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Von Isla de los Estados bis Ushuaia

Wir haben Euch von der beeindruckenden Einfahrt in die Inner-Bay erzählt. Wir müssen Euch sagen, die ganze Bucht war sehr imposant. Eine unberührte, üppige Natur. Wir haben gleich am ersten Tag in unserer Bucht bei schönstem Wetter einen Landgang gestartet. Schönes Wetter muß hier ausgenutzt werden!!!

Ausgerüstet mit Macheten und Verpflegung sind wir zu viert in unseren Fred und haben einen Zugang zum Land gesucht. Wir wollten versuchen, den Weg Richtung Wasserfall und See einzuschlagen, was hier nicht so einfach ist. Die Büsche und Sträucher wachsen sehr dicht. Man läuft auf einer dicken Schicht Moos und sinkt bei jedem Schritt etwas ein. Der gesamte Untergrund ist feucht – kein Wunder, hier regnet es häufig. Und man kann es kaum glauben, wenn man das Wetter hier sieht: es gibt unwahrscheinlich viele verschiedene Pflanzen, die ihre Blüten ausbreiten. Jetzt ist hier alles in den Startlöchern. Der Sommer ist kurz und für uns gefühlt ziemlich kühl. Ist die Sonne da und kein Windhauch zu spüren, dann fühlt es sich auch wie Sommer an.

Wir können gar nicht beschreiben, wie es hier ist. Man denkt, man ist im Märchenland. Schaut Euch einfach die Bilder an und lasst es auf Euch wirken. Auf den Gipfeln der Berge liegt noch Schnee.

Bis zum Wasserfall haben wir es natürlich nicht geschafft – das wäre eine Mehrtagestour bei diesem Vorankommen bzw. müssten wir uns ein Schlauchboot mitbringen, um über den See zu fahren. Selbst an dessen Ufer sind wir nicht wirklich rangekommen.

Wir haben noch einen weiteren Versuch unternommen, eine weitere Tour zu gehen. Tja, da waren wir falsch im Timing. Da sind wir bei Niedrigwasser losgefahren und hatten keine Chance, irgendwo ans Ufer zu kommen und unseren Fred sicher alleine zurück zu lassen. Also sind wir bei dieser Tour dann einfach noch mal mit Fred die Bucht abgefahren und auch nochmals raus in die „Outer-Bay“. Sehr beeindruckend zu sehen, wie die schmale Durchfahrt bei Niedrigwasser aussieht. Kaum zu glauben, daß wir da durchgefahren sind.

Einen weiteren Spaziergang haben wir dann doch noch unternehmen können. Dies war aber nur ein sehr kurzer Ausflug an den kleinen, vorderen See.

Schnell sind hier die Tage vergangen an dem wir noch einen Ausflug zum großen See unternommen haben und noch die ein oder andere kleine Reparatur erledigen konnten. So sind wir schließlich in die Planung gegangen, wann sich denn ein passendes Fenster auftut. Diesmal war nicht nur der Wind maßgebend:

  1. Wir brauchen als Abfahrtstermin den Hochwasserstand, damit wir durch die Durchfahrt kommen. OK, wir könnten notfalls nochmals in der äußeren Bucht vor Anker gehen.
  2. Wir müssen die „Le Maire Street“ queren. Das ist die Meerenge zwischen der Isla de los Estados und Feuerland. Und die ist berüchtigt!!! Hier ist eine sehr starke Strömung, da sich der Strom durch diese schmale „Tür“ zwängt. Wenn dann Wind gegen Strom steht, kann sich hier sehr unangenehme, ja gefährliche, Wellen bilden. Wir sollten also tunlichst durch diese Meerenge fahren mit Strömung.
  3. Der Wind muss von der Richtung passen und sollte von der Stärke her natürlich auch noch halbwegs ok sein.

Also haben die beiden Männer wieder stündlich die diversen Wettermodelle angeschaut und diskutiert. Die Vorhersagen ändern sich hier halt ständig und man muß permanent drauf schauen, um eine Tendenz zu sehen. Die Entscheidung fiel dann, daß wir am Montagabend (16.12.) um etwa 21 Uhr Hochwasser haben und dazu eine Flaute mit der Strömung Richtung Süd. Super – lieber fahren wir unter Motor und sind auf der sicheren Seite bevor wir irgendetwas riskieren.

Gesagt, getan, die Boote wurden tagsüber entsprechend vorbereitet und gegen 19 Uhr haben wir angefangen, die Landleinen nach und nach zu lösen und sind dann kurz vor Hochwasser aus der Inner Bay ausgefahren. Diese Uhrzeit ist kein Problem, da wir ja im Südsommer sind und entsprechend lange Licht haben. (Genau wie in Skandinavien im Nordsommer). Wir wollten auf alle Fälle bis in den Beagle Kanal kommen und dort einen sicheren Ankerplatz anlaufen.

Und es hat wieder einmal sehr gut geklappt. Ganz zum Anfang hatten wir eine kurze Phase von wilden Wellen, als wir aus dem Schatten der Insel um das Kap gefahren sind. Dort haben sich solche aufgebaut, da es hier ein schnell ansteigende Unterwasserlandschaft hat. Aber dann im tiefen Wasser wieder alles easy. Und wir hatten Strömung mit!!! Normalerweise fahren wir unter Maschine circa 5,5 Knoten Marschgeschwindigkeit. Wir hatten dann zeitweise über 10 Knoten Fahrt über Grund auf unserer Anzeige. Eine Strömung von 4 – 5 Knoten hat uns mit angeschoben, in der Spitze waren es 5,8 kn von leicht quer ab, welche uns unsere Instrumente angezeigt haben. So haben wir die 25 Seemeilen der Meerenge schnell passiert und konnten in den Beagle einbiegen. Zwischendurch konnten wir auch mal ein Stück segeln.

Der Skipper hat den Motorlauf genutzt um wieder einmal unseren Wasservorrat aufzufüllen. Aber kaum verschwindet er unter Deck, um den Wassermacher zu starten, muß ich ihn schon wieder rufen….“Walblas“. Da kommt er natürlich gleich wieder nach oben. Beim nächsten Anlauf muß ich ihn schon wieder rufen, da Delfine Pirouetten springen. Bevor jedoch der Foto klar war, war das Spektakel auch wieder rum – die werden halt auch müde…. Wale, Delfine, Pinguine – was will man mehr?

Im Beagle Kanal hatten wir dann meist Wind von vorne, aber in einem dermaßen ständigen Wechsel von Windrichtung und Windstärke, daß wir nur motort sind. Wir hatten uns im Vorfeld mehrere Optionen an Ankerplätzen ausgesucht. Nur die passten jetzt so gar nicht mehr zur aktuellen Windrichtung, die so ganz anders war als die Vorhersage. Also ganz schnell nachschauen, welcher Ankerplatz denn einigermaßen geeignet ist und diesen angesteuert. Um 18 Uhr fiel dann unser Anker bei Winden über 20 Knoten – wir lagen sicher und ruhig. Der Wind lies dann auch nach und sogar die Sonne bemühte sich noch einmal aus ihren Wolken. Was für eine Natur!!!

Am nächsten Morgen hieß es bald raus und losfahren. Wir wollten ja heute bis Ushuaia kommen – unserem letzten Ziel in Argentinien. Es war auch gleich wieder ordentlich Wind, so daß wir sofort die Genua gesetzt haben. Tja, aber wir sind halt in einem Kanal mit vielen, hohen Bergen. Wind da, Wind weg, Wind da, starke Böen, Wind von links vorne, Wind von rechts vorne: ein ständiges Gefummel am Segel, aber wir konnten segeln. Irgendwann hatte der Wind aber soweit gedreht, daß er meist nur noch von vorne gekommen ist, das war uns dann zu blöd und wir haben die Genua weggepackt und unser Großsegel im 2. Reff als Stützsegel gesetzt und dazu den Motor wieder angeworfen. Zwischendurch dann mal eine Regenzelle mit Hagel und Windböen bis weit über 30 Knoten. Welcome in Patagonien –wir sind wirklich angekommen!

In der Bucht von Ushuaia haben wir ein „Windloch“ genutzt, um das Großsegel wieder zu bergen. Jochen geht an den Mast und will gerade das Segel runter lassen, Schwupps – da ist sie wieder die Böe bis zu 30 Knoten. Oh je, und da wollen wir in die Marina fahren und an einem anderen Schiff anlegen?

Also neben den üblichen Vorbereitungen für die Hafeneinfahrt (Fender anbringen, Leinen vorbereiten) auch mal den Anker vorbereitet. Vielleicht werfen wir doch lieber erst einmal den und warten auf bessere Bedingungen für die Einfahrt in den Hafen?

Aber es ging alles gut, der Hafenmeister Uka, den wir schon im Vorfeld kontaktiert hatten, hatte uns schon im Schlauchboot erwartet und es standen bereits mehrere Leute bereit, die unsere Leinen angenommen haben und schnell waren wir an einem Motorboot längsseits fest. Dann noch schnell die SALTO an uns festmachen und alles mit Ruhe fertig richten.

Hier noch eine kurze Erläuterung, wie das mit dem Festmachen an einem anderen Boot gemeint ist:

Wie hier, wo die Boote längsseits an einem langen Steg festmachen, mal alle Plätze schon belegt sind, macht man quasi in zweiter oder dritter Reihe fest. Dafür legt man sich eben auch längsseits an ein anderes Boot. Natürlich ist das für beide Boote nicht gerade ideal, vor allem für den innen Liegenden. Denn kommt der Wind auf den Steg zu, drückt ja das äußere Boot mit seinem Gewicht das innere Boot gegen den Pier. Kommt der Wind von der anderen Seite, wird das äußere Boot ja weggedrückt und zerrt dabei natürlich mit den Leinen am innenliegenden Boot. Daher werden von den äußeren Booten nochmals zusätzliche Leinen direkt an die Pier gelegt, um so den Zug zu verteilen. Folglich ist hier ein Gewirr an Leinen kreuz und quer….

Außerdem müssen wir ja, um an Land zu kommen über das andere Boot „drüber“. Auch das ist natürlich nicht wirklich schön, aber was sollst, ist ja auch nicht das erste mal. Wir sind hier alle etwas anders – wer hierher fährt, nimmt sowieso einiges in Kauf.

So:  Nun sind wir in Ushuaia angekommen – El fin del Mundo. Ich kann Euch gar nicht sagen, wie happy ich bin, hier angekommen zu sein und auf den letzten beiden Königsetappen so gar keine Probleme mit Starkwind oder gar Sturm gehabt zu haben. Tja, wenn Engel reisen 😊

Jetzt geht es wieder daran, die Stadt zu erkunden, Ersatzteile und Lebensmittel zu besorgen, Wäsche zu waschen, und, und, und….

Auf diesem Weg wünschen wir allen unseren Lesern ein schönes und ruhiges Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Allen, denen es im Moment nicht so gut geht, wünschen wir gute Besserung.

Bis zum nächsten Jahr an gleicher Stelle von der JOSA- Crew 😉

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Feuerland, wir kommen

Nachdem die Salto auch vor Ort war, hatten wir zusammen ja erst einmal drei Tage am Südufer vor Anker verbracht. Der erste und schließlich auch der einzige Tag, der zu einem Landgang einlud, war dann auch vollgepackt mit der To-Do-Liste. So sind wir dann am Dienstag zusammen mit der Salto an unseren „alten Bojenplatz“ verlegt, während unsere Gute alleine am Ankerplatz zurück blieb. Wir haben uns dann auch gleich aufgeteilt, Mike und Sabine zur Wäscherei, Kerstin und ich zur Prefectura. Die Salto musste ja erst einmal einchecken, ich wollte auch gleich das auschecken abschließen. Mit der geplanten Abfahrt am Donnerstag wurde mir aber das verwehrt: geht nur maximal 24 Stunden zuvor, ich solle doch morgen nochmal kommen. Der Hinweis, daß es morgen wegen dem wieder aufkommenden Windes uns nicht möglich ist, an Land zu kommen, hat auch nicht geholfen, sie würden dann halt mit dem eigenem Boot zu uns kommen. Ok, auch eine Möglichkeit. Als wir unser Schreibkram bei der Behörde erledigt hatten, ging es zu unserem Treffpunkt, dem Museumscafe, Mike wollte sich unbedingt den alten Chevrolet anschauen. Die Zeit wurde ebenfalls genutzt, um unsere weiteren Pläne zu besprechen. Nach nochmaligen studieren der Wetteraussichten und mit dem für und wider, haben wir uns dann für eine Abfahrt am Mittwoch Nachmittag entschieden. Da die Zeit wieder wie im Fluge vergeht, war die Frage, was wir zum Mittag machen. Das einzige Restaurant das wir kannten, das offen hatte und eine Sitzgelegenheit bietet, war gleich an der nächsten Straßenkreuzung. So viel die Wahl recht schnell zu einem Besuch. Nach der gemeinsamen Stärkung ging es auch gleich zum nächsten Tagespunkt, Teile besorgen. Wieder aufgeteilt, waren dann die beiden Frauen und Männer jeweils zusammen unterwegs. Die Frauen machten sich auf zum Supermarkt, um unsere Vorräte aufzufüllen, wobei sich das ja bei uns nur auf die Frischwaren einschränkte, die Salto benötigte da schon etwas mehr. Wir Männer machten uns inzwischen auf Ersatzteilsuche, wir wurden aber nur zum Teil fündig, war ja auch fast nicht anders zu erwarten. Anschließend sind wir noch an der Wäscherei vorbei, Punktlandung, unsere Wäsche war gerade fertig geworden. So sind wir dann alle Vier mehr oder weniger bepackt zurück zu unserem Fred gekommen, wo wir dann gemeinsam zur Salto übersetzten, um unsere Vorräte an Bord zu bringen. Da wir ja unsere Abfahrt etwas nach vorne verschoben haben, konnten wir auch doch heute noch auschecken. Während Mike am Boot blieb, sind wir im Dreierpack nochmals zur Prefectura und haben alle Formalitäten erledigt. Anschließend wieder zurück zum Boot und zum Ankerplatz, der Südwind sollte am Abend wieder kommen. Nach einen gemeinsamen „Anlegergetränk“ heißt es dann auch für uns, zurück auf die Josa. Der windige Abend und der darauffolgende Vormittag wurden dann noch genutzt um alles zu verstauen und seefest zu machen.

Am Nachmittag, mit Hochwasser, war es dann auch an die Zeit gekommen und Anker-auf zu sagen, Ziel war eine Ankerbucht bei der vorgelagerten Isla Pinguines. Bei der Bucht wurden wir dann von einer Kolonie Seelöwen und Pinguine begrüßt. Für einen Besuch der Insel war es dann aber leider schon etwas zu spät, außerdem war bei dem aktuellen Niedrigwasser ein anlanden mit dem Dinghy schwierig, dann halt nicht. Am nächsten Morgen war dann um 7 Uhr Anker-auf verabredet, so war der Abend kurz, damit wir morgen ausgeschlafen sind. Schließlich sind dann einige Seetage geplant. Leider hat der rollige Ankerplatz etwas dagegen gehabt, so sind wir dann am Morgen etwas schlaftrunken aus unserem Bett gekrochen, um uns fertig zu machen. Zum richtig wach werden war dann aber auch gleich nicht viel Zeit, beim Ausfahren aus der Bucht wurden wir mit einer heftigen See, die sich rund um das Eiland aufbaut, begrüßt worden. Schnell etwas Abstand gewinnen war die Devise, nach der ersten Seemeile wurde es dann zwar etwas besser, aber gut ist etwas anderes, der Südatlantik hat uns wieder. Gefühlt treffen hier mindestens zwei unterschiedliche Dünungen, drei verschiedene Windseen und natürlich noch der Gezeitenstrom aufeinander. Dafür, daß die Welle nicht allzu hoch ist, ist sie ganz schön wild. Auch wenn sich unsere Gute in gewohnter Manier durch die Wellen schneidet, schlagen im 5 Sekundentakt die Wellen seitlich, mit lautem Krawums, gegen die Bordwand.

