser Hauptaugenmerk bei den Arbeiten liegt ja auf der Kompletterneuerung der Elektrik. Also ging es erst mal daran, unserem „Elektroteam“ das Boot zu zeigen und vorzuführen, was ist vorhanden und was wollen wir. Versuchen, sich über die Komponenten, die gebraucht werden mal schlau zu machen, Angebot einholen … und, und, und.
Dann haben wir inzwischen die gesamten Deckenverkleidungen im Salon heruntergenommen und sind daran gegangen, herauszufinden, welches Leerrohr kommt woher und führt wohin. Was schon ein ziemliches Gefummel war. Einige Abzweige wollen partout nicht preisgeben, wo sie hinführen.
so sah unser Schaltpanel bisher ausein vorhandener „Schaltplan“
noch Fragen, warum wir das neu machen wollen? Naja, funktionieren tut alles (meistens, ne also schon oft) – aber wir wüssten halt gerne, wo was ist und wollen sicher gehen, daß das die nächsten Jahre auch funktioniert. Ist halt alles schon etwas älter auf unserem Mädchen
Ach ja, ich habe mich anfangs auch mal mit den Sitzpolstern für den Außenbereich beschäftigt und diesen alle Schichten an Stoffen abgenommen. Zum Teil waren hier 3 Lagen übereinander „neu gemacht“. Habe diese dann mal gewaschen und mich am „Polsterbezugnähen“ ausprobiert, um zu sehen, wie geht das, daß das hinterher auch „ein Gesicht“ hat. Gut, ich weiß jetzt, wie ich wo hinlangen muß und es sieht auch ordentlich aus. Aber wir sind doch zu dem Schluß gekommen, daß wir die alten Bezüge nicht mehr benutzen wollen und hier in neue Stoffe investiert werden. Eine Aufgabe, der ich mich widmen werde, wenn wir endlich „unseren“ Bezugsstoff gefunden haben.
Jochen hat sich auch mit viel Liebe unserem Dinghi-Motor angenommen, da dieser nicht „rund“ lief. Wenn dieser warm war, hat er nicht gesund geklungen. Irgend etwas stimmte da nicht. Also hat er ihn komplett zerlegt und gereinigt und siehe da – da waren ein paar Späne drin, die da wirklich nicht reingehören. Ein paar neue Lager/ Dichtungen und schon läuft er wieder besser; was wir mal in einem großen Wasserkübel in der Garage vorab getestet haben. Der Belastungstest findet dann mal bei wärmeren Temperaturen statt ;-).
Nun bin ich inzwischen auch mal ein paar Stündchen im Motorraum verschwunden. Jaaaa, ihr lest richtig. Der Bürofuzzi im Motorraum.
Da ich mich aufgrund meiner Körpergröße einfacher zusammenfalten kann, kam mir die Aufgabe zu, das ganze alten Ölgeschmiere, daß sich hier angesammelt hatte, auf den Leib zu rücken, nachdem wir die Flüssigkeitsansammlung mit unserer Absaugpumpe bereits schon abgesaugt und entsorgt hatten. Also ging es mit vielen Lappen und einer Sprühflasche Kaltreiniger auf die Knie und wischen, wischen, wischen. Ich würde jetzt nicht sagen „wie neu“, aber man erkennt schon mal, daß das alles weiß lackiert war und nicht schwarz.
unser Motorraum von oben – hier steht eigentlich der Motorblock drüber – unter allen Blechen muß mal geschrubbt werden. Ihr seht das „schwarze Loch“ in der oberen Bildhälfte. Hier stand der Öl-Schmier-Sumpf drin
wenn unser Motor wieder einzieht, kann er sich über eine einigermaßen „saubere“ Umgebung freuen.
Jochen hat nun schon eine zweites Anzeigendisplay im Cockpit installiert, damit wir nicht immer zwischen den Anzeigen umschalten müssen, sondern auf zwei getrennten Anzeigen alle wichtigen Optionen angezeigt bekommen. z.B. gleichzeitig die Tiefe und die Geschwindigkeit.
links gaaanz neu – dazwischen die „antiken“ Anzeigen – rechts die neue (vor dem Überführungstörn eingebaut)
Auch unser neuer Wechselrichter hat seinen Platz eingenommen.
aus altwird neu
Es sind jetzt wohl alle Lehrrohre mal identifiziert worden – YEAH. Gleich mal durchnummeriert und überall beschriftet und im Plan eingemalt, wo was ankommt und wo es weitergeht. Nicht daß dieses Wissen gleich wieder verloren geht.
am Schaltpaneel nummeriert so kommt das an und geht weiteund verschwindet hinter der Wand mal alles im Plan reingemalt
Es wurden dann auch noch die Geräte entfernt, die sowieso nicht mehr genutzt werden und die entsprechenden Kabel gleich mit dazu, da wird der Kabelsalat doch auch gleich wieder etwas übersichtlicher.
