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Auf geht‘s zur Nummer Drei

Damit ist gemeint, daß wir schon das dritte Weltmeer ansteuern. Auch wenn wir nur in der Ostsee gestartet sind und die Nordsee einmal durch den Ärmelkanal durchquert haben, wir waren zumindest schon mal dort. Gestartet sind wir ja diesmal von Cherbourg aus, kurz vor unserer Abreise noch mit einem Weltumsegler gesprochen, der gerade nach 9 Jahren nach Deutschland zurückkehrt. Wolfgang hatte uns noch auf die Schnelle ein paar nützliche Sachen mit auf dem Weg gegeben, bevor er von seinem Liegeplatz abgelegt hatte, der unmittelbar in unserer Nähe war. Wir sind dann gegen 19 Uhr auch los, der Gezeit wieder mal geschuldet. Die Gezeit gegen Mittag war uns zu bald, da wir zum einen von der letzten Nachfahrt noch ausschlafen wollten und zum anderen uns noch den Proviant für die nächsten Tage besorgen mussten. Außerdem wurden noch die örtlichen Schiffsausrüster aufgesucht, um nach ein paar Teilen Ausschau zu halten, haben sie nicht gehabt. Dann eben doch noch schnell bestellen und an unseren nächsten Zielhafen schicken lassen.

Die Wetterdaten waren zwar nicht die Besten zum Segeln, aber zumindest keinen Wind von vorne. Und wenn es so bleibt wie angekündigt, werden wir auch ohne Zwischenstopp gleich über die Biskaya gehen, so der Plan. Gestartet, wieder unter Motor, ging es also Richtung Westen in die Nacht hinein in ein sehr starkes Tidenströmungsgebiet. Wir sind schon kurz bevor der Strom „kippt“ los um auch wirklich diese vollen 6 Stunden mit zu nehmen bzw. auch an der ersten Ecke diesen nicht voll zu erwischen. Westlich von Cherbourg gibt es Ecken, die dann einen Strom von bis zu 8 kn entwickeln, so schnell könnten wir gar nicht fahren, wenn wir diesen gegenan bekommen würden. An einer dieser Ecken angekommen, fängt auch unser Boot so langsam an sich wie ein Rodeopferd zu benehmen. Ein wildes hin und her, die Nacht ist Pechschwarz, wir können nur erahnen was sich da gerade im Wasser abspielt. Unsere Instrumente zeigen aktuell Strom von 3,5 kn an der uns schiebt, nicht drüber nachdenken, wie es wäre, wenn es mal mit 8kn „bläst“. Da sollte man sich fernhalten, auch wenn einen der Strom mitnimmt. Nach 15 min ist der Spuk auch schon wieder vorbei und wir sind wieder im „Normalen“ Gezeitenstrom unterwegs. Früh um 5 Uhr kommt sogar etwas Wind auf, so daß wir schonmal ein Segel rausholen, um die Motorfahrt zu unterstützen. Gegen 13 Uhr kommt dann noch Segel Nummer zwei raus und wir können das erste Mal seit Scheveningen ohne Motor, nur mit der Kraft des Windes unterwegs sein, das ist jetzt schon 400 sm her. So geht es dann auch in die zweite Nacht hinein, der Wind nimmt auch wie gemeldet etwas zu, aber alles kein Problem. Mit dem Wind nimmt natürlich auch die Welle zu und an der nordwestlichsten Ecke von Frankreich um die „Croissant“- Insel herum (den Namen hat sie von uns schon bei der Überführung bekommen, da keiner den Namen aussprechen konnte), kam auch wieder die unangenehme Welle dazu, die die Strömung hier verursacht, zum Glück wieder mit dem Strom (oder gut Berechnet 😉). Diese Insel ist so die Grenze zum Ärmelkanal, wir sind dann auch schon im Atlantik, der besagten Nummer 3, und die Biskaya liegt voraus. Nochmal kurz die Wetterdaten checken, solange noch Netz da ist und der Beschluss wird gefasst, gleich über die Biskaya zu gehen. Das Wetterfenster sollte uns so langen. Würden wir hier einen der nächsten Häfen ansteuern, würden wir in diesem für mindestens eine Woche festhängen (Dauer unbekannt, da Wetteraussichten ja länger nicht unbedingt stimmen), da vom Atlantik ein kleines Sturmtief ankommt.

Ja die Biskaya, hier soll es so manches mal richtig Rund gehen. Zum einen kommen die besagten Tiefs irgendwo zwischen Biskaya und Irland das erst mal auf Land, und zum anderen steigt hier an einer Unterwasserkante der Meeresboden von 5000m Wassertiefe auf 200m Tiefe auf. Beides kann dann schon mal eine schwere See verursachen. So wie es aber aktuell aussieht, ist uns die Biskaya auch bei der zweiten Überquerung gut gesonnen.

Im Verlauf des nächsten Tages hat der Wind dann auch wieder nachgelassen, wieder wie gemeldet, manchmal stimmen auch die Vorhersagen. Gegen Mittag beschließen wir unseren Blister zu setzten, eine Art von Leichtwindsegel, das sind die schönen großen Bunten Segel, die man immer mal wieder sieht. Das Setzen von diesem dauert bei uns zwar etwas, aber man wird bei Leichtwind mit gutem Vortrieb belohnt. Ich lege mich dann am Nachmittag hin, um noch etwas Schlaf nachzuholen. Irgendwann klopft es an der Luke, kein gutes Zeichen. Heißt, es ist irgendetwas und es wird die zweite Person an Deck benötigt. Schon am anziehen, kommt Sabine unter Deck und teil mir mit, daß sich der Blister um das Vorstag gewickelt hat. Schaut aus wie eine falsche Sanduhr, die beiden Enden vom Segel sind dabei aufgewickelt und in der Mitte hängt noch etwas Segel, das vom Wind aufgeblasen ist. Nicht gut, habe davon schon des Öfteren gehört, aber selbst noch nicht gesehen. Aber wie bringt man das Segel so jetzt wieder in den Ursprung zurück bzw. runter, mmmmmh. Diverse Fahrmanöver unter Maschine haben leider keinen Erfolg gebracht, um den Knoten wieder aufzulösen, also muss jemand rauf in den Mast und den Knoten von oben her lösen. Sabine war voll motiviert da selbst hoch zugehen, wahrscheinlich geschuldet, daß es in ihrer Wache passiert ist. Ich musste zu dieser Aussage nur innerlich Lachen, auch wenn es uns in diesem Moment leider nicht zum Lachen war (und das ist absolut nicht Böse gemeint, meine liebe Sabine). Dazu muss ich erklären, daß Sabine bisher genau einmal im Mast war. Das war in Malta im Hafen bei null Wind und Welle. Schon damals ist sie da nur mit tatkräftiger Unterstützung durch mich hochgekommen, von der leichten Höhenangst ganz zu schweigen und dann noch ein 120 m² Segel bergen, haha. Das dieser Tag kommen wird, wo ich auf offener See in den Mast muss war mir schon immer klar, aber jetzt schon! Die Bedingungen dazu waren ja nicht ganz so schlecht, wenig Wind und eine Atlantikdünung von nur 1 bis 1,5 Metern. Macht oben am Mast eine Querbewegung von etwa 3 m aus, die das ganze bei jeder Welle sich so Hin und Her bewegt. Na dann, „auf geht’s“. Nach ca. 1 Stunde war das gute Stück dann auf dem Deck gelegen und wurde anschließend wieder verstaut. Jetzt geht es erstmal nur mit Maschine weiter, da der Wind für die anderen Segel zu schwach ist und zur Nacht hin e komplett einschlafen soll. Nun heißt es erst mal alles sacken lassen und durchschnaufen, war verdammt anstrengend. So sitzen wir im Cockpit und plötzlich Delphine, die ersten am Schiff während unserer Reise, wenigstens eine schöne Belohnung für den Arbeitseinsatz. Anschließend der nächste Versuch noch etwas zu schlafen, es blieb beim Versuch, mir tun noch alle Gräten weh. Wie ich wieder an Deck komme, teilt mir Sabine mit, daß sie wohl unsere erste Walsichtung verpasst hat. Beim fotografieren vom Sonnenuntergang hat sie wohl ein Ausblasen gehört, sie dachte es wäre vom Boot gekommen, da sich die Geräusche, wenn eine Welle bricht, ähnlich anhören. Bei einem weiteren Blick sieht sie nur einen Rücken gemächlich ins Blau gleiten, schade. Ich denke und hoffe, wir werden noch welche sehen.