Vor uns liegt, in meinen Augen, unsere Königsetappe der Reise. Rund 500 Seemeilen lang, 4 bis 5 Tage sollte diese dauern, wenn kein weiterer Zwischenstopp von Nöten ist. Hier zum Südatlantik gibt es viele Geschichten. Nicht umsonst wird in der Seefahrt von den Roaring Forties, Furious Fifties und den Screaming Sixties gesprochen, zu Deutsch: brüllenden Vierzigern, wütenden Fünfzigern und schreienden Sechzigern. Das Ganze bezieht sich auf die Breitengrade in unserem Koordinatensystem. Gut, bis zu den Sechzigern wollen wir dann doch nicht runter. Aber andere Seemannsweisheiten sprechen auch von „unterhalb des 40. Breitengrades gibt es kein Gesetz, unterhalb des 50. Breitengrades gibt es keinen Gott“. Auch den 40sten haben wir schon seit San Blas hinter uns gelassen, den 50ten queren wir auf dieser Etappe. Das mit dem Gesetz können wir so auf jeden Fall beim Wetter bestätigen: Aussichten, die länger wie 24 Stunden sind, stimmen nur selten, über 48 Stunden sind es wilde Spekulationen. Ansonsten segeln wir nach dem Motto, “ein guter Segler hat immer guten Wind“, soll heißen: Das man immer auf ein passendes Wetterfenster wartet und nicht bei schlechten Bedingungen/ Aussichten rausfährt. Auch wenn es hier schwierig ist, über so einen Zeitraum das Wetter vorher zu sehen, kann man doch schon eine Tendenz erkennen. Unterwegs sollte man einen Plan B parat haben, was aber in dieser Gegend wiederum schwierig ist, da es sehr wenige Plätze gibt, an den wir uns eventuell Schutz suchen können. Nichts destotrotz haben wir uns für das aktuelle Fenster entschieden, wer weiß, wann das nächste kommt und ob dies besser wird. Auch das haben wir in der Zwischenzeit hier gelernt, wenn sich eines auftut, nutze es. Ein Starkwindfeld das auf halber Strecke uns treffen könnte, hat sich mit jeder Wetteraussicht der letzen Tage etwas abgeschwächt, sollte es sich halten, gibt es einen Ankerplatz, den wir noch rechtzeitig erreichen können, Planung ist alles. Bei den herrschenden Windbedingungen kommen wir dann auch gut vorwärts, auch wenn die Welle uns das Leben auf dem Boot schwer macht. Jeder Handgriff muss gut gewählt sein, nichts darf mal eben ungesichert irgendwo rumliegen. Die Bedingungen sind aber, für den Ort an dem wir uns befinden, in meinen Augen gut und erträglich. So gehen die Tage vorüber, dank der modernen Technik können wir uns täglich mit neuen Wetterdaten versorgen, was die weiteren Vorgehensweisen natürlich stark vereinfacht. Ich denke mir des Öfteren, wie das die ersten Segler gemeistert haben, ohne den ganzen Schnickschnack. Da haben wir in der heutigen Zeit doch schon einen großen Vorteil. Das starke Windfeld, das uns zur Mitte treffen sollte, hat sich dann doch komplett abgeschwächt, ein durchsegeln bis zu unserem Ziel steht damit nichts mehr im Wege. Das Ziel heißt Isla de los Estados oder auch Staten Island, auf dem 54sten Breitengrad gelegen, eine große Insel mit gut geschützten Buchten vor der Einfahrt zum Beagle Channel, in dem die südlichste Stadt von Argentinien ist: Ushuaia. Luftlinie 120 Seemeilen von Kap Horn entfernt, um dem sich ja bekanntlich viele Sagen und Mythen ranken, allein bei dem Aussprechen dieses Ortes fährt es so manchem Segler kalt dem Rücken runter. Ob vor Angst, Respekt, nur aus Ehrfurcht oder gar Traumziel sei mal dahingestellt.

So kommen wir gut vorwärts, auch wenn das Schlafen und Erholen wieder sehr schwierig ist. Wie erwartet haben wir dann auch noch ein angekündigtes Flautenloch erwischt, durch das wir etliche Stunden durchmotort sind. Aber: hier in den wütenden 50ern lieber eine Flaute als zu viel Wind. Wir sind mit dem Motor zwar langsamer als unter Segeln bei guten Winden, aber der Vorteil bringt so ein langes Flautenloch auch mit sich: die See beruhigt sich und ist fast spiegelglatt. Somit haben wir, mit dem danach aufkommenden Winden, ein angenehmeres Segeln, da wir uns nicht durch wilde Wellenberge kämpfen müssen. Da der Wind wieder einmal mitten in der Nacht aufkommen sollte, habe ich in meiner langen Nachtwache fleißig den Windverlauf im Auge behalten. So konnten wir rechtzeitig unser Großsegel komplett herunterholen und haben nur die Genua gesetzt, mit der wir auch alleine genug Vortrieb haben bei raumen Wind (von hinten). Unser Ziel war, die Isla de los Estados bis zum Mittag zu erreichen, da danach der Wind wieder ordentlich zulegen sollte. Bis dahin wollten wir es geschafft haben.

Und wir haben es geschafft. Am frühen Morgen tauchen die in Wolken gehüllte Gipfel der Insel auf und wir fahren schön darauf zu. Unser gewählter Ankerplatz heißt „Puerto Hoppner“ und soll wunderschön und super geschützt gegen alle Windrichtungen sein. Jeder, der hier war, hat nur geschwärmt. Zunächst war der Plan, gleich nach der Einfahrt in die Bucht auf einen Ankerplatz in der sogenannten „Outer-Bay“ zu nehmen, um dann mit dem Höchststand der Tide gegen 12:30 Uhr in die „Inner-Bay“ einzufahren. Das deshalb, da die innere Bucht nur durch eine etwa 10 Meter breite Durchfahrt zwischen Felsen zu passieren ist und entsprechend bei Ebbe oder Flut hier eine Menge an Wasser durchgepresst wird, was zu entsprechenden Strömungsgeschwindigkeiten führt. Dies ist sehr gefährlich zu solch einem Zeitpunkt durchzufahren – eine Segelyacht mit ihrem relativ schwachen Motor und der Windanfälligkeit ist da schnell auf den Felsen versetzt.

Kaum waren wir in der äußeren Bucht, war das Wasser ruhig und von dem Wind außerhalb nur noch ein Hauch zu spüren. Also klar machen zum Anker setzen. Beim Ablassen des Ankers bemerkt Sabine, daß die Ankerwinsch aber sehr „ruckt“ und stellt voller Entsetzen fest, daß die Ankerwinsch nicht mehr richtig fixiert ist. Also schnell Ankermanöver abbrechen und Stellungswechsel. Sabine ans Ruder und Kreise drehen und der Herr Mechaniker an die Winsch um das Übel zu begutachten. Von den 4 Befestigungsbolzen sind zwei nicht mehr vorhanden und die Winsch kippt nach vorne weg.

Ich habe dann die Winsch mithilfe einer Leine erst einmal wieder an Ort und Stelle fixiert und wir haben das Ankermanöver durchführen können, so daß wir erst einmal fest und sicher waren. Mit meiner geplanten Schlafnachholung war es dann natürlich nichts, ich hatte die komplette Nacht Wache geschoben. Jetzt hieß es erst einmal, Winsch reparieren, damit wir den Anker auch wieder einholen können. Es waren aus dem Gehäuse zwei Stehbolzen komplett ausgerissen, hier mussten zwei Neue mit größerem Gewinde rein. Die anderen Beiden – stark verbogen – wollten auch ersetzt werden. So habe ich dann aus Gewindestangen, die ich zum Glück an Bord habe, 4 neue Bolzen angefertigt und zwei neue Gewinde ins Gehäuse geschnitten, um diese wieder montieren zu können. Natürlich haben die Löcher in der Befestigungsplatte überhaupt nicht mehr gepasst, da die alten Stehbolzen ja etwas kleiner waren. Auch hier wieder Nacharbeiten mit Bohrmaschine und Rundschleifer. Nach etwa zwei Stunden war aber auch das geschafft.

Die Salto, die in der Zwischenzeit auch gerade angekommen war, hat sich dann sofort in die innere Bucht verlegt und durchgefunkt, daß es jetzt gerade total problemlos geht, da durchzukommen. Gut, es war ja nur noch eine Stunde bis Scheitelpunkt. Also haben wir noch geschwind aufgeräumt und haben ebenfalls die Durchfahrt in Angriff genommen. Ja – es war spannend. Es sieht nicht nur eng aus, es ist auch eng. Vor allem, wenn man weiß, daß überall unter dem Kelp sich weiterer Felsen versteckt.

Einfahrt in die Inner-Bay

Auch das Festmachen des Schiffes war wieder eine spannende Angelegenheit. Die Salto lag schon mit zwei Leinen verspannt hinter der kleinen Insel in der Bucht. Wir sind dann längsseits an die Salto herangefahren, haben unseren Anker gesetzt und Kerstin hat Sabine mit ihrem Dinghy aufgenommen, um unsere erste Landleine zu befestigen. Dies ging auch ruck-zuck und wir waren schnell mit allen 4 Leinen verspannt; ebenso die Salto. Mit zwei Personen im Beiboot geht das wirklich fix, wenn einer sich aufs Fahren und der andere auf die Leinenarbeit konzentrieren kann.

Nun liegen wir hier einträchtig nebeneinander und harren der Winde, die da kommen sollen. Mike hat dann noch eine kleine Ruderrunde gedreht und hat sich die gesamte innere Bucht einmal angesehen; hier soll man doch gut laufen können zu einem See und einem Wasserfall. Nur, wo kommen wir an Land? Dabei ist er auch nochmals an der Durchfahrt vorbeigefahren und hat festgestellt: „wir hier am Liegeplatz haben null Wind und da vorne geht die Post ab und in der Durchfahrt ist eine üble Brandung“. Wir werden die nächsten Tage hier auf alle Fälle einiges erkunden und berichten.

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Erste Eindrücke von Patagonien – Caleta Hornos und Puerto Deseado

Vorne weg: wenn wir bisher an Patagonien gedacht haben, war dies für uns eigentlich „nur“ die chilenische Seite mit ihren wunderbaren Kanälen. Aber auch ein großer Teil Argentiniens gehört ja dazu. Alles südlich des Rio Colorado ist schon Patagonien; somit ein sehr großer Anteil.

Und…nun sind wir schon mittendrin in dieser patagonischen Natur.

Das Absitzen des Starkwindes haben wir erfolgreich hinter uns gebracht, ohne daß wir irgendwelche Probleme mit dem Halt des Ankers oder starkem Geschaukel gehabt hätten. Solange wir in unserer Kuchenbude sitzen, sitzen wir warm und merken nur an den Geräuschen, daß da wohl ordentlich Wind weht.

Also konnten wir wieder in die Caleta Hornos verlegen und haben uns diesmal ein sicheres Plätzchen mitten in der Caleta gesucht, bei der wir genügend Wasser unter dem Kiel haben. (Hierzu haben wir auch nochmals Rückfrage mit einem Segler gehalten, der erst kurz vor uns hier gelegen war mit einem größeren Boot mit wesentlich mehr Tiefgang). Die eingezeichneten Plätze in unserer blauen Bibel sind wohl nicht mehr aktuell. Auch das Ausbringen der Landleinen funtkionierte tadellos und wir konnten voller Tatendrang einen ersten Landgang unternehmen.

Und???? Boah!!!! Natur pur, wie wir uns es vorgestellt haben. Felsig, rauh, trocken, mit knorrigem Buschwerk und viel Menschenleere. Bei diesem Landgang haben wir dann erst einmal bewusst wahrgenommen, was es heißt, einen Tidenhub von 5 Metern zu haben. Die Küstenlandschaft verändert sich total, wenn plötzlich einmal ein paar Meter Wasser fehlen. Wo vorher nur Wasser war, sind plötzlich Felsen und Tümpel und man muß wirklich schauen, wo und wie man unseren Fred befestigt, damit man an diesen beim zurückkommen auch wieder herankommt und er nicht 10 Meter weiter im Wasser liegt bzw. ganz fortgeschwemmt wurde. Daher fiel der erste Landgang auch nur kurz aus, wir haben festgestellt, daß wir für einen längeren Landgang eine andere Tidenzeit nutzen müssen.

Dieser zweite Landgang führte uns dann komplett über die Halbinsel auf die andere Seite, von wo aus wir auf die vorgelagerte Insel Leones mit dem alten Leuchtturm schauen konnten. Unterwegs haben wir viele Guanakos (einheimische Lamaart) gesehen, die sich lauthals gewarnt haben, als wir anmarschiert sind. Und viele, viele schöne Vögel. Auch der Blick über die ganze Küstenlinie – einfach nur traumhaft bei bestem Wetter. Die Bilder sprechen hier wirklich für sich.

Es hat sich zeitig ein Wetterfenster aufgetan, damit wir weiter in den Süden kommen und wir haben dann beschlossen, daß wir am Morgen noch einmal zur vorgelagerten Insel Leones verlegen, dort einen Landgang machen und uns danach auf den Weg machen. Und auch diese Insel – der Hammer!!

2 Kolonien von Mähnenrobben mit ihren imposanten Männchen, dazu Pinguine über Pinguine, die eifrig vor uns weggewatschelt sind oder in ihren Nestern gebrütet haben. Dazu mehrere Gürteltiere und eine interessante Pflanzenwelt – vor allem blühende Kakteen in allen Farben und Größen. Auch die Geräuschkulisse der Robben war imposant. Als wir mit dem Dinghi angelandet sind, sind viele der Robben ins Wasser und haben uns beäugt. Was kommt denn da für ein Ungetüm?

Natürlich haben wir uns es nicht entgehen lassen und sind zum alten Leuchtturm hochmarschiert. Etwas anstrengend, da ja querfeldein und immer aufpassend, nicht in ein Brutloch oder Höhle der Gürteltiere zu treten, haben wir auch das gemeistert. Und ich muß sagen – ich habe mein „Traumhaus“ gefunden. Jetzt nicht unbedingt, was den Zustand betrifft, sondern die Bauweise und Aufteilung der Räume. Ein großes Achteck, in der Mitte das Atrium mit den Stufen hoch zum Leuchtfeuer. Darum angeordnet die einzelnen Räume, jeweils in einem Achtel. Um diese Räume herum nochmals außen ein umlaufender Vorraum, so daß hier quasi eine Nasszelle/Dreckraum geschaffen wurde. Von einzelnen Räumen gehen hierhin direkt Türen, z.B. bei der Küche, so daß hier gut Material angeliefert werden konnte. Ja, diese Raumaufteilung gefiel mir sehr gut. Noch dazu die alten Fließen und die schönen Holztüren bzw. Möbel. Trödelfans wären hier sicherlich auch sehr begeistert gewesen.

Nach diesem Landausflug hieß es für uns dann, fertig machen und losfahren. Bei bestem Wetter, keinerlei Wellen ging es entspannt los. Uns war klar, daß und zwischendurch immer wieder „Windfelder“ begegnen werden, die unterschiedliche Windrichtungen mit sich bringen ebenso wie ein oder zwei Flautenlöcher. Aber alles in allem war es gut zu meistern, bis auf die unangenehme Tatsache, daß es wieder etwas rollig wurde, was meinem Schlafbedürfnis wieder einmal entgegenstand.

es ging ganz gemütlich los…

Unterwegs kam dann die Überlegung auf, gleich bis zur Magellanstraße (zusätzliche 300 sm) durchzufahren, da sich der Wind entsprechend anbot und wir mit guten Winden bis dorthin kommen könnten. Alles abgewogen und überlegt. Der einzige Haken an dieser Sache: nach etwa 5 Tagen kommt ein Tief mit Sturmwinden aus Westen angerauscht, vor dem wir Schutz suchen müssen. Dafür gibt es für uns lediglich einen Ankerspot direkt an der Einfahrt zur Magellanstraße, den wir ansteuern können. Und dort müssten wir dann wenigstens 5 Tage ausharren, die dieses Wetter andauert. Wollen wir das an dieser exponierten Stelle? Was ist, wenn der Wind dreht? Also entschieden wir, daß wir das nicht wollen und daher noch einmal in einen „Hafen“ einlaufen. Unser Ziel heißt daher Puerto Deseado. Die letzte Möglichkeit, noch etwas frisches Gemüse und Obst zu besorgen und uns auszuruhen.

Wie immer, wir kommen mitten in der Nacht an. Aber es läuft alles gut, anfangs haben wir den erwarteten Gegenstrom von 2 Knoten, bis er kippt und uns anschiebt, bis wir letztendlich in der Flußeinfahrt sind. In den Beschreibungen steht etwas von einer Boje, an der man festmachen soll. Diese finden wir im Stockdunkeln mit der leuchtenden Stadt dahinter natürlich nicht und lassen den Anker auf einem für uns guten Platz fallen.