… und für die große Info- und Shoppingtour auf der „Boot“ im Januar in Düsseldorf sind Zimmer und Eintrittskarten gebucht. Wir werden berichten!
Bevor wir in die Arbeiten an unserer JOSA einsteigen, wollen wir noch einmal das schöne Wetter im September genießen und haben uns entschlossen, unserem Fred 2 doch mal die neue Heimat zu zeigen und ihm vor allem einmal schmecken zu lassen, was Süsswasser ist. Kennt er bisher doch nur das Salzwasser!
Daher schnallen wir unseren Fred auf den Hänger und fahren mit ihm nach Volkach. Dort pumpen wir ihn vollends auf, montieren alles und hüpfen rein.
In Volkach wird der Main geteilt. die Großschiffe fahren durch den Kanal, die Kleinboote , Kajaks etc. können auf dem Altmain fahren. Dieser ist naturbelassen und teilweise sehr flach. Hier sind sehr viele Paddler, auch SUP’s unterwegs.
Also geht es vom Wohnmobilstellplatz in Volkach quer über den Main zur Schleuse rüber. Das noch mit Motor.
in die Kammer fahren wir schon im Leerlauf mit Paddel. Und das war mal wieder Glück!!! Prompt hängt hier in dem ganzen Schmodder ein Angelhaken samt Schnur. Das hätte unserer Schraube nicht gut getan!
ab jetzt paddeln wir auch. Der Main hat hier im oberen Bereich noch genug Strömung, so daß dies nicht sonderlich anstrengend ist (wenn man will – man kann natürlich auch auf Geschwindigkeit arbeiten und ordentlich schwitzen)
und manche drehen Kreise, weil das mit dem gleichmäßigen Paddeln auf beiden Seiten nicht so funktioniert Nein, nicht wir – wir kriegen das hin.
vorbei an der „Wasserstelle“ unserer Bundeswehr….mit Blick auf die Vogelsburg
hier gibt es noch viele heimische Vögel, die sich nicht großartig stören lassen – wer beobachtet da wen?
unterwegs dann noch Fähren, andre Paddler, WoMo-Stellplätze
das war noch mal ein schöner Tag auf dem Wasser – erst mal unser letzter für dieses Jahr ……. glaub ich
und Fred 2 hat auch nicht gemeckert – mit Süsswasser kommt er also auch klar
Nachdem wir am 30.08. Kiel endlich um 17 Uhr verlassen konnten, sind wir nachts um 1 Uhr zu Hause angekommen. Unser Mädchen soll um 6 Uhr eintreffen.
Also gaaaanz schnell schlafen. Außerdem muß ich um 7 Uhr auf Arbeit sein. Ich habe dann erst mal eine Kanne Kaffee gekocht, da die Jungs ja die ganze Nacht durchgefahren sind. Auf dem Weg zur Arbeit bin ich dann an der Halle vorbeigefahren. Und tatsächlich: die Jungs waren schon da und waren schon damit beschäftigt, den Mast mit einem Traktor abzuladen. Schnell Jochen anrufen und etwas zur Eile antreiben – er wollte beim Abladen dabei sein.
Aber dank des Kaffees haben die Jungs erst mal die Arbeit eingestellt Zeit gewonnen, bis Jochen dann da ist.
nach 3 Stunden Arbeit steht sie endlich an ihrem Platz.
Jetzt kann es dann endlich losgehen……
zunächst wieder mal das übliche – erst mal leer räumen und alles sortiert irgendwo einlagern und schauen, was zu gebrauchen ist, was repariert werden muß und was entsorgt werden kann.
Wir haben in den Tiefen der Backskiste dann noch überdimensional große Fender gefunden. Haben gar nicht gewusst, wie groß die Kiste eigentlich ist. Wenn also jemand eine Einraum-Wohnung sucht – wir hätten da noch was kleines frei.
Unsere Fendersammlung haben wir dann mal „am Boot“ aufgeräumt
Unsere ganzen Leinen und Schoten sind mit nach Hause gefahren und werden hier mal durchgewaschen – schon sind diese nicht mehr so steif und hart (vom ganzen Salz und Meerwasser).
unser Ausblick, wenn wir jetzt ein Wochenende auf dem Boot verbringen
und nun geht es dann daran, die geplanten Arbeiten langsam anzugehen…… Wir werden berichten.
und schon sind wir wieder einmal nach Kiel gefahren, um unser Baby für den Heimtransport vorzubereiten. Sie soll nach Hause in eine Halle, damit wir dort dann die geplanten Umbauten in Ruhe vor unserer Haustüre vornehmen können, ohne jedes Mal erst 600 km quer durch Deutschland zu fahren.