Später, wie Sabine ins Bett geht und ich meine Wache starte, es ist schon dunkel, ist auch gleich wieder so ein Moment, den ich liebe. Wir sind gerade so richtig in der Mitte der Biskaya, das heißt die Nächsten 150 sm (ca 275km) kein Licht vom Mensch verursacht, außer ein paar mini kleine Positionslichter von Booten, von denen ich aktuell keines sehe und auch kein Mond ist zu sehen. Jetzt schalte ich unsere Positionslichter aus und dimme die Instrumente komplett runter. Und da ist er, unser Sternenhimmel. Wer diesen einmal so gesehen hat, weiß, wieso es heißt „Millionen von Sternen“. Ein krönender Abschluss für einen anstrengenden Tag. Achja, wenn ihr mal so eine Lichterkette am Nachthimmel seht, ca. 10 Stück wie an der Perlenschnur aufgereiht, das sind keine Außerirdischen. Es sind Satelliten von Starlink, die gerade ins All befördert wurden und ihre Umlaufbahn noch nicht erreicht haben.

Mittlerweile sind wir bei Tag 4 auf See angekommen. Nachdem am Ende von unserem kleinen Blisterdebakel ja die Maschine angeschmissen worden ist, konnten wir diese gegen Mittag endlich wieder abstellen, 18 Stunden später. Was dann folgte war ein sehr schöner Segelnachmittag, und noch viel besser, ohne weitere Zwischenfälle. Windstärke 3-4 Beaufort aus Ost, Welle max. 1 Meter, überwiegend blauer Himmel und den ganzen Tag ohne eine Sichtung von einem Boot oder Säugetier. In der Nacht, wieder einmal, soll der Wind dann bis auf 5 in Böen zunehmen. Wir werden sehen. Vorsorglich wird das Großsegel vor Einbruch der Dunkelheit schon mal ins 2. Reff eingebunden.

Tja, aus den 5er Böen ist dann pünktlich zur Dunkelheit ein Dauerzustand geworden. Die Wellen sind dementsprechend auch immer größer geworden. Während unsere Gerda (treue Leser wissen, daß das der Spitzname unseres Autopiloten ist) normalerweise treu ihren Dienst verrichtet, mag sie solche Bedingungen leider überhaupt nicht und steigt mit einem lauten Alarmton aus. Jetzt heißt es schnell sein und das Ruder übernehmen. So geht es dann im Eiltempo durch die Nacht, unser Mädchen zeigt, was in ihr steckt und wir laufen permanent mit mindestens 7 kn und mehr, in Spitze bis 8,5 kn. Die Krönung an Welle kommt dann noch zum Ende hin, in dem Bereich den ich schon erwähnt habe. Wenn der Meeresgrund von hier 4000m auf 300m ansteigt, führt unser Boot uns ein kleines Tänzchen vor. Natürlich alles bei Dunkelheit, man sieht nicht was kommt, kann nichts aussteuern oder reagieren. Mit dem Sonnenaufgang, eigentlich ist es nur hell geworden, die Sonne war noch gar nicht da, ist der Spuk innerhalb von 20 min zu Ende. FLAUTE. Wirklich von Windstärke 5 auf 1-2 Beaufort, nichts mehr zum Segeln. Also unser Segel geborgen und Maschine anschmeißen für die letzten 30 Seemeilen bis A Coruna. Die See beruhigt sich dann auch sehr schnell und wir können unser Frühstück im Cockpit genießen, als uns dann nochmal ein paar Delphine besuchen.

Jetzt heißt es noch in den Hafen einzulaufen, Boot festmachen und SCHLAFEN, nachdem ich die ganze Nacht wach war. Sabine hatte mir eigentlich am Vortag versprochen, ich könnte in der Nacht von 12 bis 6 Uhr mal durchschlafen. So ändern sich die Pläne eines Seglers halt immer sehr schnell.

Beim Einlaufen in den Hafen werden wir schon von Kai von der Sailaway erwartet, der uns einen schönen Liegeplatz schräg gegenüber von seinem „gesichert“ hat. Jetzt liegen wir an einem Steg, an dem etliche Wimpel von TO-Mitgliedern im Wind flattern. Das ganze Jahr versammeln sich die Langfahrer vor Nordspanien – Biskaya, Kanaren, Azoren, alle die über den Atlantik wollen oder kommen. Man trifft sich immer wieder – einmal abgesprochen oder einmal zufällig.

Nachdem ja der Plan war, erst mal schlafen…wie immer, wir machen‘s anders. Erst mal gemütlich anlegen und mit Kai das verdiente Anlegerbierchen getrunken und geschwatzt. Mit den Nachbarbooten etwas Konversation betrieben, im Marinabüro anmelden und schon ist es Nachmittag. Jetzt bloß nicht mehr hinlegen, sonst schlafen wir heute Nacht ja nicht. Außerdem sind wir komischerweise beide topfit. Also wird erst noch mal unser Schiffchen etwas gepflegt und von den vielen Salzkrusten, die sich schon bilden (egal, wo man hinlangt), befreit und schön abgespült.

Und dann…bequem ohne Schräglage und festgeklammere ein Abendessen kochen und ohne Eile zusammensitzend einnehmen. Bei den letzten Happen taucht dann auch Kai wieder auf, da wir ausgemacht hatten, den Abend gemütlich zusammen ausklingen zu lassen. Es war dann auch wieder ein sehr schöner und unterhaltsamer Abend bei Bierchen und Gin-Tonic – und Spezi natürlich. Und bald ins Heiabettchen, um so richtig auszuschlafen.

Wir werden jetzt hier einige Tage verbringen, da ab Sonntag Sturm auf dem Atlantik angesagt ist. Aber A Coru­ña soll ja sehr schön sein und es gibt sicherlich viel anzuschauen. Morgen werden wir erst einmal zum shoppen gehen und ab Nachmittag werden wir mit Kai in die Stadt losziehen, wo wir uns dann erst wieder einmal Tapas gönnen werden. Aaaah, im Land der kleinen Köstlichkeiten – endlich!!!

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Und weiter geht`s

Nachdem wir jetzt achtzehn Tage in Zeebrügge gelegen waren, ist am Donnerstagnachmittag endlich unsere reparierte Einspritzpumpe wieder in unsere Hände gekommen. Zwei Stunden später wo der Kopf (und der Rest natürlich auch) im Motorraum steckte, machte unser Motor wieder seine ersten Laufversuche. Noch etwas unrund, bis das Kraftstoffsystem komplett entlüftet war, aber dann. Dann noch eine Stunde Testlauf und es wurde für, naja, fast gut empfunden. Das Problem, daß wir Diesel ins Motoröl bekommen ist weg, dafür leckt die Einspritzpumpe außen. Zum Glück aber nur leicht, so daß man das erst einmal ignorieren kann. Irgendwo an der Rückseite zwischen Motorblock und Pumpe leckt es wohl, dazu muss aber die Pumpe wieder erstmal komplett raus, grrrr. So der Beschluss, bleibt erst mal so und wird genau beobachtet. Nach kurzer Beratung, checken der Wetter- und Gezeitendaten hatten wir dann beschlossen, noch am Abend zu starten.