Die Prefectura anfunken – keiner geht ran. Gut, dann halt ins Bett. Kaum sind wir um 4 Uhr endlich im Bett und werden langsam wieder warm, funkt uns die Prefectura an. Ob wir jetzt noch ins Büro kommen? Öh, nein, wir sind schon im Bett. Dann: Der Ankerplatz ist nicht gut, wir lägen mitten im Kanal und wir sollten an die Boje. Nachdem wir sagen, wir finden sie nicht, gibt er uns die Koordinaten durch und „Ja, wir verlegen“. Nachdem dann auch schon der Morgen graut, sehen wir die Boje dann auch und verlegen. Also, wieder ins Bettchen. Jochen hat dann mit dem Kollegen ausgemacht, daß wir um 10 Uhr in der Prefectura sein werden.

Alles wie immer, aufstehen. Jochens kurzer Blick ins Cockpit. Passt alles. Er ins Bad und ich Frühstück machen. Ein kurzes Rumpeln!!! Ich springe ins Cockpit „Oh, wir sind aber nah an der Küste, wir schlagen an“ Dann, ein Blick: die Boje weit weg von uns und wir direkt am Ufer. Alarm, Alarm. Jochen raus, Motor an und versucht, wegzufahren. Geht nix, wir sitzen fest. An die Funke und die Prefectura angerufen, daß wir Hilfe benötigen. Die Antwort: „stand by“ und keinerlei Reaktion mehr, egal wie oft ich noch L4N anrufe. Also ganz schnell das Dinghi ins Wasser geworfen, Motor drauf und Jochen hat dann versucht, mit dem Dinghi unsere Dicke freizubekommen. Ich stand derzeit am Ruder und habe mit dem Gas mitgeholfen. Beim zweiten Anlauf mit Zug am Bug hat es dann geklappt, daß wir uns seitlich wegbewegt haben. Es hat zwei mal kurz „gerumpelt“, wie eben einige Zeit früher und wir waren wieder auf 5 Meter Wassertiefe. Glück im Unglück gehabt!!

Beim genaueren Betrachten der Boje haben wir dann den Festmacher vermisst, durch den wir unsere Leine gesteckt hatten. Auch ist die gesamte Boje nur an einer dünnen Leine befestigt, vertrauenswürdig ist was anderes. Wir sind dann auf die Suche gegangen, wo wir denn besser festmachen können. Auf der anderen Seite des Wellenbrechers war noch eine größere Boje, an die wir auch hätten gehen können, aber die Wassertiefe konnte uns keiner sagen.

Auf dem Rückweg zu unserem Boot (10 Uhr war natürlich schon lange vorbei) kam dann auch schon die Prefectura angefahren. Diese haben dann wieder einmal die Sicherheitsmittel gecheckt und wir sind offiziell angekommen. Bei der Nachfrage nach der Boje hieß es, daß diese sehr sicher wäre. 3 sehr nette junge Männer. Bei der Verabschiedung kam dann von einem Kollegen noch der Spruch: „Funken Sie uns an unter L4N, wenn Sie Probleme haben und Hilfe benötigen“ – aha, gut zu wissen…..

Inzwischen war Jochen mit dem Tauchgerät im 11 Grad kalten Wasser, hat unser Unterwasserschiff gecheckt und noch eine Festmacherleine am eigentlichen Festmacher der Boje durchgesteckt. Nur – dieser liegt halt einen Meter tief im Wasser – bei Niedrigwasser müsste es möglich sein, diese soweit aus dem Wasser zu ziehen um eben noch eine Leine durch das dicke Tau zu führen. Bei Hochwasser kommt man da so einfach nicht ran.

Die erste Aufregung muß jetzt erst mal verdaut werden, willkommen in Patagonien.

Nun sind wir schon einige Tage in Puerto Deseado und uns gefällt es auch hier sehr gut. Ein kleines, aber quirliges Örtchen mit netten Restaurants, vielen Shops und noch viel mehr älteren Autos. Wir haben fußläufig schon einiges erkunden.

Zuerst waren wir an der Cueva de los Leones, einer Höhle an der Felsenküste, die nur bei Ebbe zugänglich ist. Der Weg dorthin etwa 3 km an der Küste entlang. Typisch patagonisch: niedriges Buschwerk und Pflanzen, trocken, rauh und natürlich windig. Aber wunderschön. Die Felsenküste sowie die Höhle sind sehr impossant, vor allem wenn man mal sieht, wie unterschiedlich die Küste bei Ebbe und bei Flut wirkt, wenn 5 Meter Höhenunterschied da sind. Man denkt, man ist an zwei verschiedenen Orten.

Auf dem Rückweg sind wir noch hoch auf die Klippen gelaufen. Dort oben sind diverse Aussichtspunkte sowie das „Autodromo“, eine Autorennstrecke. Wir hatten schon im Ort entsprechende Fahrzeuge gesichtet, die hier wohl ab und an mal bewegt werden.

An einem anderen Tag haben wir einen „Museumstag“ eingelegt. Nachdem uns in einem Restaurant ein Foto mit einem sehr schönen Gebäude aufgefallen war. Die Wirtin sagte uns, daß das die alte Eisenbahnstation sei, in der jetzt ein Museum ist. Da müssen wir ja wohl hin. Und genau genommen sind dort zwei Museen untergebracht. Wir sind zunächst in das Museo del Pueblo gegangen und wurden dort von Morena, einer englischsprechenden Guide (wie nennt man eigentlich einen weiblichen Guide?) durchgeführt. Dieses Museum beherbergt alles, was so im Ort vorhanden war. Alte Einrichtungsgegenstände, Bekleidung, Inventar, komplette Ladeneinrichtungen oder Werkstatteinrichtungen. Alles liebevoll zusammengetragen und von den Dorfbewohnern bereitgestellt. Im selben Gebäude waren wir dann noch im Eisenbahnmuseum. Hier wurde alles über diese ehemalige Station dargestellt. Von altem Ticketschalter über die Personalbücher. Auch wieder alles von den Dorfbewohnern im Ehrenamt zusammengetragen. Auch das ganze Gebäude wurde ehrenamtlich von einigen Menschen hergerichtet ohne einen Peso von der Regierung oder Gemeinde. Eintritt wird keiner verlangt, aber eine Spendenbox steht natürlich bereit.

Gleich nebenan befindet sich die ehemalige Policlinic. Auch diese wurde zu einem Museum gestaltet. Auch hier wieder ohne Eintritt. Die Klinik ist sehr klein und in 30 Minuten ist man wieder draußen, aber man bekommt auch hier zu allem eine Erklärung. Von der Chirurgie, den Untersuchungsraum, den Zahnarztraum und die Entbindungsstation. Alles eingerichtet und mit alten Fotografien untermalt. Ganz tolle und liebevolle Aufarbeitung der alten Zeiten.

Für die kommenden Tage ist der vorhergesagte Starkwind aus Süden im Anmarsch. Daher haben wir uns entschlossen, unsere Boje hier in Stadtnähe zu verlassen und an das gegenüberliegende Südufer vor Anker zu gehen. Zur Erklärung: kommt der Wind aus Süden und drückt uns nach Norden, haben wir so noch genügend Wasser und Zeit im Rücken. Sollten wir am Nordufer liegen, würde uns der Südwind auf die Küste drücken und wir hätten ein Problem, hier im Bedarfsfall schnell genug reagieren zu können. Also: Augen auf bei der Parkplatzwahl!!!!

Also haben wir gegen Mittag, zur Hochwasserzeit, ans andere Ufer verlegt. Nicht lange nachdem wir verlegt hatten, konnten wir auch endlich die SALTO auf dem Bildschirm sehen. Die beiden sind nun auch eingetroffen und liegen neben uns im starken Wind und harren der Dinge, die die nächsten 4 Tage so kommen. Gegenseitige Besuche sind bei diesem starken Wind leider nicht möglich, also begnügen wir uns damit, uns über Funk zu unterhalten.

Schräglage vor Anker – wegen des Gezeitenstromes liegen wir quer zum Wind – hinten die SALTO

Wenn es alles so kommt, wie es kommen soll, werden wir in ca. 1 Woche ein Wetterfenster bekommen, um nach Süden aufzubrechen. Wir werden sehen.

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Immer weiter Kurs Süd

Nachdem wir San Blas mit dem nächsten Wetterfenster verlassen haben, heißt unser nächstes Ziel Golfo Nuevo bei Puerto Madryn. Eine kleine beschauliche Bucht von 50 bis 60 km Durchmessern und einer Einfahrtsbreite von ca. 10 km und einer Wassertiefe um die 30 m, während die Bucht so um die 150 m Tiefe hat. Wieso ich das Euch erzähle? Bei einem Tidenhub von 5 m kann man sich schnell mal ausrechnen, welche Wassermassen da viermal täglich durch das kleine Nadelöhr fließen, um den Wasserstand auszugleichen. Die zu erwartende Gezeitenströmung in der Einfahrt soll hier beachtet werden, sonst kann das Ganze schon etwas länger dauern, bis man drin ist. Auch der wesentlich größere Golfo San Matias, an dem wir vorbeifahren, verheißt auf der Strömungskarte nichts Gutes. Die aktuelle Vollmondphase verstärkt das alles noch. Die starken Strömungen, die auch gleich mit der Ausfahrt von San Blas zu spüren sind, können wir planen und zu unserem Gunsten nutzen, der Rest wird sich zeigen, wie wir vorwärts kommen.

Die Ausfahrt aus dem Kanal zeigt sich auf jeden Fall schon etwas angenehmer als die Tage zuvor die Einfahrt. Bei strahlend blauem Himmel kommen wir trotz des schwachen Windes gut voran. Die Aussichten für die Strecke sollen auch so bleiben. Was wir aber Schlussendlich hier erleben, ist eine Fortsetzung von der letzten Fahrt. Kaum ein Logbucheintrag ohne daß sich die Windrichtung nicht mindestens um neunzig Grad geändert hat; das hält uns ganz schön auf Trab. Dazu muss man sagen, daß wir spätestens nach 4 Stunden einen Eintrag machen, wenn sich in der Zwischenzeit nicht etwas ändert. Nach viel Gejammer und Gefluche auf die Windküche, die uns hier auf dem Wegstück widerfahren ist und den halbwegs zu unseren Gunsten ausgenutzten Strömungsbedingungen, sind wir dann 2 Stunden vor dem nächsten vorhergesagten Starkwindfeld vor Anker gegangen. Alles nach Plan gelaufen. Trotz der großen Tiefenunterschieden in der Bucht hält der Ankerplatz für uns eine flach ansteigende Küste mit gutem Ankergrund bereit. Perfekt also auch hier, und für den angekündigten Westwind ausreichend Schutz. Nachdem wir am Boot soweit alles aufklariert haben, bleibt noch genug Zeit um sich nochmal aufs Ohr zu legen um etwas von dem fehlenden Schlaf nachzuholen, bevor es los geht. Als wir dann vom aufkommenden Wind geweckt werden, kontrollieren wir unsere Ankerposition nochmals. Bei Windstärken bis 35 kn hält unser Anker gut und zuverlässig. Bis zu Nachtruhe beruhig sich der Wind wieder so allmählich und wir können getrost unseren verdienten Schlaf antreten.

Zu dem Golfo Nuevo sei noch erklärt, daß es sich um eine „Walbucht“ handelt. So sollen sich hier um diese Jahreszeit etliche der majestätischen Tiere aufhalten, in einem Bereich im Norden der Bucht. Boote sind hier natürlich nicht gerne gesehen, es sei denn, es sind die, die diese Waltouren kommerziell anbieten. Wir dürften hier nur hin, wenn es die Wettersituation es nicht anders zulässt, also bei starken Nordwinden; verkehrte Welt. Aber da wir die Einstellung haben, daß wir das Ganze, wenn dann, von unserem Boot aus erleben wollen, werden wir diesem Kommerz nichts beitragen.

Abendstimmung im Golfo Nuevo

Mit dieser Einstellung und dem Betrachten der weiteren Vorhersagen, sehen wir schon für den nächsten Tag ein Wetterfenster, das wir nutzen wollen, nichts was uns hier zum längeren Verweilen veranlassen würde. Die entsprechenden Fenster wollen gut genutzt sein, auch wenn sie nicht immer Ideal sind, bei der hier vorherrschenden Windrichtung aus Süd. Wer weiß, wann sich das nächste auftut. Bei der routinemäßigen Kontrolle im Motorraum entdecke ich eine nicht unerhebliche Menge an Wasser in der Bilge, oh Schreck, was ist jetzt los, müssen wir den Aufenthalt doch verlängern und eventuell ans Ende der Bucht in der Stadt verlegen? Nach einem gründlichen Check aller Verbindungen am Abend und weiter Ursachenforschung am Morgen, ist die Ursache in unserer Stopfbuchse zu finden. Das Bauteil dichtet unsere Antriebswelle, die zum Propeller führt ab. Die hatte ich erst bei unserem Werftaufenthalt in Juan Lacaze komplett ausgebaut und gewartet. Vermutlich hat sich erst jetzt gezeigt, bei der etwas längeren Belastung bei der Einfahrt in die Bucht, daß das Dichtungspaket noch etwas nachgestellt werden muss. Soweit erst einmal Entwarnung, der Fehler schnell behoben. Weitere, intensive, Beobachtungen werden folgen, der Weiterfahrt sollte somit nichts im Wege stehen. Gegen 12 Uhr heißt es dann Anker auf.

Nachdem wir die Ausfahrt der Bucht passiert haben, wird es sehr ungemütlich, ein wilder Ritt über die Wellen; ja wenn in den Seekarten schon entsprechendes verzeichnet ist – wir sind vorbereitet. Bei den eher schwachen Windverhältnissen, die bei ruhiger See ein entspanntes Segeln versprechen würden, ist jetzt nicht zu denken, die Segel würden ohne Unterlass schlagen. So sind die ersten Stunden nur unter Maschine zurück zu legen, bis sich das Wellenbild beruhigt. Die Wellen sind zwar nicht all zu hoch, aber die Abstände von jener recht kurz. Wenn man sich so Vorhersagen anschaut, schauen wir uns auch immer die vorhergesagten Wellen mit an, bei einem Verhältniss unter 3 zu 1 (Periode/Zeit zu Wellenhöhe) wird es richtig unangenehm, so wie gerade eben halt. Nichts destotrotz ist auch das bald überstanden und als kleiner Nebeneffekt gleich ein Test ob im Maschinenraum jetzt alles dicht ist. Nach mehrmaliger Kontrolle kann ich auch hier wieder einen Haken setzten, der Verdacht der Stopfbuchse hat sich bestätigt und alles ist wieder in Ordnung.

Ausfahrt aus dem Golfo Nuevo, schon in einer ruhigeren Phase 😉

Unser nächstes Ziel heißt Caleta Hornos, ein kleiner „Flusslauf“ in der Küstenlinie, nichts außer Natur drum rum und unser erster Stopp, an dem wir mit Landleinen arbeiten müssen, dazu später mehr. Unterwegs merken wir, daß unser Speed doch etwas langsamer ist, wie veranschlagt und entscheiden uns, noch einen Zwischenstopp in einer Bucht auf dem Weg einzulegen, ansonsten würden wir erst in der Nacht ankommen, das wollten wir tunlichst vermeiden. So haben wir unseren Kurs Richtung Küste geändert und haben den neuen Ankerplatz direkt angesteuert. Auch hier wieder an der Küste sind in den Seekarten etwas unruhige See eingetragen, das sich trotz der ruhigen Bedingungen bewahrheitet. Kaum am Eingang der Bucht und schon ist wieder Ruhe im Schiff und wir können in aller Gemütlichkeit unsere Segel bergen. Der Anker ist schnell geschmissen und hält auch zuverlässig. Das Windfeld, das für die Nacht gemeldet war, war dann auch nicht so stark wie gemeldet, wir hatten eine erholsame Nacht. Am nächsten Tag dann der Start zur Caleta Hornos; auf die wir uns ja schon eine Zeitlang freuen. Wieder etwas unruhige See bei der Ausfahrt, aber dann ein schöner Segeltag hoch am Wind. Am Cabo dos Bahias, ca. 10 sm vor unserem Ziel, heißt es dann WAL IN SICHT. Unser erster Wal an der argentinischen Küste zeigt sich gleich bilderbuchmäßig. Erst ein großer Walblas, dann sein großer runder Rücken und schlussendlich hebt er seine Schwanzflosse aus dem Wasser als er vor unseren Augen abtaucht. Ein grandioser Anblick, leider ohne Fotobeweis. Der weitere Ausblick lässt aber weiter nichts mehr erspähen, die können halt auch verdammt lange unter Wasser bleiben 😉. Eine halbe Stunde später dann die nächste Sichtung. Zwei dieser Giganten schwimmen querab von uns in entgegengesetzter Richtung vorbei, wir sehen mehrfach ihren Blas und einen kleinen Teil von deren Rücken. Nach dem Schauspiel heißt es dann auch, vorbereiten für die Einfahrt in die Caleta. Da die Bedingungen entspannt ruhig sind, beschließen wir unser Dinghy erst in der Caleta zu Wasser zu lassen, Leinen sind soweit schon alle griffbereit. Die Einfahrt alleine ist schon beeindruckend, sieht man doch erst im letzten Augenblick wenn man ums Eck kommt, daß da noch ein Einschnitt in der Küste ist. Wir tasten uns langsam unter Maschine voran, da das Kartenmaterial nicht ganz so Präzise sein soll. Schließlich haben wir eine leichte Grundberührung am Ende im weichen Untergrund, wir fahren uns wieder frei, war wohl etwas zu weit rein. Ein Stück retour und der Anker fällt. Schnell das Dinghy zu Wasser und Sabine macht sich auf den Weg, die Landleinen am Ufer zu befestigen, zieht sich natürlich alles ein wenig. Mit dem Dinghy ans Ufer paddeln, Ausstieg an den schroffen Felsen, Fred sichern und dann noch eine Stelle suchen, um die Leine sicher zu befestigen. Während ich versuche das Schiff auf Position zu halten und ich die erste Leine dichtholen kann, sind wir zwar schon ein wenig abgetrieben, aber jetzt sind wir dann mal sicher soweit. Drei weitere Leinen wollen jetzt noch ausgebracht werden und der Wind frischt auch langsam auf, gutes Timing.

