Ja was habe ich meine Südländer vermisst!!! Endlich wieder Spanisch hören und reden und lecker TAPAS genießen.
In A Coruña haben wir wie geplant schön ausgeschlafen und sind dann mal losgezogen, um diverse Dinge zu besorgen. Wir sind jetzt Besitzer einer Angel (für die Bordversorgung mit frischen Lebensmitteln) und haben auch unsere Vorräte aufgestockt. Der Supermarkt in der Nähe hat den schönen Service, daß er das Gekaufte bis ans Boot liefert, das musste ausgenutzt werden. So wurden auch die Getränkevorräte großzügig aufgefüllt. Es war ja Sturm angesagt, also war klar, daß wir hier wenigstens 3 Nächte verbringen werden.
Gegen Abend sind wir dann mit Kai in die Stadt marschiert, um festzustellen: aaah, in Spanien! Da ist das ja wieder mit der Siesta, Öffnungszeiten der Restaurants ab 20 Uhr. Wir sind dann zufällig über eine Tapas-Bar gestolpert, die wohl durchgehend bewirtet. Beim Brüten über der Speisenauswahl habe ich mal freundlich die Damen am Nebentisch gefragt, was sie denn da so essen. Deren Tapas sahen echt lecker aus.
Nachdem wir die Portionsgrößen abgecheckt hatten, haben wir beschlossen, wir bestellen mal alle Tapas-Varianten durch. So sind wir auf 10 verschiedene Leckereien gekommen und haben damit auch die beiden Männer so richtig satt bekommen. (und das für kleines Geld)
Als ich der Kellnerin mitteilte, wir werden mal alle nehmen, sah sie mich nur groß an. (Auf der Karte waren auch Raciones, also große Portionen – die wollten wir natürlich nicht) Sie hat dann schön alles notiert und nach 10 Minuten war unser Tisch reichlich gedeckt.

Den folgenden Tag haben wir genutzt, unseren Bewegungsdrang zu befriedigen und sind losmarschiert. Es war zwar windig, aber nicht kalt. Ziel war zunächst der Torre de Hércules, der älteste noch aktive Leuchtturm der Welt. Erbaut von den Römern um 110 nach Christus. Dieser kann für einen Obulus von 3,00 € von innen besichtigt und bestiegen werden und das sollte man auch machen. Innen sind die alten Fundamente zum Teil freigelegt, da im 18ten Jahrhundert außenrum neue Mauern zur Verstärkung hochgezogen wurden. Zu allen Umbauarbeiten sind entsprechende Informationstafeln vorhanden. Oben auf der Plattform hat es dann auch im Wind ordentlich geblasen.
Den Rückweg haben wir dann am Küstenpfad entlang weiter noch zum Stadtstrand unternommen und sind quer durch die Stadt wieder zu unserem Hafen.






Am Abend wollten wir dann nochmals schön zum Fischessen gehen. Ein Desaster!! Hatten wir uns doch ein Restaurant ausgesucht, in dem viele Einheimische waren. Wir haben halt leider total das Falsche bestellt. Die beiden Essen der Männer waren nur Häppchen und mein Fisch war leider geschmacklich nix. Die beiden Männer haben auch nur kurz probiert und festgestellt, daß sie den so auch nicht mögen – Fisch Galizischer Art. Was tun? Wir kennen doch da eine Tapas-Bar, wo wir Euch noch satt kriegen…..Gesagt, getan. Dort nochmals eingekehrt und schwupps war Ruhe.
Tags darauf ist Kai früh losgesegelt und wir sind zurück geblieben. Wir wollten noch auf ein Paket warten, aber das wurde noch gar nicht weggeschickt, was Jochen am Vormittag in Erfahrung gebracht hat. Also haben wir beschlossen, auch gleich loszusegeln (nachdem wir die Lieferadresse noch ändern konnten in einen der nächsten Häfen), da sich der nächste Sturm in 2 Tagen ankündigt und wir bis dahin um die Nordwestspitze Spaniens sein wollen. Der Wind, den der Sturm mit sich bringt, ist nicht günstig, um nach Süden voranzukommen und wir möchten nicht noch eine ganze Woche in A Coruña festhängen. Da jetzt aber nur wenig Wind genau gegenan ist, fahren wir lieber mit Motorunterstützung, als hier zu sitzen. Daher haben wir auch beschlossen, gleich die Nacht durchzufahren und morgen früh dann im Zielhafen Muros einzulaufen, da für den morgigen Tag mit mehr Gegenwind zu rechnen ist, was sich dann wieder zieeeeeht.

Cabo Finisterre – das westliche Ende der „Alten Welt“. Freundlicherweise von Kai zur Verfügung gestellt, da es bei uns stockdunkle Nacht war und nur das Leuchtturmfeuer zu sehen war.
Unterwegs hatten wir dann nochmals Kontakt zu Kai aufgenommen, ihm unsere Pläne mitgeteilt und daß wir uns halt dann in Muros treffen. Unterwegs dann, am Spätnachmittag teilt Kai mit, daß er Motorenprobleme hat und nur unter Segeln fahren kann. Es soll aber eine Flaute kommen. Da wir aufgrund seiner „Langsamkeit“ ziemlich aufgeholt haben und er festhing, telefoniert die Männer dann miteinander und Kai hat schon mal Leinen zum Abschleppen vorbereitet, wenn wir dann bei ihm aufschlagen würden , um ihm evtl. zu helfen. Jochen gab dann noch Tipps wegen des Motors und Kai konnte dann doch wieder selbständig weiter in seine Übernachtungsbucht fahren. Wir sind dann weiter und morgens um 5 Uhr haben wir in Muros vor der Hafeneinfahrt den Anker geworfen und uns erst mal schlafen gelegt.

Gegen 14 Uhr haben wir dann in die Marina verlegt und uns einen schönen Platz am Steg gesucht, an dem wir festgemacht haben. Kai schlug dann auch wirklich knapp 2 Stunden später auf und diesmal konnten wir ihm beim Festmachen helfen.
Es ging für uns dann noch etwas in die kleine Stadt; dieses Örtchen hat was. Eine sehr alte, denkmalgeschützte Stadt mit einer uralten Kirche, engen Gässchen, klobigen Steinhäusern, vielen kleinen Läden, Bars usw. Wirklich schön.












Und an diesem Abend haben wir endlich unseren leckeren Fisch bekommen, den wir uns gewünscht haben. Im ersten Restaurant, das uns der Hafenmeister empfohlen hat, gab es leider nichts zu essen, der Koch war krank. Aber die Aufsteller mit den Gerichten standen schön vor den Tischen. So kann man Kundschaft locken. Daher auf gut Glück weitergezogen und etwas gefunden! Wird da jemand neidisch???


und heute sitzen wir hier, hören dem pfeifenden Wind zu und kümmern uns mal um organisatorisches wie der Webseite und um uns – nix machen, nur chillen.