Wir wollten bis Boulogne-sur-Mer kommen, damit die Engstelle bei Calais hinter uns liegt. Wind war leider keiner vorhergesagt bzw. so wenig, daß es nicht zum Segeln langen wird. Heisst also, der Motor wird gleich mal auf Belastungsprobe gestellt, auch nicht ganz ungefährlich, aber HOP oder TOP.

16 Stunden und 79 sm später haben wir unser Ziel dann auch gegen 14 Uhr erreicht, die örtliche Marina. Kurz über Funk angemeldet und vom Hafenmeister einen Liegeplatz zugewiesen bekommen. An der Steganlage einen äußeren Platz, schön leicht anzufahren. Auf der langen Anfahrt in der weitläufigen Hafenanlage das Schiff zum Anlegen vorbereitet und schließlich den Liegeplatz angesteuert. Die Plätze hier sind sogenannte Fingerstege. Das bedeutet ein langer Hauptsteg an dem seitlich, kleinere kurze Stege angebracht sind, an denen man dann mit Bug oder Heck voraus reinfahren kann und seitlich festmacht. Also wir Bug voraus angefahren, mit dem Heck macht bei uns wegen der angebauten Windsteueranlage keinen Sinn, jetzt noch kurz Aufstoppen. Das heißt, das Schiff zum stehen bringen. Dazu wird der Rückwärtsgang eingelegt und entsprechend Gas geben bis das Schiff zum stehen kommt. Beim umschalten von Vorwärts- in den Rückwärtsgang geht es quasi über den Neutral/ Leerlauf um das Getriebe umzuschalten. Dann der große Schock, im Neutral geht die Maschine aus. Keine Maschine heißt auch kein Aufstoppen möglich.

Da bewegen sich gerade etwa 18 Tonnen mit Restgeschwindigkeit ungebremst auf eine Steganlage zu, Abstand noch ca. 20 m.

Schnell probiert den Motor wieder zu starten, gelingt auch. Nur ist die Drehzahl so weit im Keller, daß der Motor geradeso mit ach und krach läuft, Gang einlegen und die Maschine geht gleich wieder aus. Was eine Sch…., nochmal ein Versuch, gleiches Spiel. Dann das Ganze mit eingelegtem Rückwärtsgang und Gas dazu, eigentlich ein No-Go. Aber es funktioniert und ich gebe Vollgas zurück. Eigentlich warte ich schon auf den Einschlag, aber das Schiff kommt mit weniger als einen halben Meter Abstand zum Steg, zum stehen. Puhhhh, war das knapp. Fast wäre hier gerade unsere Reise, die eigentlich ja erst begonnen hat, wieder zu Ende gewesen. Der Schock sitz Tief, die Knie und Hände zittern. Mir wäre jetzt nach einem ordentlichen Schluck aus der Pulle (wer mich kennt, mmmh).

Schiff fertig vertäuen und dann erst mal hinsetzen und alles sacken lassen. Es dauert lange bis ich wieder auf „Normal“ laufe. Schon erstaunlich wie lange so ein paar Sekunden sein können, und was man da noch so alles machen kann wenn man nicht gleich in Panik gerät. Wie hat der Stegnachbar sich dann geäußert: es war nicht viel Platz, aber es war Platz. Wo er Recht hat, hat er Recht.

Die Überprüfung hat dann ergeben, daß das Problem mit dem Diesel im Öl so nicht mehr besteht. Ich habe dann eigentlich nur das Standgas erhöht, und der Motor läuft wieder ordnungsgemäß. Meine Vermutung, durch die Reparatur und die darauffolgende lange Maschinefahrt hat sich die Einspritzpumpe erst noch ein wenig „Einlaufen“ müssen, was das Standgas in den Keller fallen gelassen hat. Die Erkenntnis daraus, jetzt wird vor jeder Hafeneinfahrt erst einmal getestet ob der Motor ordnungsgemäß arbeitet, sprich auch sauber im Standgas läuft.

Später sind wir dann noch in die Altstadt, die wie eine Festung aufgebaut ist, soll es wohl auch sein. Sehr schön an zu sehen, auch mit einer großen Basilika, der Notre-Dame. Auf dem Rückweg sind wir noch essen gegangen, das wollten wir uns nach dieser Aufregung gönnen.

Am nächsten Tag geht’s weiter nach Cherbourg. Leider meint es der Wettergott wieder nicht gut mit uns, es ist wenig bis gar kein Wind aus Ost angesagt. Im Ärmelkanal, wo eigentlich Westwind vorherrscht, nicht ganz so schlecht. Besser als gegen an, wir hoffen. Unser Blister, ein Leichtwindsegel, wird zurecht gelegt und los geht es. Um es kurz zu machen, das Segel haben wir nicht gebraucht und dieses hat es sich in unserer Pantry bequem machen dürfen, einfach zu wenig Wind. Eine Stunde vor dem Hafen zieht dann noch ein Gewitter auf. Hier kommt natürlich Wind, aber der ist so unberechenbar, daß die Segel weiterhin eingepackt bleiben. Bei insgesamt 27 Stunden unter Motor kommt es auf die eine Stunde auch nicht mehr an und es bleibt segeltechnisch entspannt. Kurz vor der Hafeneinfahrt noch den Motor checken 😉, alles in Ordnung. So kann es in den Hafen gehen.

Eigentlich sind wir aktuell so unterwegs wie wir es nicht machen wollten, mehr oder weniger Strecke zu machen auf Biegen und Brechen. Wir haben aber leider ja schon so viel Zeit verloren, es sind schon über zwei Monate, daß wir nicht auf das passende Segelwetter warten können. Wir wollen so schnell wie möglich durch den Ärmelkanal und über die Biskaya. Auch wenn es dieses Jahr von der Windlage schon sehr oft gepasst hätte, ist das nicht selbstverständlich. Ist halt blöd, wenn man gegen die vorherrschende Windrichtung will, aber was sein muss, muss sein. So geht es dann auch weiter, auch wenn wir nicht segeln können, bevor der Wind wieder auf West dreht und es uns noch schwerer macht. Die Biskaya sollte noch im September genommen sein sonst wird es mit dem „Wetterfenster“ immer schwieriger.

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Zeitvertreib

Nachdem wir nun schon einige Zeit hier in Zeebrugge festsitzen und uns ja irgendwie beschäftigen müssen, haben wir ein bisschen am Boot gearbeitet und auch ein bisschen Sightseeing gemacht.

Zeebrugge ist jetzt nicht wirklich der Burner, was die Möglichkeiten betrifft. Eigentlich ja nur der „Seehafen“ von Brügge, gibt es hier den Hafen, die Marine hat ihre Schiffchen hier, es gibt ein Kreuzfahrtterminal und sonst…..nix. Ja, einen schönen breiten Sandstrand mit Dünen gibt es, an denen Familien ihre Kinder laufen lassen können und einige Restaurants. Bisher haben wir hier am Strand die besten Pommes gefunden, die wir bisher durchprobiert haben. Aber es waren noch nirgends „die Pommes“, die wir uns von Belgien erhofft haben.