>Landleinen: In Patagonien ist es üblich das Schiff zusätzlich zum Anker mit eben solchen noch zu verspannen. Die Caletas, Buchten oder die Unterwasserlandschaft lassen oft kein Raum zum schwojen (Drehkreis um den Anker wenn sich Wind oder Strömung ändern) um den Anker, weshalb man das Schiff eben fest fixiert um dies zu verhindern<

Nachdem das geschafft ist, gibt es erst einmal das wohlverdiente Anlegegetränk, alles hat soweit funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben. Das ein oder andere hat noch etwas Verbesserungspotenzial, aber Möglichkeiten zum Üben kommen jetzt noch genug. So haben wir die Nachmittagsstunden noch im Cockpit genossen bis hin zum Abendessen. Währenddessen war dann auch der höchste Stand der Flut, die Tide beträgt hier in etwa 5m. Ich fange an zu recherchieren und zu rechnen, komme aber zu dem Ergebnis, daß uns etwas Wasser unter dem Schiff fehlt, wenn wir Ebbe haben. Um kein Risiko einzugehen, beschließen wir nach kurzer Beratschlagung, uns wieder aus der Caleta zu manövrieren und am Eingang von dieser, an der Küste vor Anker zu gehen. Bei den mittlerweile kräftigen Wind wäre die Gefahr zu groß in der schmalen Caleta zu manövrieren und einen geeigneteren Platz zu finden. Natürlich ist es jetzt schon fast dunkel. Wir befestigen noch unseren Außenbordmotor an Fred und los geht´s. Ich in Fred und in passender Reihenfolge alle Leinen von Land wieder einholen, bis wir nur noch am Anker hängen, gut das wir dessen Position so gewählt haben das wir bei dem angesagtem Wind auch frei an diesem hängen und nirgends anschlagen. Zuletzt noch Anker auf und im Stockdunkeln raus an die Küste, hier schmeißen wir unser Eisen dann in ausreichender Tiefe ins Wasser. Jetzt liegen wir erst einmal sicher hier, die Anspannung fällt langsam wieder ab. Am nächsten Morgen heißt es dann nochmal alles bei Tageslicht zu beurteilen, aber auch hier gibt es grünes Licht und der Starkwind der die nächsten 24 Stunden über uns wegzieht, kann kommen.

Fazit: 1. Angelerfolg hatten wir gleich zu Anfang: 2 Fische und im weiteren Verlauf noch 3 Möwen in unterschiedlicher Größe. 2. Die Wetterfenster in dem Bereich, in dem wir uns aktuell bewegen, wollen gut genutzt werden, auch wenn sie nicht optimal sind. Wir bewegen uns schließlich entgegen der hauptsächlichen Windrichtung. 3. Ja – und die Lernkurve in den letzten Wochen steigt wieder steil nach oben.

so langsam kommt auch hier Routine auf, befreien von Möwen

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Das Abenteuer „PATAGONIEN“ beginnt

So, nun geht es los. Aber der Reihe nach:

Nachdem wir in Mar del Plata angekommen waren, haben wir uns wie üblich erst einmal orientiert, wo wir was bekommen können, um uns noch mit den restlichen frischen Lebensmitteln und sonstigem einzudecken.

Wir hatten ja berichtet, daß wir gleich am Steg von einem einheimischen Segler begrüßt wurden, der uns anbot, uns behilflich zu sein und uns auch mit dem Auto fahren würde, wenn wir etwas benötigen würden. Tja, wir haben Marcelo dann gleich zwei halbe Tage beschäftigt 😊

Zunächst sind wir einige Werkstätten und Läden angefahren, wo wir eventuelle Ersatzteile für das Boot bekommen könnten. Wie z.B. neue Opferanoden für unsere Welle und unseren Rumpf. Die Argentinier haben hier eher große Platten (aus der Fischerei), die sie dann passend zuschneiden für ihre Yacht und irgendwie am Rumpf befestigen. Wir haben ja vorgefertigte Vertiefungen für unsere runden Anoden. Diese haben wir leider nicht bekommen, aber wenigstens für die Welle konnten wir eine (teuer) erstehen. Und noch ein paar andere „Kleinigkeiten“, die der Skipper gerne als Ersatz dabei hat. Denn es soll ja lange nichts mehr kommen, wo wir etwas kaufen könnten. Marcelo hat uns hier sehr geholfen, da er sich als Einheimischer gut durchgefragt hat und uns kreuz und quer durch die Stadt kutschiert hat.

Dann waren wir noch in einem Großmarkt für Gemüse und Obst, da wir ja gerne einige Grundmittel wie Kartoffeln, Zwiebeln, Äpfel und Orangen in größeren Mengen kaufen wollten. Und…. Ja, der Großmarkt war klasse und die Preise auch entsprechend unschlagbar günstig. Marcelo meinte nur, daß es ein paar Touristen braucht, damit er auch einmal in dieses „Wunderland“ geht. Er war hier noch gar nicht.

Nach einigen Tagen traf dann noch die SALTO ein und auch Ulf mit seiner FARVEL tauchte zwei Tage später hier auf. Die Marina war nun fest in deutscher Hand!!!

Viel von Mar del Plata haben wir leider nicht gesehen, da wir so beschäftigt waren mit Wäsche waschen, Einkaufen, Boot vorbereiten, Einkochen uva. Die Zeit vergeht so rasend schnell. Wir haben es dennoch geschafft, einer Eisdiele mehrfach einen Besuch abzustatten – es war ja auch ziemlich warm einige Tage und die Eisdiele fußläufig in 10 Minuten zu erreichen. Nutze den Tag!!!

Und wie es kommen sollte, es tat sich schnell ein Wetterfenster von 2 – 3 Tagen auf, das wir nutzen könnten, um relativ angenehm weiter in den Süden zu kommen. Also stand fest: „wir fahren am Donnerstag“ ab. Die SALTO entschied, daß sie noch nicht abfahren werden, da sie mit den Vorbereitungen noch nicht ganz fertig sind. Wir haben uns jedoch entsprechend eingerichtet und sind bereits am Mittwoch vormittag zur Prefektura marschiert, um uns abzumelden. Dies wollten wir zeitnah erledigt haben, da es hieß, daß in Mar del Plata das Boot inspiziert werden würde, ob denn alle von Argentinien vorgeschriebenen Sicherheitsausrüstungen vorhanden sind. (Hierzu gibt es eine „kleine“ Liste, mit ach so wichtigen Dingen). Zur Inspektion kam natürlich niemand, aber: wir waren wenigstens vorbereitet.

Donnerstag früh, wir wollten gegen 9 Uhr los. Das haben wir natürlich nicht geschafft, irgendwie sind wir nicht fertig geworden. Marcelo wollte uns eigentlich mit seinem Boot ein Stück begleiten, da er jeden Tag zum Segeln rausfährt. Wir waren ihm aber dann doch zu langsam und er fuhr ohne uns los. Wir haben ihn dann später leider nur noch aus der Ferne gesehen.

Beim Ablegen bekamen wir dann Dinghi-Unterstützung von der Marina. Diese haben unser Boot rückwarts aus dem Liegeplatz rausgezogen, da wir einen ordentlichen Seitenwind hatten, der uns auf den Steg gedrückt hatte und wir so aus eigener Kraft sicherlich nicht unseren Liegeplatz ohne Probleme verlassen hätten können. Denn vor uns lag Längsseits die FARVEL und hinter uns ein großes Motorboot. Es ging alles super und wir konnten gegen 11 Uhr aus der Hafenanlage ausfahren.

Es war ja ein Wind von 4 bft mit Böen von 5 bis 6 bft angekündigt und eine Welle von zunächst etwa 1,6 Metern. Also war zu erwarten, daß es etwas wackelig wird – aber so kommen wir wenigstens mit gutem Segelwind vorwärts. Und so war es auch. Wir haben direkt im Hafenbecken unser Großsegel gesetzt, damit wir noch auf ruhigem Wasser am Mast rumturnen (also der Skipper – ich bin da am Ruder). Und kaum aus dem Hafenbecken draußen, ging das Rodeo auch schon los. Prinzipiell ist eine Welle von 1,6 Metern nichts Schlimmes. Wichtig ist dabei immer der Zeitintervall zwischen den Wellen, in welchem Abstand die also ankommen. Und der war halt unangenehm kurz. So war es gleich zu Beginn ein wildes Geschaukel (gut, das Wasser war auch noch sehr flach), so daß wir gleich mal beide eine Tablette gegen Seekrankheit eingeworfen haben. Hatten wir doch schon durch die langen Landaufenthalte wieder Landbeine und müssen uns wieder an das Segeln gewöhnen, sicher ist sicher.

Es lief aber alles gut, der Wind blies beständig mit 4 bis 5 bft, so daß wir gut Fahrt machen konnten und um die 7 kn liefen. Wenn das so bleibt, sind wir nach 2 Tagen da, wo wir hinwollten. Lediglich das Schlafen bei dem Gewackel – ihr wisst, wie gut ich das kann ☹ Aber zwei Tage kriegt man rum.

Wir sind dann auch erst ostwärts Richtung offenes Meer gefahren, um den Untiefen und dem seichten Gewässer direkt an der Küste genug Raum zu lassen. Kurz nachdem wir dann Kurs Richtung Süd eingeschlagen hatten, kam schon der Funkspruch von Ulf von der FARVEL, daß er inzwischen auch losgefahren ist und uns auf Backbord sieht. Wir fahren also im Päckchen!

Irgendwann in der Nacht beim Wachwechsel haben wir dann den Kurs korrigiert, da der Wind (wie angekündigt) gedreht hatte und unsere Windsteueranlage ja nach der Windrichtung fährt. D.h. wären wir so weiter gefahren, wie wir die Windfahne eingestellt hatten, wären wir direkt Kurs Antarktis gefahren. Also Kurs ändern, Segel entsprechend setzen und Windfahne neu justieren. So, das passt jetzt bis zum Ziel.

Ab da haben wir dann die FARVEL aus den Augen verloren, da Ulf wohl später den Kurs korrigiert hatte als wir und daher einige Zeit in eine andere Richtung gefahren ist.

Die erste Nacht war seeehr kalt und so haben wir die meiste Zeit unter Deck verbracht. Die zweite Nacht war dann schon viel angenehmer, da der Wind aus Nord auch entsprechende Temperatur mitgebracht hat. Während der Überfahrt hatten wir wieder einmal Delfine, Pinguine und Möwen ohne Ende. Daher haben wir uns auch gar nicht getraut, unseren Angelhaken auszuwerfen. Nicht bloß wieder Möwen am Haken haben und schon gar nicht einen Pinguin!!! (Abgesehend davon, daß ich bei dieser Welle am Heck auch keinen Fisch einholen und filetieren möchte)

Die zweite Nacht wartete dann mit Überraschungen auf. Ich sah am Himmel vor uns Wolken, die für mich hießen: „ich glaub, da kommt was“. Und so war es auch. Es war zwar nichts gemeldet, aber Jochen durfte dann zwischen zwei Gewitterzellen hindurchfahren. Und wie das so ist: erst hat man Wind mit 20 bis 25 Knoten, der fällt dann komplett weg, um dann wieder richtig aufzudrehen um das versäumte wieder aufzuholen. Das ist typisch Gewitterzelle. Das heißt für uns Segler: erst mal Segeln verkleinern bis wegpacken, kurze Zeit den Motor anwerfen, damit wir steuerfähig bleiben und durchfahren können und dann die Segel wieder auspacken. Nachdem das durch war, blieb es für die Nacht „ruhig“: gewohnter Wind und Welle mit ordentlich Fahrt. Wachwechsel morgens gegen 5.30 Uhr. Der Skipper übernimmt, ich lege mich in die Pantry, da ich in unserem Bett kaum ein Auge zu mache.

Gewitterzelle auf den Instrumenten, links die Windrichtung, rechts die Stärke. Erst fällt der Wind komplett zusammen und dreht sich dabei, bevor er wieder Fahrt aufnimmt und noch nicht so recht weiß, was er machen will. Bis sich wieder alles langsam stabilisiert.

Nach einer Stunde dann wurde ich geweckt: „Wir müssen das Großsegel bergen, da kommt was“. Also raus, Großsegel runterholen und der Skipper steuert sich wieder – diesmal mitten durch – durch die Gewitterzelle. Nach einer halben Stunde bei Windstärke 8 mit 9er Böen, ist auch das alles ausgestanden. Später, nachdem dem der Wind wieder deutlich nachgelassen hat, haben wir dann den Motor angeworfen, um wieder etwas Trinkwasser zu produzieren. Im Anschluss sind wir dann nur noch mit Genua unterwegs da der Wind wieder zugelegt hat und genug Fahrt da war. Passt doch alles. Wenn man die Gefahr rechtzeitig sieht, so wie jetzt, bleibt alles entspannt und das Vertrauen in Schiff und dem eigenen Tun wird dabei auch noch gestärkt.

Es war auch angekündigt, daß zum Ende unserer Fahrt ein Flautenloch kommen sollte. Das hätte uns auch gut gepasst, da wir nach San Blas fahren wollten und hierzu durch ein Flachwasserstück in eine Art Lagune einfahren wollten. Ja denkste! Vor der Einfahrt Wind in Stärke 5 – 6 bft und wilde Welle, weil flaches Wasser. So sind wir dann vor der Einfahrt erst einmal Hin- und hergekreuzt, um uns die Einfahrt „zurechtzulegen“ und um die Motorzeit in der Welle möglichst kurz zu halten. Kurz vorher Segel rein, Motor an und einfahren. Da der Wind genau aus dem Kanal gekommen ist und somit ein Befahren unter Segel so nicht möglich ist. Just in diesem Moment sehen wir unseren ersten Orca, der hier im Flachwasser unterwegs ist. Wir erspähen ein paar Mal die imposante Rückenflosse auftauchen und wie er anschließend noch einige mal mit der Schwanzflosse aufs Wasser schlägt. Das ganze zwar in einiger Entfernung, aber immerhin. Ein Stück eingefahren und der wilde Ritt hört auch sogleich auf, der Wind legt sich etwas und wir konnten den Anker vor der Ortschaft San Blas auf etwa 18 mtr werfen. Etwas tief für unseren Geschmack, aber flacher war leider nicht zu haben, da dort überall Fischerboote an Bojen lagen und die Küste steil aufsteigt, was uns keinen Platz zum schwojen lässt (das rumkreisen am und um den Anker, wenn Wind und Gezeit das Boot bewegen). Wir benötigen da schon einen Radius von 40- 50 Metern.

Kaum den Anker unten, will ich uns bei der Prefektura anmelden. Wir sind da ja ordentlich. Es geht keiner ran!!! Klar, er war mit einem Fischerboot schon bei uns anklopfen gekommen 😉 Kurz hallo gesagt, wie lange wir bleiben, wo wir hinwollen – ja, er kommt in einer Stunde nochmal vorbei wegen der Papiere.