Unterstützung haben wir diesmal von Martin, meinem Bruder, der als Handlanger und „Träger“ fungieren soll.
Wir sind am Freitag abend angereist, damit wir am Samstag gleich früh loslegen können.
Uns so liegt sie vor uns:
Zuerst haben wir am Samstag vormittag einmal das Großsegel abgeschlagen und der Skipper hat das dann gleich mal zum Segelmacher gefahren, damit dieser das Ganze begutachtet und schaut, was zu machen ist.
Dann haben wir die Lazybag abgemacht, sämtliche Leinen, Schoten, Umlenkrollen etc. entfernt und alles vorbereitet, damit der Mast gelegt werden kann.
Der Mast wurde dann unter Kay’s fachmännischer Anleitung vom Boot gehoben. Hierzu ist Jochen erst mal in den Mast gekrabbelt und hat die Schlinge auf halber Masthöhe angebracht. Dann wurden alle Wanten in richtiger Reihenfolge gelöst und der Mast vorsichtig angehoben.
Alles richtig gemacht dank Kay’s langjähriger Erfahrung. Der Mast war gut ausgerichtet und hat in keine Richtung Übergewicht bekommen. Keine Ahnung, ob wir das alleine auch so hingekriegt hätten ……. wir hätten uns zumindest bemüht
jetzt steht unser Boot da, ohne Mast – schon ein trauriger Anblick
Am Sonntag hieß es dann eigentlich nur noch, die Aufbauten abzubauen und den Rest des Tages herumzugammeln. Eigentlich…..
Was mußte alles runter?
Zunächst einmal ging es an die beiden „Körbe“, die um den Mast herumstehen. Die sind eigentlich nur in Hülsen gesteckt und mit einer Sicherungsschraube gesichert. Nur, daß diese Körbe halt schon bald 40 Jahre in ihren Hülsen stecken…..ich weiß nicht, wie lange der Skipper damit herumgekämpft hat. Der Wagenheber unseres Autos wurde ganz schön hart hergenommen, auch der Gummihammer hatte viel zu tun. Ein hartes Stück Arbeit, puh
Dann noch der Träger, auf dem der Baum aufliegt. Kein Problem, das sind nur Schrauben. Auch die Sprayhood war kein Problem, diese wurde bisher ja mindestens 1 x im Jahr abgenommen.
Dann kam aber noch der Geräteträger am Heck mit den Solarpaneelen. Diese selbst waren auch nicht das Problem, auch nicht der Träger auf der Backbordseite. Aber die Steuerbordseite!!!!! Der Träger unserer Radarschüssel ist mittig klappbar, so daß er eigentlich nicht abgebaut werden müsste. Doch leider langt uns die Transporthöhe nicht und er muß irgendwie weg. Doch auch er steckt halt schon jahrelang dort, wo er steckt. Außerdem mußten vorher erst einmal die ganzen elektrischen Kabel zurückverlegt werden, was auch nicht so einfach war. Sind diese doch durch kleine Löcher gezogen worden und z. Teil auch schon festgegammelt. Also wurden unter Deck wieder ein paar Verkleidungen abgeschraubt, Kabel verfolgt und identifiziert und herausgezogen.
Dann sind wir in den hintersten Löcher halb hineingekrabbelt, um Schrauben zu lösen. Das haben wir aber wieder abgebrochen, nachdem ich kopfüber in dem Loch hineingezwängt aufgrund der Enge dann doch leicht panisch wurde. „Versuchen wir doch mal, das Rohr im Loch etwas durch hin- und herdrehen zu bewegen“, war dann mein Vorschlag. Das ging dann auch, nur dummerweise ging dabei ein Kabel zu Bruch (GRRRRR).
Aber letztendlich haben wir auch das geschafft und unser Boot ist jetzt wirklich ganz schön nackig, wie der Vorher/Nachher-Vergleich zeigt.
vorher ein Segelbootdanach ein langsames Motorboot
Für Montag morgen hat sich um 7.30 Uhr (ja, richtig gelesen) der Motorinstandsetzer angekündigt. Denn auch unser Herzstück lassen wir noch entfernen und über den Winter einmal einer Inspektion unterziehen und etwas Pflege angedeihen. (Außerdem ist unser Boot dann gleich noch etwas leichter, was dem Kran hier im Hafen bestimmt auch gefällt).
Also sind mal wieder 2 Männer in unserem Motorraum verschwunden und haben alles so abgetrennt, was da so ab muß: Getriebe, Dieselleitungen, Welle….. (ich gebe zu, ich habe echt keine Ahnung) Ich weiß nur, daß die da so anderthalb Stunden rumgebastelt haben, bevor es hieß: „jetzt holen wir ihn raus“.