Hier einige Zeebrugge Impressionen

Als Alternative sind wir dann mal in die gegengesetzte Richtung losmarschiert, Richtung Osten nach Knokke-Heist. Hier kommt man über eine Klappbrücke, die die Einfahrt in die Schleuse darstellt. Und prompt bei unserem Dahingelatsche macht die auf und bremst uns aus. Aber so haben wir dieses Spektakel auch einmal gesehen. Der Verkehr wird übrigens während dieser Zeit (das dauert nämlich etwas länger) umgeleitet über die andere Brücke, die die Schleusenausfahrt markiert. Man fährt quasi einmal um den Block. Das macht auch die Straßenbahn so. Da gibt es die normale Route und die Umleitungsroute an Gleisen.

Auch Knokke ist nicht wirklich schöner als Seebrügge. Ein breiter Sandstrand mit vielen Restaurants, dahinter große Wohnblocks. Also schön ist schon anders. Was wir gemerkt haben: die Wohnblocks haben einen Zweck!!! Die bremsen den Wind. In der Stadt merkt man den Wind nämlich gar nicht.

Von oben nach unten: offene Klappbrücke, wo es für uns noch alles hin geht?, Schiff kann durch, on the Beach, hier haben die Einheimischen ihre Strandutensilien drin, schon wieder Abend, die Hafenanlage

Nachdem wir unsere Einspritzpumpe ja jetzt endlich in der Werkstatt zum Prüfen haben und diese „Anfang nächster Woche“ zurückerhalten, haben wir ja noch einige freie Tage gewonnen. Also fahren wir halt doch mal nach Brügge und geben uns das volle Touriprogramm, wobei wir ja eigentlich große Städte meiden.

Vorweg mal das wirklich positive an Belgien: der öffentliche Nahverkehr stellt überhaupt kein Problem dar. Man kann direkt in der Tram mit Karte mit Paydirekt bezahlen. Der ÖNV kostet 2,50 € für 1 Stunde Fahrzeit. Egal wieviele Strecken mit Tram oder Bus oder wohin. Nach dieser Stunde darf man bis zur nächsten Haltestation mitfahren und muß dann entweder nochmals lösen oder halt raus. Oder halt dann Tagestickets für 7,50 € oder Mehrtagestickets. Aber echt faire Preise und einfach im Handling. Tickets kann man am Automaten oder eben auch in Läden, wie hier dem SPAR-Markt erwerben. Alles ganz easy. Warum muß das in Deutschland so kompliziert sein und jeder sein Süppchen kochen?

Also sind wir gestern mit dem Tagesticket nach Brügge gefahren. Puh!!! Ja, Brügge ist echt ein schönes Städtchen, in dem man viel anschauen kann. Wir haben uns für eine kostenlose Stadtführung in Englisch entschieden. Einfach anmelden, zum Treffpunkt kommen und nach der Führung das bezahlen, was es einem Wert ist. In Deutsch gibt es dieses Angebot leider nicht. Aber so langsam bin ich im Englischen wieder eingegroovt….was zwei Wochen Belgien so ausmachen!

Stephanie, unsere Führerin hat dann auch schön losgelegt. Manche Sachen gingen doch schon ganz schön schnell in ihrem amerikanisch-Englisch und hat allerlei Wissenswerte über die einzelnen Gebäude und die historischen Hintergründe erzählt. (Gut, das was sie halt auswendig gelernt hat – in die Tiefe hat man da sicherlich keine Fragen stellen brauchen)

Ich erzähle Euch jetzt nicht, was wir da alles zu hören bekamen. Die ganzen Jahreszahlen von 1450 und Co. und den jeweiligen Akteuren. Fakt ist: Brügge ist ziemlich alt und war schon immer ziemlich bedeutend und umkämpft. Witzig ist nur, daß man denkt „Boah, das Teil schaut aber alt aus“ – nee, da ist das jüngste Bauwerk hier. z.B. die kleinste Brücke von Brügge, auf der jeder ein Foto machen muß, weil das „so toll“ ist. Das ist die neueste Brücke.

Die Führung dauerte insgesamt 1,5 Stunden und ging über ca. 5 km. War ausreichend und echt gut. Wir sind dann hinterher noch selbständig etwas umhergeschlichen auf der Suche nach „den Pommes“ und sind dem ganzen Trubel in der Stadt dann aus dem Weg gegangen. Diese Menschenmassen sind echt der Wahnsinn. Wir sind dann mal dem „Wasserring“ der Stadt entlang durch die grüne Lunge bis zum Smedenport, einem Stadttor. Wundervolle große, alte Bäume mit riesigen Spannweiten derÄste. Klasse, ich liebe Bäume!

Und dann hat es uns auch schon gelangt an Stadt…ich will hier wieder raus auf unser Schiffchen. Noch schnell auf dem Rückweg einen Baumarkt aufgesucht „Stock America Vermeersch“, bei dem wir angeblich alles kriegen sollten, was wir noch brauchen. Enttäuschung pur – mit America Stock ist hier gar nix. Für uns stellte sich das Ganze eher als Ramschladen dar, in dem man alles kriegt, aber nicht wirklich das, was man sucht und schon nix, aber auch gar nix „America“. Hatten wir doch gehofft, hier Werkzeug in Zollgröße für unseren Perkins-Motor zu kriegen. Satz mit X? War wohl nix. Was lieben wir unsere gut sortierten, deutschen Baumärkte. Sind halt doch sehr verwöhnt in good, old Germany.

Was gibts abschließend noch zu Belgien, insbesondere Brügge zu sagen? Das Leben hier ist wohl ziemlich teuer. (dies hat auch Stephanie bestätigt) Auch hier sind wir Deutschen, zumindest wir Franken sehr verwöhnt. Einmal zum Italiener gehen und Pizza essen kannst Du bei uns für 2 Personen für 20 – 30 €. Hier zahlt man das Doppelte. Für eine einfache Pizza Margherita, also nix drauf, bist Du schon bei 15 €. Und die Getränke erst!!! Für eine Cola bis Du mit 4 € dabei, wohlgemerkt bei 0,2 Liter, nicht bei nem halben Liter.

So, jetzt ist Freitag abend und wir hoffen, daß wir am Montag, spätestens am Dienstag unser Pümpchen wieder haben, daß diese das Problem war und daß dann nach dem Einbau alles wieder reibungslos läuft und wir hier wegkommen, um endlich den Ärmelkanal zu durchqueren.

Bis dahin wünsche ich allen zu Hause alles Liebe – drückt uns mal die Daumen

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… und wieder mal alles auf Halt

Irgendwie will es nicht so richtig, wie wir es gerne hätten. So liegen wir hier in Zeebrugge/ Belgien und warten wieder mal. (Sorry aber der Beitrag ist mit viel Technik drin, wer durchhält und noch Fragen hat kann diese gern stellen)

Nachdem wir am Sonntagabend in Zeebrugge am Steg angelegt hatten, wollten wir eigentlich am Montagfrüh gleich weiter nach Dünkirchen. Früh aufgestanden, alles Seefertig gemacht, nachdem wir den ganzen Sonntag unter Maschine gelaufen sind, noch schnell den Motor checken. Halt, was ist hier los. Ein viel zu hoher Motorölstand. Nochmal prüfen und nochmal und… scheiße was ist jetzt wieder los. Nachdem das Öl klarer wie sonst aussieht (bei Dieselmotoren ist das Öl eigentlich Pechschwarz), liegt der Verdacht nahe, daß wir irgendwie Diesel ins Öl bekommen haben. Also alles Halt und erst mal schauen, was es denn sein kann. Nach telefonischer Rücksprache mit unserem Motoreninstandsetzer haben wir uns hier vor Ort dann mal nach einem Techniker umgesehen. Kurz beim Hafenmeister nachgefragt und gleich eine Firma in der direkten Nachbarschaft ausgemacht. Wir dahin, nachgefragt ob jemand mal Zeit hat, kam gleich die Antwort, Personalmangel- Terminarbeit, aber beim Nachbar mal anfragen, der macht sowas auch. Wir ein Haus weiter, Nachfragen und als Antwort bekommen, eigentlich nicht, aber wir haben da eine Nummer mit dem wir zusammenarbeiten. Dort angerufen, bin im Urlaub, komme erst wieder am Wochenende zurück, mmmh. Nochmal zurück zur ersten Firma, nochmal höflich nachgefragt, ja wir haben da auch eine Nummer der arbeitet ab und zu für uns. Anruf, und ja er kommt dann mal am Nachmittag vorbei. So ist das Netzwerk halt, hier kennt einer den, der kennt wieder einen, und …, Hauptsache es funktioniert.