Wir sind fertig mit unserem Ankergetränk (nach dem Anlegen oder Ankern wird zur Feier erst einmal ein Getränk zu sich genommen – bei den Männer meist Bier; bei meinem Skipper natürlich etwas anderes – Preisfrage: wer weiß, welches Getränk ich meine?), da sehe ich auch schon einen Mast auf uns zufahren. Ulf ist da! Kurzer Funkruf und etwas gequatscht.

Tja, ich würde mich ja gerne etwas hinlegen, aber die Prefektura wollte ja noch mal kommen. Da warten wir halt. Natürlich kam er dann, als ich das Kochen anfing. Wieder sehr nett und doch auch aufgeregt. Ich denke, so oft haben sie hier nicht mit Booten zu tun. In der Aufregung hat er seinen Stempel vergessen und nimmt unsere Papiere mit, macht sie im Büro fertig und wir sollen dann vorbeikommen, wenn wir an Land sind. Anschließend noch kurz auf dem Boot die Sicherheitsausrüstung checken, weil das ja in Mar del Plata nicht gemacht wurde. Was hat er denn nun geprüft? Tatsächlich nur, ob der (einer, nicht alle) Feuerlöscher noch aktuell ist und ob wir ausreichen und noch gültige Signalmittel haben wie Leuchtraketen und Rauchtöpfe. Mehr nicht, das war es. Und wir haben im Vorfeld noch extra fehlende Dinge gekauft wie eine Axt, um unsere Innenrichtung kurz und klein zu schlagen oder das Flaggen-ABC, das eh keiner setzt.

So ging dieser Tag schnell zu Ende und wir sind frühzeitig zu Bett gegangen – es war doch einiges an Schlaf nachzuholen.

spektakulärer Abendhimmel vor Anker zur Begrüßung

Nun sind wir hier in San Blas, haben ordentlich Strömung unter dem Boot beim Gezeitenwechsel und warten darauf, daß sich wieder ein Wetterfenster für die Weiterfahrt öffnet.

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letzte Tage in Uruguay

Nachdem wir wieder auf unser Boot umgezogen waren, haben wir erst einmal zwei Tage verschnauft und es wieder genossen, auszuschlafen. Dann ging es auch schon los, das Wetter zu beobachten, um ein entsprechendes Fenster für die Überfahrt nach Piriapolis zu finden.

Es stand zunächst die Frage im Raum, ob wir direkt nach Mar del Plata in Argentinien aufbrechen oder noch einmal in Piriapolis einen Halt einlegen. Entfernungsmäßig wäre der direkte Weg nach Mar del Plata einiges kürzer, ohne den Haken über Piriapolis zu nehmen. Jedoch: für den direkten Weg würden wir zwei verschiedene Windrichtungen benötigen – und dies in einem entsprechenden Fenster – eher unwahrscheinlich. Und: wenn wir in Lacaze das Land verlassen, müssen wir wieder nach Colonia zur Immigration fahren. In Piriapolis ist das alles direkt am Hafen zu erledigen. Also haben wir uns für Piriapolis entschieden. (Außerdem treffen wir da die SALTO-Crew wieder)

Wir haben am Samstag bei der Prefectura „ausgecheckt“ und sind am Sonntag früh zeitig gestartet für die 130 sm bis Piriapolis, damit wir dort möglichst am nächsten Tag bei Tageslicht ankommen. (mit ausreichend Puffer für Flaute gerechnet). Und der Wettergott war uns wieder einmal freundlich gesonnen und wir konnten gut durchsegeln. Leider hatten wir vor Montevideo wieder diese blöde „Hackwelle“ des Mar del Plata. Keine hohe Welle, aber in so kurzer Folge und von allen Richtungen, daß es wieder ordentlich gewackelt hat. Zur Erklärung: hier treffen 3 Wellensysteme aufeinander, Strom vom Fluß, Dünung aus dem Atlantik und der Wind schafft auch nochmal eine, natürlich alles aus verschiedenen Richtungen. Aber für ein paar Stunden kann man das gut aushalten. Und ziemlich genau 24 Stunden später haben wir in Piriapolis neben unseren Freunden von der SALTO festgemacht.

Hier wieder geschwind die Anmeldung bei der Prefectura erledigt und wir sind zum letzten Mal in einem Hafen Uruguay’s angekommen.

In Piriapolis haben wir noch ein paar Kleinigkeiten am Boot gerichtet, der Skipper war noch mal im Mast und hat alles gecheckt, damit wir beim nächsten Wetterfenster Richtung Süden aufbrechen können.

Für die kommenden Tage war wieder Starkwind angekündigt, also haben wir unser Boot ordentlich an den Muringbojen und am Steg verzurrt, damit da auch wirklich nichts irgendwo passieren kann.

Der Wind war dann zwar auch da, aber: nicht an dem Tag, an dem er so stark sein sollte. Für unser Empfinden war der Tag vor dem angekündigten Starkwind der stärkere Wind und der danach hat auch nochmal ordentlich was zu bieten gehabt . Ja, so ist das mit den Vorhersagen…..

Es ergab sich dann zum Glück recht schnell ein passendes Wetterfenster von 2 Tagen für die Überfahrt nach Mar del Plata. Direkt auf den obigen Starkwind aus Süd, sollte der Wind auf Ost und später auf Nord drehen in der passenden Stärke natürlich. Es könnte lediglich sein, daß noch eine kleine Restwelle steht, die es etwas unangenehm machen könnte. Aber nachdem diverse Wettervorhersagen nur von einer Welle von 1 Meter gesprochen haben, war klar: am Sonntag gegen Mittag geht es los.

Am Samstag früh haben wir dann nochmals zum Abschied den Markt besucht, uns dort von der deutschen Bäckersfamilien verabschiedet (natürlich noch ein Brot gekauft) und letztes Obst und Gemüse eingekauft.

Anschließend sind wir dann im Office vorbei, haben dort bezahlt (man muß die Quittung der Prefectura vorlegen, damit diese die Abreise genehmigen – man darf keine Schulden beim Staat haben), sind zur Immigration wegen der Ausreise und letztendlich zur Prefectura. Dort wurde uns erklärt, daß der Hafen heute geschlossen sei und wir keine Abfahrtserlaubnis bekommen würden. Wir müssten morgen früh nochmal kommen und dann würden wir sehen. Auf die Frage warum der Hafen denn geschlossen sei, kam die Antwort „wegen des Wetters“. ??? Heute war strahlender Sonnenschein, ein laues Lüftchen und nur ein bisschen Restwelle des gestrigen Windes. Also eigentlich nichts, was einen Segler nur im entferntesten abschrecken könnte.

Ein anderer Segler sagte uns dann, daß die hier seeeehr vorsichtig seien, wenn schlechtes Wetter gewesen war und sie daher gerne den Hafen schließen.

OK, dann halt am Sonntag früh nochmal vorbeimarschiert und die Genehmigung abgeholt. Zum Glück sind die Wege in Piriapolis sehr kurz.

Wir rechnen ja für Überfahrten immer mit einem Schnitt von 5 Knoten, also 5 Seemeilen in der Stunde. Somit sollten wir ziemlich genau 2 Tage bis Mar del Plata brauchen. Die Wetter-APP rechnete uns 50 Stunden vor. OK – sollte so passen.

Sonntag Mittag 12 Uhr, wir verlassen Piriapolis und können sofort die Segel bei angenehmen 3 Beaufort und nur 0,5 Meter Welle setzen und direkten Kurs setzen. Der Wind hat dann noch etwas zugelegt, so daß wir sofort mit 7 bis 8 Knoten durchs Wasser gleiten. Ja, wenn das so ist, sind wir ja vieeel zu schnell und kommen mitten in der Nacht an. So sind schon unsere Gedanken nach den ersten Stunden.

Und wirklich, wir können sehr lange sehr schnell fahren. Zwischenzeitlich wirft der Skipper noch den Motor mit an. Nicht, weil wir ihn unbedingt brauchen würden ; nein, weil wir unbedingt Trinkwasser produzieren müssen. Wir waren jetzt fast 4 Monate im dreckigen Süßwasser gelegen und konnten kein eigenes Wasser für uns produzieren, da ansonsten in Windeseile unsere Filter verstopfen würden. Und um Trinkwasser zu produzieren, auch auf Grund der Größe der Anlage, benötigen wir ordentlich Strom. Das geben die Batterien ohne Nachschub leider nicht her, bzw. wären restlos leer. Also: Motor an, in einer Zeit als der Wind etwas abflaute, und Wasser marsch. Wir hatten auch wieder einmal Angelerfolg, so daß es einmal unterwegs frischen Fisch gab.

Und es kam, wie wir vorausgesehen hatten: nach nur knapp 39 Stunden sind wir mitten in der Nacht in den Hafen von Mar del Plata eingelaufen. Wir hatten in den ersten 24 Stunden ein Etmal (zurückgelegte Strecke innerhalb von 24 Std.) von 152 sm, ein Spitzenwert für uns. Für die restlichen 80 sm wurde es dann etwas langsamer, wobei wir die letzten 15 sm sogar unter Maschine zurück gelegt haben weil der Wind dann eingeschlafen ist, auch der wird mal müde um diese Uhrzeit ;-). An dieser Stelle auch mal ein Lob auf die Vorhersagen, alles wie gemeldet, war und ist ja nicht immer so. Stolz darauf, daß der Skipper wieder das Wetter richtig interpretiert hat und unsere Dicke auch entsprechend gelaufen ist, wir glauben sie hat sich genauso gefreut, wieder unterwegs zu sein, wie wir. Um 3 Uhr hieß es: fest an der Boje!!!

Am Funk wurden erste Angaben übermittelt und uns mitgeteilt, daß die „Authorities“ am nächsten Morgen an Bord kommen würden. Hier in Mar del Plata kommen alle Behörden direkt auf das Boot. Daher dürfen wir auch nicht vorher in die Marina einfahren oder anderweitig anlegen, sondern müssen im Hafenbecken vor Anker oder an die Boje. Also, schnell ins Bettchen, wer weiß, wann die Morgen früh hier anklopfen.

Später haben wir uns dann nach dem Frühstück in der Marina gemeldet, daß wir jetzt da wären und an der Boje liegen. Der Hafenmeister klärte dann mit den Behörden, daß diese um 10 Uhr auf das Boot kommen würden.

Und ja, sie kamen. So vielen Menschen hatten wir gleichzeitig noch nicht auf dem Boot: 2 Personen Immigration und Zoll, 2 Personen Gesundheitsamt, 1 Mann Prefectura. Und alle Zettel per Hand in 5-facher Ausfertigung ausfüllen. Aber, alles easy. Nachdem dann die ersten wieder vom Boot gegangen sind, kam dann noch ein weiterer Mann der Prefectura nebst Drogenspürhund an Bord. Die Süße ging einmal quer durch das Boot und schon war alles erledigt. Super freundlich, super nett.

Dann wieder kurze Meldung in der Marina, daß wir fertig sind für die Einfahrt und schon wurden wir mit dem Dinghi abgeholt und zu unserem Liegeplatz begleitet. Auch hier gleich wieder ein freundlicher Empfang durch einen einheimischen Segler: ob er uns helfen könnte, wir sind doch sicherlich todmüde. Nein, danke. Alles schon fertig, wir sind ja schon seit heute Nacht hier. Und schon wieder jemanden kennengelernt, den wir jederzeit fragen sollen, wenn wir etwas benötigen oder er uns irgendwohin fahren kann.

Nun sind wir wieder in Argentinien und unser Abenteuer Patagonien beginnt nun so langsam.

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Travel to work nach Uruguay

Wir haben Buenos Aires am 29.09.24 mit der Öffnung der Brücke um 20 Uhr verlassen, nachdem wir am Mittag die Behördengänge zum Ausklarieren erledigt hatten und uns zur Belohnung noch ein Abschiedseis gegönnt haben. Es fiel uns doch schon etwas schwer, aus dem sich inzwischen eingeschlichenen Trott aus lange ausschlafen, gemütlich frühstücken, irgendetwas zu erledigen oder anzuschauen und spät ins Bett gehen, auszubrechen. Man darf eigentlich nicht länger als zwei Wochen an einem Ort bleiben, sonst wird man wieder sesshaft und gemütlich.

Nun ja, wir haben’s geschafft, uns aufzuraffen und all den lieben Menschen hier Lebewohl zu sagen.

Die Nachtfahrt war nicht unsere erste Wahl, da wir uns ja in einem flachen Gewässer mit schmalen Schifffahrtsstraßen und mit unzähligen Wracks gespickt bewegen. Aber der vorhergesagte Wind ist nun mal der Chef im Ring und nach dem wird sich gerichtet. So erreichen wir wenigstens bei Tageslicht den nächsten fremden Hafen.

Nach einer Stunde unter Motor konnten wir diesen dann auch abstellen und die Nacht durch mit Windstärken von 3 – 4 am Wind segeln. Wir haben uns so gut es ging in den Schiffahrtsstraßen aufgehalten, um eventuellen nicht verzeichneten Wracks aus dem Weg zu gehen. Denn hier bleibt alles da so liegen, wie es absäuft…

Und so sind wir dann auch morgens um 7 Uhr in den Hafen von Juan Lacaze in Uruguay eingelaufen. Auf unser Anfunken hat leider wieder einmal niemand reagiert, so daß wir beschlossen haben, einfach mal reinzufahren und bevorzugt nach einer Boje zum Festmachen Ausschau zu halten.

Plötzlich wurden wir doch angefunkt und ein Mann stand am Steg und wies uns einen Platz zu. Also schnell die Fender klarmachen und die Leinen entsprechend ausrichten, damit wir doch am Steg voraus anlegen konnten. Das war wieder einmal etwas holprig, da wir ja immer Vorwärts einparken, um unsere Windfahnensteuerung am Heck nicht zu beschädigen.  Ich will Euch mal kurz anhand unseres Fotos erklären, wie ihr Euch das vorstellen müsst:

Wir fahren mit dem Boot vorwärts an den Steg. Beim ranfahren an den Steg muß natürlich rechtzeitig das Boot aufgestoppt werden (durch einlegen des Rückwärtsganges, gibt ja keine Bremse), damit wir nicht den Steg und das Boot beschädigen. Dafür sage ich am Bug stehend dem Skipper an, wie viele Meter wir noch vom Steg weg sind, damit er rechtzeitig aufstoppt und werfe dann die Leine über an die Person die, hoffentlich und meistens, am Steg steht. Die Leinen werden dann an den jeweiligen Festmachern an Land belegt, so daß das Boot erst mal fixiert ist. Wenn keine Person an Land ist…tja, dann muß man schauen, wie man klar kommt. Bei größerer Crew springt halt einer von Bord. Wir würden in diesem Falle nicht am Steg anlegen, sondern eher (wie obenstehend geplant) an eine Muringboje gehen oder den Anker werfen, bis Hilfe kommt. Das Manöver alleine ohne Risiko zu machen geht nur bei ganz ruhigen Bedingungen, kein Wind und Strömung.

Jetzt muß das Boot natürlich noch am Heck fixiert werden, denn wir könnten ja jederzeit nach vorne auf den Steg gedrückt werden. Dafür müssen die Heckleinen durch einen Öse an der Boje geführt werden und am Boot fixiert werden – und das ist unser Problem.

Unser Boot hat ja keine Badeplattform am Heck, so daß wir alles von Deck aus machen müssen, was sehr hoch über das Wasseroberfläche ist. Jetzt müssen wir an eine Boje ran, die gerade mal 20 cm über der Wasseroberfläche rumschwimmt. In Europa kommen da gerne Marineros mit dem Schlauchboot und helfen einem. Hier jedoch nicht. Hier muß man sich selbst helfen.

Also mit dem Rückwärtsgang langsam rückwärts ziehen, bis man an der Boje ist. Hierzu müssen aber die Bugleinen auch wieder mitgelockert werden, damit sich das Boot auch wieder vom Steg wegbewegt. Dann muß einer am Heck rumturnen und irgendwie schauen, die Leine durch die Öse zu bekommen. In unserem Falle muß da der Skipper mit seinen längeren Armen mithelfen, da ich mit meinem Stummelärmchen da einfach nicht rankomme.

Bei Booten mit einer Badeplattform ist das relativ einfach, denn da kann man direkt hinlangen und schwupps – fest.

Wenn dann alle Leinen erst einmal fixiert sind, wird das Ganze noch feinjustiert in der Entfernung zum Steg, man will ja auch vom Boot runterkommen. Das heißt bei uns: über den Bugkorb und den Anker hinweg auf den Steg zu gelangen. Auf der anderen Seite muss noch genug Platz vorhanden sein damit sich das Boot etwas bewegen kann, wenn Wind, Welle und Gezeiten zuschlagen.

