wie versprochen, möchte ich Euch hier einige Stadtteile vorstellen mit ihren Sehenswürdigkeiten (besser: einem kleinen Auszug der Sehenswürdigkeiten). Denn man kann hier sicherlich Tage und Wochen verbringen und hat nicht alles gesehen.
San Telmo
Dies ist ein sehr alter Stadtteil von BA mit vielen kleinen, alten Häusern. Meist ist die Häuserfront an der Straße sehr schmal, das Haus selbst zieht sich nach hinten, was man nicht sieht. So haben wir hier ein altes restauriertes Haus, das „El Zanjón“ besichtigt, welches sich ein Investor gekauft hatte, um hier evtl. ein kleines Restaurant einzurichten. Bei den aufräumarbeiten der Schutt- und Trümmerberge ist er auf gemauerte Fundamente gestoßen, die sich als alte Wassertunnel herausstellten. Er hat dann dieses Haus nicht in ein Restaurant „aufgearbeitet“, sondern hat diese ganzen alten Mauern und Anlagen in über 25 Jahren Arbeit wiederhergestellt und in ein Museum verwandelt, um zu zeigen, wie hier früher gelebt wurde. Ein tolles Projekt! Ganz in der Nähe ist der San Telmo Market , der auch wunderschön ist. Hier haben wir auch super leckeres Brot bei einer Bäckerei gefunden.
Lo Boca und Caminito
La Boca ist bekannt für den Fußballverein und sein Stadion der Boca Juniors, das in blau-gelber Farbe angestrichen ist und steil aufragt. Es wird auch La Bombonera genannt, da es wie eine Pralinenschachtel aussieht und so eng ist. Einige Tribünen sind nur 2 Meter vom Spielfeldrand weg.
Ein witziger Hintergrund der Farbwahl des Vereines ist der, daß sowohl La Boca als auch das naheliegende Fußballteam San Lorenzo die Farben rot und weiß als Trikotfarben hatten. In einem Spiel wurde entschieden, wer diese Farben behalten darf. Tja, La Boca hat verloren und mußte sich nach neuen Farben umsehen. Zufällig kam an diesem Tag ein Schiff in den Hafen eingelaufen. Dieses war schwedisch und hatte die Farben blau und gelb am Heck mit sich geführt. So kam La Boca zu gelb-blau.
Caminito ist das Künstlerviertel und die Häuser hier sind kunterbunt gestrichen und überall laden kleine Läden mit Kunstartikeln zu einkaufen ein. Ebenso kann man an vielen Ständen typische Speisen und Getränke konsumieren. Hier drängen sich aber natürlich auch die Touristenströme.
Palermo
Palermo ist so etwas wie die grüne Lunge hier. Große Parkanlagen, darunter der „Rosedal“ – der Rosengarten, der Japanische Garten oder der Eco Park. Letzteres war früher einmal ein Zoo, der nun in einen interaktiven Park umgebaut wurde. Der Eintritt ist kostenlos und es gibt noch einige Tiere zu sehen, z.B. Giraffen, Elefanten, ein Andenkondor. Ich denke, das sind die übrig gebliebenen Rentner. Die Anlage ist wunderschön, die Gehege und Gebäude sind dem Herkunftsland des Tieres angepasst gewesen, so daß der Bezug da war. So mancher Zoo würde sich über solche Anlagen freuen. In Palermo gibt es auch noch ein „Altstadtgebiet“ mit dem Plaza Serrano, welches auch sehr schön ist und wo man gut shoppen und essen kann.
San Nicola
Dies ist das aktive Zentrum mit Regierungssitz, Kathedrale, Kongress, Theatern, Shoppingstraßen, Restaurants, Kneipen und natürlich der Obelisk, Wahrzeichen der Stadt. Hier brummt rund um die Uhr das Leben. Hier werden auch die meisten Tango-Shows angeboten.
Retiro und Ricoleta
In Retiro befindet sich der Bahnhof, von wo aus man mit dem Zug starten kann. Ebenso befinden sich in diesen beiden Bezirken Universitäten und Museen (wie übrigens in der ganzen Stadt überall Museen zu finden sind). Ricoleta ist auch der Stadtteil, wo „das Geld“ wohnt. Wir haben hier die Ausstellung im Automobilclub besucht – klein, fein und kostenlos sowie natürlich den Friedhof Ricoleta. Dieser kostet ordentlich Eintritt, ist aber wirklich sehenswert.
Über die ganze Stadt verteilt finden sich Monumente und Denkmäler für Menschen, die in der Geschichte Argentiniens eine wichtige Funktion hatten. Man sollte mal alle Denkmäler zählen, wäre interessant zu wissen, wie viele es insgesamt sind.
zu guter Letzt haben wir noch einen „Gaucho-Markt“ besucht. Wir erhofften uns hier wirkliches Gauchoflair mit Rindern und Pferden – was wohl manches mal auch so ist. Bei uns leider nicht. Es handelt sich hierbei um einen lokalen Markt, auf dem Regionale Produkte (Wurst, Käse, Aufstriche, Kunsthandwerk) angeboten werden, sowie Musik und Tanz. Rund um diesen Markt hat sich ein großer Flohmarkt entwickelt, auf dem viel Bekleidung, aber auch viel Ramsch angeboten wird.