Als Alain dann an Bord kommt, mal die ganze Problematik durchgesprochen, Motor kurz gestartet und zu möglichen Fehlern sein Statement abgegeben.

  1. Einspritzdüsen: alle, denen wir bis jetzt unser Problem geschildert haben, haben diese als erstes vermutet, aber auch immer ganz schnell wieder ausgeschlossen. Der Motor würde nicht sauber/ rund laufen und zum anderen schwarz qualmen; kennt ihr vielleicht, wenn man einem alten Diesel hinterherfährt und beim Gas geben dieser stark schwarz qualmt. Dies wurde dann auch von Alain so vor Ort ausgeschlossen.
  2. Flammglühkerze: (der Tipp ist von einer Firma gekommen, wo wir später das Ersatzteil geholt haben) dabei handelt es sich um ein Bauteil zum Starten vom Motor, die ältere Generation kennt das noch, wo man aktiv vorglühen musste 😉. Bei unserem System träufeln ein paar Tropfen Diesel auf einen Glühstab, der diesen zum verdampfen bring, dieser Dampf wird angesaugt und der Motor spring auch bei kälteren Temperaturen an. Ist jener defekt, tropft der Diesel weiter, läuft dann über den Ansaugstutzen in die Kolben und von da aus vorbei in die Ölwanne. Ist aber ganz leicht zu kontrollieren, Luftfilter abschrauben, dann sieht man das Bauteil schon. Aber hier alles trocken. Und beim Starten würde der Motor auch wieder qualmen, da zu viel Diesel im Brennraum wäre, damit auch ausgeschlossen.
  3. Dieselförderpumpe: das ist eine kleine Membranpumpe, die die eigentliche Einspritzpumpe mit Diesel versorgt. Wenn hier die Membran defekt ist, läuft die Brühe auch direkt in den Motorblock. An die Pumpe kommt man relativ leicht ran, also ausbauen zerlegen und mal schauen. Gesehen habe ich dann leider nichts Offensichtliches. Aber vom Job her kannte ich das auch schon, vielleicht irgendwo ein Haarriss der nicht erkannt wird. Da die Pumpe noch relativ günstig ist, wird hier Ersatz gesucht und auch gefunden, in Antwerpen. Sollte dann mit Paketdienst kommen, auf Nachfrage am nächsten Tag (Dienstag), haben sie es nicht geschafft dieses raus zu schicken, wegen Personalmangel, mmmh. So würde das Teil erst am Donnerstag im Laufe des Tages kommen. So haben wir noch schnell einen Leihwagen für Mittwoch organisiert und das Teil selbst abgeholt. Am späten Nachmittag eingebaut und Testlauf gestartet. Zuvor hatten wir am Dienstag, wo wir ja Zeit hatten, schonmal das alte Öl abgesaugt (immerhin 8 Liter, statt der 4 Liter die eigentlich drin sind) und neues Öl eingefüllt, mit Filtertausch. Die Ernüchterung nach einer Stunde Motorlauf, der Ölstand ist schon wieder gestiegen. Grrrrrrrr. Bleibt nur noch …
  4. Die Einspritzpumpe: auch hier kann es bei einer Undichtigkeit dazu kommen, daß der Diesel direkt in den Motorblock läuft, aber die Pumpe wurde ja beim Motorüberholen auch komplett überholt, zumindest laut Rechnung. Aber im Moment das Einzige was noch übrig bleibt. Da der Aufwand für Aus- und Einbau erheblich sind und beim, vor allem, Einbau so einiges zu beachten gibt, und wir ja eigentlich Garantie darauf haben, lasse ich die Finger davon. Kontaktieren unseren Motoreninstandsetzer erneut, mit der Antwort das sie sich am Montag melden, wenn der Meister wieder aus dem Urlaub zurück ist
die zerlegte Membranpumpe

Tja, so sitzen wir hier im Hafen und machen mal wieder die ein oder andere Kleinigkeit, die es von unserer ToDo-Liste noch zu erledigen gibt, ohne das relativ gute Wetterfenster nutzen zu können, um durch den Ärmelkanal zu kommen. Zum einen sind wir zwar ziemlich gelassen, das haben wir ja schon in den letzten Monaten gelernt, aber trotzdem ist die Stimmung ziemlich weit im Keller (um es höflich auszudrücken). Never ending story.

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Helgoland und Me(e)r

Nachdem wir unseren Gast in Cuxhaven verabschiedet haben, ging es für uns alleine weiter nach Helgoland, damit wir dies auch einmal gesehen haben. Der Nebeneffekt ist dabei der zollfreie Diesel, den es dort gibt und da unser Tank ziemlich viel Luft drin hat, bietet sich das ja an.

Leider war kein nennenswerter Wind und wir sind alles unter Maschine gefahren. Dort angekommen war der Hafen, wie aus vielen Erzählungen, voll. Das heißt hier, im Päckchen legen. Wir als Nummer 5, war es bis zum Abend noch Nummer 6 , der bei uns Längsseits festgemacht hat.

Nach dem Abendessen an Bord gingen wir noch zur „langen Anna“, dem Highlight auf Helgoland, zum Sonnenuntergang. Die kleine Insel hat schon einiges an schöner Natur zu bieten, wenn nicht gerade irgendwelche Gebäude hingestellt worden sind. Am nächsten Tag haben wir noch die „Ortschaft“ erkundet und sind in den anderen Hafen gefahren, um eben unseren Dieseltank zu füllen. Bei weit über 600 Liter die wir benötigten, eine lohnende Angelegenheit. Noch ein paar Einkäufe, Abendessen und nochmal zum Sonnenuntergang ans anderer Inselende, sind aber auch nur 2 km.

Heute war dazu, im Gegensatz zu gestern, Wind angesagt und vorbei an den Basstölpelkolonien waren hier heute noch eine Flugschau ohnegleichen aus nächster Nähe zu bewundern. Daß die Sonne im Meer versinkt, war aber auch heute nicht ganz gegeben, da sich am Horizont noch Wolken befunden haben. Schön war es trotzdem wieder.

Eigentlich wollten wir ja noch einen weiteren Tag hier verbringen, aber wie das bei Seglern halt so ist, hat sich ein günstiges Wetterfenster ergeben das genutzt werden sollte. So sind wir dann gegen 17 Uhr zu unseren ersten Nachtfahrt von unserer Reise aufgebrochen um einen längeren Schlag bis nach IJmuiden/ Niederlande zu machen.