Wenn zu solchen Aktionen dann auch noch Wind hinzukommt, ist ganz schön Stress angesagt. Denn der Wind drückt das Boot ganz schön in eine Richtung und man muß höllisch aufpassen, nicht beim Nachbarboot einzuschlagen und natürlich treibt man mit dem Heck auch von der Boje weg, die man dann erst mal wieder einfangen muß.

Bei Null Wind und entsprechenden Hilfen an Land und Schlauchboot ist das ein Kinderspiel. Aber das gibt es hier in Südamerika so nicht, es sei den man hat nette Bootsnachbarn die die Situation erkennen und schnell zur Hand und im Schlauchboot sind.

Aber wir haben es hier geschafft und sind sicher angekommen in einem kleinen Städtchen mit noch kleinerer, aber sehr netter Marina.

Und wie immer: erst mal Behördengänge. Obwohl wir todmüde sind und schlafen wollen. Hier im Ort ist nur die Prefektura, zur Immigration müssen wir mit dem Bus nach Colonia fahren (ca. 1 Stunde). Das wollen wir am nächsten Tag erledigen. In der Prefektura bekommen wir aber mitgeteilt, daß wir heute noch zur Immigration müssten. Bis spätestens 18 Uhr. Der Bus würde um 14.25 Uhr fahren.

OK, der Stress geht ja schon los. Also erst mal aufs Ohr legen, schnell eine Runde schlafen und dann gleich auf zur Suche nach einer Telefonkarte fürs Internet (Google Maps ganz wichtig!) und dann zum Bus.

Es hat sich dann so ergeben, daß sich gleich Ricardo bei uns gemeldet hat. Ricardo ist hier der Mann für alles und hat uns schon geholfen, unsere Farbe für den Anstrich zu kaufen. Er hat einen Bootsservice und arbeitet an so ziemlich jedem Boot hier, das auf dem Gelände steht. Was ihm noch zu Gute kommt: er spricht aufgrund seiner deutschen Ehefrau unsere Sprache und ist somit unser persönlicher Translator 😊, wenn es holpert. Ricardo hat sich dann angeboten, uns nach Colonia zu fahren, da das mit dem Bus „doch total umständlich“ ist. Das haben wir natürlich gerne angenommen. Er wußte sofort, wo er hin muß, hat alles kommunikative erledigt (Immigration und Zoll) und nach 20 Minuten waren wir wieder auf dem Rückweg.

Und wir waren wieder einmal überrascht von der Bürokratie. Als wir damals in Punta del Este angekommen sind, mußten wir ja erst zur Immigration, dann zum Zoll und dann zur Prefektura. Diese bestanden ja auf ein Zolldokument. Als wir hier bei der Prefektura waren, hieß es: nein, zum Zoll müsst ihr nicht. Auch im Hafenoffice bekamen wir diese Aussage. Wir sind dann doch in Colonia zum Zoll, da das Büro genau neben der Immigration war und dort bekamen wir die Aussage: „er macht uns gerne das Papier fertig, aber es geht eigentlich keiner zum Zoll hier. Da wird nicht danach gefragt“.

Egal, sicher ist sicher. Wenn wir wieder aus Uruguay wegfahren und jemand fragt nach einem Zolldokument, so können wir es vorlegen. Wenn keiner fragt, egal.

So haben wir am ersten Tag gleich alles erledigt an Papierkram und können einen Haken dahinter setzen. Auch für die Kranung unseres Bootes an Land bedurfte es einer Genehmigung durch die Prefektura. Wenn man hier Arbeiten durchführen will, müssen diese genehmigt werden und bei sicherheitsrelevanten Reparaturen müssen diese sogar von einem Gutachter abgenommen werden, ehe das Boot wieder ins Wasser darf. Bei entsprechender Bezahlung natürlich. Daher – immer nur schön „reinigen + malern“ angeben.

Wir haben uns dann für einen Tag ein Auto gemietet und sind nach Piriapolis zu unseren Freunden von der „SALTO“ gefahren, die uns ja einige Ersatzteile aus ihrem Heimaturlaub in Deutschland mitgebracht haben. Und so der Zufall will, waren an diesem Tag auch Andi und Cordula von der „MARGNA“ zu Besuch, die ihr Boot in Jacare, Brasilien stehen lassen haben und seitdem wir uns dort getrennt haben, mit einem Wohnmobil durch Südamerika fahren. Auch sie haben sich einige Ersatzteile für ihr WoMo mitbringen lassen, die hier schlichtweg nicht zu bekommen waren. Das war ein schönes Wiedersehen mit der 6er-Truppe aus Jacare.

Am Donnerstag sollte gegen Mittag unser Krantermin sein. Wir haben alles vorbereitet und haben dann auch gehört, daß der Travellift läuft. Also losgemacht und in die Box zum Kranen gefahren. Leider ist unsere Dicke etwas zu lang für den Travellift, so daß wir nicht weit genug hineinfahren konnten, da die Traverse des Liftes an unserem Vorstag anschlug. Also mußte geschwind unser Vorsegel geborgen und das Vorstag abmontiert werden. Aber auch das ging rasch durch die Hilfe von Ricardo und Felipe. Beim losfahren von unserem Steg hat unser Motor leider wieder einmal Probleme gemacht und ist erst nach etwas zureden angesprungen. Also werden wir (also eher der Skipper) auch hier noch mal auf Fehlersuche gehen müssen. So können wir nicht in den Süden losfahren!

Inzwischen ist eine Woche vergangen und wir haben die Arbeiten an der JOSA soweit fertiggestellt. Sie wurde zunächst mit dem Hochdruckreiniger gewaschen, „obenrum“ poliert und gewachst. Der alte Unterwasseranstrich wurde ebenfalls angeschliffen und neu aufgetragen. Jetzt glänzt unser Mädchen wieder in strahlendem weiß, war sie zuletzt doch schon sehr vergilbt. Dann noch ein paar so Kleinigkeiten wie Impellerwechsel, Seeventilaustausch. Der Skipper war seeehr fleißig und spürt inzwischen jeden Muskel, schließlich macht er die ganze Arbeit beim Schleifen und Polieren. Ich bin hier nur Handlanger bzw. mache Nebenarbeiten wie den Propeller per Hand polieren.

Während der Zeit, in der das Boot an Land steht, dürfen wir nicht auf unserem Schiff wohnen, sondern müssen so gegen 18 Uhr das Gelände verlassen. Wir haben für diese Zeit hier in einer Posada ein kleines Zimmerchen, wo wir auch ein Frühstück bekommen. In Lacaze gibt es leider nicht die Auswahl an Unterkünften; lediglich ein weiteres „Hotel“ ist hier zu verzeichnen. Ebenso ist unter der Woche auch lediglich ein Restaurant geöffnet, nur am Wochenende gibt es noch eine kleine Auswahl. Daher freuen wir uns schon, wenn unser Schiff wieder im Wasser ist und wir wie gewohnt schlafen, leben und vor allem essen können.

Aber da wir in den letzten Zügen sind, wird das auch nicht mehr allzu lange dauern, bis wir wieder hier einziehen können.

Die Tage haben wir leider die traurige Nachricht aus Deutschland bekommen, daß eine liebe Freundin von uns verstorben ist. Nun sind wir erstmals mit dieser Situation konfrontiert worden, von der wir doch im Voraus wußten, daß so etwas geschehen kann; aber doch gehofft hatten, daß so etwas nicht eintritt. Wir sind in Gedanken zu Hause.

So, die Arbeiten sind erledigt und das zu Wasser lassen muss wieder organisiert werden. Dazu den Krantermin kurz mit dem Büro absprechen, zur Prefektura gehen und eine Genehmigung einholen, Liegeplatz aussuchen und die neuen Bootsnachbarn, die wir auch schon bei der Ankunft kennengelernt haben, informieren und um Hilfe beim anlegen bitten. Einen weiteren Bootsnachbarn bitten, mit dem Dinghy bei den Muringleinen zu helfen, FERTIG. Zum Krantermin wird dann das Boot vorbereitet: Vorstag wieder abbauen, vorsichtshalber alle Seeventile schließen und noch die Farbe/ Utensilien für den restlichen Unterwasseranstrich zurechtlegen. Als der Travellift unser Boot wieder angehoben hat, können wir dann die Stellen, auf denen das Boot stand und abgestützt war, noch mit Farbe versorgen, bevor sie wieder in ihr Element abgesetzt wird. Kurzer Check im Inneren ob alles dicht ist und es geht zum Liegeplatz am Steg, wo schon die fleißigen Helfer warten. Alles geht entspannt und zügig von statten. Noch eben das Vorstag wieder anschlagen, bevor es mit den neuen Nachbarn und Helfern ein Anlegergetränk gibt. Im Anschluß wird das Segel noch angeschlagen und ein paar arbeiten im Mast erledigt und der Tag neigt sich dem Ende.

Wir sind wieder auf dem Wasser, unser Boot schaut wieder nach Wohnraum aus und jetzt heißt es: erst mal erholen von 10 arbeitsreichen und langen Tagen.

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…langsamer Abschied von Buenos Aires

Ich habe es leider geschafft, mein Handy im Hafenbecken zu versenken – auf etwa 7 Meter in absolut trüber Brühe. Wir hatten hier ordentlich Sturmwind stehen und ich habe an einem anderen Boot eine Leine etwas besser befestigt. Dabei ist mir mein Handy aus der Jackentasche gefallen. Leider war ein Hochholen nicht möglich, da wir hierfür ein Tauchgenehmigung bei der Prefectura hätten einholen müssen, zum anderen sind wir am nächsten Tag nochmals weggefahren und nach 5 Tagen im Wasser wäre da nix mehr zu retten gewesen. Also in den sauren Apfel beißen und in Argentinien ein neues Gerät besorgen. Shit happens!

Von unserem argentinischem Freund Guillermo wurden wir eingeladen, mit ihm ein paar Tage auf seiner Ranch (Farm, Estanzia oder wie auch immer man es nennen will) zu verbringen und das „Real Life Pampa“ zu erleben. Diese Einladung haben wir natürlich gerne angenommen.

Also hieß es in der Frühe einsammeln und aufspringen in den Pick-up um die Großstadt zu verlassen. Es ging Richtung Süden und die Landschaft änderte sich. Guillermo hat uns während der Fahrt auch einiges hierzu erklärt. Viele der Bäume, die hier stehen und wachsen, wurden erst von den Siedlern gepflanzt, die begannen, das Land zu bewirtschaften. Die Pampa ist eigentlich eher eine baumlose Steppe und bedeutet übersetzt auch Ebene oder Flachland. Guillermo’s Ranch ist in einer Gegend, in der es einige Hügel gibt, also nicht ganz so flach.

Wir Deutschen können uns diese Weiten gar nicht vorstellen, so verbaut und begrenzt unsere Flächen sind. Alleine die Zufahrt zu den eigentlichen Höfen ist so toll. Ein Abzweig von der Straße, meist eine Piste und dann fährt man erst mal, Abzweig hier und Abzweig da. Irgendwann sieht man eine Gruppe Bäume – und da steht dann das Farmhaus und die Gebäude. Ringsrum nichts außer Weideflächen mit Zäunen.

Guillermo hat sich hier ein kleines Idyll geschaffen mit mehreren kleinen Häuschen für seine Gäste, da der Argentinier sich gerne mit Freunden und Familie umgibt, um gemeinsam Zeit zu verbringen.

Landidylle bei bestem Wetter

Kein Lichtsmog außenrum, alles stockdunkel außer die Beleuchtung des Hauses am Abend und die Geräusche der Natur. Neben unserer Unterkunft stehen die Pferde auf der Koppel, die Vögel machen krach in den Bäumen. Sooo schön – aber: abgelegen. Strom wird selbst erzeugt, das Wasser kommt aus dem Brunnen, der offene Kamin bringt die Wärme.

Gemeinsam haben wir die Ranch erkundet und haben einen Ausritt unternommen, wobei Guillermo mit seinem Mitarbeiter Juan die Tiere, Zäune und gepflanzten Bäume besichtigt und besprochen hat.

Es waren drei tolle Tage auf der Ranch mit einem leckeren Asado und reichlich guter Verpflegung durch Dorita, dem guten Geist von Guillermo. Jochen hat sich etwas beim Holzhacken ausgetobt, ich habe etwas beim Wässern der Pflanzen geholfen und wir haben viel gechillt, gegessen, getrunken und gelacht.

Als Guillermo uns eingeladen hatte, kam hinterher noch die kurze Nachricht, daß er vergessen hätte zu erwähnen, daß alle Besucher seiner Ranch eine Flagge ihres Landes mitzubringen hätten…

Tja, wir haben natürlich nur eine deutsche Flagge und die brauchen wir. Aber, wir wären nicht wir – schwupps in die Stadt, ein Paket bunter Permanentmarker kaufen und selber malen. Flaggenstoff hatte ich noch von meiner Näharbeit der ganzen Gastlandflaggen. Wir haben dann natürlich nicht nur eine schwarz-rot-goldene Flagge gemalt. Nein – da kommt unsere JOSA-Schildkröte natürlich auch mit drauf.

Und so wurde diese Gastflagge am Tor der Ranch gehisst.

Wir möchten uns nochmals für die Gastfreundschaft bedanken und revanchieren uns gerne, wenn wir wieder zu Hause sind…. dauert halt noch etwas.

Nachdem wir von unserem Trip zurück waren und gerade mit dem Auspacken beschäftigt waren, klopfte es an unserem Boot und es wurde deutsch gesprochen. Lars kam vorbei, der hier im Hafen auf einem Boot lebt und aus seinem Deutschlandurlaub während unserer Abwesenheit zurückkam. Das hatte uns noch keiner erzählt, daß wir hier gar nicht alleine sind. Aber er hatte sofort durch die Marineros erfahren, daß „das deutsche Boot“ wieder „zu Hause“ ist und so kam er spontan vorbei. Und so ein Zufall – Lars hat am selben Tag Geburtstag wie ich.

Wir haben jetzt auch angefangen, uns mit Proviant für Patagonien einzudecken. Hier haben wir die Möglichkeit, die Lebensmittel recht günstig einzukaufen und entsprechend zu bunkern. Auch wenn es noch etwas dauert und wir erst nochmal nach Uruguay fahren, um das Boot aus dem Wasser zu holen. Aber alles was haltbar ist, kann schon eingelagert werden und wir können sehen, wie wir Verpflegung für 3 – 4 Monate einlagern können. So habe ich nun schon fast 30 kg Mehl einvakuumiert (wegen evtl. Feuchtigkeit) und verräumt. Natürlich haben wir es geschafft, unseren Mehleinkauf gerade zum größten Gewitter zu tätigen. Also wurde im Geschäft wieder fleißig aus dem Wagen umgeräumt und erstmal der Wagen mit Folie ausgelegt, um das Mehl trocken heimzubringen. Von oben kam zwar fast nichts mehr nach, aber das Wasser stand hier auf der Straße ganz schön hoch. Aber – wir haben es geschafft und keine Feuchtigkeitsschäden sind zu beklagen. Außerdem wurden noch ein paar kleinere Reparaturen vorgenommen, die dann schon von der Liste wieder gestrichen werden konnten. Hier und da noch ein paar Teile organisiert, nur damit es uns ja nicht langweilig wird.

Inzwischen ist auch ein weiteres deutsches Segelboot eingetroffen. Ulf, den wir schon kurz vor der Abfahrt in Piriapolis noch kennengelernt haben, liegt jetzt auch in Buenos Aires. Zwar nicht hier im Hafen, sondern etwas weiter nördlich im Flußdelta, wofür unser Boot einfach einen zu großen Tiefgang hat. Er hat inzwischen festgestellt, daß es bei uns im Hafen doch einfacher gewesen wäre – einfach, weil hier halt alles fußläufig zu erreichen ist. Sei es, um sich mit Geld zu versorgen, eine Telefonkarte zu kaufen oder auch die SUBE-Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel. Auch wird hier fast überall , selbst beim kleinsten Händler, die Kreditkarte angenommen. Er hat da schon etwas größere Probleme.

