Der neue Kabelbaum ist dann ja mal endlich drin. Auch wenn der Mitarbeiter uns ein großes Loch in die Wand machen wollte, hat das auch ohne jenes geklappt, „wo ein Wille, da auch ein Weg“. Hat zwar von mir einiges an Mühen und Zeit gekostet, aber immer noch schneller, wie eine Revisionsöffnung zu erstellen – von der Optik ganz zu schweigen. Genauso war es dann auch mit der Kabelbaumverlegung im weiteren Verlauf des Motorraumes. „Der geht nicht mehr durch die alte Öffnung, und da müssen wir nur hier und da noch ausschneiden“. Ich habe das erst mal so akzeptiert und gesagt: ich schneide selbst aus. Als die Mitarbeiter dann abgezogen waren, habe ich mich dem Ganzen nochmal angenommen und siehe da: „wo ein Wille, da auch ein Weg“. Mit etwas Geduld und fummeln ist der Neue Strang jetzt auch im Alten drin. Hat letztendlich alles nicht länger gedauert wie evtl. Umbauarbeiten, eher noch schneller. Man muss einfach nur wollen. Bei den ersten Testfahrten hat sich dann herausgestellt, daß doch noch nicht alles funktioniert. So geht die Temperaturanzeige für das Kühlwasser noch nicht und ein sporadischer Fehler „ich nehme das Gas nicht richtig an und mag auch keine Leistung/ Drehzahl geben“ trat auf (sporadische Fehler sind für jeden Schrauber ein Graus, da spreche ich aus eigener Erfahrung).

Bei der Testfahrt sollten dann der elektronische Kompass und der Autopilot kalibriert werden, das will das System so, sonst geht gar nix. Dazu muss es ruhige Bedingungen haben. Da es heute Windstill ist – Perfekt! Das Ganze geht dann auch eigentlich ziemlich einfach, im Menü des Systems die entsprechenden Geräte auswählen, auf Kalibrieren drücken und den Anweisungen folgen. Bei dem Kompass ist es so, daß man in einer bestimmten Drehgeschwindigkeit einen Kreis fahren muss, fertig. Der erste elektronische Kompass war ja schon in Griechenland montiert und es hat da auch tadellos funktioniert. Jetzt ist noch ein zweiter dazu gekommen, der nur für den Autopiloten zuständig ist, und dieser wollte partout seine Kalibrierung nicht durchführen. Nach unzähligen Kreisen im Hafenbereich, schnell, langsam, linksrum, rechtsrum hatte ich irgendwann die Sch…. voll. Wir fahren mal auf die Ostsee raus, vielleicht geht’s ja da. Auch hier das gleiche Spiel, dann der Anruf beim Hersteller: „ja müsste doch eigentlich ganz einfach…, vielleicht ist der Kompass auch defekt“. Mmmmh, würde heißen einschicken, warten auf Überprüfung und dann wieder zurückschicken, na gut. Ein letzter Versuch von mir, den Kompass mal vom System zu trennen kann ja nicht schaden. Dazu die Verkleidung ab und die Steckverbindung gelöst, kurz warten und wieder zusammen. Ein neuer Versuch mit der Kalibrierung zu starten und einen Kreis fahren, und siehe da: es funktioniert! „wo ein Wille….“

Wilde Kreise… Im Hafenbereich und auf der Ostsee

Da es zeitlich schon etwas fortgeschritten war, ging es dann zurück zum Liegeplatz. Hier dann die Verkleidung wieder montiert und bei der Kontrolle von den Daten der erschreckende Blick, hier stimmt doch wieder was nicht. Verkleidung wieder ab, Kontrolle wieder alles ok, mmmh. Jetzt war der Fehler ganz schnell gefunden. In der Verkleidung haben wir die alten Anzeigen drin gelassen, da wir diese optisch sehr schön finden und ein gewisses Flair haben. Diese dann mal an den mechanischen Kompass gehalten und siehe da, er bewegt sich leicht, heißt in den Anzeigen ist ein Magnet verbaut, der den elektronischen Kompass stört. Meine Aufgabe für den Abend: alle Anzeigen zerlegen und ausräumen. Mich wundert nur, daß der erste Kompass so tadellos funktioniert hat und uns von GR nach Hause gebracht hat 😉. So sind wir dann am nächsten Tag nochmal rausgefahren, zur Sicherheit nochmals beide Kompasse kalibriert, was dann auch anstandslos funktioniert hat, der ganze Zirkus vom Vortag nur wegen so ein paar kleinen Magneten.

Die alten Anzeigen in der Mitte, hinter denen sich die elektronischen Kompasse befinden.

Jetzt konnten wir uns auch noch den Autopiloten vornehmen, der auch noch eine Kalibrierungsfahrt verlangt, wo er dann ein paar Schlangenlinien fährt, um das steuerverhalten des Schiff‘s zu erkennen und sich dann entsprechend automatisch einstellt, Sachen gibt´s. Feintuning der Einstellungen können auch noch vorgenommen werden, dies geht aber dann nur unterwegs mit Seegang.

In der Zwischenzeit war auch einiges an Besuch da, lange geplante, spontane und Überraschende. DANKE an ALLE es hat uns sehr gefreut.

Einer der Besuche waren Armin und Martin, die uns ja schon beim Refit unterstütz haben. Mit den Beiden bin ich dann nochmal das Motorenproblem angegangen. Armin hatte so ein Phänomen auch schon einmal an seinem Bulldog (Traktor), hier hat der Stoppzug am Motor nicht ganz geschlossen. Bei der Überprüfung stehlt sich bei mir das gleiche Problem dar. Problem gefunden, danke für die investierte Zeit in eurem Urlaub.

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