Soweit ist alles auch gut gelaufen, nur mit dem Schlafen in der Freiwache hatten wir beide unsere Schwierigkeiten. Schaukeln beim schlafen und die Geräuschkulisse, muss man sich auch erst wieder dran gewöhnen. Somit war es für uns auch entsprechend anstrengend. Das Gute: unsere Windfahne macht ihre Arbeit. Das Schlechte daran: sie fährt halt stur ihren Kurs und gleicht keinerlei Wellenbewegungen mit aus. Das bedeutet, daß man viel rollt und heftige Bewegungen hat, wenn eine Welle anschlägt. Aber wir sind wohlbehalten mitten in der Nacht um 2 Uhr in IJmuiden angekommen. Das ist halt auch blöde, wenn man die Gegebenheiten vor Ort nicht kennt und einen freien Liegeplatz suchen soll. Dazu unsere zickige JOSA, die in engen Häfen nicht so einfach zu manövrieren ist. Also haben wir frech erst einmal an einen eigentlich gesperrtem Platz angelegt, den wir leicht anfahren konnten. Richtig verlegt haben wir dann nach dem Frühstück, nachdem der Skipper mal die Örtlichkeiten zu Fuß inspiziert hat und sich ein schönes Plätzchen ausgesucht hatte.

Am Nachmittag haben wir dann nochmals Besuch erhalten, wahrscheinlich der letzte für längere Zeit. Wer weiß? Fred und Gerda, die Vorbesitzer unseres Bootes haben es sich nicht nehmen lassen, uns und „Ihr Schiff“ zu verabschieden und sich alle Veränderungen, die wir vorgenommen hatten, anzusehen. Das Fazit: die beiden sind glücklich, daß ihr Schiff, daß sie so viele Jahre hatten, in guten Händen ist und wir über unser Schiffchen. Es war ein sehr netter Nachmittag und diesmal haben wir es nicht versäumt, ein gemeinsames Foto zu machen!

Damit wir zügig vorankommen, sind wir dann am folgenden Tag aufgebrochen, um bis nach Scheveningen zu fahren. Dies sollten nur circa 27 Seemeilen sein und da Westwind (voll auf die Nase) angesagt war, gingen wir davon aus, daß wir dies komplett unter Motor fahren würden und rechneten daher damit, daß wir am Spätnachmittag dort ankommen würden. Aber wie immer: nie passt die Vorhersage so ganz. Wir hatten Wind aus Südwest und konnten somit Segeln. Wir mußten aber kreuzen, was dann aus 27 Seemeilen mal so eben 42 Seemeilen gemacht hat und natürlich länger gedauert hat. Auch waren die Windstärken wieder deutlich mehr als vorhergesagt mit Böen und teilweisen Drehern am Nachmittag. Noch dazu ist uns ein Malheur passiert, aus dem wir wieder mal lernen können: wir haben vergessen, die Luke im Bug zu verschließen, über der unser Dinghi liegt. Da wir aber eben so viel Wind und auch Welle hatten, hatten wir überkommendes Wasser und unsere Bugkabine ist etwas „abgesoffen“.

Entsprechend mußte der Skipper dann auch öfter mal unter Deck verschwinden, weil die Bilge trocken gelegt werden mußte. Nach diesem anstrengenden Tag mußte halt dann am Abend noch die Bugkabine leergeräumt werden, um die Polster trocken zu legen und das Salzwasser mit Süßwasser abzuwaschen. Auch haben wir gleich mal alles salzige in die Waschmaschine gesteckt, so daß wir nachts um 23 Uhr noch Wäsche aufgehängt haben. Aber geschafft!! Wie sagte Lothar? „Again what learned“ Ab jetzt kontrolliere ich alles drei mal, ob es zu ist.

Unser Plan ist jetzt straight weiter Richtung Westen. Heute wollen wir bis Seebrügge kommen, da bis dorthin kein Hafen ist, der für uns eine Option darstellt. Das sind sportliche 60 – 65 sm und wohl komplett unter Motor, da der wenige Wind direkt von vorne kommt. Von dort aus wollen wir dann nach Dünnkirchen, wo wir uns mal eine kurze Pause gönnen wollen.

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Das Tor zur Welt öffnet sich

Das „TOR“ öffnet sich

Ja, wir haben es geschafft und unsere Reise kann beginnen. Aber der Reihe nach.

Zunächst haben wir in Hamburg noch einmal Besuch erhalten. Es sind Arbeitskollegen von Jochen eingetroffen, die sich noch einmal verabschieden wollten. Der ursprüngliche Plan, daß diese Truppe zum Abschied ab dem Starthafen Kiel noch einen Tag mitsegeln, musste ja verworfen werden. Also kamen sie halt spontan übers Wochenende nach Hamburg und wir haben hier noch einen sehr schönen Tag zusammen verbracht. Vielen Dank dafür.

Nachdem unser Ofen eingebaut worden ist, letzte Besorgungen gemacht, das Auto an seinen neuen Besitzer übergeben wurde, haben wir in Absprache mit unserer ersten Begleitung an Bord unseren Starttermin auf Freitag, den 11.08. um 11:30 Uhr festlegen können. Ganz schön genaue Angaben nach den letzten Wochen, aber das hängt auch mit den Gezeiten/Strom auf der Elbe bzw. der Brückenöffnungszeit an der Kattwykbrücke zusammen.

An den letzten Tagen wurde auch noch von uns das ein oder andere am Schiff fertiggestellt, alles nur Kleinigkeiten; hat aber trotzdem aufgehalten, wie immer 😉. Plan von unserer Seite bis Donnerstag alles fertig zu bringen, um am Freitag entspannt alles startklar zu machen und unseren Gast Chris (Freund und ehemaliger Kollege) zu empfangen. Ja, so der Plan! Von unserer Seite hat das auch gut geklappt, von Seite unseres „Offeneinbauers“, na ja. So war der Chef die Woche außer Haus für einen Arbeitseinsatz und dem Angestellten, der uns ja den kompletten Offeneinbau gemacht hat, merkte man deutlich an, das damit auch seine Arbeitsmotivation nachgelassen hat. So war in den fünf Werktagen ja eigentlich genug Zeit, um noch die Blecharbeiten für den Hitzeschutz fertigzustellen, dachten wir. Am Donnerstagabend noch die Frage ob der den morgen fertig wird, wurde mit JA beantwortet, er fängt ja um 8 Uhr morgen an. Chris, unser Gast, war dann schon kurz vor 8 Uhr da, hat noch etwas gefrühstückt, und …. 8:30 und noch keiner da, mmmh. 8:45 Anruf beim Chef; der stinksauer auf seinen Angestellten, da er noch nicht fertig war und wohl heute Urlaub hat. Tja, was machen zwei Metaller auf einem Boot? Umziehen und selbst Hand anlegen. Die Bleche waren in der Werkstatt gelegen, mussten aber noch angepasst werden. So wurde aus einem entspannten Start noch ein recht stressiger. 11:15 Feierabend machen, die restlichen Bleche kommen an Bord und müssen dann unterwegs final noch angebracht werden (der Angestellte wäre alleine niemals fertig geworden). Umziehen, Schleuse anfunken, um die Durchfahrt anzumelden, kurz durchschnaufen und los geht`s. Sowas hasse ich eigentlich, dann geht oft etwas schief. Die Schleusung hat sich dann aber noch etwas gezogen und man konnte erstmal etwas runterkommen. Dann noch auf die Brückenöffnung um 12:30 warten, und wir hatten freie Fahrt für unser erstes Ziel Glückstadt.

unterwegs auf der Elbe

So sitzen wir hier in Glückstadt bei unserm ersten Anlegerbier und müssen erstmal realisieren das „UNSERE REISE“ endlich gestartet ist.

unser „erste“ Liegeplatz in Glückstadt
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es geht endlich mal vorwärts

unsere letzte Mitteilung habt Ihr ja aus Flensburg erhalten. Zwischenzeitlich hatten wir von Flensburg nach Kiel Schilksee (unserem „Heimathafen“) verlegt. Dies war eine ganztägige Segeltour, gestartet bei strahlendem Sonnenschein und Wärme, übergegangen von angenehmen Wind zu Flaute und zu ordentlich Wind und Regenzellen. Zwischenzeitlich dachten wir, daß wir diese Tour nicht an einem Tag schaffen werden, weil wir einfach nur noch mit 2 Knoten Fahrt unterwegs waren und mit dem Motor wollten wir nicht das ganze Stück zurücklegen.