Wir haben uns dann in Tigre getroffen, um gemeinsam eine Bootsfahrt durch das Flußdelta zu unternehmen. Tigre ist ein Touristenort, von wo aus viele Bootsanbieter Fahrten anbieten. Mit oder ohne Mittagessen, mit oder ohne Landausflug, kleines Holzboot, großer Katamaran – alles vorhanden. Wir sind mit einem relativ kleinen Boot zu einer einstündigen Fahrt aufgebrochen. Auf den kleinen Flüssen konnte man sehen, wie die Menschen hier mitten im Fluß auf Inseln leben. Die ganze Versorgung erfolgt mit Booten. Wir haben unter anderem ein Müllboot und ein Lebensmittelhändlerboot gesehen. Was ich leider schade fand, daß die ganzen Ausflugsboote mit einer ungeheueren Geschwindigkeit da durch fahren. Es ist zum einem sehr laut und zum anderen entsteht auch ein extremer Wellenschlag, der auch an den Uferbefestigungen der Häuser nagt.

Alle Häuser sind hier nochmals auf Stelzen gebaut, da der Wasserstand hier ordentlich schwanken kann und gerne mal 2 Meter über dem normalen Wasserstand geht.

wir haben es zu guter Letzt doch noch geschafft, die beiden hier im Hafen liegenden Museumsschiffe zu besuchen.

Zuerst waren wir auf der „Uruguay“, eine als Korvette gebautes Segelschulschiff der argentinischen Armada. Berühmt wurde sich dadurch, daß sie zu einer Rettungsaktion in die Antarktis gefahren ist, um dort ein schwedisches Expeditionsteam zu retten. (Nordenskjöld-Rettung – sh. Wikipedia) Danach war sie ein Vermessungsschiff und Depotschiff.

danach ging es auf die „Presidente Sarmiento“, ein dreimastiges Segelschulschiff, das 39 Ausbildungsreisen in der Welt unternommen hat. Jede Ausbildungsfahrt hat ein Jahr gedauert.

von unserem Freund Guillermo wurden wir dann nochmals zu einem Asado eingeladen, an dem alle unsere argentinischen Freunde zusammengekommen sind, um uns noch einmal zu sehen (…und meinen Geburtstag zu begießen). Es war wieder ein sehr schöner und geselliger Abschluß – leider trennen sich unsere Wege nun erst einmal und wir hoffen, daß wir alle nochmals wiedersehen.

Nun werden wir morgen Abend aufbrechen und wieder nach Uruguay fahren, um unsere Dicke aus dem Wasser zu holen und ihr einen neuen Unterwasseranstrich zukommen zu lassen.

Uns hat es hier in Buenos Aires wirklich sehr gut gefallen. Die Stadt ist riesig und bietet so viele Möglichkeiten, ob Kunst, Kultur oder Natur. Und die Menschen sind unwahrscheinlich freundlich und hilfsbereit und freuen sich sehr, wenn Ausländer zu Besuch kommen. Das andere Argentinien, die Pampa durften wir ja auch kennenlernen, und das wieder andere Gesicht, Patagonien, dürfen wir auch noch kennenlernen. Also Leute – auf nach Argentinien. Euch entgeht sonst etwas.

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Argentinien von Land aus

Wer sich mit Reisezielen in Südamerika beschäftigt, wird früher oder später auf die Wasserfälle von Iguazu stoßen, so auch wir. Einmal davon gelesen, war es ein „must see“ auf unserer Liste. Waren wir zwar in Uruguay schon mal näher dran, wurde uns aber von diversen Leuten mitgeteilt, daß man dies von der argentinischen Seite machen sollte. Zum anderen war es auch mit dem Leihwagen in Uruguay nicht erlaubt, das Land zu verlassen.

So war es jetzt an der Zeit das Ganze zu planen. Zuerst galt es abzuklären, wie wir diesen Trip durchführen wollen – mit Flugzeug, Bus oder Auto. Preislich geben sich alle Möglichkeiten nicht viel. Zu fliegen wäre schnell und einfach, sehen vom Land tut man halt nichts. Mit dem Bus würde man was sehen, wäre auch einfach zu bewerkstelligen, und mit den hier üblichen Überlandbussen, die Liegesitze oder aber auch Schlafabteile haben, auch recht komfortabel. Letztendlich haben wir uns dann doch für das Auto entschieden, Hauptgrund ist und bleibt die Flexibilität, die wir dabei haben, sowohl in der Zeit als auch der Route. So haben wir ein paar Preise verglichen und sind wieder bei dem Anbieter Localiza gelandet, auch wegen der guten Erfahrungen bisher. Gesagt, getan haben wir nach unser Stadtbesichtigung, sofern wir jetzt erst einmal genug gesehen hatten, uns ein Auto gemietet. So sind wir dann am Donnerstag gestartet. Geplant für die Anreise haben wir gleich mal 2 Tage, am ersten Tag war ja Auto abholen und auch noch beladen angesagt, und bei 1300 km Strecke ist das bei den hiesigen Verhältnissen nicht zu schaffen. Im Vorfeld gleich noch auf halber Strecke ein Hotel vorgemerkt und los, mal schauen ob wir das heute schaffen. Wie wir dann unterwegs feststellten, sind die Straßenverhältnisse nicht schlecht und die Geschwindigkeitsbegrenzungen, mit 110 bis 130, erstaunlich hoch; unser anvisiertes Ziel konnten wir so erreichen. Die Unterkunft wurde dann unterwegs noch online gebucht und bis 18:30 Uhr waren wir vor Ort. Wie sich herausgestellt hat, war dieses Appartement leider direkt an einer viel befahrenen Straße, Schlafzimmer natürlich auch dorthin ausgerichtet. Aber für einen Nacht sollte es ja gehen. So sind wir dann am nächsten Morgen, nach einer nicht ganz so erholsamen Nacht (der Nachbar hat dann auch noch, zu allem Überfluss, ab 4 Uhr mal laut Musik angemacht), zum nächsten Bäcker, um uns dort ein Frühstück zu gönnen. Der weitere Weg war dann auch genauso gut zu fahren, vorbei an kleinen Ortschaften und auch vereinzelt etwas Größere. Am späten Nachmittag sind wir dann in Port Iguazu angekommen, mit der Erfahrung der letzten Übernachtung wollten wir uns erst mal ein Bild von der gewählten Übernachtung machen, bevor wir hier für 3 Nächte bleiben wollen. Die Erwählte war dann auch in einer Seitenstraße gelegen, ohne viel Verkehr und auch gleich mit Frühstück. Das positive, was es auch mit jedem Kilometer weiter in den Norden mit sich gebracht hat, es wurde wärmer, wir hatten bei Ankunft 28°. Was für eine Wohltat wieder mal am Abend nur mit Shirt und kurzer Hose unterwegs zu sein. Was wir natürlich wieder vergessen hatten: es ist Wochenende. Irgendetwas ist ja immer, das man bei der Planung vergisst. So sind wir dann schon recht bald los, um wenigstens dem größten Rummel am Anfang aus dem Weg zu gehen, gedauert hat es dann trotzdem bis wir im Nationalpark waren, wir mussten 3x mal anstehen. Zuerst, klar, an der Kasse, dann nochmal am Einlass und schlussendlich an der kleinen Eisenbahn, die uns die ersten Kilometer in den Park gebracht hat. Von hier war dann alles gut zu Fuß zu erreichen. Die Hauptattraktion, der GROSSE Wasserfall, war dann über eine weitläufige Steganlage zu erreichen. Geht es zuerst noch über den ruhigen Teil vom Flusslauf, wird das Getose immer lauter, bis diese zu einer Plattform reicht, an der man den Eindruck hat, man steht mitten in den sich hinabstürzenden Wassermassen, ein unbeschreibliches Erlebnis. Die Gischt die dabei entsteht, versperrt einen die meiste Zeit den Blick bis hinunter, wo sich das Wasser wieder zu einem Fluss zusammenschließt. In den Winden, die sich hier bilden sind unzählige Vögel unterwegs, die man ebenfalls bei ihren flugakrobatischen Einlagen bestaunen kann. Ihre Nester befinden sich wohl in dem Grün, das sich erstaunlicherweise an einigen Stellen der Felswand festkrallt, ich könnte dem ganzen Spektakel noch Stunden zuschauen. Aber schließlich ziehen wir dann irgendwann weiter, es gibt ja noch so einiges andere zu entdecken hier.

Nach dem großen Wasserfall sind wir dann noch zu den kleineren gelaufen. Eigentlich ist es ja in Summe nur „ein“ Wasserfall, da es sich um einen Fluß handelt. Aber durch die vielen Einbuchtungen und die Breite des Wasserlaufes sind es halt viele einzelne, kleinere Fälle, die zu bestaunen sind.

Hier auf argentinischer Seite kann man viele verschiedene Strecken ablaufen und sieht dabei auch sehr viel Flora und Fauna, da alles von dichtem Wald umgeben ist. Unwahrscheinlich viele Schmetterlinge tummeln sich hier, die sich auch gerne auf uns niederlassen. Wir haben hier auch Fische, Schildkröten, viele Vögel – einen Tukan!, blühende Bromelien und viele andere schöne Pflanzen und Blüten entdecken können. Einfach eine atemberaubende Gegend.

So konnten wir hier auf argentinischer Seite den kompletten Tag verbringen, ohne alles gesehen zu haben. Leider ist die Ausschilderung etwas sparsam, so daß wir mehrfach falsch abgebogen sind um einen der letzten zu bestaunenden Fälle zu sehen. Bis wir den richtigen Weg hatten, war dieser schon geschlossen.

Am nächsten Tag stand für uns die brasilianische Seite auf dem Programm. Hier sind wir nicht mit dem Auto gefahren, da wir a) keine Erlaubnis zum Grenzübertritt mit dem Leihwagen haben (bzw. die entsprechenden Autopapiere auch nicht hatten und b) es wohl auch ein Autochaos wäre. So sind wir mit dem Bus gefahren, der alle Stunde nach Brasilien rüber fährt. Im Vorfeld hatte sich Sabine noch Gedanken gemacht wegen unseres Visa im Reisepass. Da wir ja unsere „erlaubte“ Zeit in Brasilien schon voll hatten. Lassen die uns nochmal rein? Aber alles easy hier. Es gab nur eine Passkontrolle auf argentinischer Seite und das war es dann.

Auch hier auf brasilianischer Seite wieder Menschenmassen. Die Beschilderung hier ist definitiv schon einmal besser wie auf der „anderen“ Seite und auch das Personal ist hier auf Zack und spricht einen gleich an und hilft. Auch hier hieß es, erst mal in den Bus steigen und bis zum Einstieg zu den Wasserfällen fahren. Und wie uns schon angekündigt wurde, sind die Fälle auf brasilianischer Seite ganz anders zu bestaunen. Nun sehen wir das Ausmaß in voller Breite, standen wir doch in Argentinien eher über den Fällen, sind wir hier drüben auch am Grund bzw. auf halber Höhe. Und wir stehen direkt davor und werden entsprechend nass durch die Gischt und den Wind.

Hier haben wir dann auch das erste Mal Nasenbären gesehen. Diese sind hier leider angefüttert und waren untereinander entsprechend agressiv (Futterneid). Auf argentinischer Seite wurde überall darauf hingewiesen, die Tiere nicht zu füttern und an den Restaurants waren Gitter angebracht, so daß die Tiere nicht an die Tische konnten. Dort hat man diese Tiere dann auch nicht zu Gesicht bekommen. Anders in Brasilien. Da steht man keinen Meter weg von diesen Tieren. Auch hier wieder massenhaft Schmetterlinge, Eidechsen und Vögel.

Hier gibt es nicht so viele Möglichkeiten, noch andere Wege zu laufen, so daß wir nur noch einen kurzen Abstecher in einen Wald gemacht haben, um dann wieder den Heimweg anzutreten.

Auf beiden Seiten der Wasserfälle kann man sein Geld leicht loswerden. Es werden alle mögliche Aktivitäten angeboten: mit dem Boot an die Fälle fahren und richtig nass werden, Kajak fahren, Schlauchboot oberhalb der Fälle fahren, mit dem Truck durch den Wald fahren (nennt sich Expedition) uva. So haben zwei Länder aus einer unwahrscheinlich tollen Landschaft eine Gelddruckmaschine erschaffen – aber es ist einfach imposant und wunderschön und auf alle Fälle einen Besuch wert.

Bei der Rückfahrt mit dem Bus ging es wieder durch die Zollkontrolle – wieder ohne Probleme.

So sind unsere beiden Tage in Iguazu mit vielen Eindrücken und noch tolleren Fotos schon vorbei.

Am Tag darauf sind wir wieder gen Süden gestartet, aber auf einer anderen Route, mit unserem nächsten Ziel, dem Ibera Nationalpark. Auf dem Weg dahin haben wir die Ruinen von San Ignacio Mini besucht. Dieses UNESCO Weltkulturerbe haben wir durch Zufall auf der Karte entdeckt. Dabei handelt es sich um eine ehemalige Jesuiten-Anlage, die die einheimische Bevölkerung, die Guarani missionieren wollte. Diese wurde 1696 errichtet und 1767 wieder verlassen, als die Jesuiten von den Spaniern aus Südamerika vertrieben wurden.

In der Blütezeit lebten hier 4000 Menschen, es gab Wohnbereiche, Werkstätten, Gartenanlagen und natürlich eine große Kirche.

Früher gab es hier wohl Ton-, Bild- und Lichtshows in der Anlage, denn überall stehen noch Projektoren und Beleuchtungsanlagen herum. Vielleich muss man das Areal auch nur mal nachts besuchen und die Technik funktioniert noch, auch wenn sie nicht den Eindruck gemacht hat.

Eine beeindruckende Anlage, wenn man bedenkt, mit welchen Mitteln hier gebaut worden sein muß. In einem kleinen angeschlossenen Museum sieht man auf Bildern, wie die Anlage bei der „Wiederbelebung“ um 1940 von der Natur in Beschlag genommen war, da war viel Arbeit von Nöten, um jene wieder frei zu legen.

Von hier aus sind wir dann zu unserer Unterkunft für die Nacht gestartet, diese war dann auch schon am Rand des Nationalparks gelegen. Von hier aus hatten wir zu unserem Ausflugsziel, einer gebuchten Bootstour, nur noch 1,5 Stunden zu fahren, die wir dann auch frisch ausgeruht und gestärkt am späten Morgen in Angriff genommen hatten. Auch hier hatten wir von unterwegs online gebucht. So sind wir dann noch an dem kleinen Büro in der Stadt vorbei gefahren, um unsere Schuld zu begleichen und letzte Informationen einzuholen – wo genau die Tour denn startet. Mit Hilfe der netten Dame haben wir uns aus gleich eine Unterkunft am Ort gebucht, bis wir von der Tour zurück sind, könnte es spät werden, die Tour war von 16 bis 18 Uhr angesetzt. Mit der Info sind wir dann noch über 25 Pistenkilometer zu unserem Bootsanleger mitten durch den Nationalpark gefahren, nicht aber uns vorher in einer kleinen Imbissbude für den Rest des Tages zu stärken. So sind wir dann gegen 15 Uhr am vereinbarten Treffpunkt gewesen, noch nicht ausgestiegen ist auch schon unser Tourguide angekommen. „Ja wenn ihr schon da seid, können wir auch gleich starten, ihr seid die einzigen Gäste heute“. Gesagt, getan. Nach der kurzen Vorbereitung, um das Boot startklar zu machen, ging es dann auch schon los. Während wir eben auf das Boot gewartet haben, haben wir uns natürlich im Umfeld schon etwas umgesehen. Plötzlich entdecken wir einen Kaiman direkt im Grünteppich, wo die ganzen Boote liegen, keine 5 m weg von uns. Wir Rätseln noch ob es sich nicht um eine Plastikattrappe handelt, für die Touris halt, „schaut aber echt gut aus, die Attrappe“, als sich das Tier bewegt. Upps, nichts Attrappe, wir haben unseren ersten Kaiman in freier Wildbahn gesehen. Wie wir dann im Laufe der Tour feststellen, sollte es nicht der Letzte gewesen sein, es sind noch unzählige gekommen. Wir haben bei einem Veranstalter gebucht der hier „Pionierarbeit“ leistet, der Einzige der mit Elektroantrieb unterwegs ist. Wir wissen natürlich nicht, ob es daran gelegen war, daß wir so nah an die Tiere herangekommen sind, aber es war schon beeindruckend, zum Teil bis auf ein, zwei Meter heran zu kommen. Genauso viele Kaimane wie es hier gibt, leben diese Seite an Seite mit den Wasserschweinen, von den es ebenso zahlreiche hier gibt. Daß diese tiefenentspannt sind, hatten wir ja schon im Hafen von Itajai feststellen können, wo wir direkt an den Mitbewohnern vorbeigelaufen sind. Ricardo, unser Guide, hat uns auch sehr viel über die Natur hier erzählt und gezeigt. So waren auch neben dem einen oder anderen Vertretern der Vogelwelt, auch noch Sumpfhirsche zu bestaunen. Leider hatten weder wir, noch Ricardo, ein Fernglas dabei, um diese sehr scheuen Tier aus der „Nähe“ zu sehen. So verging die Zeit wie im Fluge, aus den zwei, waren dann auch zweieinhalb Stunden geworden. Er hat wohl auch gemerkt, daß wir uns für die Natur wirklich interessieren und nicht nur ein paar Schnappschüsse machen wollten. So sind wir dann mit vielen neuen Eindrücken unseren Rückweg gestartet, auf dem wir dann noch einen örtlichen Fuchs zu Gesicht bekommen haben.

