Was macht man so den ganzen Tag im Hafen? Eigentlich wollten wir ja schon längst in der dänischen Inselwelt unterwegs sein, um alles ausgiebig zu testen und uns einzuspielen auf die ganzen Manöver, die so auf einem Boot zu bewerkstelligen sind. Aber so ist es nun mal im Seglerleben „erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt“, und drittens kommt es dann doch noch mal ganz anders. Aus Plan B wird dann C und D…
So liegen wir hier in einem Hafen kurz vor Flensburg, damit der Segelmacher kurze Wege hat und auch mal so zwischenrein zum Boot kann. So sind ja zu den neuen Segeln noch einige Zusatzarbeiten geordert, die zu erledigen sind. Zum Großsegel wird noch eine neue Lazybag (einfach gesagt: eine große Tasche in der das Segel bei nichtgebrauch am Baum liegend verstaut wird) gemacht. Außerdem wird eine neue Sprayhood (Wind- und Wetterschutz für´s Cockpit) und eine „Kuchenbude“ (komplette Einhausung für´s Cockpit) angefertigt. Die Sprayhood wurde ja schon in Kappeln vermessen und in der Zwischenzeit angefertigt und musste hier nur noch montiert werden. Die neuen Segel wurden angeschlagen und dann ebenfalls die neue Lazybag am nächsten Tag vermessen. Da die Kuchenbude nur bei gutem Wetter ausgemessen werden kann, hat sich dieser Part wieder etwas gezogen. Dazu muss erklärt werden, daß das „Maß nehmen“ mit einer Folie erstellt wird, dazu darf natürlich der Wind nicht zu stark sein. Und zum Anzeichnen wird ein spezieller Stift verwendet, der wasserlöslich ist; also darf es auch nicht regnen. Da war dann ein besagter Donnerstag angedacht, an dem das Wetter natürlich nicht gepasst hat, aber der Freitag dafür umso besser ist, eigentlich perfekt. So warten wir bis Mittag und es kommt keiner, auf Nachfrage was los ist, kommt die Antwort: Wir sind dabei gleich die Lazybag noch fertig zu machen. Irgendwann kommt dann noch am Nachmittag die Info, daß sie damit heute nicht mehr fertig werden, grrrrr. Dann ist Wochenende und für die kommende Woche ist das Wetter so lala gemeldet, wieder mal warten.
In der Zwischenzeit erkunden wir die Umgebung mit den Leihrädern vom Hafen, machen auch die ein oder andere Wanderung, müssen Besorgungen/ Einkäufe machen und, und, und. So bringen wir die Tage auch rum, dazwischen waren natürlich auch wieder mehrere Besuche da.
Die neue Woche beginnt – und der Segelmacher kommt 😉Es wird ausgemessen, gemacht und getan, hier und da kleinere Nacharbeiten und bis Freitagnachmittag ist alles soweit fertig. Hurra!!! Wie wir in der Zwischenzeit erfahren haben, war es auch deren letzter Arbeitstag vor dem Betriebsurlaub. Da war doch was mit „wo ein Wille …“. 😊
So sitzen wir gleich am Abend bei bescheidenen Verhältnissen in unserem Cockpit und genießen das Abendessen draußen mit anschließender abendlicher Unterhaltung in Form von wieder mal einen Blogeintrag zu schreiben. Schön, so einen Wind- und Wetterschutz zu haben.