Kaum war das erledigt und unser Herzchen lag im Auto, kamen auch schon die Jungs vom Transportunternehmen angerollt und der Hafenmeister fragte an, ob wir soweit wären. Eigentlich hatten wir offiziell ja um 12 Uhr unseren Krantermin, aber je früher wir beginnen, desto besser. Kommen wir früher nach Hause. Denkste!
Denn das Drama nahm nun erst mal seinen Lauf…..
Wir haben diese Spedition ja bewußt gewählt, da die uns einen Lagerbock mit vermieten können, auf dem das Schiff gelagert wird und den sie einfach mit dem LKW aufnehmen können. Das bedeutet, wir benötigen keinen weiteren Kran mehr, um das Boot umzulagern. Das bleibt einfach in seinem Gestell und der LKW fährt quasi „ums Gestell“ und bockt das etwas hoch und dann steht das schön mittig im LKW-Auflieger. Ja, so der Plan.
Also geschwind die Bänder unter dem Boot durchgezogen und das Boot hochgehoben. Hier war dann schon mal unsere erste Erleichterung zu spüren – unser Boot wiegt lt. Bootspapieren segelfertig 15 Tonnen, der Kran ist offiziell für 15 Tonnen ausgelegt, schafft angeblich gut 16 Tonnen. Unser Boot ist ja mit Material voll bis unter die Decke, wir haben extra ja schon die Segel vom Boot genommen, der Motor ist raus. Hoffentlich langt das mit dem Gewicht. Chakka – 15.9 Tonnen – der packt das.
Und ruckizucki steht unser Boot auf dem Trailer.
Jetzt aber das große Drama!!! Der Lagerbock ist eher für modernere Boote mit schmalerem/steilerem Kiel ausgelegt und nicht für so „dicke“ Brummer, wie unserer untenrum so ist. Daher müssen die Stützen weit hochgestellt werden, damit das passt und der Kiel mit dicken Klötzen unterlegt werden. Das Boot steht zwar und würde so auch transportiert werden können – nur leider passt weder die genehmigte Transporthöhe (Brücken etc.!!), ganz zu schweigen von der Durchfahrtshöhe für die geplante Lagerhalle. Hier haben wir 4,45 Meter zur Verfügung. Lt. vorheriger Planung sollten wir bei 4,40 Metern rauskommen. Nun sind wir bei fast 4,60 Metern. So geht das nicht!!!!!
Also wir zweifelhaft nach einer Lösung gesucht, hier waren die Jungs von der Spedition echt bemüht und auch kreativ. Letztendlich wurden in der Werkstatt der Spedition von einem anderen Lagerbock die eingedrehten Stützen um 2o cm gekürzt und zum Hafen gebracht. Hier wurden diese dann getauscht. Dazu mußte allerdings natürlich das Boot wieder von Bock runter, sprich – wieder ins Wasser heben. Das Ganze hat natürlich auch gedauert, bis die neuen Stützen gekürzt und angeliefert wurden. Also – warten. Gehen wir halt mal Fischbrötchen essen – man muß dem halt nur was Positiven abgewinnen.
Das zweite Mal kranen ging eigentlich genauso schnell, wie das erste Mal. Dann wurde halt wieder an der Höhe gefeilt, da unser Boot auf dem Trailer dummerweise nicht da den höchsten Punkt hatte, wo er sein sollte. Wenn das Boot auf dem Wasser liegt, ist der höchte zu messende Punkt unsere Scheibe im Cockpit, was auch als Grundlage für die Durchfahrtshöhe hergenommen wurde. Jetzt war es halt dumemrweise der Bugkorb – und der geht nicht ab, aufgrund der fast 40jährigen Befestigung, wie vorhin schon geschildert Es fehlen immer noch ein paar Zentimeter.
Also wurde jetzt das Boot am Heck schön mit Hölzern und Gummimatten unterlegt, so daß der Popo noch oben kam und der Bug entsprechend nach unten rutschte. Und siehe da – 4,38 Meter. JUHU -endlich
Jetzt also noch alles verräumen, den Mast aufladen – auch wieder so ein Akt. Der ist lt. Angaben vom Konstrukteur 16 Meter hoch, jetzt haben wir aber schon 16,30 Meter gemessen und dann hängt da ja auch noch die Ganze Technik mit dran rum, so daß der jetzt eigentich 16,90 Meter hat. OMG
Aber auch das haben wir dann irgendwann geschafft.
Der Hafenmeister hat uns dann noch erklärt, daß wir jetzt den Rekord im „längsten Kranen“ in der Saison 2020/21 mit 5 Stunden aufgestellt hätten – normalerweise rechnen die mit 30 Minuten pro Schiff.