Aber nachdem dann wieder Regen und Wind da waren, dachten wir, das schaffen wir heute noch. Und so war es auch. Also waren wir jetzt in Schilksee und haben es dort auch reichlich geniesen können, daß wir endlich eine Kuchenbude haben. So konnten wir trocken und windgeschützt im Cockpit sitzen.

Wir haben dann von Schilksee aus eine kleine Fahrt nach Laboe über die Förde unternommen, um dort Björn zu treffen, der uns den Ofen einbauen wird. Er hat sich die örtlichen Gegebenheiten angesehen und mitgeteilt, was er gedenkt wie zu machen. Das hörte sich für uns doch echt positiv an. Dafür sollten wir dann in der Woche drauf am Montag bei ihm vor Ort sein.

Und nun sind wir am Freitag nachmittag von Kiel gestartet, um zu Björn nach Hamburg zu segeln. Wir wollten am Freitag auf alle Fälle noch bis Rendsburg fahren und hatten das auch ganz gut im Zeitplan. Wir haben damit gerechnet, vor der Schleuse cirka eine Stunde warten zu müssen, um eingeschleust zu werden. Im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) dürfen Sportboote nur bis 21.30 Uhr (+ 1 Stunde MESZ) fahren, danach muß man irgendwo liegen. Unser Plan war so gegen 20 Uhr in Rendsburg zu sein, das hätte alles wunderbar geklappt. Leider wurde aus der einen Stunde Wartezeit ganze 2,5 Stunden, die wir vor der Schleuseneinfahrt kreiseln mussten.

Hier ist es so, daß zuerst die Großschiffahrt eingeschleust wird und dann die bestehenden Lücken mit Sportbooten aufgefüllt werden. Ganz große Kähne – keine Lücken…. Und wenn Du dann über Funk hörst, daß da noch einer kommt „ich brauche noch 30 Minuten“ – „ja, kein Problem. Wir warten auf Dich“. Bis der dann drin ist und festgemacht ist, vergeht ja auch noch Zeit.

So langsam bekamen wir dann Bammel, daß wir unser Ziel nicht mehr rechtzeitig erreichen. Endlich um 18.30 Uhr konnten wir einschleusen und haben es tatsächlich noch bis Rendsburg geschafft. Dort waren wir dann gegen 22 Uhr und wurden bereits von Kai, einem anderem Langfahrtsegler erwartet; der zufällig an den selben Tagen wie wir den NOK befährt.

Von oben nach unten: In der Schleuse Kiel, ein Dicker auf der Überholspur, kleiner Kreuzfahrer kommt entgegen, Abendstimmung kurz vor Rendsburg.

Am nächsten Tag haben wir uns dann aufgemacht, um bis nach Brunsbüttel zu fahren. Dies ist der westliche Ausgang des NOK. Dort haben wir dann in dem kleinen Hafen festgemacht. Pünktlich zum Anlegen setzte natürlich der Regen ein, so daß wir alle total nass waren. Dieser Hafen ist unglaublich. Dort trifft sich alles, was am Abend entweder noch direkt von der Elbe aus in den NOK einfährt, um an nächsten Tag den NOK komplett zu fahren bzw. die, die am nächsten Morgen früh in die Elbe ausfahren wollen. Ein kleiner Hafen mit vielen, vielen Booten, die in mehreren Reihen nebeneinander liegen. Ein geordnetes Chaos.

Kai und wir hatten die Boote nebeneinander gelegt, wobei Kai an der Pier angelegt hat, weil wir ja früh um 6 Uhr raus wollten und er erst gegen Mittag, da er in die Gegenrichtung fährt und entsprechend auf die andere Tide warten muß. In der Zwischenzeit hat neben uns auch Boot Nr. 3, mit unserer Zustimmung, angelegt. DieTide der Nordsee erkläre ich Euch unter Begriffserklärung.

Dann sind wir mal gemeinsam zum Essen gegangen. Und oh Schreck, als wir gegen 22 Uhr wiederkamen, lagen neben unseren drei Booten nochmals 2 weitere. Also ein 5er-Päckchen. Und alle hängen sie im Endeffekt „auf Zug“ auf dem innersten Boot, also Kai’s. Nicht schön! Vor allem, wenn Wind ist und die Boote entsprechend arbeiten. Zum Glück war kein Wind und alles lag ruhig.

Natürlich ist es dann so, da wir früh raus wollten, daß alle Boote, die nebendran hängen, erst mal wegfahren müssen. Tja Pech!

Es hat aber alles geklappt und wir konnten früh bei Zeit rausfahren und sind wirklich um 6.30 Uhr auf die Elbe ausgeschleust, so daß wir schön mit dem Tidenstrom nach Hamburg gezogen wurden. Wir konnten alles schön segeln und waren wie gewünscht gegen Mittag vor der Elbphilharmonie.

Jetzt mussten wir nur noch 4 Stunden Zeit verbringen, da wir nach Hamburg-Harburg mussten. Hierfür mussten wir durch eine Hubbrücke fahren, die nur 4 mal am Tag für Schiffe öffnet. Unsere Uhrzeit war 17 Uhr. Leider gibt es aber keinen Wartebereich, wo man das Schiffchen mal festmachen kann und seine Zeit absitzen kann. Wir haben dann an einem Fähranleger festgemacht, wo die Fähre nur an Wochentagen für die umliegenden Werke fährt. Dort haben wir zwischenrein noch 2 Männer glücklich gemacht, die Schiffe „stalken“ – also Fotos von den großen Kähnen machen. Die beiden wollten eben mit der Fähre kurz fahren, um ein Foto Ihres Wunsch-Schiffes zu machen, daß dort abgeladen wurde. Aber die Fähre fährt ja Sonntags nicht!

Also haben wir die zwei aufs Boot geschafft und direkt zu dem Schiff gefahren, so daß sie Ihre Fotos machen konnten. Leider wurden wir dann beim zurückbringen bei Anlegen wieder mal nass.

Nach dem Zeit absitzen, sind wir dann durch die Hubbrücke (Kattwykbrücke) gefahren. Das ist für uns Landeier schon spannend. Du rufst da an und meldest Dich für eine Öffnungszeit an. Dann fragt er, welche Durchfahrtshöhe du brauchst. „OK, dann fahr ich die Brücke 24 Meter hoch“ – und es funktioniert.

Nach dieser Brücke wartete nur noch eine Schleuse, die uns in den Harburger Binnenhafen eingeschleust hat, wo wir jetzt am „Seemannspier“ liegen, an dem die Boote sind, die hier von den Betrieben bearbeitet werden. Auch bei dieser Schleuse muß man vorher anrufen und sich anmelden. Funktioniert aber auch tadellos „melde Dich 5 Minuten vorher nochmal, dann bereite ich die Schleuse vor“. Endlich klappt mal was!!!

Und prompt: zum Anlegen am Pier öffnen sich auch pünktlich die Himmelsschleusen und wir sind wieder mal tropfnass!

Da wären wir also in Hamburg bei typischen „norddeutschem Wetter“ und warten nur noch auf unsere Ofen, dann hätten wir alles abgearbeitet.