Bis wir zurück im dem kleinen Ort waren, war es natürlich finstere Nacht, gut das wir schon die Unterkunft hatten. Kurz einchecken und das Zimmer beziehen, noch ein kleiner Plausch mit der Besitzerin, die für uns auch einen Tipp zum Abendessen bereit gestellt hat und dort auch mal anrief. Mit dem Ergebnis, heute geschlossen, die Wirtin macht heute keine Küche auf. Auch das ist normal hier, so die Gastgeberin. So bleibt uns, in diesem kleinen Ort, nur der Imbiss von heute Mittag, den wir besucht hatten übrig. Das Essen dort war ja auch nicht schlecht, und die Speisekarte mit Auswahloptionen. Bevor es dann später zur verdienten Nachtruhe gekommen ist, war aber erstmal Arbeit angesagt. In unserem Schlafgemach war eine Heerschar von Moskitos vertreten, die sich scheinbar wieder mal auf ein Festmahl gefreut hat, nicht mit mir. Es waren so an die dreißig der kleinen Bewohner, denen ich dann mal auf den Pelz gerückt bin. Ich hatte wohl alle erwischt, die Nacht war ruhig und erholsam. Für den nächsten Tag war dann auch die Königsetappe auf dem Plan gestanden, 800 km bis zurück zum Boot. Es war klar, daß es auch hier wieder Nacht ist, bis wir zurück sind, aber um etwas auf die Kostenbremse zu drücken, war dies bei den guten Straßenverhältnissen eine gute Option. Als kleiner Nebeneffekt, in Buenos Aires sind abends die Straßen leerer und man steht nicht im Stau.

Auch wenn wir jetzt wieder am Boot zurück sind, war unser Tour noch nicht zu Ende. Wenn auch keine Besichtigung anstand, so war noch Shopping angesagt. Für unsere Weiterreise nach Patagonien benötigt es noch ein paar lange Leinen, um sich damit an Land zu verspannen. Hierfür gibt es laut unseren Informationen eine gute Anlaufstelle in Mar del Plata, ein Küstenort ca. 450 km südlich von unserem Aktuellen. Die Überlegung war im Vorfeld, das Material bei einem Zwischenstopp mit dem Boot dort zu kaufen, oder aber jetzt wo wir den Leihwagen haben. Mit der Erkenntnis der letzten Besorgungen fiel die Entscheidung auf, „was wir haben, haben wir“, und falls wir es dort nicht bekommen, bleibt noch Zeit es vielleicht woanders zu organisieren. So haben wir dann uns erstmal in unserem Zuhause ausgeschlafen und bei einem der Bäckereien in der Stadt gemütlich gefrühstückt, die Vorräte am Boot waren ja erstmal nicht dafür aufgestockt. Start war dann schon gegen Mittag bis wir wieder zurück aus der Stadt waren, ein paar kleine Besorgungen inclusive, die auf dem Weg waren. Wieder der Vorteil von leeren Straßen, sind wir doch zügig aus der Stadt gekommen. Wir hatten für die Shoppingtour sowieso eine Übernachtung geplant, wir wissen ja mittlerweile wie es hier läuft. So sind wir dann noch vor Ladenschluss in Mar del Plata angekommen, „naja wir schauen halt mal gleich vorbei“, war unser Intension. Keine halbe Stunde später war der Einkauf schon erledigt, oh Wunder. Eine paar Kanister, die wir noch wollten, hatte dieser Laden zwar nicht, aber ein anderer gleich 100 m weiter, hätte diese, so deren Info. So sind wir dann noch gleich rüber gelaufen, der Laden hatte sogar noch offen. Wir erspähten auch gleich unser Objekt der Begierde, genau das, was ich gesucht hatte. Zwar nicht ganz billig, aber es waren halt genau die Dieselkanister, die ich mir vorgestellt habe. Drei Stück standen im Regal, ich wollte eigentlich vier. Einen Vierten hat er nicht und Besorgen kann er wohl auch keinen mehr – auch nicht bis Oktober, bis wir evtl. hier wieder mit dem Boot vorbeikommen. Dann packen wir halt die Drei mit ein, bezahlen und sind unter einer Stunde mit den Einkäufen durch, das ist Rekordverdächtig 😊. Es bewahrheitet aber wieder, was alle hier sagen, „Du bekommst hier alles, was vor Ort ist, nachbestellen ist nicht“. So sind wir froh, den Einkauf jetzt erledigt zu haben und nicht erst bei Ankunft mit dem Boot, wer weiß was oder eher was es nicht mehr bis dahin zu kaufen gibt. So haben wir dann beschlossen, die Übernachtung hier bleiben zu lassen und uns gleich wieder auf den Rückweg zu machen, gegessen wird dann Unterwegs irgendwo. Ankunft zurück an unserem Boot war dann gegen 23 Uhr. Mit unserer neuen Errungenschaft, den Kanistern, haben dann am nächsten Tag noch einen kleinen Pendelverkehr zwischen Tankstelle und Boot eingerichtet und unsere Dicke mit 600 Liter frischen Diesel befüllt. Mit drei Kanistern á 20 Liter, eine tagesfüllende Aufgabe. Für jede Fahrt zur Tanke bis zum Umfüllen in den Tank ist etwa eine Stunde vergangen.  Am Abend (und am nächsten Tag) wußten wir (bzw. der Rücken) aber, was wir geleistet haben. Tags darauf mussten wir dann auch den Leihwagen zurück bringen, mit 3900 km mehr auf der Uhr.

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Gastbeitrag von Daniel aus Uruguay

Wer unseren Blog aufmerksam verfolgt, weiß ja, daß jeder Mitsegler auf unserem Boot dazu „verdonnert“ wird, einen kleinen Gastbeitrag zu hinterlassen.

Hier kommt nun der Beitrag von Daniel, der mit uns von La Paloma bis Punta del Este in Uruguay mitgesegelt ist. Da Daniels Bericht auf Englisch geschrieben ist, habe ich so gut als möglich versucht, das Ganze zu übersetzen, damit auch die No-Englisch-Reader mitlesen können. Die guten Englisch-Speaker verzeihen mir bitte, falls etwas nicht so schön formuliert ist.

Sailaway Day

After much rain, the day was bright as I drove into town and work. The „TO DO“ list in the companion seat steared at mi and I steared to my left knowing that behind that narrow strip of pine trees was the ocean… I could smell it,  that’s how close it was.

The wheel went to port of it’s own accord and two pinewoods blocks later I was right in front of it, greenish blue and immense with a white beach as a sole shore… a little ahead the small fishing port of La Paloma and to the right a few masts… they always catch my eye..

This is a nice detour to go into town, I  thought, however when the next turnaround shortly came up the wheel once again, and even more surprisingly, went swiftly to port all of its own and left downtown in the dust… somewhere to starboard.
Before I knew it I was in the harbor

At this point I didn’t question what was going on any longer, how could I? I did what any sailor worth his salt that had been land bound for too long would have done, I got off the truck and walk the few yards toward those masts… the ones that always catch my eye.

I saw the „locals“, that always hang out on this side of the pier and then a little ahead. .. there it was clean and streamlined, no clutter about it, shining in the morning sun like the stainless steel anchor it sported in the bow and not far from it in the port side read „JOSA“

A friendly voice coming out of the middle cockpit said „Ola“ with a familiar accent, by then I had already caught eye of a German flag in the stern and I answered „Hallo“ replicating as best as I could my wife’s mother tongue… a short dialogue ensued, in which I used most words I know in German, and I was kindly invited to come on board…

Now, Laguna the Rocha was abeam, about 8 miles south of the harbor, and the huge and extensive coastal dunes that we had walked together a couple of days before looked unimpressive. Astern was slowly receding the town’s skykine of La Paloma, with the tall white lighthouse at the very tip of Cabo Santa Maria, seemingly emerging from the ocean, from our perspective. JOSA riding the southeastern swells with a kind and even motion, all sails set and drawing to the southeast wind in the quarter

During their brief stay, we shared with Sabine and Jochen some of our favorite spots around,
and had a chance to return their hospitality by opening the doors of our home in the „campo“ the day before their departure. unexpecting then, although secretly wishing, that an invitation to sail the next leg to Punta del Este with them  was in store…  what could I do? Well, I hoisted the main sail in my heart and gladly accepted

Coastal sailing is an amazing experience of being in two worlds at once, that meet and not. The sense of being removed from the „world“ is there every time you turn to gaze at the horizon and yet the eventual seagull venturing out or a the passing whiff of moist soil brings you right back to a new shore a d venture.  The Jose Ignacio lighthouse Mark’s the mid point of our sojourn to Punta del Este, rising and hiding astern to the rytm of the increasing south eastern, as sunset approaches in this short winter day.

After the first hours of sailing, talk among the three of us recedes, and the sounds of sails, ship and sea become the norm, I feel we continue sharing in a more intimate way we have silently agree at the surroundings request. I catch myself rediscovering time at sea, hours slip by as my eyes and mind rest in the ample horizon, every movement onboard evoque a silence I’m acquainted with anew every time I’m at sea and… I’m fully present.

The last light fades out in reds and crimsons behind Isla de Lobos, 8 miles SE of Punta, is clear now we won’t make it to port in daylight.
A scant mile south of our destination is Isla de Gorritti, a pine wooded island with a beautiful and deep small bay to the southwest and we agree spending the night there at anchor. A little moonlight help us to define the best spot not to far from the round sand beach. This is a place of simple beauty I love. Josa welcome us into its warm cabin to relish Sabine’s yummy diner, sharing life stories and rest…

When I peak out of the companionway occasionally I meet a star peaking out among dark clouds, tomorrow the bay will glitter with the early morning lights, the pines will recover their green and we’ll head into the harbor.

As I say farewell to my kind sailing companions at the bus station I’m grateful and light, full and empty, far and close,  we part with a common purpose, to sail the world we live in, without and within

Life is good

Ein Segeltag

Nach viel Regen war es ein strahlender Tag als ich in die Stadt zum Arbeiten fuhr. Die „To-Do-Liste“ auf dem Beifahrersitz starrte mich an und ich starrte nach links, wohl wissend, daß hinter diesem schmalen Streifen Kiefern der Ozean ist…. Ich konnte es riechen, so nah war er.

Das Auto fuhr ganz von selbst nach links und zwei Blocks mit Kieferwäldchen weiter war ich direkt davor, grünlich blau und riesig mit einem weißen Strand als Ufer… ein Stückchen weiter der kleine Fischereihafen von La Paloma und auf der rechten Seite einige Masten …. Sie fallen mir immer direkt ins Auge…

Dies ist ein netter Umweg in die Stadt, dachte ich, als sich in der nächsten Kurve das Lenkrad wieder wie von alleine nach links drehte und die Innenstadt im Dunst zurückließ – irgendwo auf der rechten Seite von mir. Bevor ich es wußte, war ich im Hafen.

Zu diesem Zeitpunkt fragte ich mich nicht mehr, was ist los, wieso auch? Ich tat, was jeder Segler getan hätte, der zu lange schon an Land ist. Ich stieg aus dem Truck aus und ging die paar Meter auf die Masten zu…die, die mir immer ins Auge stechen.

Ich sah die Einheimischen, die immer hier am Pier herumhängen und ein bisschen weiter vorne…. Dort war es, sauber und stromlinienförmig, kein Gerümpel drumherum, glänzend in der Morgensonne wie der Edelstahlanker, den es am Bug trug und nicht weit davon entfernt stand an der Backbordseite „JOSA“.

Eine freundliche Stimme rief mir aus dem mittleren Cockpit ein „Ola“ mit einem mir bekannten Akzent zu. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon die deutsche Flagge am Heck entdeckt und antwortete „Hallo“, wobei ich so gut ich konnte die Muttersprache meiner Frau anwendete. Es folgte ein kurzer Dialog, in dem ich die meisten Wörter verwendete, die ich auf Deutsch kenne und ich wurde freundlich eingeladen, an Bord zu kommen.

Nun liegt Laguna de Rocha querab, etwa 8 Meilen südlich des Hafens und die riesigen und ausgedehnten Küstendünen, die wir ein paar Tage zuvor gemeinsam erwandert hatten, sahen nicht besonders beeindruckend von hier aus aus. Achtern entfernte sich langsam die Skyline der Stadt La Paloma und der hohe weiße Leuchtturm an der äußersten Spitze von Cabo Santa Maria schien aus unserer Perspektive aus dem Meer aufzutauchen. JOSA reitet mit einer freundlichen und gleichmäßigen Bewegung auf der  südöstlichen Dünung, alle Segel sind gesetzt und in den südöstlichen Wind gedreht.

Während ihres kurzen Aufenthaltes haben wir mit Sabine und Jochen einige unserer Lieblingsplätze in der Gegend geteilt und hatten die Gelegenheit, ihre Gastfreundschaft zu erwidern. Unerwarteterweise, obwohl insgeheim von mir erhofft, erhielt ich die Einladung, die nächste Etappe bis Punta del Este mit zu segeln. Was sollte ich tun? Nun, ich hisste in meinem Herzen das Großsegel und nahm dankend an.

Küstensegeln ist die erstaunliche Erfahrung in zwei Welten gleichzeitig zu sein, die sich begegnen und doch auch nicht. Das Gefühl, fern der „Welt“ zu sein, ist jedes Mal da, wenn man sich umdreht, um auf den Horizont zu blicken und doch bringt einen die Möwe, die sich hinauswagt oder der Hauch feuchter Erde zurück an ein neues Ufer und Abenteuer. Der Leuchtturm Jose Ignacio markiert die Mitte unseres Ausfluges nach Punta del Este, der im Rhythmus des zunehmenden Südostwindes aufsteigt und sich hinter dem Heck versteckt, während an diesem kurzen Wintertag der Sonnenuntergang naht.

Nach den ersten Stunden des Segeln wird das Reden zwischen uns Dreien leiser und die Geräusche der Segel, des Schiffes und des Meeres werden zur Normalität. Ich habe das Gefühl, daß wir weiterhin stillschweigend auf eine intimere Art und Weise miteinander kommunizieren. Ich ertappe mich dabei, wie ich die Zeit auf See wiederentdecke, Stunden vergehen, während meine Augen und Gedanken am weiten Horizont ruhen, jede Bewegung an Bord ruft eine Stille hervor, die ich jedes Mal neu erkenne, wenn ich auf See bin, und … ich bin ganz präsent.

Die letzten Lichter verblassen in Rot- und Purpurtönen hinter der Isla de Lobos, 8 Seemeilen südöstlich von Punta. Jetzt ist klar, daß wir es bei Tageslicht nicht bis zum Hafen schaffen werden.

Eine knappe Meile südlich unseres Zieles liegt die Isla de Gorritti, eine mit Kiefern bewaldete Insel mit einer wunderschönen und tiefen, kleinen Badebucht im Südwesten und wir vereinbaren, die Nacht dort vor Anker zu verbringen. Ein wenig Mondlicht hilft uns, den besten Platz nicht weit vom bogenförmigen Sandstrand zu finden. Dies ist ein Ort von schlichter Schönheit, die ich so liebe. JOSA heißt uns in ihrer warmen Kabine willkommen, um Sabines leckeres Abendessen zu genießen, Lebensgeschichten auszutauschen und uns auszuruhen…

Wenn ich aus der Niedergangstreppe hochschaue, sehe ich gelegentlich einen Stern zwischen den dunklen Wolken hervorlugen. Morgen wir die Bucht im Licht des frühen Morgens glitzern, die Kiefern ihr grün zurückgewinnen und wir werden in den Hafen einlaufen.

Als ich mich am Busbahnhof von meinen freundlichen Segelgefährten verabschiede, bin ich dankbar und leicht, voll und leer, fern und nah. Wir trennen uns mit einem gemeinsamen Ziel: die Welt zu besegeln, in der wir leben, in Gedanken und in der Realität.

Das Leben ist schön

3 in einem Boot
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