… wenn nicht wieder was dazwischen kommt.

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Impressionen unserer Ausflüge

Aufgrund der langen Wartezeiten haben wir ja schon ein paar schöne „Ausflüge“, ob zu Fuß oder mit dem Rad, mit oder ohne Besuch gemacht.

Sollte also mal jemand nach Schleswig-Holstein in Urlaub fahren, könnt Ihr Euch hier ein paar Eindrücke holen und eventuell den ein oder anderen Ort mal aufsuchen.

Wanderung entlang der Schlei bei Riseby

Naturschutzgebiet Geltinger Birk

Wanderung zusammen mit unseren Besuchern Rudi, Christine und Emma bei brütender Hitze

zum Wasserschloss nach Glücksburg

Blaulichttag Flensburg

hier haben sich alle „Blaulicht-Fahrer“ vorgestellt wie Rotes Kreuz, DLRG, Polizei, Feuerwehr, Seenotretter. Auch die dänischen Kollegen waren vor Ort. Es gab diverse Vorführen wie die SAR-Rettung eines im Wasser Treibenden durch einen Hubschrauber sowie die Hundestaffel des Zoll

Naturschutzgebiet Halbinsel Holnis

Die Halbinsel Holnis bei Glücksburg ragt in die Flensburger Förde und beheimatet eine große Anzahl an Vögeln, die hier Rasten und Brüten. Es gibt ein Kliff, Salzwiesen und Strand und wird vom NABU betreut….und ist wirklich wunderschön. Die Runde am Küstenstreifen entlang geht aber nur bei Niedrigwasser trockenen Fußes. Der Wasserstand ist aber nicht wirklich von den Gezeiten abhängig, sondern mehr von Windrichtung und dessen Stärke.

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Sightseeing, working, waiting oder einfach mal „Urlaub“

Was macht man so den ganzen Tag im Hafen? Eigentlich wollten wir ja schon längst in der dänischen Inselwelt unterwegs sein, um alles ausgiebig zu testen und uns einzuspielen auf die ganzen Manöver, die so auf einem Boot zu bewerkstelligen sind. Aber so ist es nun mal im Seglerleben „erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt“, und drittens kommt es dann doch noch mal ganz anders. Aus Plan B wird dann C und D…

So liegen wir hier in einem Hafen kurz vor Flensburg, damit der Segelmacher kurze Wege hat und auch mal so zwischenrein zum Boot kann. So sind ja zu den neuen Segeln noch einige Zusatzarbeiten geordert, die zu erledigen sind. Zum Großsegel wird noch eine neue Lazybag (einfach gesagt: eine große Tasche in der das Segel bei nichtgebrauch am Baum liegend verstaut wird) gemacht. Außerdem wird eine neue Sprayhood (Wind- und Wetterschutz für´s Cockpit) und eine „Kuchenbude“ (komplette Einhausung für´s Cockpit) angefertigt. Die Sprayhood wurde ja schon in Kappeln vermessen und in der Zwischenzeit angefertigt und musste hier nur noch montiert werden. Die neuen Segel wurden angeschlagen und dann ebenfalls die neue Lazybag am nächsten Tag vermessen. Da die Kuchenbude nur bei gutem Wetter ausgemessen werden kann, hat sich dieser Part wieder etwas gezogen. Dazu muss erklärt werden, daß das „Maß nehmen“ mit einer Folie erstellt wird, dazu darf natürlich der Wind nicht zu stark sein. Und zum Anzeichnen wird ein spezieller Stift verwendet, der wasserlöslich ist; also darf es auch nicht regnen. Da war dann ein besagter Donnerstag angedacht, an dem das Wetter natürlich nicht gepasst hat, aber der Freitag dafür umso besser ist, eigentlich perfekt. So warten wir bis Mittag und es kommt keiner, auf Nachfrage was los ist, kommt die Antwort: Wir sind dabei gleich die Lazybag noch fertig zu machen. Irgendwann kommt dann noch am Nachmittag die Info, daß sie damit heute nicht mehr fertig werden, grrrrr. Dann ist Wochenende und für die kommende Woche ist das Wetter so lala gemeldet, wieder mal warten.

In der Zwischenzeit erkunden wir die Umgebung mit den Leihrädern vom Hafen, machen auch die ein oder andere Wanderung, müssen Besorgungen/ Einkäufe machen und, und, und. So bringen wir die Tage auch rum, dazwischen waren natürlich auch wieder mehrere Besuche da.

Die neue Woche beginnt – und der Segelmacher kommt 😉Es wird ausgemessen, gemacht und getan, hier und da kleinere Nacharbeiten und bis Freitagnachmittag ist alles soweit fertig. Hurra!!! Wie wir in der Zwischenzeit erfahren haben, war es auch deren letzter Arbeitstag vor dem Betriebsurlaub. Da war doch was mit „wo ein Wille …“. 😊

So sitzen wir gleich am Abend bei bescheidenen Verhältnissen in unserem Cockpit und genießen das Abendessen draußen mit anschließender abendlicher Unterhaltung in Form von wieder mal einen Blogeintrag zu schreiben. Schön, so einen Wind- und Wetterschutz zu haben.

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Wir müssen ja mal dringendst berichten, daß unser Motor nun läuft und alle, wirklich alle Schwierigkeiten damit behoben sein sollten. Die nächsten Fahrten werden es zeigen.

Am vergangenen Mittwochmorgen klopfte es bei strömenden Regen an und ein neuer Monteur stand da und berichtete, daß er unseren Motor fertigstellen solle. Was sollen wir sagen? Ein kompetenter Mann, der mit Ruhe und Sachverstand die Restarbeiten erledigt hat, bis auf die Temperaturanzeige. Zu unserem Glück, hatte „Brötchen“ wohl schon Urlaub – sonst wäre wahrscheinlich er wieder da gewesen.

Jochen hat dann noch das Zündschloss erneuert, das ja zwischenzeitlich bei der letzten Fahrt auch das Zeitliche gesegnet hatte und hat hier im „Traktor“-Bereich ein baugleiches Zündschloss gefunden, das auch kostengünstig nicht aus dem Yachtbereich stammte. Tschaka!

Auch die fehlende Temperaturanzeige hat der Skipper wieder hingekriegt. Ein ganz dickes Lob!

Jetzt fehlen uns nur noch ein paar Drehzahlen, dafür spielt er jetzt dann etwas mit unserer neuen Schraube, die ja verstellbar ist und dadurch Einfluss auf die Drehzahl nimmt. Wir werden berichten, wie das ausgeht.

Da wir ja jetzt „voll“ motorisiert sind und dem Schätzchen wieder etwas mehr vertrauen, werden wir morgen nach Flensburg verlegen, um unserem Segelmacher entgegenzukommen. Der hat die neue Sprayhood fertig und nimmt dann kommende Woche das Maß für die Kuchenbude. Hoffen wir mal, daß unsere Segel inzwischen auch aus Kanada eingetroffen sind.

Und – noch eine gute Nachricht: wir haben endlich jemanden gefunden, der uns unseren gewünschten Dieselofen einbauen kann und auch wird. Somit können dann auch die kälteren Regionen angesteuert werden. Für diesen Einbau müssen wir allerdings nach Hamburg; und der Gute hat erst Anfang August dafür Zeit. Aber, immer positiv denken. Wir sind einfach nur froh, daß sich jemand endlich diesen Thema’s annimmt.

So – das waren die EIL-News von der JOSA mit dem letzten Abend in Kappeln. Wir sagen Adieu nach 8 Wochen in der Marina von Ancker Yachting.

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